Ein bekannter ist auf diesen müll schon reingefallen.Die rechnung könnt Ihr Euch nicht vorstellen :-(((
Manche lernen es halt immer erst zu spät.
Gruss Mio.
Mit Highspeed in die Kostenfalle - Wie Sexseiten den Besucher abzocken - Teil 1
Freitag, den 10.08.01 08:49
www.onlinekosten.de
Wer kennt sie nicht, die diversen Sexseiten im Internet, die mit ihren eindeutig zweideutigen Angeboten den Surfer in ihren Bann ziehen wollen. Nun ist die bloße Existenz solcher Seiten nicht verwerflich, wenn es ohne weiteres möglich wäre, sie problemlos wieder zu verlassen. Doch hier haben die diversen Anbieter einen Riegel vorgeschoben, denn versucht man die Seite zu schließen oder gar zu verlassen, öffnen sich, mittels eingebetteten JavaScript-Befehls, wie von Geisterhand weitere Seiten mit gleichem Inhalt. Oft ist es für den Surfer nur mit viel Mühe möglich, all die aufklappenden Browserfenster wieder zu schließen. Das kann soweit gehen, dass der frustrierte User sich gezwungen sieht einen Neustart seines Rechners zu veranlassen.
Mit Highspeed in die Kostenfalle
Doch den Betreibern war das alles noch nicht genug, schließlich ist ihr oberstes Ziel mit minimalem Aufwand möglichst viel Geld zu verdienen. Um potentielle Kunden auf ihre Seiten zu locken erfanden Sie deshalb eine weitere Masche, den sogenannten "Highspeed-Zugang" zum Internet. Mit diesem wollen sie den Surfer veranlassen, einen 0190-Dialer auf ihrem Rechner zu installieren, bei dem dann pro Minute bis zu 3,63 DM fällig werden. Der Dialer ersetzt die vorhandene DFÜ-Verbindung und macht sich selbst zur Standardverbindung ins Internet, die dann im Extremfall jedesmal zur Internet-Einwahl benutzt wird.
Selbst scheinbar harmlose Web-Angebote offerieren mittlerweile diese Dialer, indem sie beim Verlassen der Seite ein weiteres Browserfenster aufklappen lassen, in welchem dann auf die "Highspeed-Verbindung" hingewiesen wird. Aber es gibt auch Betreiber, die regelrecht aggressiv vorgehen, indem beim Aufruf der Seite dann sogar automatisch versucht wird, den Download des Dialers auf den Rechner des Surfers zu erzwingen. Einer der bekanntesten Dialer der sich ungefragt selbst zum Download abietet ist "aconti.exe". Doch liegt es immer noch am Benutzer selbst, ob er diesen letztlich auch erlaubt. Immerhin weisen einige der Anbieter auf die hohen Minutenpreise hin, doch bei vielen anderen ist das nicht der Fall ist.
Sex und Geld und schwarze Schafe
Dabei war der Hintergrund der 0190er-Dialer eigentlich ein ganz anderer. Ursprünglich geschaffen wurden sie, damit der Interessent sich nicht auf herkömmliche Weise bei der Sexseite registrieren lassen musste. Denn beim bezahlen mit Kreditkarte oder bei Überweisungen könnten schließlich fremde Augen seine Neigungen sehen, während der Dialer die Gebühren "anonym" per Telefonrechnung einfordert. Wie man sieht war die Grundidee als solche nicht die schlechteste, leider wurde die Idee - wie viele andere vor ihr - von schwarzen Schafen unter den Sex-Anbietern für ihre Zwecke mißbraucht.
Tricky Dialer
Eine besonders hinterhältige Art von Dialern verändert, einmal bewußt oder unbewußt installiert, die Registry des Windows-Systems. Bei jedem Neustart des Systems verbindet sich die Software automatisch mit dem Internet, was man durchaus als kriminell bezeichnen kann, denn der Benutzer bemerkt nichts davon und ist auch nicht dazu bereit, mehrere Mark pro Minute an eine dubiose Firma zu bezahlen. Welche Kosten schon nach einer Stunde entstehen kann jeder selbst nachrechnen, indem man 3,63 DM mit 60 multipliziert.
