ROUNDUP: Clement wird im MobilCom-Streit nicht auf Schmid-Brief reagieren
Die Bundesregierung wird auf den Offenen Brief des MobilCom-Hauptaktionärs MOB.ETR Gerhard Schmid nicht reagiert. "Wir werden das auch nicht kommentieren", sagte ein Sprecher des Bundeswirtschaftsministeriums am Freitag in Berlin auf Anfrage. Schmid hatte sich am Donnerstagabend öffentlich an Wirtschaftsminister Wolfgang Clement (SPD) gewandt und dessen Eingreifen in den MobilCom-Konflikt gefordert.
Seit einigen Tagen verhandelt Schmid mit der Bundesregierung über einen Vertrag, mit dem geregelt werden soll, wer die MobilCom-Anteile von ihm und seiner Ehefrau verwalten soll. Der Treuhänder-Vertrag gilt als Voraussetzung für die Rettung der angeschlagenen Mobilfunkfirma. Alle anderen Sanierungsmaßnahmen hängen davon ab.
VERHANDLUNGEN LAUFEN WEITER
Bislang haben sich die Parteien nicht einigen können. Offen ist vor allem die Treuhänder-Frage. Während Schmid den Ex-Debitel-Chef Joachim Dreyer als Verwalter einsetzten will, setzt die Regierung auf den Rechtsanwalt Reinhard von Dalwigk als Treuhänder. Nach Angabe des Ministeriumssprechers laufen die Verhandlungen mit dem Unternehmensgründer auch an diesem Freitag weiter.
Die angeschlagene Mobilfunkfirma wird auch in den kommenden Tagen keinen Insolvenzantrag stellen müssen. "Wir haben noch etwas Luft", sagte ein Unternehmenssprecher. Wie lange die Gesellschaft noch zahlungsfähig ist, wollte er nicht sagen. In den vergangenen Tagen hatten wiederholt Gerüchte die Runde gemacht, nach denen MobilCom noch diese Woche vor dem Aus stehen könne.
Der MobilCom-Gründer kontrolliert früheren Angaben zufolge gemeinsam mit seiner Ehefrau rund 50 Prozent von MobilCom. Zweiter Großaktionär ist France Telecom PFTE.PSE FTE.FSE mit 28,5 Prozent./mur/hn/
08.11.2002 - 11:58
Quelle: dpa-AFX