Männer leiden unter Hormonabbau im Alter

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sir charles:

Männer leiden unter Hormonabbau im Alter

 
05.09.01 16:39
Männer leiden unter Hormonabbau im Alter

Berlin - Nicht nur Frauen in den Wechseljahren leiden unter sinkender körpereigener Hormonproduktion. Auch Männer sind betroffen. Nachlassender Hormonausstoß deute sich durch Leistungsabfall, depressive Verstimmung oder Konzentrationsschwäche an, erklärte am Mittwoch Prof. Severin Lenk von der Klinik für Urologie der Berliner Charité. Der Mediziner ist Präsident der 13. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Andrologie (Männerheilkunde), die von Donnerstag bis Sonnabend in Berlin stattfindet.

Leistung sinkt

"Der Mann scheint überfordert, ist auf ein Mal nicht mehr in der Lage, seine bisherige Leistung zu erbringen, er sieht Mitarbeiter an sich vorrüberziehen", beschrieb Lenk die Situation.

Es sei noch zu wenig bekannt, dass männliche Sexualhormone keineswegs nur die Sexualität, sondern auch das Denkvermögen, die Psyche und die Muskulatur beeinflussen könnten. Der Arzt könne im Einzelfall feststellen, ob tatsächlich ein Hormondefizit besteht. "Trifft das zu, so lässt sich durch Hormonsubstitution oft durchaus einiges bessern." Das wichtigste sei, dass der Hormonstatus überhaupt überprüft werde, wenn solche Beschwerden auftreten.

Sex-Probleme beginnen mit 40

Gemessen wird dabei die Menge des männlichen Sexualhormons Testosteron sowie bestimmte Globuline, die in der Leber das Testosteron binden und es biologisch unwirksam machen. Außerdem werden Nebennierenrinden-Hormone gemessen. Ein erhöhter Anteil des "prosta-spezifischen Antigens" im Blut deute auf einen Prostata-Tumor hin. In solchem Fall sei eine Hormonbehandlung nicht möglich, weil Testosterone das Wachstum vorhandener Krebszellen in der Prostata fördern könnten.

Die Schwierigkeiten mit der Sexualität beginnen bei Männern oft schon nach dem 40. Lebensjahr, berichtete Lenk im Vorfeld des Kongresses. Die erektile Dysfunktion, die Unfähigkeit, eine normale Erektion zu bekommen, stehe beim Patienten meist im Vordergrund. Sie lasse sich mit Hormonen aber nur in Einzelfällen bessern. Die Gründe für Erektionsschwäche sind zahlreich, unter anderem psychischer Art. Sie können durch Partnerprobleme bedingt sein oder körperliche Ursachen haben, etwa durch Gefäßerkrankungen oder Diabetes.

dpa/APA/bop


 
DarkKnight:

Das gilt natuerlich nicht in BadenWuerttemberg,

 
05.09.01 16:43
denn die koennen bekanntlich alles und iederzeit .... außer Hochdeutsch
prom:

DHEA

 
05.09.01 16:45
Was ist DHEA?
Dehydroepiandrosteron, oder DHEA, ist ein Steroidhormon, ein chemischer Verwandter von Testosteron und Östrogen. Es wird von den Nebennieren, die auf jeder Niere sitzen, aus Cholesterin hergestellt. In den ersten Lebensjahren stellen die Nebennieren sehr wenig DHEA her. Um das sechste oder siebte Lebensjahr herum beginnen sie damit, größere Mengen auszuschütten. Die Produktion erreicht ihren Höhepunkt im Alter von etwa 25 Jahren, wo DHEA das im Blutkreislauf am häufigsten vorkommende Hormon ist. Ab etwa 30 Jahren geht die DHEA-Produktion stetig zurück, so daß der/die durchschnittliche 75jährige nur 20% der DHEA-Menge hat, die er/sie 50 Jahre vorher hatte. In allen Altersstufen tendieren Männer zu höheren DHEA-Werten als Frauen.