Der Wolf im Schafspelz
Viele Anbieter tarnen ihre Einwahl-Software sogar als etwas völlig anderes. So ist es in einigen Fällen vorgekommen, daß der Anbieter einer Sex-Seite den Dialer als Zusatzprogramm bezeichnete, mit dem der Kunde erst in den vollen Genuß des Angebotes kommen sollte. Nach der Installation und dem obligatorischen Neustart war dann das Programm als Standard-DFÜ-Verbindung installiert und los ging die Abzocke. Doch solche Dialer verbergen sich oft auch hinter ganz anderen Angeboten, so erreichte uns vor kurzem die Email eines aufmerksamen Lesers, dem in einer Email für einen Radarwarnungs-Report geworben wurde. Hinter dem Link verbarg sich jedoch nicht wie vermutet eine Webseite, sondern ebenfalls ein 0190-Dialer.
Auch als "Internet-Beschleuniger" bieten unseröse Anbieter ihre Software gern an. So geschehen vor einigen Monaten in Berlin, als ein Teenager ein solches Programm in Unkenntnis der wahren Sachlage auf den PC seiner Mutter lud. Von diesem Tag an verbanden sich Mutter und Sohn stets für 3,63 DM/Minute mit dem Internet, was aber erst nach einiger Zeit auffiel, da die Telefongesellschaft erst nach 2 Monaten die Rechnung von mittlerweile 20.000 Mark verschickte. Zwar ging die Frau vor Gericht, verlor den Prozess jedoch und muß nun die horrende Summe zahlen. Daher solle man als User grundsätzlich vorsichtig sein, bevor man solche Software auf seinem System installiert.
Ein heimtückischer Feind
Bei dem wohl absolut kriminellsten aller Dialer handelt es sich um eine Software, die sich noch nicht einmal mehr vom System deinstallieren läßt. Zwar gibt es einen Uninstaller, doch entfernt dieser lediglich den das Symbol vom Desktop, der Dialer selbst bleibt installiert. Auch täuscht diese Software den Kunden dahingehend, daß der Nutzer die Verbindung zum Internet gar nicht mehr trennen kann. Das Programm gaukelt ihm dies lediglich vor, bleibt aber weiterhin im Hintergrund aktiv, zur Freude des Herstellers und zum Leidwesen des Benutzers. Eine Trennung erfolgt erst, wenn das System heruntergefahren wird.
Lesen Sie im zweiten Teil unseres Berichts, wie man sich effektiv vor solchen Machenschaften schützt und welche Gegemaßnahmen man ergreifen kann.
Mit Highspeed in die Kostenfalle - Wie Sexseiten den Besucher abzocken - Teil 2
Nachdem wir Ihnen im ersten Teil unseres Berichts einen Überblick über die schmutzigen Tricks der Betreiber von Sex-Seiten gegeben haben, wollen wir Ihnen heute einige wirksame Gegenmaßnahmen vorstellen.
Die Telekom als Retter
Es klingt fast paradox, doch auch die Telekom kann durchaus einmal als Retter in der Not angesehen werden. So bietet sie ihren Kunden an, die Einwahl zu 0190-Diensten von einem Anschluss aus komplett sperren zu lassen. Allerdings erhebt das Unternehmen dafür eine einmalige Gebühr in Höhe von rund 15 Mark, welche sich aber unter Umständen sehr schnell bezahlt machen können. Auch bei anderen Anbietern ist diese Sperrung möglich, ein Anruf dort sollte schnell für Klarheit über die Kosten sorgen.
Man sollte sich aber trotzdem auch nach aktivierter Sperrung noch einmal selbst rückversichern und eine 0190er-Nummer probeweise anrufen. Erst so kann man sicher sein, daß den Abzockern der Griff in den Geldbeutel nicht mehr gelingt.
Selbst ist der User
Wer aus welchen Gründen auch immer keine Nummersperre aktivieren lassen will, der sollte einige grundlegende Tips beherzigen. So sollte man zum einen niemals den Browser oder das Email-Programm mit der DFÜ-Verbindung kombinieren, um einen ungewollten und unkontrollierten Aufbau einer Internet-Verbindung zu verhindern, zum anderen sollte man ab und zu die Daten der DFÜ-Verbindung überprüfen, vor allem wenn mehrere Personen sich einen Rechner teilen.
