Im Brennpunkt: AHAG - die billigste Bank Deutschlands
Jahrelang profitabel gewesen erwirtschaftete die AHAG (WKN 501.330) im Jahr 2001 Millionen-Verluste. Der Kurs der Investmentbank sackte von 14 Euro bis auf 0,16 Euro ab. Nach ersten gravierenden Einschnitten schreibt das Unternehmen bereits wieder kleine Gewinne. Die Aktien sind bei 0,25 Euro ein klarer Kauf.
Die AHAG Wertpapierhandelsbank AG ist spezialisiert auf den Handel mit außerbörslich notierten Aktien und ist in diesem Segment Marktführer in Deutschland. Verbunden mit dieser Tätigkeit ist das Emissionsgeschäft (Vorbereitung, Beratung und Durchführung von Kapitalmarktschritten).
Im Geschäftsjahr 2000 begleitete die AHAG zehn außerbörsliche Privatplatzierungen mit anschließender Preisfeststellung im "Telefonhandel". Im Folgejahr war die Firma noch bei 6 Unternehmen "selling agent". Als "Telefonhandel" bezeichnet man den Handel mit Aktien, die noch nicht an der Börse notieren. Dabei vereinbart der Bankhändler des Käufers mit dem Bankhändler des Verkäufers Preis und Abwicklungsdetails am Telefon.
Millionen-Verluste 2001 – Turnaround 2002
Jahrelang erzielte die 1992 gegründete AHAG Gewinne - auch noch im schwierigen Geschäftsjahr 2000. Die weiteren Rückgänge an den Aktienmärkten führten aber dann im Geschäftsjahr 2001 zu hohen Wertberichtigungen im Portfolio der Firma. Außerbörslich notierte Aktien wurden völlig "out". Die Aktienkurse sanken umsatzlos ins Bodenlose. Diese Illiquidität brachte die Gesellschaft fast zur Zahlungsunfähigkeit. Der Vorstand musste Ad hoc mitteilen, dass per Ende September 2001 ein Verlust von mehr als der Hälfte des Grundkapitals verbucht wurde. Daraufhin berichtete der Börsendienst "sharper.de" mit der Schlagzeile "Spiel Ahag das Lied vom Tod" über die prekäre Lage des Unternehmens.
Im November 2001 erwarb eine Investorengruppe rund um den Sanierer Dr. Michael Briem (IPO Board AG, WKN 565.135) einen 20 %-Anteil an der AHAG vom Firmengründer Thorsten Geson. Eine Erhöhung der Liquidität und radikale Sparmassnahmen brachten einen raschen Wandel beim laufenden Ergebnis. In den Monaten Januar 2002 und Februar 2002 wurden bereits wieder Schwarze Zahlen geschrieben.
1998 1999 2000 2001 2002e
Ergebnis 3,51 Mio. 5,14 Mio. 0,61 Mio. -15,3 Mio. ausgeglichen
Ergebnis/Aktie 0,37 0,54 0,06 -1,62 ausgeglichen
KGV 0,6 0,4 3,8 neg. n.a.
Div.-Rend. 65,2 % 117,4 % keine Div. keine Div. n.a.
Werte in Euro, Ergebnis/Aktie bezogen auf derzeit 9,45 Mio. Aktien
Details der Sanierung
Um das Ergebnis nachhaltig signifikant zu verbessern, ist eine Fokussierung auf die Geschäftsfelder außerbörslicher Wertpapierhandel sowie die Aufnahme der Tätigkeit eines Designated Sponsors für Unternehmen des Neuen Marktes/SMAX geplant. Am Neuen Markt werden derzeit Jahresprämien für den Market Maker von 50.000 Euro bezahlt. Auch wurden von der AHAG bislang nur Emissionsprospekte gemäss Verkaufsprospektgesetz organisiert. Ein solcher ist notwendig, um Aktien zu platzieren und außerbörslich zu handeln. Da aber viele börsennotierte kleine und mittlere Unternehmen einen Kapitalbedarf aufweisen, sollen die notwendigen Voraussetzungen geschaffen werden, um auch Prospekte gemäss Börsengesetz erstellen zu können. Die Abwicklung einer kleinen Kapitalerhöhung kann dann einige hunderttausend Euro einbringen. Eine eigenständig durchgeführte Neuemission (etwa am Neuen Markt) deutlich mehr. Und hier liegt auch das große Potential der AHAG. Sobald die Aktienmärkte wieder einmal dauerhaft ins Laufen kommen und scharenweise Unternehmen an die Börse drängen, wird bei der AHAG wieder die Kasse klingeln. Ob dies Ende 2002 schon sein wird, im Jahr 2003 oder doch erst später, das ist schwer einzuschätzen. Für das laufende Geschäftsjahr wird von der Gesellschaft "zumindest wieder ein ausgeglichenes Ergebnis" erwartet.
