Gehälter in der Chefetage steigen trotz Flaute
Die Bezüge der Vorstandxmitglieder deutscher Großkonzerne sind einer Auswertung des "Handelsblatt" zufolge im vergangenen Jahr durchschnittlich um vier Prozent pro Kopf gestiegen. Im gleichen Zeitraum sei der Börsenwert der 30 größten im DAX geführten Unternehmen um durchschnittlich 40 Prozent gefallen, berichtete die Zeitung in ihrer Mittwochausgabe nach Analyse der Geschäftsberichte.
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Jürgen Schrempp & Co. mit fettem Plus
Danach seien bei jedem zweiten DAX-Unternehmen die Vorstandsbezüge gestiegen. Spitzenreiter sei DaimlerChrysler. Vorstandchef Jürgen Schrempp und seine zwölf Kollegen hätten sich vom Aufsichtsrat eine Erhöhung von 113 Prozent genehmigen lassen. Beim Pro-Kopf-Einkommen liegt DaimlerChrysler der Studie zufolge mit 3,91 Millionen in 2002 allerdings nur auf dem zweiten Platz.
Deutsche Bank-Manager verdienten am meisten
Mit durchschnittlich 6,80 Millionen Euro verdienten die Spitzen-Manager der Deutschen Bank am meisten. 2001 waren es sogar noch 4 Prozent mehr. Eine satte Erhöhung der Bezüge um 46 Prozent gönnte sich nach Angaben der Zeitung auch der BASF-Vorstand. Jedes Mitglied verdiente demnach im vergangenen Jahr durchschnittlich 1,70 Millionen Euro.
Trotz fehlender Gewinne sich selbst Gehälter erhöht
Bei einer Reihe von Firmen sei der Trend zu höheren Bezügen zumindest durch steigende Betriebsgewinne gerechtfertigt, schreibt die Zeitung. In etlichen Fällen seien die Gehälter allerdings trotz schrumpfender Gewinne gewachsen. Zudem hätten fast alle DAX-Unternehmen an der Börse an Wert verloren. Den Aktionärsschützern sei diese Diskrepanz deswegen ein Dorn im Auge. Andererseits würden Experten vor Pauschalisierungen warnen, getreu dem Motto "gute Arbeit muss auch gut bezahlt werden".
Gefälle zu US-Gehältern wird niedriger
Inzwischen hätte sich auch das Gehaltsgefälle zwischen deutschen und US-Vorständen gemildert. Amerikanische Spitzenmanager verdienten laut "Handelsblatt" 2002 nur noch mehr als zweieinhalbmal soviel wie deutsche Konzernlenker. Das durchschnittliche Manager-Einkommen der Dow-Jones-Unternehmen sei 2002 im Vergleich zum Vorjahr von rund 8,6 Millionen Euro auf 4,8 Millionen Euro gesunken. Zum Vergleich: Die Vorstände der DAX-30-Unternehmen verdienten 2002 im Schnitt 1,7 Millionen Euro. Allerdings verwalteten die US-Manager auch wesentlich höhere Unternehmenswerte. Die Dow-Jones-Konzerne brächten aber auch etwa sechsmal soviel Börsenwert auf die Waage wie die des DAX-30, schrieb die Zeitung.
MfG
masteruz