Stutzig werden sollte man auch, wenn sich plötzlich unbekannte Symbole auf dem heimischen Desktop, oder unten rechts in der Taskleiste eingenistet haben. In diesem Fall, aber auch bei allen anderen aufgezählten, sollte auch die eingestellte Einwahlnummer bei der DFÜ-Verbindung kontrolliert werden, denn kein normaler Provider wird eine Einwahlnummer nutzen, die mit 0190xxx beginnt.
Schutzeinstellungen
Akustische und optische Hinweise auf eine Telefonverbindung kann man beispielsweise bei ISDN sehr gut einstellen. Nutzer der Fritz-Card können das Programm AVM ISDN-Watch aktivieren: Start — Programme — Fritz! — ISDNWatch. Damit hat man immer im Blick ob eine Verbindung mit dem Internet besteht oder nicht. Ein Modem sollte man so aufstellen, daß man sieht und hört, wenn eine Telefonverbindung aufgebaut wird. Auch auf das Modemsymbol in der Taskleiste links neben der Uhrzeit sollte man achten.
Sicherheitssysteme
Bei Windows NT oder Windows 2000 kann man als Profi natürlich gleich ganz verhindern, daß ein Benutzer etwas anderes als nur surfen darf, doch dies zu erklären würde den Rahmen dieses Artikels sprengen. Surft der User gar mit einem Apple- oder Unix/Linux-Rechner, braucht er sich natürlich um solche Dinge keine Sorgen zu machen, so wenig wie der Besitzer eines DSL-Zuganges. Da DSL keine Telefonnummern benutzt und auch nicht in der Lage ist einen Internet-Zugang auf herkömmliche Weise aufzubauen, ist man auch hier auf der sicheren Seite, sofern im Rechner nicht noch eine ISDN-Karte steckt, die noch mit der Telefonleitung verbunden ist.
Da die Dialer sich nicht auf Apple- oder Linux-Systemen installieren lassen, besteht hier natürlich keine Gefahr. Wem das alles noch nicht genug ist, sollte die Sicherheitseinstellungen in seinem Webbrowser auf "Hoch" einstellen und JavaScript deaktivieren. So verhindert man zumindest das aufpoppen unzähliger Sex-Fenster. Beim Internet-Explorer sollte man unter Einstellungen - Standardverbindung wählen - Niemals wählen - anklicken.
Es hat mich erwischt, was nun?
Das wichtigste: Beweise sichern! Die vollständige 0190er Nr. herausfinden, Bildschirmausdrucke (auch des DFÜ-Verzeichnisses) machen und die Dialer-Dateien auf Diskette speichern. Bei begründetem Verdacht auf Irreführung durch den Anbieter sollte man bei der Kriminalpolizei (Computerkriminalität) Betrugsanzeige erstatten.
Einspruch erheben
Wichtig ist es auch, die Rechnung möglichst umgehend und schriftlich zu reklamieren. Nänlich a. bei dem Anbieter, dessen Entgelte betroffen sind und b. beim Rechnungsersteller - also der Telefongesellschaft - über Reklamation und Kürzung der Rechnung informieren. Auch ein Einzelverbindungsnachweis über geführte Telefongespräche ist hier hilfreich, wie auch die Anforderung eines technischen Prüfungsprotokolls, wenn der Verdacht auf Manipulation am Netz durch Dritte besteht.
Problematisch ist es für den Kunden den Rechnungsbetrag zu kürzen, hier versteht die Telefongesellschaft oft keinen Spass und reagiert mit der Sperrung des Anschlusses. Es bleibt oft nur, den Betrag unter Vorbehalt zu zahlen, es sei denn die Summe ist wie im Fall der Berlinerin einfach zu hoch. Dann sollte man über Ratenzahlung oder Stundung mit der Telefongesellschaft verhandeln. Bei Zahlung unter Vorbehalt ist es auch wichtig darauf hinzuweisen, dass zunächst der Ausgang eines Ermittlungsverfahrens abgewartet werden soll und man unter Umständen das Geld zurückgefordern wird.
