GOLDINVEST-Kolumne: Mit zu heißen Reifen durch den Open Pit 14.03.2006
Eine weltweite Knappheit an großen Reifen dürfte den Abbau von Rohstoffen im Jahresverlauf behindern. Dies könnte unabhängig von den Vorkommen zur Verknappung des Angebots führen. Ein Unternehmen, das davon profitiert, könnte der Reifenhersteller Stamford aus Singapur sein.
Jetzt haben wir es Schwarz auf Weiß: Es gibt drei Gründe, dass die Rohstoffpreise weiter steigen. Erstens: Die Reifen sind schuld. Zweitens: Die Reifen sind schuld. Drittens: Die Reifen sind schuld!
Was Rio Tinto, Nummer drei unter den weltgrößten Bergbaugesellschaften, schon Anfang Februar andeutete wird nun zur Gewissheit: Die Reifen für die überdimensionalen Lastwagen der Rohstoffförderer werden knapp. Dabei handelt es sich nicht um Reifen, wie wir sie von unseren Autos kennen.
Auch nicht die Größenordnung der Lastwagen-Pneus ist gemeint. Ein ausgewachsener Mensch kommt sich neben diesen Giganten der Schlamm- und Staubpisten wie ein Zwerg, nein eher eine Ameise vor. Durchmesser von 2,50 Metern sind eher Mittelmaß. Rio Tinto zeigte wohl den nötigen Weitblick und schaffte laut Managementaussagen genügend Lager an Reifen. Doch andere Gesellschaften dürften nach den Riesen-Gummi-Dingern bei den Produzenten Schlange stehen.
Der Nickelproduzent PT International Nickel wankt bereits. Eigentlich wollte die indonesische Tochter des kanadischen Nickelkonzerns Inco im laufenden Jahr 167 Millionen Pound (ein amerikanisches Pound hat 454 Gramm) Nickel aus seinen Gruben holen. Doch nun kamen im Management ernste Zweifel auf. Die Ziele seien aufgrund der Knappheit an Reifen wohl nicht zu halten. Dies könnte zum einen den Nickelpreis nach oben bringen. Doch profitieren würde Inco aufgrund geringerer Produktionsmengen nicht oder nur unterproportional. Ohnehin lag die 2005er Förder-Prognose schon eine Million Tonnen unter der Menge 2005. Die Reifen-Plage trifft neben International Nickel auch Kohleproduzenten wie Bumi Resources, ebenfalls aus Indonesien.
Daher steigen bereits einige Konzerne, die es sich leisten können, auf kleinere Lastwagen um - alleine, weil es für ihre Größen keine Reifen mehr gibt! Andere Konzerne steigen auf Reifen aus Osteuropa um. In der Ukraine und Weißrussland gibt es Produzenten, die sich auf das Handwerk verstehen. Doch sie produzieren in der Regel Reifen für das Militär. Die Gummimischung ist dort anders beschaffen als bei Minen-Reifen. Sie verschleißen schneller. Da in einer Rohstoffmine der Einsatz des Fuhrparks auf die Sekunde geplant ist, kann jedoch ein sich schneller als gewohnt abnützender Reifen zu ernsten Problemen führen. Der Ablauf wird durch den geplatzten oder platten Reifen durcheinander gewirbelt. Der Rohstoffausstoß kann über Tage nach unten gehen.
Reifenkonzerne, die sich auf Großreifen spezialisiert haben, sollten von der aktuellen Situation profitieren. Zwar stiegen die Rohstoffkosten für Gummi, Erdölprodukte und Aluminium auch kräftig. Doch diese können sie wohl mit einem lukrativen Aufschlag weitergeben. Ein Reifenkonzern, der wenig beachtet neben den Großen wie Bridgestone und Goodyear sein Geld verdient, ist Stamford Tyres aus dem Lok Yang Way in Singapur. Der Umsatz von Stamford lag 2005 bei 192 Millionen Singapur-Dollar. Im laufenden Jahr dürften es 250 und 2007 deutlich mehr als 300 Millionen Dollar werden. Der Gewinn je Aktie dürfte ebenfalls stark anziehen von 4,1 Cent 2005 auf acht bis 8,5 Cent 2007, da auch die Preise für kleinere Reifen nach oben gehievt werden konnten. Die Stamford Tyres-Aktie (ISIN: SG1O53913362/WPKN: 121521) notiert damit nur mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis von knapp sieben. Es müsste viel schief laufen, dass der Kurs nach unten geht und nach oben bleibt einiges an Luft. Dieser indirekte Profiteur des weltweiten Rohstoff-Booms ist sehr spekulativ, könnte jedoch das Risiko mit lukrativen Renditen versüßen.
GOLDINVEST.de berichtet und kommentiert das aktuelle Geschehen an den Rohstoffmärkten und verfolgt die Entwicklung von Minengesellschaften, insbesondere aus den Bereichen Gold- und Silber, aber auch bei Basismetallen und sonstigen Rohstoffen. Weitere Infos unter: www.goldinvest.de
Der obige Text spiegelt die Meinung des jeweiligen Kolumnisten wider. Die Smarthouse Media GmbH übernimmt für dessen Richtigkeit keine Verantwortung und schließt jegliche Regressansprüche aus.
