Mag ja sein, dass ich konservativ bin......

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Karlchen_I:

Mag ja sein, dass ich konservativ bin......

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31.07.02 19:57
Aber der Gysi-Rücktritt war überfällig. Das mit den Bonusmeilen riecht verdächtig nach Untreue.
und es bestätigt einmal mehr: Unsere Politker können ihren raffhals offenbar nicht voll kriegen.

Die Härte aber ist das Interview, das Inforadio Berlin-Brandenburg mit dem Berliner SPD-Vorsitzenden Peter Strieder geführt hat. Der erklärt dieser doch, dass nach einer Umfrage 1.7 Mio. Bundesbürger schon einmal ihre versicherung betrogen hätten und deshalb an die Politiker keine überzogenen Ansprüche gestellt werden sollten. Solch eine Auffassunf zeugt m. E. von moralischer Verkommenheit. Bundesrepublik auf dem Weg zur Bananenrepublik.

Aber was soll man von Strieder schon halten? Steckt in der Krise der Bankgesellschaft Berlin drin und klammert sich an seinen Senatorenposten wegen der Versorgungsbezüge. Kurzum: Der Typ eines Berufspolikers, dem es wohl in erster Linie nicht um das gemeinwohl sondern um den Eigennutz geht.

Aber vielleicht bin ich ja zu konservativ und habe die Zeichen der Zeit und deren neue, moralische Imperative nicht verstanden.
Pichel:

ich sach da schon gar nix mehr zu.....

 
31.07.02 20:02
Ich bins leid und könnt mich wegen den Politikern nur noch aufregen, aber das will ich nicht. Rege mich im Beruf schon genug auf!

Gruß Mag ja sein, dass ich konservativ bin...... 738000
Zwergnase:

Ich bin seit meiner Volljährigkeit

 
31.07.02 20:11
(immerhin schon über 20 Jahre) zu jeder Wahl gegangen. Allerdings werde ich mit ziemlicher Sicherheit der diesjährigen Bundestagswahl fernbleiben. Warum sich bei dem Verhalten unserer "Volksvertreter" da überhaupt noch einer über die Politikverdrossenheit wundert, ist mir ein Rätsel. Mittlerweile glaube ich, daß 90% unserer Politiker korrupte Schweine sind, die nur an die persönlichen Vorteile denken und denen unser Land scheißegal ist. Die Quittung werden sie in Form der Wählerbeteiligung und dem Wiederaufflackern der ultrarechrechten Szene bekommen. Nur, daß mir dann keiner rumjammert... Gr., ZN
preisfuchs:

ich war bisher erst einmal beim wählen

 
31.07.02 20:17
das artet ja in stress aus, was man da alles ankreuzen soll. lotto sex aus 49 ist einfacher.
Gysi hin, Gysi her scheissegal. nachmir ist auch nicht besser und vormir wars auch nicht.
es wird zeit das bayern einen könig bekommt *g*
schnorrer der erste z.b.
Schnorrer:

hör ma zu, billigeisfuchs: ich mach den König

 
31.07.02 20:45
tun nie und nimmer tun.

Wiull ja nicht im Ammersee ersaufen.

Und das mit dem Ankreuzen ist ganz einfach: quer über den Zettel "keinen von diesen Arschlöchern" ... damit bist Du bei den elitären 3% ungültige Stimmen (in Wahrheit natürlich: die Wahrheit an sich, oder, hjw?).
vega2000:

Hömma schnorrer

 
31.07.02 20:56
*Rofl*
Mag ja sein, dass ich konservativ bin...... 738041
special:

ammersee ersaufen ??

 
31.07.02 21:00
ich weiss dass der tegernsee fest in russischer hand ist....der ammersee etwa auch ?
Karlchen_I:

Als alter Sozi habe ich ......

 
31.07.02 23:37
eine EMail an meinen SPD-Landesverband geschickt. Habe mich ähnlich wie im Postin oben geäußert - bloß ausführlicher. Schröders Politik wurde von mir als populistischer Opportunismus bezeichnet - jedem es recht machen wollen und sich dann wundern wenn man zwischen allen Stühlen sitzt.

