Mehr Knast und Kontrolle für Bängster

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Mehr Knast und Kontrolle für Bängster Libuda
Libuda:

Mehr Knast und Kontrolle für Bängster

4
07.10.08 10:22
#1
Der Lohrke thematisiert hier etwas, was ich schon im Fall der IKB angeführt habe: Das Nichttatigwerden der Staatsanwaltschaften wegen Untreue ist in meinen Augen Rechtsbeugung. Und es stellt sich hier sich die Frage: Wer schützt uns - das Volk - vor solchen Staatsanwälten?

Es reicht: Ackermann raus
07:45 07.10.08

Was uns derzeit Bankvorstände weltweit antun, übersteigt nicht nur für mich, das Maß des Erträglichen. Es ist schon erstaunlich wie viel heiße Luft da in der Vergangenheit produziert und wie wenig professionell da vorgegangen wurde. Bankregeln wurden auf massivste Weise verletzt. Langfristige Anlagen kurzfristig refinanziert. Oder Anlagen offensichtlich ohne ordentliche Risikoabwägung ge- und verkauft. Der Schaden geht in die Milliarden, ja in die Billionen. Auch wird die Realwirtschaft mit jedem Tag etwas mehr in den Strudel aus Unfähigkeit und Gier hineingezogen. Wir alle bekommen die Auswirkungen zu spüren, die im Grund von ein paar Wenigen angerichtet wurden. Und dann müssen wir uns von diesen Herren, wie jetzt bei der Hypo Real Estate geschehen, beim Zusammenkehren ihrer Scherben auch noch vorführen lassen.

Meiner Ansicht nach sind wir jetzt an einer entscheidenden Weichenstellung angekommen. Es genügt nun nicht mehr sich über die Versager aus den oberen Etagen der Banken zu beschweren und Schlagzeilen zu produzieren. Auch nicht sich in Talk Shows hinzusetzen und sich über deren Verhalten auszulassen. Es ist an der Zeit diese Geschehnisse endlich auch strafrechtlich aufzubereiten.

Denn dass hier in einigen Fällen schwerste Sorgfaltspflichtverletzungen vorlagen bis hin zu Tatbeständen, die durchaus kriminell bezeichnet werden dürfen, liegt doch auf der Hand. Insofern frage ich mich, wann endlich der deutsche Generalbundesanwalt die Ermittlungen aufnimmt und unsere Parlamentarier diese Vorstände in öffentlichen Anhörungen und Untersuchungen vorführen und zur Rechenschaft ziehen.

Oder sind die Bande zwischen Banken und Politik am Ende zu eng. Nach dem Motto eine Krähe hakt auch einer Elster kein Auge aus?

Aus dem ganzen Gewimmel ragt eine Person hervor, die meines Erachtens den ganzen Schlamassel und Niedergang geradezu personifiziert. Es ist der Vorstandsvorsitzende der Deutsche Bank AG mit Namen Josef Ackermann.

Als der große Investmentbanker, der die Deutsche Bank AG in einen neue Ära führen würde, wurde Herr Ackermann zu Amtsantritt mit Vorschusslorbeeren überhäuft. Hat er sie verdient?

Ich meine nicht. Man muss sich nur das dahin darbende Investmentbank-Geschäft der Deutsche Bank AG anschauen. „An ihren Früchten sollt ihr sie erkennen“, steht schon in der Bibel.

Und dann seine unselige Rolle beim Mannesmann-Prozess. Mit 3,2 Mio. Euro konnte er sich damals von einer drohenden Vorstrafe freikaufen. "Deutschland ist das einzige Land, wo diejenigen, die erfolgreich sind und Werte schaffen, deswegen vor Gericht stehen“, war seine damalige herablassende Meinung über uns und unseren Rechtsstaat. Diesen Spruch muss man sich heute – angesichts des Fehlverhaltens von Ackermann und seiner Bankenfreunde – einmal auf der Zunge zergehen lassen.

Denn war es nicht er, der der IKB Deutsche Industriebank AG bis zuletzt Wertpapiere verkauft hat, die den ersten Teil der Bezeichnung, nämlich „Wert“ nicht verdienten? Hat nicht er der IKB über die Verweigerung der Finanzierung am Ende den Stecker gezogen und so die Sozialisierung der Verluste der IKB betrieben? Warum sind eigentlich Ackermann und die Deutsche Bank nicht als Käufer aufgetreten? Als Mülleimer war die IKB offensichtlich gut genug. Seine Bank habe nicht gewusst, welche Risiken sich bei der IKB aufgetürmt hätten, ließ er später verlauten. Wer’s denn glaubt.