Verbraucherverbände helfen
Der geschädigte Kunde sollte sich auch bei der für ihn zuständigen Verbraucherzentrale erkundigen und hier gegebenenfalls um Hilfe bitten. Dort vertritt man die Auffassung, dass im Fall des fehlens jeglicher Hinweise auf die Wirkungsweise des 0190er-Dialers und wenn selbst nach Verlassen der kostenpflichtigen Seite die teure Verbindung unbemerkt bestehen bleibt oder neu aufgebaut wird, die Rechnung nicht gezahlt werden muss. Diese Aussage ist jedoch nur unter Vorbehalt zu verstehen und sollte im Einzelfall durch einen Anwalt geprüft und bestätigt werden. Dieser kann das Prozessrisiko besser abschätzen und auch die Chancen für einen für den Verbraucher positiven Ausgang eines Rechtsstreits.
Waffenbrüder
Es gibt im Internet diverse Tools mit denen man den unerwünschten 0190-Dialern zu Leibe rücken kann. Eins davon ist das Programm Connection Watch, das für 8,50 Mark im Internet bestellt werden kann. Auf der Webseite www.wt-rate.com/ werden gleich mehrere Programme zu dieser Thematik angeboten, zum einen ein Gebührenzähler und zum anderen ein 0190 Warner. Auch der SmartSurfer der bekannten Seite web.de bietet 0190 Schutz, wie auch der 0190 Alarm von www.onlinetimer.de. An dieser Stelle möchten wir ausdrücklich darauf hinweisen, dass wir keine wie auch immer geartete Empfehlung für die oben genannten Programme abgeben, sondern sie lediglich als kleine Anregung vorstellen.
Wir hoffen Ihnen mit diesem Bericht einen allgemeinen Überblick über die schmutzigen Tricks der diversen Sex-Anbieter im Internet gegeben zu haben. Vielleicht ist der eine oder andere nützliche Tip dabei und kann Sie so vor grösserem Schaden bewahren.
(rsi)
Manche lernen es halt immer erst zu spät.
Gruss Mio.
Mit Highspeed in die Kostenfalle - Wie Sexseiten den Besucher abzocken - Teil 1
Freitag, den 10.08.01 08:49
www.onlinekosten.de
Wer kennt sie nicht, die diversen Sexseiten im Internet, die mit ihren eindeutig zweideutigen Angeboten den Surfer in ihren Bann ziehen wollen. Nun ist die bloße Existenz solcher Seiten nicht verwerflich, wenn es ohne weiteres möglich wäre, sie problemlos wieder zu verlassen. Doch hier haben die diversen Anbieter einen Riegel vorgeschoben, denn versucht man die Seite zu schließen oder gar zu verlassen, öffnen sich, mittels eingebetteten JavaScript-Befehls, wie von Geisterhand weitere Seiten mit gleichem Inhalt. Oft ist es für den Surfer nur mit viel Mühe möglich, all die aufklappenden Browserfenster wieder zu schließen. Das kann soweit gehen, dass der frustrierte User sich gezwungen sieht einen Neustart seines Rechners zu veranlassen.
Mit Highspeed in die Kostenfalle
Doch den Betreibern war das alles noch nicht genug, schließlich ist ihr oberstes Ziel mit minimalem Aufwand möglichst viel Geld zu verdienen. Um potentielle Kunden auf ihre Seiten zu locken erfanden Sie deshalb eine weitere Masche, den sogenannten "Highspeed-Zugang" zum Internet. Mit diesem wollen sie den Surfer veranlassen, einen 0190-Dialer auf ihrem Rechner zu installieren, bei dem dann pro Minute bis zu 3,63 DM fällig werden. Der Dialer ersetzt die vorhandene DFÜ-Verbindung und macht sich selbst zur Standardverbindung ins Internet, die dann im Extremfall jedesmal zur Internet-Einwahl benutzt wird.