Auf der Hauptversammlung am 6.3.2002 wurde eine Kapitalerhöhung zur Verbesserung des Working Capitals der Firma beschlossen. Da in Deutschland keine Aktien zu einem Preis von unter 1 Euro ausgegeben werden dürfen, gibt es zuvor eine Kapitalherabsetzung (reverse split). Wer nun 5 Aktien (die derzeit rund 0,25 Euro kosten) auf seinem Depot liegen hat, wird nach der Kapitalherabsetzung im Verhältnis 1:5 nur mehr 1 Aktie im Portfolio sehen. Das Kapital der Gesellschaft ist dann nicht mehr durch 9,45 Mio. Aktien geteilt, sondern durch 1,89 Mio. Anteile. An der Börse wird der Aktienkurs dann bei ca. 1,25 Euro stehen. Dann werden im Verhältnis 1:1 neue Aktien zu einem Preis von 1,06 Euro ausgegeben. Wir empfehlen, das attraktive Bezugsrecht wahrzunehmen und die Aktien zu beziehen. Durch diese Aktienausgabe erhält die AHAG rund 2 Mio. Euro frisches Working Capital in die Firmenkasse und hat dann 3,78 Mio. ausstehende Aktien, die bei einem Kurs von etwas über 1 Euro notieren. Das Kursziel im Musterdepot wird dann auch der Kapitalmaßnahme entsprechend nach oben angepasst.
Fazit
Der derzeitige Aktienpreis von 0,25 Euro entspricht (unter Berücksichtigung der kommenden Kapitalerhöhung) einem 1999er KGV von unter 1. Da wir es für wahrscheinlich halten, dass die Gesellschaft in einem besseren Börsenumfeld (2003?)zu ihrer Ertragsstärke zurückkehrt, würden wir eine Bewertung mit etwa dem 4fachen Jahresgewinn von 1999 als fair erachten.
Die AHAG – die billigste Bank Deutschlands – ist deshalb vermutlich die attraktivste Turnaround-Spekulation an den deutschen Börsen. Von 0,23 Euro aus sehen wir deshalb ein erstes Kursziel von 1 Euro bzw. ein Potenzial von 335 % auf Sicht von 1 Jahr.
Jahrelang profitabel gewesen erwirtschaftete die AHAG (WKN 501.330) im Jahr 2001 Millionen-Verluste. Der Kurs der Investmentbank sackte von 14 Euro bis auf 0,16 Euro ab. Nach ersten gravierenden Einschnitten schreibt das Unternehmen bereits wieder kleine Gewinne. Die Aktien sind bei 0,25 Euro ein klarer Kauf.
Die AHAG Wertpapierhandelsbank AG ist spezialisiert auf den Handel mit außerbörslich notierten Aktien und ist in diesem Segment Marktführer in Deutschland. Verbunden mit dieser Tätigkeit ist das Emissionsgeschäft (Vorbereitung, Beratung und Durchführung von Kapitalmarktschritten).
Im Geschäftsjahr 2000 begleitete die AHAG zehn außerbörsliche Privatplatzierungen mit anschließender Preisfeststellung im "Telefonhandel". Im Folgejahr war die Firma noch bei 6 Unternehmen "selling agent". Als "Telefonhandel" bezeichnet man den Handel mit Aktien, die noch nicht an der Börse notieren. Dabei vereinbart der Bankhändler des Käufers mit dem Bankhändler des Verkäufers Preis und Abwicklungsdetails am Telefon.
Millionen-Verluste 2001 – Turnaround 2002
Jahrelang erzielte die 1992 gegründete AHAG Gewinne - auch noch im schwierigen Geschäftsjahr 2000. Die weiteren Rückgänge an den Aktienmärkten führten aber dann im Geschäftsjahr 2001 zu hohen Wertberichtigungen im Portfolio der Firma. Außerbörslich notierte Aktien wurden völlig "out". Die Aktienkurse sanken umsatzlos ins Bodenlose. Diese Illiquidität brachte die Gesellschaft fast zur Zahlungsunfähigkeit. Der Vorstand musste Ad hoc mitteilen, dass per Ende September 2001 ein Verlust von mehr als der Hälfte des Grundkapitals verbucht wurde. Daraufhin berichtete der Börsendienst "sharper.de" mit der Schlagzeile "Spiel Ahag das Lied vom Tod" über die prekäre Lage des Unternehmens.
