www.bueso.de/seiten/larouche/lyndon.htm
Aufgrund der außerordentlichen Präzision seiner Prognosen ist der jetzt 76jährige Lyndon LaRouche seit einiger Zeit zu dem weltweit führenden Wirtschafts- wissenschaftler aufgestiegen. Vor allem in den letzten Monaten hat seine Glaubwürdigkeit dadurch stark zugenommen, daß der von ihm bereits in seiner berühmten Neunten Prognose vom Juni 1994 prognostizierte systemische Finanzkollaps inzwischen eingetreten und -- ebenfalls von LaRouche zeitlich korrekt festgestellt -- im Oktober 1998 in seine absolute Endphase eingetreten ist.
LaRouche hat außerdem korrekt analysiert, daß in dieser historischen Periode Entscheidungen von großer Tragweite für die gesamte Menschheit gefällt werden müssen (u.a. ein Neues Bretton Woods, eine neue gerechte Weltwirtschaftsordnung, Rückkehr zum Prinzip des souveränen Nationalstaats), und daß dabei der Institution des amerikanischen Präsidenten in enger Kooperation mit wichtigen Staaten des Entwicklungssektors unter Führung von China, Rußland und Indien ("Club der Überlebenswilligen") sowie den führenden Ländern Kontinentaleuropas die alles entscheidende Rolle zukommt.
Deshalb zielt die Politik LaRouches und seines stark anwachsenden Flügels in der Demokratischen Partei -- der bei den letzten demokratischen Vorwahlen immerhin rund 10% der Stimmen erhielt --, darauf ab, erstens US-Präsident Clinton in seiner Absicht zu stärken, in der besten amerikanischen Tradition von Franklin D. Roosevelt und John F. Kennedy die politische Macht der USA gegen die internationalen Finanzinteressen und für einen konstruktiven Ausweg aus der globalen Krise einzusetzen, und zweitens, als Bewerber um die Präsidentschaftskandidatur der Demokratischen Partei die politische Diskussion innerhalb der USA und auch international auf die drängenden Themen wie die Errichtung eines Neuen Bretton Woods, den Ausbau der Eurasischen Landbrücke und das Prinzip "Frieden durch Entwicklung" zu konzentrieren.
Lyndon LaRouches Präsidentschaftswahlkampf
Bereits vor zwei Jahren, am 8. September 1997, hatte Lyndon LaRouche bei der Bundeswahlkommission (FEC) seine Kandidatur für die Präsidentschaftsnominierung der Demokratischen Partei für das Jahr 2000 angemeldet. Im Vorfeld der letzten US-Präsidentschaftswahlen 1996 hatte LaRouche in 26 Bundesstaaten an den demokratischen Vorwahlen teilgenommen und dabei rund 600 000 Stimmen erhalten. Anfang diesen Jahres, am 11. Januar 1999, kündigte er die bevorstehende Veröffentlichung eines Dokuments über seine Politik als Kandidat an; dabei führte er vier Gründe für die Veröffentlichung seiner Wahlerklärung zu einem so frühen Zeitpunkt an:
¨ Erstens sei Vizepräsident Gore buchstäblich unwählbar und werde es auch bleiben.
¨ Zweitens sei im gegenwärtigen, fortgeschrittenen Kollaps des Weltfinanzsystems LaRouches einzigartige Autorität als Ökonom notwendig, um die USA mit Erfolg aus der Krise zu führen.
¨ Drittens sollten nun weitere würdige Kandidaten für die Nominierung vortreten, um Gores Kandidatur ganz auszuschließen und sicherzustellen, daß die Demokratische Partei und die Nation bei den Wahlen im Jahr 2000 kompetente Alternativen haben.
¨ Viertens müsse es das Thema aller führenden Kandidaten sein, die auf den von Franklin D. Roosevelt geschaffenen Kernwählergruppen beruhende Demokratische Partei und Wirtschaftspolitik wiederherzustellen, welche die Nation durch den Wiederaufbau aus der Weltdepression der 30er Jahre geführt hat.
