Die Fernseh-Auftritte von MobilCom-Chef Gerhard Schmid häufen sich in letzter Zeit. War dies vor zwei
Jahren noch eine wohlüberlegte Marketingkampagne, so gilt es jetzt, das letzte Quentchen Vertrauen in
MobilCom aufrechtzuerhalten.
Am Donnerstag stürzten die Aktien des Büdelsdorfer Mobilfunk-Unternehmens auf ein Tagestief von knapp
über 28 Euro. Damit stehen die Papiere so niedrig, wie seit März 1998 nicht mehr. Neben EM.TV schaufelt das
zweite ehemalige Zugpferd des Neuen Marktes kräftig am Grab des NEMAX . Vor zweieinhalb Jahren
verdreifachte sich der MobilCom-Kurs innerhalb nur einer Handelswoche, nachdem Gerhard Schmid´s
vermeintlicher Vertrauter Herr P. aus F. das Unternehmen in den höchsten Tönen publicityträchtig gelobt
hatte.
Doch von dieser harmonischen Beziehung wollen beide inzwischen nichts mehr wissen. Der bekannte,
inzwischen aber in Ungnade gefallene Börsenbriefautor war maßgeblich für die jüngsten Gerüchte über
Finanzprobleme bei MobilCom verantwortlich. Doch wo Rauch ist, muß auch Feuer sein. In der Tat beabsichtigt
das zehnköpfige Konsortium unter Führung der Deutschen Bank, Société Générale und Merrill Lynch, die
Milliardenkredite auf eine breitere Basis zu stellen. Mit diesem Schritt soll das Darlehensrisiko gestreut werden,
das nach Ansicht der Banker offenbar nicht unbeträchtlich erscheint.
Diese wenig vertrauenerweckende Maßnahme rief Gerhard Schmid auf den Plan. Der MobilCom-Lenker wird
nicht müde, die Finanzsituation seines Unternehmens im rechten Licht darzustellen. Daß das
Mobilfunk-Unternehmen die Kosten für die teure UMTS-Lizenz über 20 Jahre und die Infrastruktur-Kosten
über 7 Jahre abschreiben will, ist hinlänglich bekannt. Der schwedischen Ericsson wurde die finanzielle Last des
Netzaufbaus aufgebürdet - zumindest bis zum Jahre 2002. Doch diese Vereinbarung muß vom Aufsichtsrat der
Schweden erst noch abgesegnet werden. Im Worst Case-Szenario kämen auf MobilCom Ende 2001 weitere
unliebsame Kosten von 1,6 Milliarden Euro zu.
Äußerst bedenklich stellen sich die Pläne der Norddeutschen dar, das neue UMTS-Netz so früh wie möglich in
Betrieb zu nehmen. Was unter finanziellen Gesichtspunkten gerechtfertigt erscheint, könnte sich als Bumerang
für die Akzeptanz der neuen Technologie erweisen. Wenn ein nicht ausgereiftes UMTS-Prototypenmodell - mit
wenigen Basisstationen, nicht hochwertigen Handys etc. - unter Zeitdruck an den Start geht, wird die
Beliebtheit in der Bevölkerung gleich zu Beginn einen harten Dämpfer einstecken müssen. Eigentlich hätte man
aus den ebenfalls nicht überzeugenden WAP-Auftritten lernen können und müssen.
Schmid ist überaus bemüht, Überzeugungsarbeit zu verrichten. Genaue Angaben, wie der Netzaufbau ab dem
Jahre 2002 finanziert werden soll - und vor allem, von wem - konnte er nur ausweichend und mit
Allgemeinfloskeln beantworten. Seiner Ansicht nach sei MobilCom für die France Télécom das Standbein in
Deutschland. Und dieses dürften die Franzosen, die mit 28,5 Prozent an MobilCom beteiligt sind, keinesfalls
wegbrechen lassen. Bleibt abzuwarten, ob France Télécom das auch dann noch so sieht, wenn sich abzeichnet,
daß UMTS nicht die erhoffte Attraktion werden sollte. Auch die Ausübung einer Option auf weitere
Aktienanteile aus dem Besitz von Gerhard Schmid würde dann extrem unwahrscheinlich. Damit stünde der
MobilCom-Chef aber ziemlich allein da - mit sämtlichen Verpflichtungen.