Hormone sind per Definition in einer Drüse oder einem Gewebe hergestellte chemische Botenstoffe, die die Vorgänge in irgendeinem anderen Gewebe in Gang setzen, anhalten oder auf eine andere Art und Weise steuern. Das macht aus DHEA nur dem Namen nach ein Hormon, da niemand genau weiß, was es im Körper macht. Jahrelang dachte man, es wäre eine Art chemischer Müll, der beim Herstellen anderer Hormone übrigbleibt. Heute "haben wir immer noch keinen Wirkmechanismus ausmachen können," so Dr. Casson.

In der Tat ist das einzige, worauf die Forscher sich einigen können, daß DHEA leicht in andere Hormone umgewandelt werden kann, insbesondere in Östrogen und Testosteron.

Die FDA ( amerikanische Bundesbehörde für Nahrungs- und Arzneimittel) ist sich nicht sicher, was sie mit DHEA-Präparaten machen soll. Vor zehn Jahren wies die Behörde die Unternehmen an, den Verkauf von DHEA (das zu jener Zeit zum Gewichtsabnehmen verkauft wurde) einzustellen, und stufte es als neues, nicht genehmigtes und rezeptpflichtiges Arzneimittel ein. Im Jahr 1994 wurde DHEA dann erneut eingestuft, und zwar als Nahrungsergänzungsmittel, was einen rezeptfreien Verkauf ermöglichte.

Die Beweise
Ein großer Teil des Rufs von DHEA als Wunderhormon kommt von Experimenten, bei denen Mäusen oder Ratten täglich mit dem Hormon gefüttert wurden. Solche Studien haben gezeigt, daß DHEA den Beginn von Krebs, die Verhärtung der Arterien, tödliche Virusinfektionen, Immunschwäche, Fettsucht und Diabetes verhindern oder verzögern kann. Doch was bei Nagetieren funktioniert, muß nicht notwendigerweise beim Menschen funktionieren. Das stimmt vielleicht besonders in diesem Fall, da Ratten und Mäuse nur ein Zehntausendstel der Menge an Menge DHEA produzieren, die wir herstellen.

Eine frühe Studie an Menschen, die auf einen möglichen Nutzen von DHEA hinwies, kam von der Gruppe von Dr. Barrett-Connor. Sie maßen die DHEA-Spiegel in Blutproben, die zwischen 1972 und 1974 von fast 2000 Männern und Frauen genommen wurden, und untersuchten, wieviele an Herzerkrankungen starben. 1986 meldeten sie, daß Männer mit hohen DHEA-Spiegeln mit einer sehr viel geringeren Wahrscheinlichkeit an Herzkrankheiten gestorben waren, während Frauen mit hohen DHEA-Spiegeln ein größeres Risiko hatten. Eine Ende des letzten Jahres veröffentlichte, detailliertere Analyse aber zeigte, daß Männer mit überdurchschnittlich hohen DHEA-Spiegeln in den frühen 70er-Jahren nur eine um 15% verringerte Wahrscheinlichkeit hatten, an Herzkrankheiten zu sterben, während es bei Frauen keinen Zusammenhang zwischen DHEA-Spiegeln und Herzkrankheiten gab.

Die längste und vielleicht am sorgfältigsten durchgeführte Arbeit am Menschen stammt von Dr. Yen und seinen Kollegen. In ihrer neuesten Studie, die im letzten Jahr in einer Sonderausgabe der Annals der New Yorker Akademie der Wissenschaften zu DHEA und Altern veröffentlicht wurde, nahmen je acht Männer und Frauen zwischen 50 und 65 Jahren entweder drei Monate lang jede Nacht 100mg DHEA oder ein ein identisch aussehendes Placebo. Die darauffolgenden drei Monate nahmen sie die jeweils andere Pille.

Innerhalb der ersten zwei Wochen der Einnahme von DHEA waren die im Blut gefundenen DHEA-Spiegel etwas höher als sie normalerweise bei jungen Erwachsenen sind. Die fettfreie Körpermasse nahm bei beiden Geschlechtern leicht zu, ebenso wie die Muskelkraft, die sich auch unter Placebo verbesserte. Die fetthaltige Körpermasse nahm bei Männern ab, aber stieg ein wenig bei Frauen. Es gab auch einen Anstieg einiger chemischer Markersubstanzen, die auf eine Verbesserung des Immunsystems hindeuteten, die Anzahl der Erkältungs- und anderen Krankheiten wurde aber nicht erfasst.

