Microsoft-Aktionäre wollen Schatzkammer plündern

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DeathBull:

Microsoft-Aktionäre wollen Schatzkammer plündern

 
04.01.02 09:58

Kein Unternehmen der Welt sitzt auf so gigantischen Bargeld-Reserven wie Microsoft. Aktionäre und Analysten schreien immer lauter nach Dividenden. Das aber wäre für den Software-Konzern eine Kulturrevolution.

 
EPA/DPA

Sitzt auf 36 Milliarden Dollar Cash: Bill Gates


Seattle - Was wollen die Konzernchefs Bill Gates und Steve Ballmer nur mit den Unmengen Dollars anstellen? Diese Frage treibt die Börse seit geraumer Zeit, doch sie wird immer dringlicher. Nach den letzten verfügbaren Zahlen besitzt der Software-Konzern 36 Milliarden Dollar Bargeld oder kurzfristig fällige Geldmarkt-Papiere.
Eine erstaunliche Summe, die durch den Vergleich mit den Konten der Konkurrenz nur noch atemberaubender wirkt. General Electric, der nach Bargeld-Besitz zweitreichste Konzern der Welt, hortet gerade einmal 8,8 Milliarden Dollar Cash und kurzfristige Wertpapiere. Bei IBM sind es vier Milliarden.

"Sintflut biblischen Ausmaßes"

Die Reserven bei Microsoft seien weit mehr als eine "Notreserve für regnerische Tage", spottete Patrick McGurn, Vizepräsident der Beratungsgesellschaft Institutional Shareholder Services, jüngst im Interview mit dem "Wall Street Journal". Es sei denn, Microsoft wolle sich für eine "Sintflut biblischen Ausmaßes" wappnen.

Aktionäre und Analysten wie Rick Sherlund von Goldman Sachs klopfen daher lauter und lauter an die Mauern des Microsoft-Geldspeichers. Ihre Forderung: Lasst uns teilhaben an diesem historischen Reichtum. Zahlt Dividenden - zum ersten Mal in der Konzerngeschichte.

Hinzu kommt, dass Gates und Ballmer ihren Reichtum in irrsinnigem Tempo mehren. Bei einem freien Cash-flow von einer Milliarde Dollar im Monat könnten in einem Jahr bereits 48 Milliarden auf Microsofts "Girokonto" stehen.

Dividenden nur für Gruftie-Konzerne?

Es sei deshalb an der Zeit für eine Revolution in der Software-Schmiede, fordern die Börsianer. Microsoft müsse eingestehen, dass es nicht mehr so rasant wachse wie in früheren Jahren, dass es das Geld unmöglich komplett für neue Investitionen und Unternehmenszukäufe ausgeben könne.

Bisher haben die Chefs der "Geldmaschine" Microsoft stets auf der These beharrt: Dividenden zahlen nur saturierte, undynamische Unternehmen der Old Economy, die ihre besten Tage hinter sich haben. Microsoft, der träge Riese?

Milliarden und andere Peanuts

Tatsächlich könnte die Dividende sogar im großen Stil neue Aktionäre anlocken. Etwa konservative Pensionsfonds, Versicherungen und andere institutionelle Investoren mit riesigen Kundenzahlen. Und ausgeben können Ballmer und Gates ihr Bares sowieso nicht - es sei denn für Verlust bringende Internet-Firmen oder andere Flop-Kandidaten.

Auch der Kauf von Great Plains Software im letzten Jahr hat Microsoft nur eine runde Milliarde Dollar gekostet. Eine Klecker-Summe, verglichen mit dem Kontostand. Ohnehin hat sich Microsoft bisher darauf spezialisiert, kleine Firmen schon kurz nach der Gründung zu schlucken oder Geschäftsideen zu kopieren. Gerne gibt Microsoft auch große Summen aus, um eigenen Aktien zurückzukaufen. Gut für die Kurspflege. Im letzten Fiskaljahr flossen sechs Milliarden in solche Rückkauf-Aktionen.

Angst vor der Geldstrafe

Eine mögliche Erklärung für die Sparsamkeit der Konzernherren aus Seattle könnte aber diese sein: Microsoft muss mit hohen Strafen rechnen, wenn die Kartellverfahren gegen den Konzern zu Ende gehen. Allein die Antitrust-Klagen, die von Privatklägern in den USA vorgebracht wurden, könnten den Konzern eine Milliarde Dollar Strafe in bar oder in Sachmitteln kosten. Auch die Kartellwächter der Europäischen Union drohen Gates & Co. mit einer drastischen Geldstrafe. Da lohnt es sich, Bargeld übrig zu haben.

Steve Milunovich von Merrill Lynch hat deshalb eine Theorie: In Seattle werde nur darauf gewartet, dass die Kartell-Verfahren abgeschlossen sind. Dann könnte er in Seattle fallen - der Startschuss zur Kultur- und Dividendenrevolution.

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Spacy-Tracy:

MSFT kaufen! o.T.

 
04.01.02 10:06
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