Seit dem 11. September ängstigt sich die Versicherungsbranche vor weiteren unerwarteten Milliarden-Zahlungen. Eine Studie warnt nun vor einer unterschätzten Gefahr: vor Meteoriteneinschlägen, die eine ganze Großstadt wie Mexiko City zerstören könnten.
München - Nach den Terroranschlägen müsse die Branche lernen, das Undenkbare zu denken, fordert die Studie der Münchner Rück . Immerhin hat der 11. September auch die Versicherer kalt erwischt. Milliarden-Zahlungen trugen dazu bei, dass sich der Jahresgewinn der Allianz halbierte und bescherten der Swiss Re den ersten Verlust seit 100 Jahren.
In der Studie Topics haben die Experten aus München die "Elementarschadensereignisse" wie Stürme und Erbeben aus dem Jahr 2001 gezählt und ihre Kosten bilanziert. Zugleich versuchten sie zu ermitteln, welche anderen Katastrophen die Versicherer in Zahlungsnöte bringen könnten.
Bombardement aus dem All
Erstmals werde in der Studie das Risiko von Meteoriteneinschlägen genauer erfasst, so das Unternehmen. "Die Folgen eines Bombardements aus dem All" seien "in stärkerem Maße von der Assekuranz zu tragen, als dies bisher angenommen wird". Denn Meteoriteneinschläge würden Explosionen und Brände nach sich ziehen, die heute von vielen Verträgen gedeckt seien.
Allein im letzten Jahrhundert seien hundert Meteoriteneinschläge dokumentiert, heißt es weiter. Eine der bekanntesten Katastrophen sei der Absturz eines 50 Meter großen Klumpens aus dem All in Sibirien im Sommer 1908. Dieses Geschoss explodierte damals einige Kilometer über der Erde und erzeugte so eine Druckwelle, die eine Waldfläche von 2200 Quadratkilometer niederwalzte - das entspricht der Fläche von Mexico City.
In Zukunft mehr Katastrophen - und stärkere
Auch die Risiken und Folgen anderer Naturkatastrophen würden nicht angemessen eingeschätzt, betonen die Autoren. Die bisher teuersten Naturkatastrophen, der Hurrikan "Andrew" (30 Milliarden Dollar Schaden) und das Erdbeben in Northridge, USA (44 Milliarden Dollar Schaden) hätten noch weitaus verheerendere Wirkungen haben können, wenn der Sturm nur eine geringfügig andere Bahn eingeschlagen oder das Zentrum des Bebens an ein einer anderen Stelle gelegen hätte. Selbst eine öffentlich kaum wahrgenommene Hagelfront könne durch eine Verkettung ungünstiger Umstände Milliarden-Schäden anrichten.
Die Folgerungen, die die Rückversicherung aus der Studie ziehen wird, scheinen klar: Die Prämien, die Versicherer für das Abwälzen von Risiken zahlen müssen, sollten erhöht werden. Dafür führt die Münchner Rück noch ein weiteres Argument ins Feld: den Klimawandel. Weil Treibhausgase die Erde erwärmten und das Kyoto-Protokoll diesen Trend selbst bei vollständiger Umsetzung nicht stoppen werde, seien in Zukunft häufigere und intensivere Naturkatastrophen zu befürchten.
Katastrophenkosten 2001 stark gestiegen
Die Kosten, die 2001 durch Naturkatastrophen entstanden, hätten um 20 Prozent über dem Vorjahresniveau gelegen, bilanziert die Studie. Insgesamt beliefen sich die volkswirtschaftlichen Schäden der 700 dokumentierten Katastrophen auf 36 Milliarden Dollar. Ein einziges zusätzliches "Größtschadensereignis" hätte gereicht, die Branche vor eine gravierende Bewährungsprobe zu stellen.
