Mit China gegen CiscoNetzwerke: Das Joint Venture Huawei-3Com nimmt die Geschäfte auf – Erste Auswirkungen erwartet |
VDI nachrichten, 5.12.2003 Bruce Claflin setzt die Ziele hoch an: „Mit dem wirkungsvollen Einsatz der enormen Möglichkeiten aus unserem neuen Joint Venture will 3Com das Spielfeld der Enterprise-Networking-Industrie von Grund auf ändern.“ Claflin, Präsident und CEO von 3Com, ist gleichzeitig Vorsitzender des Joint Ventures Huawei-3Com. Huawei bietet Kompetenz im Bereich WAN und WAN-Management, von 3Com kommt die LAN-Kompetenz. |
Mit dem neuen Produktportfolio sucht 3Com auch noch Mitarbeiter: In Deutschland stellt 3Com ein, bis Jahresende 2003 sollen es rund 25 Vertriebler sein. Gesucht werden Experten für Vertikale Märkte (Gesundheit, Öffentlicher Sektor, Bildung, Banken/Versicherer), andererseits Experten mit WAN-Erfahrung.
Weitere Verbündete im Kampf gegen Ciscos Marktdominanz hat 3Com am Mittwoch dieser Woche im Distributor Electronic Data Systems (EDS) gefunden, der jetzt Switche, Router und andere Produkte des Herstellers in den USA und Großbritannien vertreiben will. Die Aktien von EDS stiegen daraufhin um 3 % an. swe
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Huawei Technologies
Der chinesische Telekommunikations- und Technologiekonzern ist erst 15 Jahre alt. Gründer ist der Armeeoffizier Ren Zhengfei, der zu Anfang Telefonanlagen importierte und vertrieb.
Huawei entwickelt, produziert und vertreibt weltweit Produkte für Festnetze, Mobilfunknetze und Datenkommunikationsnetze. Das heißt: Switche, Netzwerkzugänge, optische Komponenten, im Mobilfunk reicht die Palette von GSM über GPRS bis zu verschiedenen Standards der dritten Mobilfunkgeneration, bei der Datenkommunikation stellt Huawei unter anderem LAN-Switches her. Huawei entwickelt auch die Asics im eigenen Haus.
In China versorgt Huawei rund 30 % des Komponentenmarktes für Festnetze und optische Netze. Der Anteil des Umsatzes in den 32 Ländern außerhalb Chinas, in dem das Unternehmen vertreten ist, wächst rasant. 2003 will Huawei die 1-Mrd.-$-Grenze überschreiten. Im Gesamtjahr 2002 setzt der Konzern 2,7 Mrd. $ um, davon 500 Mio. $ im Ausland.
Im Konzern arbeiten rund 10 000 Menschen allein im Bereich Forschung und Entwicklung (F&E), 46 % der 22 000 Angestellten. 7000 Ingenieure sollen im neuen F&E-Zentrum im Hauptquartier in Shenzhen arbeiten, die anderen verteilen sich auf weitere chinesische Standorte sowie Labore im indischen Bangalore, Moskau, Stockholm und Dallas. swe
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Huawei Technologies
Finanzjahr | 2002 | 2001* | 2000 |
Umsatz | 2700 | 3083 | 2658 |
davon im Ausland | 552 | 328 | 138 |
Nettogewinn | 108 | 258 | 345 |
F&E-Ausgaben | 363 | 342 | 179 |
Angaben in Mio. $ Quelle: Huawei
*Huawei verkaufte 2001 sein Geschäft für die Stromversorgung von Netzwerken an Avansys Power