Mensch-ärgere-Dich-nicht Die Würfel sind gefallen?

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Elan:

Mensch-ärgere-Dich-nicht Die Würfel sind gefallen?

 
25.11.01 16:00
„Haben Sie schon mal Mensch-ärgere-Dich-nicht gespielt?" - Eine unsinnige Frage. Sicher, wer kennt dieses Spiel nicht; von Kindesbeinen an verfolgt es uns und unerbittlich kreuzt es unseren Lebensweg. Bis ins höchste Alter suchen wir mit dem Würfel den Sieg, obwohl doch gerade bei diesem Spiel Erfolg und Niederlage so wenig von einem selbst abhängen wie im richtigen Leben. Sind wir Menschen doch sowieso schon dazu verdammt, einfach nur glücklich sein zu wollen, so trifft es uns gerade hier.

Jeder Spieler ist um sein Glück bemüht und gibt sich die größte Mühe durch geschicktes und raffiniertes Schleudern des Würfels den Weg zum Sieg zu finden. Schließlich ist doch jeder seines Glückes Schmied. Und trotz allem körperlichen und geistigen Einsatz hängt das Glück an den Umständen, am Fallen des schwarzen Würfels, am letzten Kippen der Würfelkante. Der persönliche Einsatz ist unablässig zu bringen und dennoch birgt er keinerlei Erfolgsgarantie. Die Alternative, das Nichtwürfeln, bedeutet nur jegliche Hoffnung auf den Sieg aufgeben, oder - falls dieser wirklich unerreichbar - jedes andere anvisierbare Ziel sein zu lassen. Das ist der sichere Untergang. Wobei Weiterwürfeln oft auch nur eine Verlängerung des Spiels und damit des Leidens des Verlierers ist.

„Aber", so werden Sie einwenden, „warum klammern wir uns so verbissen an ein einziges Spiel, an eine Partie, wo es doch sowieso nur einen Gewinner geben kann. Ist bei der nächsten nicht schon alles anders, die (nicht vorhandenen) Karten neu gemischt? Hat am Anfang nicht jeder die gleiche Chance und gewinnt nicht jeder gemäß Statistik gleich oft?"

Gut gerechnet, aber ist diese gleichsam angeborene Chancengleichheit nicht ein Betrug der Abstraktion? Die offizielle Wahrscheinlichkeit bei vier Spielern einmal zu gewinnen beträgt ¼, also 25%. Doch unsere Erfahrung widerspricht der These. Da gibt es die Menschen, die von vornherein behaupten, sie verlieren bei diesem Spiel. Sie sprechen dabei nur eine innere Ahnung aus - oft vielleicht zu Unrecht als Pessimismus verschrien - und verlieren dann schicksalsergeben. Daneben erstrahlt, seines Glückes sicher, der Sieger.

Weckt das Mensch-ärgere-Dich-nicht-Spiel nicht die untrügliche Ahnung, daß es den ewigen Verlierer und den ewigen Gewinner gibt, gerade im Widerspruch zu Statistik und Wahrscheinlichkeit. Gibt es doch schon im Leben keine gleichmäßige Verteilung von Glück und Nicht- bzw. Unglück, warum dann im Spiel?

Sie behaupten, im wirklichen Leben wäre aber auch keine wirkliche Chancengleichheit gegeben.

Ich behaupte, im Spiel auch nicht, denn ist das Spiel nicht ein Teil des Lebens und das Leben ein großes Spiel?

Aber lassen Sie uns nun unser kleines Spiel zu Ende führen, lassen Sie uns wieder unseren Würfel zur Hand nehmen und weiter und weiter, täglich aufs Neue, unsere geschickten Wurftechniken auf dem Weg zum Glück versuchen bis unser Würfel einmal die Sieben zeigt und unter einer Schicht Erde liegenbleibt.

Elan:

na kommt schon, zeigt mir daß Ihr lesen könnt

 
25.11.01 16:33
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