Eine frühere Studie von Dr. Yens Gruppe zeigte, daß eine Einnahme von täglich 50mg DHEA über drei Monate hinweg das Gefühl des "Wohlbefindens" verbesserte; es verbesserte nicht den Sexualtrieb, wie in Anzeigen oft behauptet wird.

Eine weitere Studie, bei der Freiwillige DHEA einnahmen, deutet darauf hin, daß dieses Hormon vielleicht dabei helfen kann, die Autoimmunkrankheit Lupus zu behandeln. Versuche zur Untersuchung der Fähigkeit von DHEA, bei älteren Menschen das Immunsystem anzukurbeln und die Geisteskraft zu erhalten, sind im Gange.

Sechs Monate währende Experimente an einigen Dutzend Personen erbringen wohl kaum den Beweis, daß eine Behandlung funktioniert. "Was wir an diesem Punkt wirklich brauchen, sind einige klinische Langzeitstudien, um eindeutigen den Nutzen und die Risiken auszumachen," meint Dr. Nestler.

Ein Grund, aus dem solche Versuche unerläßlich sind, ist, daß DHEA Nebenwirkungen hat, von denen einige vielleicht irreversibel sind. Da DHEA in Testosteron umgewandelt wird, wachsen einigen Frauen, die es nehmen, vielleicht Haare am Körper oder im Gesicht, und, wenn sie jünger als etwa 50 Jahre sind, hören auf zu menstruieren. Es wurde auch gezeigt, daß DHEA bei Frauen die Menge des ("guten") HDL-Cholesterins senkt, und das Risiko eines Herzinfarktes, der führenden Todesursache bei älteren Frauen, erhöhen könnte. "Wir haben keine Ahnung, wie DHEA sich auf das Brustkrebsrisiko auswirkt," sagt Dr. Nestler.

Bei Männern könnten die bei täglichen Dosen beobachteten, erhöhten DHEA-Spiegel das Wachstum eines winzigen Prostatatumors anregen, der sonst inaktiv gebliebten wäre. Überschüssiges Testosteron könnte auch eine Prostatavergrößerung verursachen, was das Urinieren erschwert.

Unter'm Strich
Ein großer Teil des öffentlichen und wissenschaftliche Interesses an DHEA rührt von der Bedeutung der Jugend in unserer Gesellschaft her. Wenn die Werte dieses Hormons mit dem Altern abnehmen, so der Gedanke, könnten wir die Beschwerden, die mit dem Altern einhergehen, verhindern oder sogar unsere Lebenszeit verlängern, indem wir den DHEA-Spiegel hoch halten. Viele Leute nehmen DHEA nur für den Fall ein, daß sich dies als richtig herausstellt. Das wäre kein Problem, wenn diese Substanz so sicher wäre wie Vitamin C. Aber als hochwirksames Steroidhormon hat DHEA das Potential für weitreichende Nebenwirkungen im ganzen Körper.

Der Ansturm auf DHEA ist ein seltsames Paradox, insbesondere verglichen mit der langsamen, fast widerwilligen Akzeptanz von Hormontherapie bei älteren Frauen. Nach den Wechseljahren helfen Hormongaben, die schwindende Hormonspiegel erhöhen, Osteoporose zu verhindern und vielleicht auch, vor Herzkrankheiten zu schützen. Es gibt auch einige bekannte oder vermutete Risiken bei der Östrogentherapie, wie etwa einen möglichen Anstieg des Brustkrebsriskos. Trotz sich mehrender Hinweise, daß der Nutzen die Risiken bei weitem überwiegt, entscheiden sich die meisten Frauen in den USA gegen eine Hormontherapie.

Bei DHEA und Altern gibt es keinen nachgewiesenen Nutzen und einige möglicherweise schwerwiegende Risiken. Trotzdem drängen sich die Leute darum, dieses praktisch nichtregulierte Substanz zu nehmen, was Dr.med. Arthur Feinberg, Mitherausgeber der Health News, beunruhigt.

"Das Potential für irreversible Nebenwirkungen ist da," meint er. "Da es keine überzeugenden Beweise für irgendeinen Nutzen von DHEA gibt, bin ich der festen Meinung, daß die Leute es nicht verwenden sollten."


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neuropsychiater.org/dhea.html
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