Menschliches Balzverhalten erforscht

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Menschliches Balzverhalten erforscht

 
25.09.02 13:07
Die Absichten aller evolutionär-biologischen Vorgänge sind streng rational und aus dieser zielgerichteten Sicht heraus war sie immer umstritten: Die Balz im Tierreich. Nun machen sich Biologen und Verhaltensforscher auf breiter Front daran, auch den Sinn des Vorspiels beim Homo sapiens zu demontieren.

"Balzen ist Mumpitz!" sagt einer, der es wissen muß: Robert Kwarterbek. Er machte während seines Studiums der Humanbiologe auf dem Campus Jagd auf das andere Gechlecht. Eins fiel ihm schnell auf: Die häßlichen Mädchen zierten sich nicht lange. Die Schönen hingegen, quasi als Kontrapunkt zum Intellekt, wollten aufwendig umworben werden. Kwarterbek wußte, daß da etwas nicht stimmte. Auch die unterschiedlichen Aufwärmzeiten machten ihn stutzig. Denn während der Mann quasi aus dem Stand zur Vereinigung bereit sein kann, gerieren sich viele Mädchen wie "Dieselfahrzeuge im Winter". Zufällig stieß er bei seinen Forschungen auf einen interessanten Artikel eines Kollegen, dessen Fachgebiet die prähistorische Kopulation war. Sein Werk faszinierte Kwarterbak sofort.

Der Biologe suchte und fand schnell mehr Beispiele bei unserem frühen Vorfahren, dem Australo-petticoat. Vor 50.000 Jahren, stand dort zu lesen, war alles einfacher. Wenn ein neues Weibchen in die Gruppe kam, signalisierte es deutlich: Ich bin schön, ich bin geschlechtsreif, nehmt mich! Dabei war die Dame nicht wählerisch. Es wurde kein Tanz aufgeführt und Blumen gab es auch nicht, obwohl die Natur in dieser Hinsicht auch zu damaliger Zeit sicherlich sicherlich genug zu bieten gehabt hätte. Die Hierarchie in der Gruppe machten die Männchen unter sich aus.

Kwarterbek machte sich auf die Suche. Wo war das evolutionäre Verbindungsglied zwischen prähistorischen Balztanz und dem heutigen Vorspiel? Das Männchen des afrikanischen Schrumpflebertölpels beispielsweise führt aufgrund eines Virenbefalls, der den Bewegungsapparat des Tieres befällt, im Frühling eine Art Tanz auf und macht so ungewollt die Weibchen auf sich aufmerksam. Diese interpretieren seinen Veitstanz als Brautwerbung und interessieren sich für den komischen Kauz. Dabei zeigen sie sichtliche Belustigung und lassen ihn schließlich aus reinem Mitleid gewähren.

Für den Neo-Darwinisten Kwarterbek war klar, daß hier etwas Schule in der Natur macht, was eigentlich nicht sein durfte. Sein Fazit: Frauen, die erobert werden wollen, weichen eklatant von genetischen Plan ab. Sein Buch "Das Ende des Eiertanzes" fand großes Echo in der Fachwelt. Sich auf seinen Loorbeeren auszuruhen ist für ihn aber undenkbar. Zur Zeit ist er auf Forschungsreise in Peru und dabei, ein anderes, bislang ungelöstes Ärgernis in Frage zu stellen: Die Notwendigkeit des weiblichen Orgasmus.
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