Und das ist die bisherige Reaktion - aber immerhin, es kam eine:

XYZ@MMMMM.com schrieb:
> Lieber XXXXXX,
>
> ich glaube, dass nur persönliches Engagement zu Veränderungen führt. Deshalb
> würde ich Dich lieber bitten, Dich überall, wo Du kannst, in der SPD wie
> außerhalb, für Deine Wertmaßstäbe einzusetzen. Die lange Geschichte der SPD
> ist, denke ich, eine Geschichte von hunderttausenden von Mitgliedern, die für
> ihre Ideale eingetreten sind, sonst gäbe es diese SPD nicht mehr. Sag das,
> was Dich ärgert, in Deiner Abteilung, im Kreis, maile es uns,  misch Dich
> ein. Aber bitte schaus Dir nicht nur aus der Ferne an.
>
> Das wollte ich zunächst vorausschicken. Das Strieder-Interview habe ich nicht
> gehört, ich kenne die Pressemitteilung, was Versicherungsbetrug angeht und
> war von der Zahl erschrocken. Politiker müssen moralisch vorbildlich handeln,
> vielleicht sinkt dann auch die Zahl der Versicherungsbetrüger. Ich denke, der
> Hinweis von Peter Strieder war so zu verstehen, dass Politiker auch Menschen
> sind, somit von Zeitentwicklungen nicht frei, nicht frei von Verlockungen.
> Und es gibt sicher auch den einen oder anderen, der weniger von Idealen
> getrieben in die Politik geht. Gysi hat in seiner Rücktrittserklärung
> geschrieben, dass er dabei sei, "so zu werden, wie ich nie werden wollte,
> verbunden mit einem Verlust an Ansehen und Glaubwürdigkeit".  Solche

> Selbstkontrolle und Überprüfung des eigenen Handelns ist vielleicht manchmal
> im Alltag gar nicht so einfach. Dazu stellt sich die Frage, ob man nicht
> einem einsichtigen Cem Özdemir oder Gregor Gysi auch die Rückkehr in die
> Politik vielleicht auf anderer Ebene erleichtern sollte. Moralisches Handeln
> müsste dann auch gesellschaftlich belohnt werden, es kann nicht sein, dass
> sich die Moral eines Koch in Hessen durchsetzt. Das treibt vielleicht auch
> Politiker manchmal dazu, Fehler nicht zuzugeben.
>
> Ihre Einschätzung von Peter Strieder kann ich nicht nachvollziehen. Es gab
> keinen Grund für Peter Strieder im vergangenen Jahr zurückzutreten. Er hat
> die Aufklärung in den Bankenaffäre als einer der ersten vorangetrieben.
> Sollte sich ihre Einschätzung auf den Kauf der Fondsanteile beziehen, dann
> gibt es auch hier keinen Grund: Es war kein Prominentnfonds mit zusätzlichen
> Vorteilen, sondern ein Fonds, der Ihnen bei einem Besuch der Sparkasse
> ebenfalls angeboten worden wäre. Dass dieses Geschäft auf tönernen Füßen
> stand, konnte zum Zeitpunkt des Kaufs ein normaler Kunde nicht ahnen. Die
> Anteile lassen sich auch nicht einfach zurückgeben, Peter Strieder hat aber
> die Anteile inzwischen mit Verlust weiterverkauft, damit die
> Verantwortlichkeiten in dieser Affäre nicht verwischt werden: Die, die die
> Fonds aufgelegt haben, hätten es besser wissen müssen.
>
> Was die aktuelle Politik angeht, so gibt es hier sicher eine Bandbreite von
> Meinungen zu Einzelfragen in der SPD. Letztlich musste auch ein
> Interessenausgleich geschaffen werden. Größere Schulden hätten zur Abmahnung
> durch die EU geführt, aber auch das Vertrauen in den frisch eingeführten Euro
> international erschüttert - mit wahrscheinlich weitreichenden Folgen. Die
> "Steuererhöhungen" (Ökosteuer) haben zu einer Entlastung der Arbeitskosten
> geführt, nach dem 11. September wurde die Tabaksteuer erhöht. Aber die
> Steuersenkungen dürfen dabei nicht einfach übersehen werden, unter dem Strich
> haben die Leute heute mehr Geld in der Tasche als 1998, unter der
> Kohl-Regierung war das Realeinkommen dagegen gesunken (vgl. Berliner Zeitung
> von gestern).
>
> In der Hoffnung auf fruchtbare Diskussionen innerhalb unserer Partei
>
> Mit freundlichen Grüßen
> XYZ
> SPD Berlin
> Internet-Redaktion
> mailto. XYZ_LV-Berlin@spd.de
>


Lieber Genosse XYZ,

ich glaube, dass Du mich gründlich missverstanden hast. Meine 30-jährige
Parteimitgliedschaft habe ich ja wohl erwähnt - und deshalb verbitte ich mir
Belehrungen etwa hinsichtlich der Geschichte der SPD oder hinsichtlich der
politischen Einflussmöglichekeiten. Ich werte das als das was es ist - als
sozialpädagogische verbrämte Belehrungen vermeintlich "einfacher"
Parteimitglieder - und diese Belehrungen kommen im Kleide des typischen
Funktionärsjargon daher. Also: Forget ist - Du bist da an der völlig falschen
Stelle.

