Durch das Internet bleibt kein Stein der herkömmlichen Geschäftsmodelle auf dem anderen, lautete das Mantra des E-Commerce noch vor wenigen Monaten. Jetzt zeigt sich: Die Offline-Gewohnheiten sind stärker.
So sind die klassischen bargeldlosen Zahlungsvarianten auch im Internet bisher unangefochten: Rechnung, Lastschrift, Nachnahme und vor allen Dingen die Kreditkarte. Die Kreditkarte eignet sich vor allem deshalb so gut für den Interneteinsatz, weil die Infrastruktur schon vorhanden ist. Alles, was online noch zu tun bleibt, ist, die Kreditkartennummer ordentlich verschlüsselt zu übertragen.
Doch in der Offline-Welt ist das Zahlungsmittel Nummer eins noch immer das Bargeld. Und für das Kleingeld gibt es im Internet noch keine angemessene Entsprechung. Die Micropayment-Systeme gehen jetzt bereits in die zweite Generation. Wohin die Reise geht, ist abzusehen: Je enger die Verknüpfung zur Welt jenseits des Internets, desto besser.
Die Verfahren der ersten Generation versuchten noch, das Geld neu zu erfinden. So setzten die Großbanken mit CyberCoins (Commerzbank, Dresdner Bank) oder E-Cash (Deutsche Bank) eine völlig neue Online-Währung in die Welt. Die Compaq-Tochter Digital Equipment schuf die Millicents als virtuelle Münzen in die Welt. Die beiden ersten Verfahren sind fast zeitgleich gestorben, Millicents fristet in Japan noch sein Dasein.
Die Crux bei all diesen Ansätzen: Die Nutzer mussten mehr oder weniger umständlich eine Software für die elektronische Geldbörse („Wallet“) einrichten und diese dann füllen – sie mussten also in Vorleistung treten für ein Produkt, dessen Kaufkraft sich schlecht abschätzen ließ.
Die Micropayment-Verfahren, die bis heute überlebt, versuchen, die Kontakte der Offline-Welt so stark wie möglich zu nutzen. Dabei lassen sich drei Gruppen unterscheiden:
Die telefonbasierten Systeme (Net900 Classic, Paybox) machen sich zu Nutze, dass die Kunden über ihre Festnetz- oder Handynummer identifizierbar sind. Eine weitere Spielart dieses Ansatzes spielt mit dem Medienbruch. Statt das Modem eine teure 0190er-Nummer wählen zu lassen, sollen Nutzer selbst ein solche Nummer anrufen und sich dort mündlich eine Transaktionsnummer geben lassen Die guthabenbasierten Systeme (Net900 Kontopass, Geldkarte) setzen im Gegensatz zu den gescheiterten CyberCoin- oder E-Cash-Ansätzen heute auf Konten, die der Nutzer ohnehin schon hat: Girokonto oder Geldkarte.
Die jüngste Spielart der guthabenbasierten Systeme sind die Prepaid-Cards von Paysafecard und der Telekom.
Die Verfahren der Kategorie „Trusted third party“ (vertrauenswürdiger Dritter) wie bei Firstgate oder QPass sammeln kleine Beträge, um sie in bestimmten Zeiträumen oder bei bestimmten Summen über konventionelle Zahlungsmethoden wie Kreditkarte oder Lastschrift zu begleichen.
Und wie geht es weiter? Mit dem mobilen Internetzugang wird auch der Geldeinzug via Handy immer wichtiger. Hier hat die Telekom angekündigt, rund um den Jahreswechsel ein neues System vorzustellen, das dem bisherigen Platzhirsch Paybox Paroli bieten soll. Mit Details hält sich die Telekom noch zurück, nur soviel war zu vernehmen: Es soll für den Händler günstiger und für den Kunden einfacher werden. Außerdem, so ist zu erwarten, wird die Telekom ihre bisherigen Zahlmethoden mit dem neuen Mobil-Micropayment zu einem Produkt zusammenfassen.
Und wer weiß - vielleicht wird durch die Euro-Umstellung noch ein weiteres Zahlungsmedium an Bedeutung gewinnen - die Geldkarte. Sie wird, wenn Automaten verstärkt mit Lesegeräte ausgestattet werden, populärer werden. Doch die Anbieter müssen sich beeilen, um von dem Boom - wenn er denn kommt - zu profitieren. Denn die Möglichkeit, Geldkarten online aufzuladen, ist noch immer nicht vom zentralen Kreditausschuss der Banken zertifiziert worden. Wenn die Banken noch länger trödeln, ist der Zug für die Geldkarte wohl abgefahren.
