Mary Meeker – Staranalystin auf der Anklagebank
Die Investoren erwarten von Analysten Objektivität, Punkt. Anscheinend steht es um die unvoreingenommene Bewertung von Unternehmen aber nicht immer zum Besten, wie gerade erst eine Untersuchung der amerikanischen Wertpapieraufsichtsbehörde SEC ergeben hat. Am Mittwoch ging es um den Vorwurf [1] der SEC, die Experten würden wider ihren eigenen Empfehlungen handeln und daraus Kapital schlagen.
Am Donnerstag sitzt Staranalystin Mary Meeker auf der Anklagebank: Sie habe zu bullishe Kommentare zu Internettiteln abgegeben, um für ihren Arbeitgeber Morgan Stanley neue Kunden im Investmentbanking anzulocken. Die Anwaltskanzlei Schiffrin & Barroway hat im Namen von Amazon [Nasdaq: AMZN ] und Ebay [Nasdaq: Ebay ] -Aktionären Klage gegen die Analystin eingereicht.
Mary Meeker ist eine bekannte Expertin für Internet- und Technologieaktien. Vom amerikanischen Wirtschaftsblatt Barron's erhielt sie wegen ihres Einflusses auf den Aktienmarkt einst den Beinamen "Queen of the Net".
Mehr Kunden, mehr Gehalt
Für absolut nicht königlich halten die klagenden Anleger die Motive der Analystin hinter ihren Einstufungen. Meeker habe positive Analysen zu Internetunternehmen abgegeben, damit diese der Investmentbank Morgan Stanley als Kunden treu blieben, und um neue Kunden zu ködern.
Die freundliche Bewertung sollte dabei helfen, lukrative Mandate als Konsortialführer oder bei Übernahmeverhandlungen zu erhalten. Auch das Gehalt von Meeker im Jahr 1999 – 15 Millionen Dollar inklusive Bonuszahlungen – soll im direkten Zusammenhang mit den Einstufungen stehen, so die Anwaltskanzlei.
Beobachter zweifeln allerdings am Erfolg der Klage. Zunächst müsste bewiesen werden, dass die Analysen Meekers die Kurse der betreffenden Unternehmen tatsächlich bewegt haben. Danach müssten die Kläger noch belegen, dass und wie sehr Meeker bei ihren Studien übertrieben hat.
Morgan Stanley reagierte entsprechend gelassen auf die Klage. "Wir kennen die genauen Details der Klageschrift noch nicht. Aber wir sind sicher, dass die Vorwürfe unbegründet sind. Mary Meeker zählt zu den meist geachteten Analysten an Wall Street" kommentierte ein Sprecher der Investmentbank. Henry Blodget genoss lange Zeit auch hohen Respekt. Im vergangenen Monat hat sein Arbeitgeber Merrill Lynch in einem ähnlichen Klagefall einen Vergleich geschlossen und 400.000 Dollar gezahlt.
Die Investoren erwarten von Analysten Objektivität, Punkt. Anscheinend steht es um die unvoreingenommene Bewertung von Unternehmen aber nicht immer zum Besten, wie gerade erst eine Untersuchung der amerikanischen Wertpapieraufsichtsbehörde SEC ergeben hat. Am Mittwoch ging es um den Vorwurf [1] der SEC, die Experten würden wider ihren eigenen Empfehlungen handeln und daraus Kapital schlagen.
Am Donnerstag sitzt Staranalystin Mary Meeker auf der Anklagebank: Sie habe zu bullishe Kommentare zu Internettiteln abgegeben, um für ihren Arbeitgeber Morgan Stanley neue Kunden im Investmentbanking anzulocken. Die Anwaltskanzlei Schiffrin & Barroway hat im Namen von Amazon [Nasdaq: AMZN ] und Ebay [Nasdaq: Ebay ] -Aktionären Klage gegen die Analystin eingereicht.
Mary Meeker ist eine bekannte Expertin für Internet- und Technologieaktien. Vom amerikanischen Wirtschaftsblatt Barron's erhielt sie wegen ihres Einflusses auf den Aktienmarkt einst den Beinamen "Queen of the Net".
Mehr Kunden, mehr Gehalt
Für absolut nicht königlich halten die klagenden Anleger die Motive der Analystin hinter ihren Einstufungen. Meeker habe positive Analysen zu Internetunternehmen abgegeben, damit diese der Investmentbank Morgan Stanley als Kunden treu blieben, und um neue Kunden zu ködern.
Die freundliche Bewertung sollte dabei helfen, lukrative Mandate als Konsortialführer oder bei Übernahmeverhandlungen zu erhalten. Auch das Gehalt von Meeker im Jahr 1999 – 15 Millionen Dollar inklusive Bonuszahlungen – soll im direkten Zusammenhang mit den Einstufungen stehen, so die Anwaltskanzlei.
Beobachter zweifeln allerdings am Erfolg der Klage. Zunächst müsste bewiesen werden, dass die Analysen Meekers die Kurse der betreffenden Unternehmen tatsächlich bewegt haben. Danach müssten die Kläger noch belegen, dass und wie sehr Meeker bei ihren Studien übertrieben hat.
Morgan Stanley reagierte entsprechend gelassen auf die Klage. "Wir kennen die genauen Details der Klageschrift noch nicht. Aber wir sind sicher, dass die Vorwürfe unbegründet sind. Mary Meeker zählt zu den meist geachteten Analysten an Wall Street" kommentierte ein Sprecher der Investmentbank. Henry Blodget genoss lange Zeit auch hohen Respekt. Im vergangenen Monat hat sein Arbeitgeber Merrill Lynch in einem ähnlichen Klagefall einen Vergleich geschlossen und 400.000 Dollar gezahlt.