Microsoft ändert Vertragsbedingungen
Einigung im Kartellstreit möglich
Microsoft bewegt sich mit großen Schritten auf eine endgültige Einigung im Kartellstreit zu. Nur zwei Wochen nachdem ein Berufungsgericht entschieden hatte, dass Microsoft sein Monopol beim Windows-Betriebssystem missbraucht hat, änderte Microsoft die Vertragsbedingungen für Computer-Hersteller dramatisch.
Software der Konkurrenz erlaubt
Künftig können PC-Produzenten massive Änderungen am Erscheinungsbild von Windows vornehmen, Symbole für Microsoft-Programme wie den Internet Explorer entfernen und sogar Software der Microsoft-Konkurrenz präsentieren. Damit gibt der Software-Gigant seine über Jahre hinweg aggressiv verteidigte Kontrolle über die Windows-Oberfläche auf.
Größere Flexibilität für Hersteller
"Wir erkennen an, dass unsere bestehenden Windows-Lizenzen von dem Gericht als nicht korrekt angesehen werden", sagte Microsoft-Chef Steve Ballmer. "Deshalb statten wir die Computer-Hersteller mit größerer Flexibilität aus. Wir beginnen gleich damit, damit die Hersteller schon zum Start von Windows XP die Vorteile der neuen Lizenzbedingungen nutzen können." Das neue Microsoft-Betriebssystem soll am 25. Oktober 2001 in den USA und anderen Ländern, darunter auch in Deutschland, auf den Markt kommen.
Windows-Schreibtisch als Werbefläche
Der virtuelle Windows-Schreibtisch gilt als das wertvollste "Grundstück" der Computer-Branche, da Millionen von PC-Anwendern die Oberfläche täglich bei der Arbeit oder beim Spielen am Computer vor Augen haben. Der "Desktop" diente dem weltgrößten Software-Anbieter immer wieder auch als Werbefläche für Software-Anwendungen aus dem eigenen Haus: So wurden der Online-Dienst MSN, das E-Mail-Programm Outlook, die Microsoft-Kommunikations-Infrastruktur Exchange oder das Multimedia-Programm Windows Media Player auf dem Schreibtisch beworben.
Teuer für die Konkurrenz
Konkurrenten wie AOL, Netscape, Real Networks und Apple blieben mit ihren Online- und Multimedia-Anwendungen entweder außen vor oder mussten sich den Platz auf dem Windows-Desktop teuer bei Microsoft erkaufen.
Machtverhältnisse bleiben
Die neuen Lizenzbestimmungen werden an den Machtverhältnissen in der Software- und Online-Industrie zunächst wenig ändern. Die Auseinandersetzung mit Netscape um den Markt der Internet-Browser hat Microsoft - auch durch den Einsatz der vom Gericht festgestellten illegalen Praktiken - längst gewonnen.
"Der Browser-Krieg ist vorbei"
"Die Konzessionen von Microsoft wären signifikant gewesen, wenn sie vor Jahren gekommen wären", kommentierte Stanford-Professor Timothy Bresnahan, ein bekannter Microsoft-Kritiker, die geänderten Lizenzbestimmungen. "Jetzt spielen sie aber keine Rolle mehr. Der Browser-Krieg ist vorbei."
AOL wird profitieren
Profitieren von der Öffnung wird vor allem AOL. Der weltgrößte Online-Dienst kann nach dem Scheitern der direkten Verhandlungen mit Microsoft nun mit den verschiedenen PC-Herstellern sprechen, um so seine Software auf den Windows-Schreibtisch zu bekommen. Allerdings müssen AOL und alle anderen Microsoft-Konkurrenten aufpassen, dass ihre Programm-Symbole nicht schnell wieder vom Windows-Desktop herunterfliegen: Im neuen Windows XP räumt ein virtueller Reinigungsagent regelmäßig den Schreibtisch auf und lässt wie von Geisterhand selten benutzte Symbole vom Desktop verschwinden.
dpa
Einigung im Kartellstreit möglich
Microsoft bewegt sich mit großen Schritten auf eine endgültige Einigung im Kartellstreit zu. Nur zwei Wochen nachdem ein Berufungsgericht entschieden hatte, dass Microsoft sein Monopol beim Windows-Betriebssystem missbraucht hat, änderte Microsoft die Vertragsbedingungen für Computer-Hersteller dramatisch.
