Microsoft Internet Explorer 6.0 sperrt böse Cookies aus
"Wir müssen draußen bleiben", heißt es ab sofort für viele Cookies, wenn man mit der neusten Version des Internet Explorers von Microsoft im Web unterwegs ist. Mit der sechsten Version des Browsers sperrt Microsoft in der Voreinstellung die für die Werber so wichtigen Textdateien aus - wenn sie nicht dem Datenschutzstandard P3P (Platform for Privacy Preferences) genügen. "Das wird der Online-Werbewirtschaft schwer zu schaffen machen, da viele die Voreinstellung nicht verändern", meint Veit Olschinski, E-Business-Berater der Mummert + Partner Unternehmensberatung. "Grosse Werbenetzwerke wie DoubleClick werden in den nächsten Wochen nachziehen und ihr Angebot P3P-konform machen müssen." Andernfalls drohen den Werbetreibenden im Web erhebliche Umsatzeinbussen.
Cookies legen normalerweise beim Anwender Informationen ab, die dann auf Anforderung an den Absender zurückgeschickt werden. Der Internet Explorer akzeptiert sie nur, wenn klar ist, welchem Zweck die gespeicherten Informationen dienen. Das schreibt der Standard P3P vor: Der Umgang mit Nutzerdaten wird in maschinenlesbarer Form aufbereitet und kann durch einen Browser oder Client ausgewertet und mit den Anforderungen des Nutzers abgeglichen werden. So kann er die Verwendung von privaten Informationen besser als je zuvor kontrollieren. Er muss aber zum jetzigen Zeitpunkt darauf vertrauen, dass die gemachten Angaben auch den realen Datenschutzpraktiken des Anbieters entsprechen.
Die großen Ohren der Werbeplatzvermarkter
Was gut für die Nutzer ist, ist ein Problem für die Werbenetzwerke. Weil der Software-Gigant den Internet Explorer 6.0 früher - angekündigt war er für Oktober - veröffentlicht hat, ist die Werbebranche in Zeitverzug. Viele Helferdateien der Reklamemacher unterstützen kein P3P und funktionieren nicht mehr. Die Textdateien sind aus Werbersicht besonders wertvoll. Sie ermöglichen es, zu protokollieren, wie lange und wo genau der Internetnutzer sich in der virtuellen Welt aufhält. So erfahren die Werbetreibenden durch die Hintertuer etwas über die Interessen der Online-Nutzer und können Profile erstellen. Und das nutzen sie aus. Guckt sich der Nutzer beispielsweise gerne und lange Reiseseiten im Internet an, spielt ihm das Werbenetzwerk verstärkt Reklame von Tourismusanbietern zu.
Es gilt für die Werbetreibenden nun, so schnell wie möglich den Anschluss an den Datenschutzstandard zu finden. Vermutlich wird der neue Internet Explorer schon sehr bald weit verbreitet sein. Olschinski schätzt, dass bis Ende 2001 jeder zweite alte Internet Explorer ausgetauscht sein könnte. Zumal in der nächsten Windows-Version, XP, die ab Ende Oktober am deutschen Markt erhältlich ist, der neue Internet Explorer eingebaut ist. (as)
[Wed, 19.09.2001] - © 2001 de.internet.com
"Wir müssen draußen bleiben", heißt es ab sofort für viele Cookies, wenn man mit der neusten Version des Internet Explorers von Microsoft im Web unterwegs ist. Mit der sechsten Version des Browsers sperrt Microsoft in der Voreinstellung die für die Werber so wichtigen Textdateien aus - wenn sie nicht dem Datenschutzstandard P3P (Platform for Privacy Preferences) genügen. "Das wird der Online-Werbewirtschaft schwer zu schaffen machen, da viele die Voreinstellung nicht verändern", meint Veit Olschinski, E-Business-Berater der Mummert + Partner Unternehmensberatung. "Grosse Werbenetzwerke wie DoubleClick werden in den nächsten Wochen nachziehen und ihr Angebot P3P-konform machen müssen." Andernfalls drohen den Werbetreibenden im Web erhebliche Umsatzeinbussen.
Cookies legen normalerweise beim Anwender Informationen ab, die dann auf Anforderung an den Absender zurückgeschickt werden. Der Internet Explorer akzeptiert sie nur, wenn klar ist, welchem Zweck die gespeicherten Informationen dienen. Das schreibt der Standard P3P vor: Der Umgang mit Nutzerdaten wird in maschinenlesbarer Form aufbereitet und kann durch einen Browser oder Client ausgewertet und mit den Anforderungen des Nutzers abgeglichen werden. So kann er die Verwendung von privaten Informationen besser als je zuvor kontrollieren. Er muss aber zum jetzigen Zeitpunkt darauf vertrauen, dass die gemachten Angaben auch den realen Datenschutzpraktiken des Anbieters entsprechen.
Die großen Ohren der Werbeplatzvermarkter
Was gut für die Nutzer ist, ist ein Problem für die Werbenetzwerke. Weil der Software-Gigant den Internet Explorer 6.0 früher - angekündigt war er für Oktober - veröffentlicht hat, ist die Werbebranche in Zeitverzug. Viele Helferdateien der Reklamemacher unterstützen kein P3P und funktionieren nicht mehr. Die Textdateien sind aus Werbersicht besonders wertvoll. Sie ermöglichen es, zu protokollieren, wie lange und wo genau der Internetnutzer sich in der virtuellen Welt aufhält. So erfahren die Werbetreibenden durch die Hintertuer etwas über die Interessen der Online-Nutzer und können Profile erstellen. Und das nutzen sie aus. Guckt sich der Nutzer beispielsweise gerne und lange Reiseseiten im Internet an, spielt ihm das Werbenetzwerk verstärkt Reklame von Tourismusanbietern zu.
Es gilt für die Werbetreibenden nun, so schnell wie möglich den Anschluss an den Datenschutzstandard zu finden. Vermutlich wird der neue Internet Explorer schon sehr bald weit verbreitet sein. Olschinski schätzt, dass bis Ende 2001 jeder zweite alte Internet Explorer ausgetauscht sein könnte. Zumal in der nächsten Windows-Version, XP, die ab Ende Oktober am deutschen Markt erhältlich ist, der neue Internet Explorer eingebaut ist. (as)
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