Der Virus ILOVEYOU könnte Microsoft nach Expertenansicht noch teuer zu stehen kommen. Eine Klage auf Schadenersatz gegen den Software-Giganten könne durchaus Erfolg haben, sagte der Computerrechts-Experte Professor Maximilian Herberger dem „Handelsblatt“ vom Freitag.
Er begründete seine Meinung folgendermaßen: Microsoft habe zwar schon am Morgen des 4. Mai – als das Unheil seinen Lauf nahm – von dem Virus erfahren. Doch erst am Abend des 5. Mai habe das Unternehmen eine Warnung auf ihrer Website veröffentlicht. Ein Hinweis per E-Mail an die registrierten Kunden sei ganz unterblieben. Stattdessen habe Microsoft zeitweilig ihre Mail-Server heruntergefahren, um sich selbst vor Infizierung zu schützen. Nur Kunden mit besonderen Support-Verträgen seien informiert worden. Damit habe die Windows-Schmiede ihre Pflichten gegenüber den einfachen registrierten Kunden verletzt, so Herberger.
Ein Microsoft-Sprecher erklärte gegenüber der Zeitung, die Rechte aus der Registrierung seien eng begrenzt. Eine Warnpflicht lasse sich aus der bloßen Registrierung nicht herleiten.
ILOVEYOU – Vorläufige Bilanz
Jede fünfte deutsche Firma war von der Attacke mit dem Virus ILOVEYOU betroffen. Eine Untersuchung des Hamburger Forschungs- und Beratungsunternehmens MediaTransfer bei 1250 Befragten mit PCs am Arbeitsplatz ergab, dass der E-Mail-Virus bei 21 Prozent zu Ausfällen und Behinderungen geführt habe. 6,2 Prozent gaben sogar an, dass ihre Arbeit ganz erheblich beeinträchtigt worden sei.
Wie das Umfrageinstitut am Donnerstag weiter mitteilte, konnten die meisten Schäden allerdings innerhalb von 24 Stunden behoben werden. Immerhin 1,8 Prozent der Befragten hätten aber gesagt, dass die Schadensbeseitigung mehr als drei Tage gedauert habe.
Verdächtiger spricht von Versehen
Einer der Hauptverdächtigen in der weltweiten Suche nach den Urhebern des Virus' räumte inzwischen ein, die verheerende E-Mail möglicherweise „versehentlich“ gesendet zu haben. Der 23-jährige Filipino Onel de Guzman sagte allerdings nicht direkt, dass er das Virusprogramm selbst geschrieben habe.
Ein 18-jähriger deutscher Austauschstudent in Australien, der ebenfalls in Verdacht geraten war, wandte sich vor einigen Tagen an die „Süddeutsche Zeitung online“: In einer E-Mail beteuerte er seine Unschuld. „Ich habe wirklich nichts damit zu tun“, schrieb er. „Ich habe einen Artikel im Usenet geschrieben, wie man den Wurm entfernen kann und wollte nur helfen.“
Von dem am 4. Mai aufgetauchten Virus und seinen Spielarten waren mehr als 20 Länder in Asien, Europa und Nordamerika betroffen. Der Schaden wird auf bis zu zehn Milliarden Dollar (rund 22 Milliarden Mark/elf Milliarden Euro) geschätzt, vor allem durch Arbeitsausfall. Von der Virus-Attacke waren ausschließlich die Microsoft-Produkte Windows und Outlook betroffen.
(Quelle: ap)
Er begründete seine Meinung folgendermaßen: Microsoft habe zwar schon am Morgen des 4. Mai – als das Unheil seinen Lauf nahm – von dem Virus erfahren. Doch erst am Abend des 5. Mai habe das Unternehmen eine Warnung auf ihrer Website veröffentlicht. Ein Hinweis per E-Mail an die registrierten Kunden sei ganz unterblieben. Stattdessen habe Microsoft zeitweilig ihre Mail-Server heruntergefahren, um sich selbst vor Infizierung zu schützen. Nur Kunden mit besonderen Support-Verträgen seien informiert worden. Damit habe die Windows-Schmiede ihre Pflichten gegenüber den einfachen registrierten Kunden verletzt, so Herberger.
Ein Microsoft-Sprecher erklärte gegenüber der Zeitung, die Rechte aus der Registrierung seien eng begrenzt. Eine Warnpflicht lasse sich aus der bloßen Registrierung nicht herleiten.
ILOVEYOU – Vorläufige Bilanz
Jede fünfte deutsche Firma war von der Attacke mit dem Virus ILOVEYOU betroffen. Eine Untersuchung des Hamburger Forschungs- und Beratungsunternehmens MediaTransfer bei 1250 Befragten mit PCs am Arbeitsplatz ergab, dass der E-Mail-Virus bei 21 Prozent zu Ausfällen und Behinderungen geführt habe. 6,2 Prozent gaben sogar an, dass ihre Arbeit ganz erheblich beeinträchtigt worden sei.
Wie das Umfrageinstitut am Donnerstag weiter mitteilte, konnten die meisten Schäden allerdings innerhalb von 24 Stunden behoben werden. Immerhin 1,8 Prozent der Befragten hätten aber gesagt, dass die Schadensbeseitigung mehr als drei Tage gedauert habe.
Verdächtiger spricht von Versehen
Einer der Hauptverdächtigen in der weltweiten Suche nach den Urhebern des Virus' räumte inzwischen ein, die verheerende E-Mail möglicherweise „versehentlich“ gesendet zu haben. Der 23-jährige Filipino Onel de Guzman sagte allerdings nicht direkt, dass er das Virusprogramm selbst geschrieben habe.
Ein 18-jähriger deutscher Austauschstudent in Australien, der ebenfalls in Verdacht geraten war, wandte sich vor einigen Tagen an die „Süddeutsche Zeitung online“: In einer E-Mail beteuerte er seine Unschuld. „Ich habe wirklich nichts damit zu tun“, schrieb er. „Ich habe einen Artikel im Usenet geschrieben, wie man den Wurm entfernen kann und wollte nur helfen.“
Von dem am 4. Mai aufgetauchten Virus und seinen Spielarten waren mehr als 20 Länder in Asien, Europa und Nordamerika betroffen. Der Schaden wird auf bis zu zehn Milliarden Dollar (rund 22 Milliarden Mark/elf Milliarden Euro) geschätzt, vor allem durch Arbeitsausfall. Von der Virus-Attacke waren ausschließlich die Microsoft-Produkte Windows und Outlook betroffen.
(Quelle: ap)