Quelle: www.finanznachrichten.de
Übernahmegerüchte um Mediantis/buecher.de
Online-Händler schreibt weiterhin rote Zahlen
Berlin - Gerüchten zufolge will der Online-Buchhändler Amazon beim Konkurrenten Mediantis/buecher.de
einsteigen. Am Freitag ist durchgesickert, der deutsche Marktführer verhandele derzeit mit dem Vorstand von
Mediantis. Weder Mediantis noch Amazon waren zu einer Stellungnahme bereit. Der Vorstand der am Neuen
Markt notierten Mediantis lehnte es gegenüber der WELT zudem ab, die Halbjahreszahlen direkt nach der
Veröffentlichung zu kommentieren.
Amazon versucht durch Übernahmen und Beteiligungen seine Branchenführerstellung in Deutschland
auszubauen. Allerdings unterscheidet sich die Struktur des Mediantis-Geschäftsmodells erheblich von der
des Marktführers. Amazon setzt auf eigene Lager und eigenen Vertrieb, während Mediantis sich auf das
Vertriebssystem des Buchzwischenhändlers Lingenbrink stützt.
Ein Brancheninsider, der ungenannt bleiben möchte, sagte der WELT, er sehe mittelfristig für Mediantis keine
Chance, eigenständig zu überleben. Dies sei bei der jetzigen Besitzerstruktur kaum zu bewerkstelligen. Die
Mediantis-Anteile seien in Streubesitz, es gebe keinen Großaktionär.
Die am Freitag nach Börsenschluss veröffentlichten Zahlen des Internet-Buchhändlers Mediantis/buecher.de
sind zwar besser als im Vergleichszeitraum des vergangenen Jahres. Doch ist das Unternehmen nach wie
vor weit von schwarzen Zahlen entfernt. Das Unternehmen hat im ersten Halbjahr 2001 bei steigenden
Umsatzerlösen den Verlust im operativen Geschäft verringert. Der operative Verlust (Ebit) habe sich in den
ersten sechs Monaten dieses Jahres um 28 Prozent verringert. Er sei von 12,3 Mio. DM im Vorjahr auf 8,8 Mio.
DM gesunken. Der Verlust vor Steuern, Zinsen, Abschreibungen und Amortisierung (Ebitda) sei von 10,5 Mio.
DM um 40 Prozent auf 6,2 Mio. DM gesunken.
Mediantis habe vor allem die Marketingausgaben verringert, heißt es in dem Halbjahresbericht. Vergangenes
Jahr setzte das Unternehmen für jede Mark Umsatz noch 47 Pfennig ein, nun sind es nur 18 Pfennige.
Außerdem habe man die Einkaufmargen von 24 Prozent auf 35 Prozent gesteigert. Die Umsatzerlöse der
Mediantis stiegen den Angaben zufolge von 17,1 Mio. DM um 13 Prozent auf 19,2 Mio. DM. Damit hätten sich
die Umsätze allerdings weniger rasant entwickelt als erwartet, hieß es.
Der Börsenkurs von Mediantis bewegt sich seit Monaten nahe an der Ein-Euro-Marke. Am Freitag sprang der
Kurs allerdings zwei Stunden vor Veröffentlichung der Halbjahreszahlen auf 1,12 Euro, so hoch wie schon
lange nicht mehr. pos
Übernahmegerüchte um Mediantis/buecher.de
Online-Händler schreibt weiterhin rote Zahlen
Berlin - Gerüchten zufolge will der Online-Buchhändler Amazon beim Konkurrenten Mediantis/buecher.de
einsteigen. Am Freitag ist durchgesickert, der deutsche Marktführer verhandele derzeit mit dem Vorstand von
Mediantis. Weder Mediantis noch Amazon waren zu einer Stellungnahme bereit. Der Vorstand der am Neuen
Markt notierten Mediantis lehnte es gegenüber der WELT zudem ab, die Halbjahreszahlen direkt nach der
Veröffentlichung zu kommentieren.
Amazon versucht durch Übernahmen und Beteiligungen seine Branchenführerstellung in Deutschland
auszubauen. Allerdings unterscheidet sich die Struktur des Mediantis-Geschäftsmodells erheblich von der
des Marktführers. Amazon setzt auf eigene Lager und eigenen Vertrieb, während Mediantis sich auf das
Vertriebssystem des Buchzwischenhändlers Lingenbrink stützt.
Ein Brancheninsider, der ungenannt bleiben möchte, sagte der WELT, er sehe mittelfristig für Mediantis keine
Chance, eigenständig zu überleben. Dies sei bei der jetzigen Besitzerstruktur kaum zu bewerkstelligen. Die
Mediantis-Anteile seien in Streubesitz, es gebe keinen Großaktionär.
Die am Freitag nach Börsenschluss veröffentlichten Zahlen des Internet-Buchhändlers Mediantis/buecher.de
sind zwar besser als im Vergleichszeitraum des vergangenen Jahres. Doch ist das Unternehmen nach wie
vor weit von schwarzen Zahlen entfernt. Das Unternehmen hat im ersten Halbjahr 2001 bei steigenden
Umsatzerlösen den Verlust im operativen Geschäft verringert. Der operative Verlust (Ebit) habe sich in den
ersten sechs Monaten dieses Jahres um 28 Prozent verringert. Er sei von 12,3 Mio. DM im Vorjahr auf 8,8 Mio.
DM gesunken. Der Verlust vor Steuern, Zinsen, Abschreibungen und Amortisierung (Ebitda) sei von 10,5 Mio.
DM um 40 Prozent auf 6,2 Mio. DM gesunken.
Mediantis habe vor allem die Marketingausgaben verringert, heißt es in dem Halbjahresbericht. Vergangenes
Jahr setzte das Unternehmen für jede Mark Umsatz noch 47 Pfennig ein, nun sind es nur 18 Pfennige.
Außerdem habe man die Einkaufmargen von 24 Prozent auf 35 Prozent gesteigert. Die Umsatzerlöse der
Mediantis stiegen den Angaben zufolge von 17,1 Mio. DM um 13 Prozent auf 19,2 Mio. DM. Damit hätten sich
die Umsätze allerdings weniger rasant entwickelt als erwartet, hieß es.
Der Börsenkurs von Mediantis bewegt sich seit Monaten nahe an der Ein-Euro-Marke. Am Freitag sprang der
Kurs allerdings zwei Stunden vor Veröffentlichung der Halbjahreszahlen auf 1,12 Euro, so hoch wie schon
lange nicht mehr. pos