Jahren noch eine wohlüberlegte Marketingkampagne, so gilt es jetzt, das letzte Quentchen Vertrauen in
MobilCom aufrechtzuerhalten.
Am Donnerstag stürzten die Aktien des Büdelsdorfer Mobilfunk-Unternehmens auf ein Tagestief von knapp
über 28 Euro. Damit stehen die Papiere so niedrig, wie seit März 1998 nicht mehr. Neben EM.TV schaufelt das
zweite ehemalige Zugpferd des Neuen Marktes kräftig am Grab des NEMAX . Vor zweieinhalb Jahren
verdreifachte sich der MobilCom-Kurs innerhalb nur einer Handelswoche, nachdem Gerhard Schmid´s
vermeintlicher Vertrauter Herr P. aus F. das Unternehmen in den höchsten Tönen publicityträchtig gelobt
hatte.
Doch von dieser harmonischen Beziehung wollen beide inzwischen nichts mehr wissen. Der bekannte,
inzwischen aber in Ungnade gefallene Börsenbriefautor war maßgeblich für die jüngsten Gerüchte über
Finanzprobleme bei MobilCom verantwortlich. Doch wo Rauch ist, muß auch Feuer sein. In der Tat beabsichtigt
das zehnköpfige Konsortium unter Führung der Deutschen Bank, Société Générale und Merrill Lynch, die
Milliardenkredite auf eine breitere Basis zu stellen. Mit diesem Schritt soll das Darlehensrisiko gestreut werden,
das nach Ansicht der Banker offenbar nicht unbeträchtlich erscheint.
Diese wenig vertrauenerweckende Maßnahme rief Gerhard Schmid auf den Plan. Der MobilCom-Lenker wird
nicht müde, die Finanzsituation seines Unternehmens im rechten Licht darzustellen. Daß das
Mobilfunk-Unternehmen die Kosten für die teure UMTS-Lizenz über 20 Jahre und die Infrastruktur-Kosten
über 7 Jahre abschreiben will, ist hinlänglich bekannt. Der schwedischen Ericsson wurde die finanzielle Last des
Netzaufbaus aufgebürdet - zumindest bis zum Jahre 2002. Doch diese Vereinbarung muß vom Aufsichtsrat der
Schweden erst noch abgesegnet werden. Im Worst Case-Szenario kämen auf MobilCom Ende 2001 weitere
unliebsame Kosten von 1,6 Milliarden Euro zu.
Äußerst bedenklich stellen sich die Pläne der Norddeutschen dar, das neue UMTS-Netz so früh wie möglich in
Betrieb zu nehmen. Was unter finanziellen Gesichtspunkten gerechtfertigt erscheint, könnte sich als Bumerang
für die Akzeptanz der neuen Technologie erweisen. Wenn ein nicht ausgereiftes UMTS-Prototypenmodell - mit
wenigen Basisstationen, nicht hochwertigen Handys etc. - unter Zeitdruck an den Start geht, wird die
Beliebtheit in der Bevölkerung gleich zu Beginn einen harten Dämpfer einstecken müssen. Eigentlich hätte man
aus den ebenfalls nicht überzeugenden WAP-Auftritten lernen können und müssen.
Schmid ist überaus bemüht, Überzeugungsarbeit zu verrichten. Genaue Angaben, wie der Netzaufbau ab dem
Jahre 2002 finanziert werden soll - und vor allem, von wem - konnte er nur ausweichend und mit
Allgemeinfloskeln beantworten. Seiner Ansicht nach sei MobilCom für die France Télécom das Standbein in
Deutschland. Und dieses dürften die Franzosen, die mit 28,5 Prozent an MobilCom beteiligt sind, keinesfalls
wegbrechen lassen. Bleibt abzuwarten, ob France Télécom das auch dann noch so sieht, wenn sich abzeichnet,
daß UMTS nicht die erhoffte Attraktion werden sollte. Auch die Ausübung einer Option auf weitere
Aktienanteile aus dem Besitz von Gerhard Schmid würde dann extrem unwahrscheinlich. Damit stünde der
MobilCom-Chef aber ziemlich allein da - mit sämtlichen Verpflichtungen.