Man kann Kurse ja gar nicht so maipulieren

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Silberlöwe:

Man kann Kurse ja gar nicht so maipulieren

 
05.07.06 11:42
"Man kann Kurse ja gar nicht so manipulieren"

VON OLIVER GRIMM (Die Presse) 05.07.2006

Riskante Aktien. Was eine kleine PR-Agentur aus Salzburg mit der mysteriösen Goldsuchfirma De Beira zu tun hat.



SALZBURG/WIEN. Pascal Geraths bringt nichts so schnell aus der Ruhe. Auch nicht die Untersuchung, welche die deutsche Finanzaufsicht Bafin rund um mögliche Kursmanipulationen der Aktien der Goldsuch-Firma De Beira Goldfields eingeleitet hat ("Die Presse" berichtete). Denn der 26-jährige PR-Berater mit Salzburger Büro in der noblen Griesgasse zählt De Beira, das österreichische Anleger durch eine groß angelegte Inseratenkampagne kennen, zu seinen wichtigsten Kunden.



Grund für das behördliche Interesse an den Goldschürfern von De Beira: Der Kurs der kleinen in Frankfurt notierten Firma versechsfachte sich binnen weniger Wochen - und stürzte dann jäh ab. "Der Kurs von De Beira wurde durch gezielt abgesprochene Leerverkäufe nach unten manipuliert", sagt Geraths zur "Presse". Bei einem Leerverkauf veräußert ein Spekulant Aktien, die ihm ein Investor gegen Gebühr geborgt hat. Er verpflichtet sich, die Aktien zu einem bestimmten Termin und Kurs zurückzugeben. Der Spekulant verdient nur dann, wenn der Kurs stark sinkt. Der Investor hingegen kann sich auf diese Weise gegen Kursverluste absichern.


Leerverkäufe sind in Deutschland und Österreich legal. Trotzdem hält sie Geraths für das "größte Problem in Frankfurt. Da sprechen sich Zocker übers Internet ab und lassen Aktien gezielt abstürzen."


Spielplatz dieser privaten Spekulanten, Daytrader genannt, ist der Frankfurter Freiverkehr, der weniger streng reguliert ist als der amtliche Handel. Im Freiverkehr notieren kleine Werte wie De Beira oder Mawson Resources - die viel Aufwand treiben müssen, um sich ins Blickfeld der Anleger zu spielen.

Dafür buchen sie Geraths Dienste. Zu fürstlichen Konditionen, wie sich der Aussendung von Mawson Resources entnehmen lässt: 7500 Euro Monatshonorar plus Spesen und üppige Aktienoptionen. Fast identische Beziehungen unterhält Geraths mit einer Reihe kanadischer Rohstoffsucher.


An De Beira hält Geraths, der sein Soziologiestudium in Duisburg abbrach, um sich als Experte für Investors Relations selbstständig zu machen, laut eigenen Angaben keine Aktien. Er bricht eine Lanze für seine Kunden: "So einfach kann man die Kurse ja auch nicht beeinflussen. Die Titel müssen sich selbstständig entwickeln."


Das mediale Interesse an den Schattenseiten des hochspekulativen Geschäfts sei aufgebauscht: "Es ist halt ein Problem, wenn ein Journalist versucht, sich in zwei Stunden einen Überblick über den Markt zu verschaffen."



J.B.:

Ein Träumer o. T.

 
05.07.06 12:19
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