Selbst scheinbar harmlose Web-Angebote offerieren mittlerweile diese Dialer, indem sie beim Verlassen der Seite ein weiteres Browserfenster aufklappen lassen, in welchem dann auf die "Highspeed-Verbindung" hingewiesen wird. Aber es gibt auch Betreiber, die regelrecht aggressiv vorgehen, indem beim Aufruf der Seite dann sogar automatisch versucht wird, den Download des Dialers auf den Rechner des Surfers zu erzwingen. Einer der bekanntesten Dialer der sich ungefragt selbst zum Download abietet ist "aconti.exe". Doch liegt es immer noch am Benutzer selbst, ob er diesen letztlich auch erlaubt. Immerhin weisen einige der Anbieter auf die hohen Minutenpreise hin, doch bei vielen anderen ist das nicht der Fall ist.
Sex und Geld und schwarze Schafe
Dabei war der Hintergrund der 0190er-Dialer eigentlich ein ganz anderer. Ursprünglich geschaffen wurden sie, damit der Interessent sich nicht auf herkömmliche Weise bei der Sexseite registrieren lassen musste. Denn beim bezahlen mit Kreditkarte oder bei Überweisungen könnten schließlich fremde Augen seine Neigungen sehen, während der Dialer die Gebühren "anonym" per Telefonrechnung einfordert. Wie man sieht war die Grundidee als solche nicht die schlechteste, leider wurde die Idee - wie viele andere vor ihr - von schwarzen Schafen unter den Sex-Anbietern für ihre Zwecke mißbraucht.
Tricky Dialer
Eine besonders hinterhältige Art von Dialern verändert, einmal bewußt oder unbewußt installiert, die Registry des Windows-Systems. Bei jedem Neustart des Systems verbindet sich die Software automatisch mit dem Internet, was man durchaus als kriminell bezeichnen kann, denn der Benutzer bemerkt nichts davon und ist auch nicht dazu bereit, mehrere Mark pro Minute an eine dubiose Firma zu bezahlen. Welche Kosten schon nach einer Stunde entstehen kann jeder selbst nachrechnen, indem man 3,63 DM mit 60 multipliziert.
Der Wolf im Schafspelz
Viele Anbieter tarnen ihre Einwahl-Software sogar als etwas völlig anderes. So ist es in einigen Fällen vorgekommen, daß der Anbieter einer Sex-Seite den Dialer als Zusatzprogramm bezeichnete, mit dem der Kunde erst in den vollen Genuß des Angebotes kommen sollte. Nach der Installation und dem obligatorischen Neustart war dann das Programm als Standard-DFÜ-Verbindung installiert und los ging die Abzocke. Doch solche Dialer verbergen sich oft auch hinter ganz anderen Angeboten, so erreichte uns vor kurzem die Email eines aufmerksamen Lesers, dem in einer Email für einen Radarwarnungs-Report geworben wurde. Hinter dem Link verbarg sich jedoch nicht wie vermutet eine Webseite, sondern ebenfalls ein 0190-Dialer.
Auch als "Internet-Beschleuniger" bieten unseröse Anbieter ihre Software gern an. So geschehen vor einigen Monaten in Berlin, als ein Teenager ein solches Programm in Unkenntnis der wahren Sachlage auf den PC seiner Mutter lud. Von diesem Tag an verbanden sich Mutter und Sohn stets für 3,63 DM/Minute mit dem Internet, was aber erst nach einiger Zeit auffiel, da die Telefongesellschaft erst nach 2 Monaten die Rechnung von mittlerweile 20.000 Mark verschickte. Zwar ging die Frau vor Gericht, verlor den Prozess jedoch und muß nun die horrende Summe zahlen. Daher solle man als User grundsätzlich vorsichtig sein, bevor man solche Software auf seinem System installiert.
Ein heimtückischer Feind
Bei dem wohl absolut kriminellsten aller Dialer handelt es sich um eine Software, die sich noch nicht einmal mehr vom System deinstallieren läßt. Zwar gibt es einen Uninstaller, doch entfernt dieser lediglich den das Symbol vom Desktop, der Dialer selbst bleibt installiert. Auch täuscht diese Software den Kunden dahingehend, daß der Nutzer die Verbindung zum Internet gar nicht mehr trennen kann. Das Programm gaukelt ihm dies lediglich vor, bleibt aber weiterhin im Hintergrund aktiv, zur Freude des Herstellers und zum Leidwesen des Benutzers. Eine Trennung erfolgt erst, wenn das System heruntergefahren wird.