Als teuerste Naturkatastrophe des Jahres benennt die Studie den tropischen Sturm "Allison", der im Juni den Süden der Vereinigten Staaten überzog und Schäden von sechs Milliarden Dollar anrichtete. Versichert war davon immerhin die Hälfte.
München - Nach den Terroranschlägen müsse die Branche lernen, das Undenkbare zu denken, fordert die Studie der Münchner Rück . Immerhin hat der 11. September auch die Versicherer kalt erwischt. Milliarden-Zahlungen trugen dazu bei, dass sich der Jahresgewinn der Allianz halbierte und bescherten der Swiss Re den ersten Verlust seit 100 Jahren.
In der Studie Topics haben die Experten aus München die "Elementarschadensereignisse" wie Stürme und Erbeben aus dem Jahr 2001 gezählt und ihre Kosten bilanziert. Zugleich versuchten sie zu ermitteln, welche anderen Katastrophen die Versicherer in Zahlungsnöte bringen könnten.
Bombardement aus dem All
Erstmals werde in der Studie das Risiko von Meteoriteneinschlägen genauer erfasst, so das Unternehmen. "Die Folgen eines Bombardements aus dem All" seien "in stärkerem Maße von der Assekuranz zu tragen, als dies bisher angenommen wird". Denn Meteoriteneinschläge würden Explosionen und Brände nach sich ziehen, die heute von vielen Verträgen gedeckt seien.
Allein im letzten Jahrhundert seien hundert Meteoriteneinschläge dokumentiert, heißt es weiter. Eine der bekanntesten Katastrophen sei der Absturz eines 50 Meter großen Klumpens aus dem All in Sibirien im Sommer 1908. Dieses Geschoss explodierte damals einige Kilometer über der Erde und erzeugte so eine Druckwelle, die eine Waldfläche von 2200 Quadratkilometer niederwalzte - das entspricht der Fläche von Mexico City.
In Zukunft mehr Katastrophen - und stärkere
Auch die Risiken und Folgen anderer Naturkatastrophen würden nicht angemessen eingeschätzt, betonen die Autoren. Die bisher teuersten Naturkatastrophen, der Hurrikan "Andrew" (30 Milliarden Dollar Schaden) und das Erdbeben in Northridge, USA (44 Milliarden Dollar Schaden) hätten noch weitaus verheerendere Wirkungen haben können, wenn der Sturm nur eine geringfügig andere Bahn eingeschlagen oder das Zentrum des Bebens an ein einer anderen Stelle gelegen hätte. Selbst eine öffentlich kaum wahrgenommene Hagelfront könne durch eine Verkettung ungünstiger Umstände Milliarden-Schäden anrichten.
Die Folgerungen, die die Rückversicherung aus der Studie ziehen wird, scheinen klar: Die Prämien, die Versicherer für das Abwälzen von Risiken zahlen müssen, sollten erhöht werden. Dafür führt die Münchner Rück noch ein weiteres Argument ins Feld: den Klimawandel. Weil Treibhausgase die Erde erwärmten und das Kyoto-Protokoll diesen Trend selbst bei vollständiger Umsetzung nicht stoppen werde, seien in Zukunft häufigere und intensivere Naturkatastrophen zu befürchten.
Katastrophenkosten 2001 stark gestiegen
Die Kosten, die 2001 durch Naturkatastrophen entstanden, hätten um 20 Prozent über dem Vorjahresniveau gelegen, bilanziert die Studie. Insgesamt beliefen sich die volkswirtschaftlichen Schäden der 700 dokumentierten Katastrophen auf 36 Milliarden Dollar. Ein einziges zusätzliches "Größtschadensereignis" hätte gereicht, die Branche vor eine gravierende Bewährungsprobe zu stellen.
Als teuerste Naturkatastrophe des Jahres benennt die Studie den tropischen Sturm "Allison", der im Juni den Süden der Vereinigten Staaten überzog und Schäden von sechs Milliarden Dollar anrichtete. Versichert war davon immerhin die Hälfte.