Dein zweiter Fehler ist, dass Du mir unterstellst, dass ich mich in die private
Kuschelecke zurückgezogen hätte - und zwar deshalb, weil ich mich zur Zeit wenig
in der Berliner SPD engagiere. Das ist eine sehr eingeschränkte Sicht der Dinge.
Vielmehr gilt das Gegenteil: Ich bin politisch recht aktiv - und ich glaube
sagen zu können, dass ich mehr politischen Einfluss habe als jeder
SPD-Kreisfürst in Berlin und vielleicht auch mehr Einfluss als alle
Kreisvorsitzenden hier zusammengenommen.

Nun zu der politischen Intention meiner EMail. Die Politiker in unserem Land
gelten alles alles andere als vertrauenswürdig. Und die letzten Skandale stützen
die gängigen Vorurteile - und zwar zurecht. Da gibt es nun kein Herumeiern mehr,
sondern der Abzockerei und den Abzockern muss Einhalt geboten werden. Das magst
Du vielleicht nicht verstehen - so Deine Verteidigung von Strieder, Gysi etc. -
aber das ist dringend erforderlich. Ein "Weiter so" kann es nicht geben. Dafür
spricht vieles:

- ein Blick auf die Alters- und Sozialstruktur unserer Partei (sowie anderer
Großorganisationen).

- die internationalen Erfahrungen (Frankreich mit dem offenkundig korrupten
Mitterand; die italienischen Sozialisten der Craxi-Partei haben sich völlig in
Luft aufgelöst).

- die Gefahr, dass sich neben den angestammten Parteien rechte Bauernfänger
etablieren können (siehe Le Pen, Schill, Haider etc).

All das kann man nicht ausblenden. Und man kann auch nicht mit so - mit Verlaub
- dämlichen Argumenten daherkommen, dass die sog. "Ökosteuer" (besser:
Rentensteuer) zu einer Entlastung der Arbeitskosten beigetragen hat. Man hätte
auch das tun können, was man schamlos von den jüngeren Generationen erwartet:
Den Rentnern zu sagen, dass ihre Renten nicht mit den Nettoeinkommen steigen.
Den heutigen Rentnern geht es so gut wie keinen Rentnern zuvor - das sei ihnen
gegönnt. Und es geht ihnen besser als den Rentnern nach ihnen - das sollten wir
den Jüngeren nicht zumuten.

Kurzum: Für mich stellt sich nicht die Frage, politisch aktiv zu sein oder nicht
- sondern die Frage: Wo engagiere ich mich. Vor allem ist zu erwägen, eine neue
politsche Bewegung zu gründen - und dann eine neue Partei, die
sozialdemokratisch ausgerichtet ist, aber nicht den inhaltlichen und
insbesondere personellen Schmodder der SPD mit sich herumtragen muss.

Gruß

XXXXXXXX (Karlchen_I)
Schnorrer:

@Karlchen_I: Bolivien

 
31.07.02 23:40
Das ist doch der Ort, wo Che Guevara (und damit der letzte Träumer vor Dir) seine Illusionen gelassen hat?

Mach ne Bolivien-Partei auf, vielleicht findest Du 4 Mitglieder (ich wäre dabei) ....
taos:

Karlchen_I, resignieren ist einfach.

 
01.08.02 00:10
Ich werde wie immer wählen gehen. Ich werde die SPD wählen, aber in erster Linie deswegen, weil alles andere schlimmer ist.

Die CDU / CSU haben in 16 Jahren Deutschland so in die Scheiße geritten, wie es schlimmer nicht geht. Die sollen in Deutschland nie mehr an die Macht kommen.

Die Grünen? Etliche Ideen von denen finde ich gut. Aber die Art, wie diese Dinge durchgesetzt werden sollen gefällt mir nicht. Die Grünen wollen die Leute unterdrücken.