Dann die Geschichte mit Lehman Brothers Holding. War nicht Herr Ackermann, der wiederholt mitteilte, dass die Lehman nicht bankrott gehen würde? Diese Ansage muss man schon fast als eiskaltes Kalkül ansehen? Man kann nämlich davon ausgehen, dass es sich in diesen Kreisen herumgesprochen hat, wie schlecht es um die einst renommierte amerikanische Investmentbank stand. Oder wollte er einfach nur die Kunden ruhig stellen, die Wertpapiere dieser Bank besaßen?

Und dann auch die scheibchenweise Information über die eigene wirtschaftliche Situation der Deutsche Bank AG. Die Gewinnwarnungen hätten auch etwas früher kommen können, oder?

Und jetzt wieder ein Flop im Zusammenhang mit der Hypo Real Estate. Sein Kalkül und Credo, dass er seit einiger Zeit rauf und runterbetet, dass der Staat, also wir alle für das Versagen seiner Zunft einspringen müssen, ist also letztlich doch aufgegangen.

Ich könnte hier noch mehr anführen, möchte es aber dabei belassen.

Große Schnauze und nichts dahinter, kann ich da nur feststellen. Immer dann, wenn es eng wird, duckt sich Ackermann erfolgreich weg. Die Zeiten in denen der Vorstandsvorsitzende und die Deutsche Bank AG ihre Verantwortung für dieses Land ernst nahmen, gehören schon längst der Vergangenheit an.

Stattdessen zeigt Bank und Vorstand die Fratze der organisierten Verantwortungslosigkeit.

Unfähigkeit, Verantwortungslosigkeit, Mangelnder Respekt und Arroganz. Und gebetsmühlenartig wiederholte schmähliche Ruf nach dem Staat. Wie lange müssen wir das noch ertragen?

Es reicht: Schickt Ackermann endlich für alle Zeiten auf den Golfplatz. Und, wenn’s auch ein paar Millionen kostet.

Einen schönen Tag und hohe Renditen wünscht Ihnen.

Ihr Norbert Lohrke
Mehr Knast und Kontrolle für Bängster Dacapo
Dacapo:

sag ich doch schon dauernd....

2
07.10.08 10:24
#2
Persönliche Haftung mit Eigentum und dann ab in den Knast.....
Tipfehler bzw.Rechtschreibfehler
dürfen selbstverständlich von euch eingerahmt werden....
Mehr Knast und Kontrolle für Bängster Libuda
Libuda:

Absurd ist besonders die Klassenjustiz, die die

3
07.10.08 10:43
#3
Deutschland auf den Status einer Bananenrepublik herabsinken lässt. Stellt jemand einen ungedeckten Scheck über 1.000 Euro aus, ermitteln in nicht wenigen Amtgerichtsbezirken die zuständigen Staatsanwaltschaften wegen Betrugs. Veruntreuen Bankvorstände acht Milliarden schlafen die Herren Staatsanwälte den Schlaf der Ungerechtheiten. Das sind Zustände, die schlimmer sind als in einer Bananenrepublik.

Fazit: Die Feinde der Banken kommen nicht von aussen, sondern die sitzen in den Glaspalästen drin. Es ist ähnlich wie bei den Ladendiebstählen, da klauen die eigenen Angestellten auch mehr als Fremde.
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blindfish:

meine rede, libuda...

 
07.10.08 10:46
#4
in einem rechtsstaat sind wir schon lange nicht mehr...
Jegliche Beschädigungen sind vom Hersteller gewollt und stellen keinen Mangel dar!

Streite Dich nicht mit Idioten! Erst ziehen Sie Dich auf ihr Niveau - und dort schlagen sie Dich mit Erfahrung!!
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Libuda:

Ran an die Knastis: Banken keine Spielcasinos

 
07.10.08 11:39
#5
Sieben Fragen an: Erich Samson

„Eine Bank ist kein Spielkasino“

Erich Samson ist Wirtschaftsstrafrechtler an der Bucerius Law School. Im Gespräch mit dem Handelsblatt spricht der Professor über die Krise bei der Hypo Real Estate, und warum deren Chef Georg Funke damit rechnen muss, verhaftet zu werden.

Der Ruf nach Bestrafung von Bankern wird lauter. Muss sich der HRE-Chef Georg Funke jetzt Sorgen machen?

Im Prinzip muss er stündlich damit rechnen, verhaftet zu werden.

Warum gleich Haft?

