einigen, ändert das nicht an den vorliegenden beiden Straftatbeständen:
- Nichteinhaltung der Meldepflichten
- Insidertrading.
Und das Bafin und die zuständigen Staatsanwaltschaften haben diese zu ahnden. Schlimm wäre ein Kuhhandel auf dem Rücken der von der kriminellen Bande von Bängstern (gegen die auch die Bundesstaatsanwaltschaft wegen Bandenkriminalität ermitteln muss, denn ein Unterschied zur Mafia ist nicht festzustellen) ausgenommenen Aktionäre. Die inzwischen eingetretenen Kursgewinne und die noch eintreten wären hat die geldgeile Ina und die Bängsterbande bei denjenigen abzuliefern, denen sie unter Verstoß gegen die Insidervorschriften Aktien bzw. Kaufoptionen abgekauft haben. Ich gehe davon aus, dass die Verkäufer der Aktien und die Verkäufer der Kaufoptionen diese Kohle in einem Zivilprozess einfordern werden - auch wenn Bafin und Staatsanwaltschaften nicht tätig werden, was meiner einer der schlimmsten Fälle von Rechtsbeugung im Wirtschaftsleben in der Geschichte der Bundesrepublik wäre und fatale Wirkungen für den Wirtschaftsstandort Deutschland hätte. Denn wer investiert schon in einem Land, wo den geltenden Gesetzen keine Geltung verschafft wird. All die Heuchler, die in diesem Zusammenhang immer auf Russland und China deuten, sollten sich gefälligst an die eigene Nase packen.
Conti-Chef bietet Schaeffler neue Verhandlungen an - Banken-Kritik
15:32 20.07.08
HANNOVER/HERZOGENAURACH (dpa-AFX) - Conti-(Profil)Chef Manfred Wennemer hat im Abwehrkampf gegen die Schaeffler-Gruppe das Vorgehen der Banken scharf kritisiert, sich aber zugleich für neue Verhandlungen bereit gezeigt. "Wir sollten gemeinsam eine vernünftige Lösung finden", sagte Wennemer der "Welt am Sonntag" (WamS) zum Übernahmeangebot des viel kleineren Wälzlagerherstellers aus Herzogenaurach für den Autozulieferkonzern Continental. Wennemer räumte im "Spiegel" sogar ein, dass er nichts gegen einen kontrollierenden Anteil von gut 30 Prozent hätte. Er stellte aber die Bedingung: "Wer die faktische Kontrolle über dieses Unternehmen übernehmen will, muss einen fairen Preis zahlen und das Unternehmensinteresse im Auge haben."
Nach wie vor glaube er allerdings nicht, dass Schaeffler in der Lage sei, Conti in der heutigen Form weiterzubetreiben. Zugleich schlug er der Eigentümerin des fränkischen Wälzlagerkonzerns, Maria- Elisabeth Schaeffler, vor: "Lassen Sie uns vernünftig über eine Beteiligung von 20 Prozent reden." Die Schaeffler-Gruppe hatte erklärt, dass nicht notwendigerweise eine Mehrheit an Conti angestrebt werde und ein langfristiges Engagement geplant sei.
'OHNE BANKEN HÄTTE SICH SCHAEFFLER SO NICHT AN CONTI ANSCHLEICHEN KÖNNEN'
Seine scharfe Kritik an der Art und Weise, wie Schaeffler und die Banken vorgegangen seien, halte er aufrecht, sagte der Conti-Chef. "Ohne Banken hätte sich Schaeffler so nicht an Conti anschleichen können. Das ist mit meinem Verständnis von Fairplay nicht vereinbar", erklärte er im "Spiegel". Conti wirft Schaeffler vor, sich heimlich nach und nach unter Umgehung von Meldepflichten für Anteilskäufe schon die Möglichkeit der Kontrolle des Unternehmens erschlichen zu haben. Schaeffler hat sich mit Aktien, Optionen, und Swap-Geschäften Zugriff auf rund 36 Prozent an Conti verschafft.
Auf den überraschenden Angriff hatte Wennemer zunächst harsch reagierte und ihn "egoistisch, selbstherrlich und verantwortungslos" genannt. Er schaltete die Finanzaufsicht ein, die erst mit ihren Untersuchungen begonnen hat. Wenn ein Investor meine, er könne sich die Stimmrechtsmehrheit auf "rechtswidrige Weise" beschaffen und die restlichen Aktionäre massiv benachteiligen, dann sei der Vorstand verpflichtet zu handeln, sagte Wennemer der "WamS".
CONTI-CHEF RECHNET MIT UNTERSTÜTZUNG VON GRÜNBERG
Der Conti-Chef widersprach Berichten, der Aufsichtsrat unter seinem Vorsitzenden Hubertus von Grünberg unterstütze ihn dabei nicht. "Ich gehe fest davon aus, dass wir am kommenden Mittwoch von unserem Aufsichtsrat eine klare Stellungnahme haben", sagte er in der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung" (FAS) und fuhr fort: "Wir haben wirklich gute Chancen zu gewinnen." Es gebe durchaus Fälle, wo die Finanzaufsicht solche Fälle abgewehrt habe.
Wennemer versicherte zugleich, Conti werde im Übernahmekampf nichts tun, was nicht im Interesse von Mitarbeitern, Kunden und Eigentümern sei. Laut dem Vorstandschef haben Conti und Schaeffler bereits vor zwei Jahren über einen Einstieg verhandelt. Beide Seiten seien aber zu dem Schluss gekommen, dass eine Verbindung keinen Sinn ergebe. Die Schaeffler-Gruppe habe keine Synergien erkennen können.
STEINBRÜCK GEGEN NEUE GESETZLICHE REGELUNGEN
Nach einem Bericht des "Focus" hat Schaeffler-Geschäftsführer Jürgen Geißinger bereits im März von Eigentümerin Maria-Elisabeth Schaeffler die Zustimmung zur Übernahme des dreimal größeren Autozulieferers Conti erhalten. Seit April habe er die Operation unter dem Decknamen "Paul kauft Emma" vorbereitet.
Bundesfinanzminister Peer Steinbrück (SPD) wies unterdessen Forderungen zurück, Unternehmen besser vor feindlichen Übernahmen zu schützen. Das bereits beschlossene Risikoabgrenzungsgesetz, das die Offenlegung von Beteiligungsverhältnissen erzwinge, reiche aus, sagte er der "Welt am Sonntag". Das Gesetz ist bislang noch nicht in Kraft getreten.
Dagegen forderte der IG Metall-Vize Detlef Wetzel den Gesetzgeber auf, Schlupflöcher zu schließen, wenn ein Unternehmen diese ausnutze. Der "Neuen Ruhr/Neue Rhein Zeitung" (NRZ/Samstag) sagte Wetzel: "Die Art und Weise des Vorgehens ist bedenklich und gleicht einer feindlichen Übernahme." Er äußerte Zweifel an den Fähigkeiten der Schaeffler-Gruppe, einen weltweiten Konzern in der Größenordnung von Conti zukunftsfähig zu führen./bb/DP/he
Quelle: dpa-AFX