Die PDS? Manches klingt gut, aber ich wohne im Westen und der Osten hat schon genug Geld bekommen.

Ja und dann gibt es noch die FDP. Ich bin Selbständig und die FDP wäre von meiner wirtschaftlichen Situation her die richtige Partei. Ja, früher habe ich auch gelegentlich die FDP gewählt. Aber heute? Welche Leute hat die FDP? Westerwelle? Nein Danke. Nein, jede Stimme für die FDP ist eine Stimme für die CDU / CSU.

Es bleibt nur die SPD.

Taos




MaxCohen:

Sei mal ehrlich Karlchen_I.

 
01.08.02 00:14
Hätte es eine mögliche (realistische) Antwort gegeben, die dich hätte zufriedenstellen können?
PRAWDA:

Solche Sozis wie Karlchen gibt es kaum

 
01.08.02 00:46
noch. Das ist eine aussterbende Rasse.
Den Meisten geht es doch nur um persönliche Vorteile und Pöstchen.
Karlchen, wir lieben Dich.
Kicky:

Junge Junge,Karlchen,bisschen happig wa?

 
01.08.02 00:48
"Ich bin politisch recht aktiv - und ich glaube
sagen zu können, dass ich mehr politischen Einfluss habe als jeder
SPD-Kreisfürst in Berlin und vielleicht auch mehr Einfluss als alle
Kreisvorsitzenden hier zusammengenommen."
"Aber was soll man von Strieder schon halten? Steckt in der Krise der Bankgesellschaft Berlin drin und klammert sich an seinen Senatorenposten wegen der Versorgungsbezüge. Kurzum: Der Typ eines Berufspolikers, dem es wohl in erster Linie nicht um das gemeinwohl sondern um den Eigennutz geht."
so anonym wie du denkst,ist ariva nicht....
Kicky:

ich bin ja nun ein altes Huhn im Vergleich zu dir

 
01.08.02 00:55
aber trotzdem denk ich dass diese allgemeine Rücktrittswelle wegen Bonusmeilen,die sonst wahrscheinlich verfallen,(denn wer hat schon von dienstlichen Auslandsflügen gehört ,die mit Bonusmeilen finanziert wurden),dass diese lächerlichen Bonusmeilen typisch deutsch sind,wegen sowas zurückzutreten zeugt eher von zu grosser Sensibilität als von klarem Verstand,schwache Nerven die Jungs,wenn sie von den Parteigenossen angemacht werden.
Nicht dass ich traurig bin,wenn Herrmann aus Tübingen demm Özdemir folgt,den Herrmann kenn ich selber ganz gut und der ist absolut integer,und ein Idealist mit juristischem Sachverstand.
Karlchen_I:

@Kicky.. Dem Herrmann gönne ich es auch.....

 
01.08.02 01:47
schon wegen seiner Haltung zum völkerrechtswidrigen Einsatz der Bubdeswehr auf dem Balkan. ( Kann man deshalb vielleicht auch mal den Joseph Fischer vor das internationale Gericht in Den Haag zerren - und den Lügenbold Scharping gleich mit?)

Zur Information: Bundestagsabgeordnete können nicht nur gewöhnliche Miles-And-More-Karten bekommen, sondern die allgemein hochbegehrten "Senator"-Karten. Die haben neben anderen Vorteilen (Drink in der Lounge etc) den Vorzug, dass die auf ihnen gebuchten "Meilen" nicht verfallen. Gysi hat heute zugegegeben, dass gewusst zu haben. Gestern hatte er sich noch mit dem angeblichen Verfall versucht herauszureden.

Nun zu Strieder. Berlin ist bekanntlich pleite. Das weiss man schon lange - die hiesigen Politiker wissen es mind. seit 1995. Da ist es schon pikant, wenn ein Spitzenpolitiker in Fonds reingeht, die ihm heftig helfen, Steuern zu sparen. Zumal er hätte wissen müssen, dass der Fond deutlich besser ist als das, was sonst auf dem Markt angeboten wurde in jener Zeit. Das hätte ihm auch mit Blick auf die Geschäftsentwicklung der Bankgesellschaft zu denken geben müssen. Aber vielleicht ist ihm das nicht in den Sinn gekommen - weil er keinen Sinn dafür hatte. Wenn das so wäre, wäre es aber auch nicht besser.
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