Meldet Amazon morgen erstmals Profite?
Der Internet-Retailer wird morgen seine Quartalszahlen veröffentlichen und will erstmals in der Unternehmensgeschichte Gewinne melden. Der Online-Shop machte bisher große Verluste, war dadurch jedoch nicht zu beunruhigen. Als größte E-Commerce-Firma hat man einen besonderen Ruf und auch die Finanzierung war bisher stets gesichert. Entsprechend locker blickt Amazon-Sprecher Bill Curry auf den morgigen Tag. Die Einhaltung der finanziellen Planung wäre "ein wichtiger Meilenstein aber nicht der heilige Gral", so Curry. Pro Forma sollen unter dem Strich erstmals schwarze Zahlen stehen. Darin sind jedoch Ausgaben, die nicht im engsten Sinne mit dem Geschäftsbetrieb zu tun haben, nicht mit eingerechnet. Die Schätzungen belaufen daher sich auf einen Netto-Verlust von 80 Millionen Dollar für das vierte Quartal.
Der Analyst Lauren Levitan von Robertson Stephens erwartet, dass Amazon im vergangenen Jahr einen Gesamtverlust von 610 Millionen Dollar melden wird. Im Jahr 2000 waren es noch 1,4 Milliarden Dollar. Die Analysten werden die Veröffentlichungen des Unternehmens aller Voraussicht nach besonders genau unter die Lupe nehmen. Immerhin hatte Amazon in den letzten Jahren seine wirklichen Bilanzen oft schöngerechnet und konnte durch eine geschickte Kombination aller möglichen Buchhaltungstricks sogar einmal Gewinne vermelden. Die Zeit des schnellen Wachstums für den Retailer sind jedoch wahrscheinlich vorbei. Amazon hatte zum Abschluss des dritten Quartals eine Prognose von null bis zehn Prozent abgegeben. Die Marktkapitalisierung soll demnach 3,7 bis 2,1 Milliarden Dollar betragen.
Seit einigen Monaten versucht der weltgrößte Online-Shop verstärkt seine Ausgaben zu kontrollieren und hat sich zur Freude der Anleger das Ziel gesetzt, die Gewinnzone in absehbarer Zeit zu erreichen. So wurde beispielsweise die Zahl der Angestellten deutlich zurückgefahren und der Leistungsdruck beträchtlich erhöht. Im Weihnachtsgeschäft des Jahres 2000 wurden zu die damaligen 4.400 Mitarbeiter von 7.200 kurzfristig angeworbenen Aushilfskräften unterstützt. In diesem Jahr gab es nur noch 3.700 fest Angestellte, denen nur 4.000 Hilfsarbeiter zur Verfügung standen, um 10 bis 15 Prozent mehr Bestellungen zu bearbeiten. (ck)
[ Montag, 21.01.2002, 11:38 ]
Der Internet-Retailer wird morgen seine Quartalszahlen veröffentlichen und will erstmals in der Unternehmensgeschichte Gewinne melden. Der Online-Shop machte bisher große Verluste, war dadurch jedoch nicht zu beunruhigen. Als größte E-Commerce-Firma hat man einen besonderen Ruf und auch die Finanzierung war bisher stets gesichert. Entsprechend locker blickt Amazon-Sprecher Bill Curry auf den morgigen Tag. Die Einhaltung der finanziellen Planung wäre "ein wichtiger Meilenstein aber nicht der heilige Gral", so Curry. Pro Forma sollen unter dem Strich erstmals schwarze Zahlen stehen. Darin sind jedoch Ausgaben, die nicht im engsten Sinne mit dem Geschäftsbetrieb zu tun haben, nicht mit eingerechnet. Die Schätzungen belaufen daher sich auf einen Netto-Verlust von 80 Millionen Dollar für das vierte Quartal.
Der Analyst Lauren Levitan von Robertson Stephens erwartet, dass Amazon im vergangenen Jahr einen Gesamtverlust von 610 Millionen Dollar melden wird. Im Jahr 2000 waren es noch 1,4 Milliarden Dollar. Die Analysten werden die Veröffentlichungen des Unternehmens aller Voraussicht nach besonders genau unter die Lupe nehmen. Immerhin hatte Amazon in den letzten Jahren seine wirklichen Bilanzen oft schöngerechnet und konnte durch eine geschickte Kombination aller möglichen Buchhaltungstricks sogar einmal Gewinne vermelden. Die Zeit des schnellen Wachstums für den Retailer sind jedoch wahrscheinlich vorbei. Amazon hatte zum Abschluss des dritten Quartals eine Prognose von null bis zehn Prozent abgegeben. Die Marktkapitalisierung soll demnach 3,7 bis 2,1 Milliarden Dollar betragen.
Seit einigen Monaten versucht der weltgrößte Online-Shop verstärkt seine Ausgaben zu kontrollieren und hat sich zur Freude der Anleger das Ziel gesetzt, die Gewinnzone in absehbarer Zeit zu erreichen. So wurde beispielsweise die Zahl der Angestellten deutlich zurückgefahren und der Leistungsdruck beträchtlich erhöht. Im Weihnachtsgeschäft des Jahres 2000 wurden zu die damaligen 4.400 Mitarbeiter von 7.200 kurzfristig angeworbenen Aushilfskräften unterstützt. In diesem Jahr gab es nur noch 3.700 fest Angestellte, denen nur 4.000 Hilfsarbeiter zur Verfügung standen, um 10 bis 15 Prozent mehr Bestellungen zu bearbeiten. (ck)
[ Montag, 21.01.2002, 11:38 ]