Software der Konkurrenz erlaubt
Künftig können PC-Produzenten massive Änderungen am Erscheinungsbild von Windows vornehmen, Symbole für Microsoft-Programme wie den Internet Explorer entfernen und sogar Software der Microsoft-Konkurrenz präsentieren. Damit gibt der Software-Gigant seine über Jahre hinweg aggressiv verteidigte Kontrolle über die Windows-Oberfläche auf.
Größere Flexibilität für Hersteller
"Wir erkennen an, dass unsere bestehenden Windows-Lizenzen von dem Gericht als nicht korrekt angesehen werden", sagte Microsoft-Chef Steve Ballmer. "Deshalb statten wir die Computer-Hersteller mit größerer Flexibilität aus. Wir beginnen gleich damit, damit die Hersteller schon zum Start von Windows XP die Vorteile der neuen Lizenzbedingungen nutzen können." Das neue Microsoft-Betriebssystem soll am 25. Oktober 2001 in den USA und anderen Ländern, darunter auch in Deutschland, auf den Markt kommen.
Windows-Schreibtisch als Werbefläche
Der virtuelle Windows-Schreibtisch gilt als das wertvollste "Grundstück" der Computer-Branche, da Millionen von PC-Anwendern die Oberfläche täglich bei der Arbeit oder beim Spielen am Computer vor Augen haben. Der "Desktop" diente dem weltgrößten Software-Anbieter immer wieder auch als Werbefläche für Software-Anwendungen aus dem eigenen Haus: So wurden der Online-Dienst MSN, das E-Mail-Programm Outlook, die Microsoft-Kommunikations-Infrastruktur Exchange oder das Multimedia-Programm Windows Media Player auf dem Schreibtisch beworben.
Teuer für die Konkurrenz
Konkurrenten wie AOL, Netscape, Real Networks und Apple blieben mit ihren Online- und Multimedia-Anwendungen entweder außen vor oder mussten sich den Platz auf dem Windows-Desktop teuer bei Microsoft erkaufen.
Machtverhältnisse bleiben
Die neuen Lizenzbestimmungen werden an den Machtverhältnissen in der Software- und Online-Industrie zunächst wenig ändern. Die Auseinandersetzung mit Netscape um den Markt der Internet-Browser hat Microsoft - auch durch den Einsatz der vom Gericht festgestellten illegalen Praktiken - längst gewonnen.
"Der Browser-Krieg ist vorbei"
"Die Konzessionen von Microsoft wären signifikant gewesen, wenn sie vor Jahren gekommen wären", kommentierte Stanford-Professor Timothy Bresnahan, ein bekannter Microsoft-Kritiker, die geänderten Lizenzbestimmungen. "Jetzt spielen sie aber keine Rolle mehr. Der Browser-Krieg ist vorbei."
AOL wird profitieren
Profitieren von der Öffnung wird vor allem AOL. Der weltgrößte Online-Dienst kann nach dem Scheitern der direkten Verhandlungen mit Microsoft nun mit den verschiedenen PC-Herstellern sprechen, um so seine Software auf den Windows-Schreibtisch zu bekommen. Allerdings müssen AOL und alle anderen Microsoft-Konkurrenten aufpassen, dass ihre Programm-Symbole nicht schnell wieder vom Windows-Desktop herunterfliegen: Im neuen Windows XP räumt ein virtueller Reinigungsagent regelmäßig den Schreibtisch auf und lässt wie von Geisterhand selten benutzte Symbole vom Desktop verschwinden.
dpa