"Zu diesem Zweck", so LaRouche, "müssen wir den großen Nachrichtenmedien und den Parteibürokraten, die eher die Medien vertreten als die Bevölkerung, die sie repräsentieren sollten, die Kontrolle über die Vorwahlen und nationalen Wahlen abnehmen." Dieser Wandel müsse das Resultat einer Mobilisierung der Kernwählergruppen sein, zu denen vor allem die Gewerkschaften, Industriearbeiter und Landwirte sowie Minderheiten wie die "Bindestrich-Amerikaner" (vor allem Afro- und Hispano-Amerikaner) gehörten, die jetzt im politischen Prozeß kaum repräsentiert seien.
In einem Begleitbrief zu der zentralen Wahlkampfschrift Der Weg in den Aufschwung, den LaRouche an alle "Demokratischen Parteifreunde, besorgte Republikaner und politisch Unabhängige gleichermaßen" richtete, beschreibt er die politische Linie, die das "Wahlkomitee LaRouches für ein Neues Bretton Woods" einnehmen wird. Darin heißt es:
"Anfänglich werden die meisten von Ihnen diesen Bericht wahrscheinlich für einen ungewöhnlichen Beitrag zum jetzigen Wahlkampf halten. Beim ersten Lesen werden Sie ihn vielleicht als ungeheuerliche Einmischung ansehen. Nachdem Sie eine Weile über den Inhalt nachgedacht haben, werden Sie vielleicht zustimmen, daß nur mit einer derartigen Erklärung die gefährlichen, aber populären Mythologien der heutigen Massenmedien und eines zu großen Teils der derzeitigen Parteiführung im Demokratischen Nationalkomitee durchbrochen werden können. Die meisten von Ihnen werden erkennen -- einige schon jetzt, andere erst später --, daß die vorherrschenden zählebigen Illusionen über die sog. "übliche Politik" jetzt beiseite geräumt werden müssen. Es ist Zeit, sich den wirklichen Fragen zu stellen, d.h. den gegenwärtig stark zunehmenden Krisen im In- und Ausland... Daher schlage ich vor, daß wir gemeinsam das vergiftende Gerücht ausräumen, daß der unwählbare Vizepräsident Gore bei den Präsidentschaftswahlen im Jahr 2000 das Banner und die politische Plattform der Partei tragen wird."
Bereits vier Wochen später zirkulierte in den ganzen USA die erste Auflage dieser zentralen Wahlkampfschrift LaRouches in Buchform; deutsche und spanische Übersetzungen wurden in loser Folge in LaRouche nahestehenden internationalen Zeitungen abgedruckt. Welche Aufmerksamkeit dem Wahlkampf von LaRouche auch außerhalb der USA inzwischen gewidmet wird, geht u.a. aus der Vielzahl der Zeitungen hervor, die über LaRouche und seine Kernforderung nach einem "Neuen Bretton Woods" seit Anfang des Jahres berichtet haben:
¨ Am 5. Januar berichtete die einflußreiche chinesische Tageszeitung Reference News unter der Überschrift: "Allianz mit China oder London -- US-Magazin diskutiert die Strategie, mit der die US-Regierung auf die Finanzkrise reagieren muß" detailliert über die Erklärungen von LaRouche zur globalen Finanzkrise und welche Strategie Präsident Clinton zu ihrer Lösung einschlagen muß. China Daily, die englische Ausgabe der großen chinesischen Tageszeitung People's Daily, schrieb am 5. März, da das gegenwärtige Finanzsystem bankrott und ein neues noch nicht errichtet sei, müsse sich die USA ihrer globalen Verantwortung stellen.
¨ Am 26. Januar schrieb die in Moskau erscheinende russische Zeitung Komersant-Vlast: "Es gibt nur eine Maßnahme, die kurzfristig die Kettenreaktion -- die Kapitalflucht -- unter Kontrolle bringen könnte: Die sofortige Einführung von Kapitalverkehrskontrollen, gefolgt von Maßnahmen zur Errichtung einer neuen internationalen Finanzordnung, die sich am Bretton-Woods-System in seiner Form vor 1958 orientieren muß."