Lesen Sie im zweiten Teil unseres Berichts, wie man sich effektiv vor solchen Machenschaften schützt und welche Gegemaßnahmen man ergreifen kann.
Mit Highspeed in die Kostenfalle - Wie Sexseiten den Besucher abzocken - Teil 2
Nachdem wir Ihnen im ersten Teil unseres Berichts einen Überblick über die schmutzigen Tricks der Betreiber von Sex-Seiten gegeben haben, wollen wir Ihnen heute einige wirksame Gegenmaßnahmen vorstellen.
Die Telekom als Retter
Es klingt fast paradox, doch auch die Telekom kann durchaus einmal als Retter in der Not angesehen werden. So bietet sie ihren Kunden an, die Einwahl zu 0190-Diensten von einem Anschluss aus komplett sperren zu lassen. Allerdings erhebt das Unternehmen dafür eine einmalige Gebühr in Höhe von rund 15 Mark, welche sich aber unter Umständen sehr schnell bezahlt machen können. Auch bei anderen Anbietern ist diese Sperrung möglich, ein Anruf dort sollte schnell für Klarheit über die Kosten sorgen.
Man sollte sich aber trotzdem auch nach aktivierter Sperrung noch einmal selbst rückversichern und eine 0190er-Nummer probeweise anrufen. Erst so kann man sicher sein, daß den Abzockern der Griff in den Geldbeutel nicht mehr gelingt.
Selbst ist der User
Wer aus welchen Gründen auch immer keine Nummersperre aktivieren lassen will, der sollte einige grundlegende Tips beherzigen. So sollte man zum einen niemals den Browser oder das Email-Programm mit der DFÜ-Verbindung kombinieren, um einen ungewollten und unkontrollierten Aufbau einer Internet-Verbindung zu verhindern, zum anderen sollte man ab und zu die Daten der DFÜ-Verbindung überprüfen, vor allem wenn mehrere Personen sich einen Rechner teilen.
Stutzig werden sollte man auch, wenn sich plötzlich unbekannte Symbole auf dem heimischen Desktop, oder unten rechts in der Taskleiste eingenistet haben. In diesem Fall, aber auch bei allen anderen aufgezählten, sollte auch die eingestellte Einwahlnummer bei der DFÜ-Verbindung kontrolliert werden, denn kein normaler Provider wird eine Einwahlnummer nutzen, die mit 0190xxx beginnt.
Schutzeinstellungen
Akustische und optische Hinweise auf eine Telefonverbindung kann man beispielsweise bei ISDN sehr gut einstellen. Nutzer der Fritz-Card können das Programm AVM ISDN-Watch aktivieren: Start — Programme — Fritz! — ISDNWatch. Damit hat man immer im Blick ob eine Verbindung mit dem Internet besteht oder nicht. Ein Modem sollte man so aufstellen, daß man sieht und hört, wenn eine Telefonverbindung aufgebaut wird. Auch auf das Modemsymbol in der Taskleiste links neben der Uhrzeit sollte man achten.
Sicherheitssysteme
Bei Windows NT oder Windows 2000 kann man als Profi natürlich gleich ganz verhindern, daß ein Benutzer etwas anderes als nur surfen darf, doch dies zu erklären würde den Rahmen dieses Artikels sprengen. Surft der User gar mit einem Apple- oder Unix/Linux-Rechner, braucht er sich natürlich um solche Dinge keine Sorgen zu machen, so wenig wie der Besitzer eines DSL-Zuganges. Da DSL keine Telefonnummern benutzt und auch nicht in der Lage ist einen Internet-Zugang auf herkömmliche Weise aufzubauen, ist man auch hier auf der sicheren Seite, sofern im Rechner nicht noch eine ISDN-Karte steckt, die noch mit der Telefonleitung verbunden ist.