So sind die klassischen bargeldlosen Zahlungsvarianten auch im Internet bisher unangefochten: Rechnung, Lastschrift, Nachnahme und vor allen Dingen die Kreditkarte. Die Kreditkarte eignet sich vor allem deshalb so gut für den Interneteinsatz, weil die Infrastruktur schon vorhanden ist. Alles, was online noch zu tun bleibt, ist, die Kreditkartennummer ordentlich verschlüsselt zu übertragen.
Doch in der Offline-Welt ist das Zahlungsmittel Nummer eins noch immer das Bargeld. Und für das Kleingeld gibt es im Internet noch keine angemessene Entsprechung. Die Micropayment-Systeme gehen jetzt bereits in die zweite Generation. Wohin die Reise geht, ist abzusehen: Je enger die Verknüpfung zur Welt jenseits des Internets, desto besser.
Die Verfahren der ersten Generation versuchten noch, das Geld neu zu erfinden. So setzten die Großbanken mit CyberCoins (Commerzbank, Dresdner Bank) oder E-Cash (Deutsche Bank) eine völlig neue Online-Währung in die Welt. Die Compaq-Tochter Digital Equipment schuf die Millicents als virtuelle Münzen in die Welt. Die beiden ersten Verfahren sind fast zeitgleich gestorben, Millicents fristet in Japan noch sein Dasein.
Die Crux bei all diesen Ansätzen: Die Nutzer mussten mehr oder weniger umständlich eine Software für die elektronische Geldbörse („Wallet“) einrichten und diese dann füllen – sie mussten also in Vorleistung treten für ein Produkt, dessen Kaufkraft sich schlecht abschätzen ließ.
Die Micropayment-Verfahren, die bis heute überlebt, versuchen, die Kontakte der Offline-Welt so stark wie möglich zu nutzen. Dabei lassen sich drei Gruppen unterscheiden:
Die telefonbasierten Systeme (Net900 Classic, Paybox) machen sich zu Nutze, dass die Kunden über ihre Festnetz- oder Handynummer identifizierbar sind. Eine weitere Spielart dieses Ansatzes spielt mit dem Medienbruch. Statt das Modem eine teure 0190er-Nummer wählen zu lassen, sollen Nutzer selbst ein solche Nummer anrufen und sich dort mündlich eine Transaktionsnummer geben lassen Die guthabenbasierten Systeme (Net900 Kontopass, Geldkarte) setzen im Gegensatz zu den gescheiterten CyberCoin- oder E-Cash-Ansätzen heute auf Konten, die der Nutzer ohnehin schon hat: Girokonto oder Geldkarte.
Die jüngste Spielart der guthabenbasierten Systeme sind die Prepaid-Cards von Paysafecard und der Telekom.
Die Verfahren der Kategorie „Trusted third party“ (vertrauenswürdiger Dritter) wie bei Firstgate oder QPass sammeln kleine Beträge, um sie in bestimmten Zeiträumen oder bei bestimmten Summen über konventionelle Zahlungsmethoden wie Kreditkarte oder Lastschrift zu begleichen.
Und wie geht es weiter? Mit dem mobilen Internetzugang wird auch der Geldeinzug via Handy immer wichtiger. Hier hat die Telekom angekündigt, rund um den Jahreswechsel ein neues System vorzustellen, das dem bisherigen Platzhirsch Paybox Paroli bieten soll. Mit Details hält sich die Telekom noch zurück, nur soviel war zu vernehmen: Es soll für den Händler günstiger und für den Kunden einfacher werden. Außerdem, so ist zu erwarten, wird die Telekom ihre bisherigen Zahlmethoden mit dem neuen Mobil-Micropayment zu einem Produkt zusammenfassen.
Und wer weiß - vielleicht wird durch die Euro-Umstellung noch ein weiteres Zahlungsmedium an Bedeutung gewinnen - die Geldkarte. Sie wird, wenn Automaten verstärkt mit Lesegeräte ausgestattet werden, populärer werden. Doch die Anbieter müssen sich beeilen, um von dem Boom - wenn er denn kommt - zu profitieren. Denn die Möglichkeit, Geldkarten online aufzuladen, ist noch immer nicht vom zentralen Kreditausschuss der Banken zertifiziert worden. Wenn die Banken noch länger trödeln, ist der Zug für die Geldkarte wohl abgefahren.