Quelle : FINANZEN.NET
Eine weltweite Knappheit an großen Reifen dürfte den Abbau von Rohstoffen im Jahresverlauf behindern. Dies könnte unabhängig von den Vorkommen zur Verknappung des Angebots führen. Ein Unternehmen, das davon profitiert, könnte der Reifenhersteller Stamford aus Singapur sein.
Jetzt haben wir es Schwarz auf Weiß: Es gibt drei Gründe, dass die Rohstoffpreise weiter steigen. Erstens: Die Reifen sind schuld. Zweitens: Die Reifen sind schuld. Drittens: Die Reifen sind schuld!
Was Rio Tinto, Nummer drei unter den weltgrößten Bergbaugesellschaften, schon Anfang Februar andeutete wird nun zur Gewissheit: Die Reifen für die überdimensionalen Lastwagen der Rohstoffförderer werden knapp. Dabei handelt es sich nicht um Reifen, wie wir sie von unseren Autos kennen.
Auch nicht die Größenordnung der Lastwagen-Pneus ist gemeint. Ein ausgewachsener Mensch kommt sich neben diesen Giganten der Schlamm- und Staubpisten wie ein Zwerg, nein eher eine Ameise vor. Durchmesser von 2,50 Metern sind eher Mittelmaß. Rio Tinto zeigte wohl den nötigen Weitblick und schaffte laut Managementaussagen genügend Lager an Reifen. Doch andere Gesellschaften dürften nach den Riesen-Gummi-Dingern bei den Produzenten Schlange stehen.
Der Nickelproduzent PT International Nickel wankt bereits. Eigentlich wollte die indonesische Tochter des kanadischen Nickelkonzerns Inco im laufenden Jahr 167 Millionen Pound (ein amerikanisches Pound hat 454 Gramm) Nickel aus seinen Gruben holen. Doch nun kamen im Management ernste Zweifel auf. Die Ziele seien aufgrund der Knappheit an Reifen wohl nicht zu halten. Dies könnte zum einen den Nickelpreis nach oben bringen. Doch profitieren würde Inco aufgrund geringerer Produktionsmengen nicht oder nur unterproportional. Ohnehin lag die 2005er Förder-Prognose schon eine Million Tonnen unter der Menge 2005. Die Reifen-Plage trifft neben International Nickel auch Kohleproduzenten wie Bumi Resources, ebenfalls aus Indonesien.
Daher steigen bereits einige Konzerne, die es sich leisten können, auf kleinere Lastwagen um - alleine, weil es für ihre Größen keine Reifen mehr gibt! Andere Konzerne steigen auf Reifen aus Osteuropa um. In der Ukraine und Weißrussland gibt es Produzenten, die sich auf das Handwerk verstehen. Doch sie produzieren in der Regel Reifen für das Militär. Die Gummimischung ist dort anders beschaffen als bei Minen-Reifen. Sie verschleißen schneller. Da in einer Rohstoffmine der Einsatz des Fuhrparks auf die Sekunde geplant ist, kann jedoch ein sich schneller als gewohnt abnützender Reifen zu ernsten Problemen führen. Der Ablauf wird durch den geplatzten oder platten Reifen durcheinander gewirbelt. Der Rohstoffausstoß kann über Tage nach unten gehen.
Reifenkonzerne, die sich auf Großreifen spezialisiert haben, sollten von der aktuellen Situation profitieren. Zwar stiegen die Rohstoffkosten für Gummi, Erdölprodukte und Aluminium auch kräftig. Doch diese können sie wohl mit einem lukrativen Aufschlag weitergeben. Ein Reifenkonzern, der wenig beachtet neben den Großen wie Bridgestone und Goodyear sein Geld verdient, ist Stamford Tyres aus dem Lok Yang Way in Singapur. Der Umsatz von Stamford lag 2005 bei 192 Millionen Singapur-Dollar. Im laufenden Jahr dürften es 250 und 2007 deutlich mehr als 300 Millionen Dollar werden. Der Gewinn je Aktie dürfte ebenfalls stark anziehen von 4,1 Cent 2005 auf acht bis 8,5 Cent 2007, da auch die Preise für kleinere Reifen nach oben gehievt werden konnten. Die Stamford Tyres-Aktie (ISIN: SG1O53913362/WPKN: 121521) notiert damit nur mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis von knapp sieben. Es müsste viel schief laufen, dass der Kurs nach unten geht und nach oben bleibt einiges an Luft. Dieser indirekte Profiteur des weltweiten Rohstoff-Booms ist sehr spekulativ, könnte jedoch das Risiko mit lukrativen Renditen versüßen.
GOLDINVEST.de berichtet und kommentiert das aktuelle Geschehen an den Rohstoffmärkten und verfolgt die Entwicklung von Minengesellschaften, insbesondere aus den Bereichen Gold- und Silber, aber auch bei Basismetallen und sonstigen Rohstoffen. Weitere Infos unter: www.goldinvest.de
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Quelle : FINANZEN.NET