Der Schaden, den er im Zweifelsfall zu verantworten hat, ist so groß, dass er eine hohe Strafe zu erwarten hätte. Das heißt, es besteht Fluchtgefahr und damit die Voraussetzung für einen Haftbefehl.

Wessen würde er angeklagt?

Er stellt sich hier die Frage, ob er als Vorstand der HRE seine Vermögensbetreuungspflicht verletzt hat. Konkret heißt das: Waren die Geschäfte der Depfa zu riskant und war ihr Umfang zu groß?

Was droht ihm?

Eine Anklage wegen Untreue und bis zu zehn Jahren Haft. Das wird aber ganz entscheidend davon abhängen, wie der jeweilige Richter bei einem möglichen Prozess die Refinanzierungsgeschäfte und ihr Risiko bewertet. Im Kern geht es um die Frage: Hat Herr Funke wie ein umsichtiger Kaufmann gehandelt oder hat er gezockt.

Funke ist zwar Chef der HRE, bei der HRE-Tochter Depfa ist er aber nur Aufsichtsratschef und zudem sitzt die Depfa in Irland. Ist die deutsche Justiz da überhaupt zuständig?

Das ist in diesem Fall meines Erachtens nach nicht von Belang. Denn unabhängig davon ob Untreue in Irland strafbar ist oder nicht, wird Funke an den deutschen Rechtsnormen gemessen werden, selbst wenn das Fehlverhalten im Ausland stattgefunden hat. Das heißt, er entgeht der deutschen Strafbarkeit nicht.

Was ist mit Funkes Aussagen, dass die HRE gestärkt aus der Krise hervorgehen werde?

Diese Äußerungen sind in der Tat ein Problem. Hat er nämlich die Lage der Bank zu optimistisch dargestellt und die wahren Zustände verschleiert, hätte er sich gemäß Aktiengesetz strafbar gemacht. Das Strafmaß schwankt da zwischen einer Geldstrafe und bis zu drei Jahren Haft.

Aber muss ein Unternehmer nicht auch Risiken eingehen, um Gewinn zu erwirtschaften?

Die Anforderungen an die Vermögensbetreuungspflicht sind bei einem Bankvorstand, das zeigt die Rechtssprechung, prinzipiell höher als bei einem anderen Unternehmer. Denn er hantiert mit größeren Summen und verursacht größere Schäden. Ein Banker ist mehr ein Treuhänder und weniger ein Zocker und sein Unternehmen eben eine Bank und kein Spielkasino.

Die Fragen stellte Sonia Shinde

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obgicou:

Herr Funke

 
07.10.08 11:50
#6

hat wahrscheinlich zuviel bei Libuda mitgelesen;

demnach gab es keine Krise bzw. sie war schon im März abgehakt;
die Immobilienpreise haben schon mehrfach ihre Tiefs gesehen, die wichtigste Kennzahl (Produktivität ROFL) steigt unaufhörlich, Unternehmen brauchen keine Banken wegen hoher Eigenfinanzierung und so weiter und so fort.

Ein Glück ist "AhnungsloseUserMitSchwachsinnsPostsInBörsenforenInDenRuinTreiben­" kein Straftatbestand.
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Libuda:

Obgicou hat jedenfalls nicht bei Libuda

 
07.10.08 15:11
#7
mitgelesen, denn dann wüsste er, dass niemand so intensiv und schon so früh (seit vielen Jahren) das Hochfahren der Verschuldung und das Überdehnen der Fristentransformation, die letztendlich allein die Hypo Real Estate gekillt hat, massivst kritisiert. Als ich 2004, 2005, 2006 und 2007 schon wohl als einziges auf deutschen Boards das Wort "Bängster" benutzte, wurde ich von der Lemminge-Bande massiv kritisiert. Das war auch so, als ich begann das schweizer Klappmesser Ackermann mit dem Vorwurf zu kritisieren, dass er die Deutsche Bank in einen verkappten Hedge verwandelt habe.


Allerdings habe ich nie beim Weltuntergangsgeschwätz von obgicou mitgemacht, sondern darauf hingewiesen, dass die Aktienkurs nach der Eliminierung der Bängster nach oben schießen werden - und das kann sehr viel schneller geschehen, als dem einen oder anderen lieb ist. Denn an dem Fakt, dass die Unternehmen auf dicken fetten Cash Flows sitzen und sich selbst finanziernen können, ändern auch die Weltuntergangsgesänge eine obigcou nichts.
Mehr Knast und Kontrolle für Bängster obgicou

ich hab schon mitgelesen

 
#8

sei doch nicht wieder so böse, Libuda, hab Dir doch vorgestern erst eine grünen Stern gegeben ;-)





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