Im November 2001 erwarb eine Investorengruppe rund um den Sanierer Dr. Michael Briem (IPO Board AG, WKN 565.135) einen 20 %-Anteil an der AHAG vom Firmengründer Thorsten Geson. Eine Erhöhung der Liquidität und radikale Sparmassnahmen brachten einen raschen Wandel beim laufenden Ergebnis. In den Monaten Januar 2002 und Februar 2002 wurden bereits wieder Schwarze Zahlen geschrieben.
1998 1999 2000 2001 2002e
Ergebnis 3,51 Mio. 5,14 Mio. 0,61 Mio. -15,3 Mio. ausgeglichen
Ergebnis/Aktie 0,37 0,54 0,06 -1,62 ausgeglichen
KGV 0,6 0,4 3,8 neg. n.a.
Div.-Rend. 65,2 % 117,4 % keine Div. keine Div. n.a.
Werte in Euro, Ergebnis/Aktie bezogen auf derzeit 9,45 Mio. Aktien
Details der Sanierung
Um das Ergebnis nachhaltig signifikant zu verbessern, ist eine Fokussierung auf die Geschäftsfelder außerbörslicher Wertpapierhandel sowie die Aufnahme der Tätigkeit eines Designated Sponsors für Unternehmen des Neuen Marktes/SMAX geplant. Am Neuen Markt werden derzeit Jahresprämien für den Market Maker von 50.000 Euro bezahlt. Auch wurden von der AHAG bislang nur Emissionsprospekte gemäss Verkaufsprospektgesetz organisiert. Ein solcher ist notwendig, um Aktien zu platzieren und außerbörslich zu handeln. Da aber viele börsennotierte kleine und mittlere Unternehmen einen Kapitalbedarf aufweisen, sollen die notwendigen Voraussetzungen geschaffen werden, um auch Prospekte gemäss Börsengesetz erstellen zu können. Die Abwicklung einer kleinen Kapitalerhöhung kann dann einige hunderttausend Euro einbringen. Eine eigenständig durchgeführte Neuemission (etwa am Neuen Markt) deutlich mehr. Und hier liegt auch das große Potential der AHAG. Sobald die Aktienmärkte wieder einmal dauerhaft ins Laufen kommen und scharenweise Unternehmen an die Börse drängen, wird bei der AHAG wieder die Kasse klingeln. Ob dies Ende 2002 schon sein wird, im Jahr 2003 oder doch erst später, das ist schwer einzuschätzen. Für das laufende Geschäftsjahr wird von der Gesellschaft "zumindest wieder ein ausgeglichenes Ergebnis" erwartet.
Auf der Hauptversammlung am 6.3.2002 wurde eine Kapitalerhöhung zur Verbesserung des Working Capitals der Firma beschlossen. Da in Deutschland keine Aktien zu einem Preis von unter 1 Euro ausgegeben werden dürfen, gibt es zuvor eine Kapitalherabsetzung (reverse split). Wer nun 5 Aktien (die derzeit rund 0,25 Euro kosten) auf seinem Depot liegen hat, wird nach der Kapitalherabsetzung im Verhältnis 1:5 nur mehr 1 Aktie im Portfolio sehen. Das Kapital der Gesellschaft ist dann nicht mehr durch 9,45 Mio. Aktien geteilt, sondern durch 1,89 Mio. Anteile. An der Börse wird der Aktienkurs dann bei ca. 1,25 Euro stehen. Dann werden im Verhältnis 1:1 neue Aktien zu einem Preis von 1,06 Euro ausgegeben. Wir empfehlen, das attraktive Bezugsrecht wahrzunehmen und die Aktien zu beziehen. Durch diese Aktienausgabe erhält die AHAG rund 2 Mio. Euro frisches Working Capital in die Firmenkasse und hat dann 3,78 Mio. ausstehende Aktien, die bei einem Kurs von etwas über 1 Euro notieren. Das Kursziel im Musterdepot wird dann auch der Kapitalmaßnahme entsprechend nach oben angepasst.
Fazit
Der derzeitige Aktienpreis von 0,25 Euro entspricht (unter Berücksichtigung der kommenden Kapitalerhöhung) einem 1999er KGV von unter 1. Da wir es für wahrscheinlich halten, dass die Gesellschaft in einem besseren Börsenumfeld (2003?)zu ihrer Ertragsstärke zurückkehrt, würden wir eine Bewertung mit etwa dem 4fachen Jahresgewinn von 1999 als fair erachten.
Die AHAG – die billigste Bank Deutschlands – ist deshalb vermutlich die attraktivste Turnaround-Spekulation an den deutschen Börsen. Von 0,23 Euro aus sehen wir deshalb ein erstes Kursziel von 1 Euro bzw. ein Potenzial von 335 % auf Sicht von 1 Jahr.