Da die Dialer sich nicht auf Apple- oder Linux-Systemen installieren lassen, besteht hier natürlich keine Gefahr. Wem das alles noch nicht genug ist, sollte die Sicherheitseinstellungen in seinem Webbrowser auf "Hoch" einstellen und JavaScript deaktivieren. So verhindert man zumindest das aufpoppen unzähliger Sex-Fenster. Beim Internet-Explorer sollte man unter Einstellungen - Standardverbindung wählen - Niemals wählen - anklicken.
Es hat mich erwischt, was nun?
Das wichtigste: Beweise sichern! Die vollständige 0190er Nr. herausfinden, Bildschirmausdrucke (auch des DFÜ-Verzeichnisses) machen und die Dialer-Dateien auf Diskette speichern. Bei begründetem Verdacht auf Irreführung durch den Anbieter sollte man bei der Kriminalpolizei (Computerkriminalität) Betrugsanzeige erstatten.
Einspruch erheben
Wichtig ist es auch, die Rechnung möglichst umgehend und schriftlich zu reklamieren. Nänlich a. bei dem Anbieter, dessen Entgelte betroffen sind und b. beim Rechnungsersteller - also der Telefongesellschaft - über Reklamation und Kürzung der Rechnung informieren. Auch ein Einzelverbindungsnachweis über geführte Telefongespräche ist hier hilfreich, wie auch die Anforderung eines technischen Prüfungsprotokolls, wenn der Verdacht auf Manipulation am Netz durch Dritte besteht.
Problematisch ist es für den Kunden den Rechnungsbetrag zu kürzen, hier versteht die Telefongesellschaft oft keinen Spass und reagiert mit der Sperrung des Anschlusses. Es bleibt oft nur, den Betrag unter Vorbehalt zu zahlen, es sei denn die Summe ist wie im Fall der Berlinerin einfach zu hoch. Dann sollte man über Ratenzahlung oder Stundung mit der Telefongesellschaft verhandeln. Bei Zahlung unter Vorbehalt ist es auch wichtig darauf hinzuweisen, dass zunächst der Ausgang eines Ermittlungsverfahrens abgewartet werden soll und man unter Umständen das Geld zurückgefordern wird.
Verbraucherverbände helfen
Der geschädigte Kunde sollte sich auch bei der für ihn zuständigen Verbraucherzentrale erkundigen und hier gegebenenfalls um Hilfe bitten. Dort vertritt man die Auffassung, dass im Fall des fehlens jeglicher Hinweise auf die Wirkungsweise des 0190er-Dialers und wenn selbst nach Verlassen der kostenpflichtigen Seite die teure Verbindung unbemerkt bestehen bleibt oder neu aufgebaut wird, die Rechnung nicht gezahlt werden muss. Diese Aussage ist jedoch nur unter Vorbehalt zu verstehen und sollte im Einzelfall durch einen Anwalt geprüft und bestätigt werden. Dieser kann das Prozessrisiko besser abschätzen und auch die Chancen für einen für den Verbraucher positiven Ausgang eines Rechtsstreits.
Waffenbrüder
Es gibt im Internet diverse Tools mit denen man den unerwünschten 0190-Dialern zu Leibe rücken kann. Eins davon ist das Programm Connection Watch, das für 8,50 Mark im Internet bestellt werden kann. Auf der Webseite www.wt-rate.com/ werden gleich mehrere Programme zu dieser Thematik angeboten, zum einen ein Gebührenzähler und zum anderen ein 0190 Warner. Auch der SmartSurfer der bekannten Seite web.de bietet 0190 Schutz, wie auch der 0190 Alarm von www.onlinetimer.de. An dieser Stelle möchten wir ausdrücklich darauf hinweisen, dass wir keine wie auch immer geartete Empfehlung für die oben genannten Programme abgeben, sondern sie lediglich als kleine Anregung vorstellen.
Wir hoffen Ihnen mit diesem Bericht einen allgemeinen Überblick über die schmutzigen Tricks der diversen Sex-Anbieter im Internet gegeben zu haben. Vielleicht ist der eine oder andere nützliche Tip dabei und kann Sie so vor grösserem Schaden bewahren.
(rsi)