...und davon dürfte u.a. auch China Shipping Container profitieren.
Mit Spannung hat die Weltöffentlichkeit auf den Beginn der zweiten Jahrestagung des 11. Chinesischen Nationalen Volkskongresses (NVK) gewartet. Dieser hat heute offiziell in Peking begonnen und wird neun Tage dauern.
Großes Interesse besteht dabei natürlich an der Rede des chinesischen Ministerpräsidenten Wen Jiabao.
Neben der Frage, ob es zusätzliche Mittel zum schon beschlossenen Konjunkturprogramm geben werde, steht ganz obenauf der Prioritätenliste die Bekämpfung der Arbeitslosigkeit. So wird es dann auch zu einem Antrag kommen, welcher die Beschäftigungsfrage in China und die Auswirkungen der internationalen Finanzkrise betrifft und das zunehmende Auseinanderklaffen von Angebot und Nachfrage auf dem Beschäftigungsmarkt behandelt.
In seinem Rechenschaftsbericht sagte Chinas Ministerpräsident Wen Jiabao, das das chinesische Bruttoinlandsprodukt (BIP) in diesem Jahr voraussichtlich um etwa 8 Prozent wachsen werde. Das ist bereits eine der wichtigsten ersten Aussagen. Diese Marke ist eine absolute Voraussetzung zur Bekämpfung der Arbeitslosigkeit und der damit verbundenen Vermeidung von sozialen Unruhen. Diese angestrebte Marke liegt um einiges über den von verschiedenster Seite gemachten Prognosen.
Mit dem Verlust von vielen Millionen Arbeitsplätzen im Zuge der Weltwirtschaftskrise und einem tendenziell sinkenden Wirtschaftwachstum wird es zu einem Kurswechsel der Regierung kommen. Dazu gehört Wens Ausführung, dass in den Städten und Gemeinden des Landes in diesem Jahr über 9 Millionen neuer Arbeitsplätze geschaffen werden sollen. Das sei eine von vielen Maßnahmen, um die Arbeitslosenquote weiterhin unter 4,6 Prozent zu halten. Des Weiteren plane man das Wachstum der Einkommen der Bevölkerung beizubehalten und die Handelsbilanz mit dem Ausland weiter zu verbessern. Der Binnenkonsum müsse den eingebrochenen Export auffangen um die Wirtschaft wieder in Gang zu bringen.
An den Börsen ging es im Vorfeld dieser Tagung gestern kräftig nach oben. So ändern sich die Zeiten. Trotzdem es aus den USA nur schlechte Zahlen gab, konnte der Dow Jones um 2,2 Prozent zulegen und der deutsche Dax um satte 5,4 Prozent.
Vor allem in den USA ist die Hoffnung groß, dass China durch Anregung der eigenen Binnennachfrage hilft, die globale Wirtschaft anzukurbeln, da das Land in Zukunft mehr Waren einführen könnte. China hat bereits ein großes Konjunkturpaket von fast 600 Mrd. US Dollar vorgestellt, das der Infrastruktur und dem Bausektor zugute kommen soll.
Aktuell stehen davon lediglich ein Prozent für die Gesundheitsfürsorge und Bildung und sieben Prozent für den öffentlichen Wohnungsbau zur Verfügung. Die Masse soll nach bisheriger Aufschlüsselung in Subventionen und Infrastrukturprojekte fließen. Das wird aber wohl nicht so bleiben und eine neue Anpassung nach sich ziehen.
Dazu meinte Zhuang Jian von der Asian Development Bank, dass übermäßige Investitionen in die Schwer- und Fertigungsindustrie Probleme verursachen könnten, wenn keine ausreichende Nachfrage bestünde. Darauf verwies auch Wen in seinen Ausführungen. Die Nachfrage ist eingebrochen was in etlichen Branchen zu einer Überkapazität führte. Die betroffenen Unternehmen hätten nun Probleme, sich über Wasser zu halten.
Dagegen würden höhere Ausgaben im Sozialbereich nicht nur den Familien helfen, sondern auch die Grundlage für neues Wirtschaftswachstum legen. Sie würden mehr Geld ausgeben, wenn sie sich auf eine staatliche Altersversorgung verlassen könnten und die Kosten für Gesundheitsfürsorge und Bildung sinken würden, ist sich Zhuang sicher.
Genau in diese Richtung hatte sich Wen bereits am Sonntag, während der Beantwortung von Online-Fragen aus der Bevölkerung, geäußert. Um den Konsum anzukurbeln, brauchen die Menschen mehr Geld in ihren Taschen, so Wen. Er versprach, dass die Lebensgrundlage der Menschen für die Investitionen des Staates oberste Priorität genießen würden.
Die Regierung habe bislang nicht genug Geld in die Gesundheitsversorgung investiert, was sich mit einer im Januar angekündigten Reform ändern soll. Dazu werden für den Gesundheitsbereich 850 Mrd. Yuan (125 Mrd. USD) zu Verfügung stehen.
China befindet sich bei der Bekämpfung der Wirtschaftskrise in einer erheblich komfortableren Situation, als viele andere Industriestaaten. Das Land ist nicht durch einen hohen Schuldenberg belastet. Das Defizit belief sich im vergangenen Jahr auf nur 0,4 Prozent des Bruttoinlandprodukts. Das wird sich natürlich in diesem Jahr ändern.
Durch die bisher geplanten Ausgaben zur Ankurbelung der Konjunktur, wird das Haushaltsdefizit laut Schätzungen auf etwa 950 Milliarden Yuan (139 Mrd. USD) wachsen. Das wären dann knapp drei Prozent des Bruttoinlandprodukts und das bisher höchste Defizit. Trotz der relativ guten Position des Landes warnte Wen, dass ein Ende der Finanzkrise nicht in Sicht sei und sich wohl eher immer noch weiter ausbreiten und verschlimmern werde.
Erste Medienmeldungen im deutschen Blätterwald sind natürlich schon wieder enttäuscht von den ersten Aussagen, die der chinesische Ministerpräsident getätigt hat.
Was erwarten diese eigentlich am Eröffnungstag?
Quelle: www.emfis.de/no_cache/global/global/...ieses_Jahr_ID77932.html