¨ Am 11. Februar veröffentlichte die Moskauer Wirtschaftszeitung Ekonomitscheskaja Gazeta ein Interview ihres Chefredakteurs Tschekalin mit LaRouche, in dem LaRouche ausführlich seine Vorstellungen zur Neuordnung des internationalen Finanzsystems sowie die Rückkehr zu der Tradition von Franklin D. Roosevelt darlegen konnte. Dies Interview wurde Anfang März von der polnischen Zeitung Mysl Polska vollständig wiedergegeben. Im gleichen Zeitraum erschienen ähnliche Artikel in der Ukraine, in Georgien und der Slowakei. Am 27. April veröffentlichte die in London erscheinende arabischsprachige Tageszeitung al Hayat einen ausführlichen Artikel über LaRouches wirtschaftspolitische Ideen. Am 29. Juli wiederholte al Hayat, die in allen arabischen Ländern zirkuliert, LaRouches Warnung von einem Finanzkrach und der notwendigen Reorganisation durch ein "Neues-Bretton-Woods" in einem ausführlichen Artikel.
¨ Am 15. Juli druckte Ekonomitscheskaja Gazeta einen Beitrag von LaRouche über die geopolitischen Hintergründe des Balkankrieges ab, und zwar zusammen mit einem Kommentar (Titel: "Amerika ist unter der Knute der Briten -- genauso wie der Rest der Welt"), in dem es abschließend heißt: "LaRouche hat eine eindeutige Sichtweise ausgedrückt: Wir sollten erkennen, daß die Hauptursache des Krieges das derzeitige Finanzsystem ist. Eine grundlegende Veränderung dieses Systems könnte eine Wende in der Wirtschaftspolitik auf der ganzen Welt auslösen." In ihren Ausgaben Ende Juli und Anfang August brachte die wöchentlich erscheinende polnische Gewerkschaftszeitung Kurier Zwiazkowy eine ausführliche Darstellung von LaRouches Analyse der globalen Finanzkrise unter der Hauptüberschrift: Kandidat LaRouche" und dem Untertitel: "LaRouche hatte Recht".
Die eigentliche Stärke entfaltet "LaRouches Komitee für ein Neues Bretton Woods" natürlich in den USA. Anfang Juli wurde LaRouche von der FEC als einer von drei Hauptbewerbern (neben Gore und Bradley) in der Demokratischen Partei offiziell anerkannt; am 30. Juli wurde LaRouches Website im Internet (www.larouchecampaign.org) offiziell eröffnet. Bereits in der ersten Woche gab es 500 Zugriffe pro Tag, eine Zahl, die sich kontinuierlich steigerte; Mitte August lag die Zahl der täglichen Zugriffe schon bei 1000. Die meisten Zugriffe kamen natürlich aus den USA; sehr viele kamen aber auch aus allen Teilen der Welt.
Die Zahl der öffentlichen Unterstützer für LaRouche -- jetzige und ehemalige Abgeordnete der Demokratischen Partei vor allem auf lokaler und regionaler Ebene, sowie Gewerkschaftsfunktionäre, afroamerikanische Politiker etc. nahm auch im Laufe des Sommers zu und wurde von LaRouches Sprecherin Debra Hanania-Freeman Ende August mit knapp 100 angegeben. Welche Entwicklung sich in den USA in dieser Hinsicht anbahnt, zeigt die im Fernsehen übertragene Pressekonferenz des Finanzausschußvorsitzenden im Senat von Pennsylvania John Wozniak am 8. Juni, als über die katastrophalen Konsequenzen der Spekulation mit Finanzderivaten diskutiert wurde: "LaRouche hat uns alle gewarnt", erklärte Wozniak kurz und bündig.
Am 10. August hatte LaRouche persönlich die Gelegenheit, in einem 20-minütigen Interview im amerikanischen Radioverbund Talk America den amerikanischen Wählern sein Programm in Grundzügen vorzustellen. Am 18. August gab seine Sprecherin Hanania-Freeman auf einer Pressekonferenz im Washingtoner National Press Club bekannt, daß das "Komitee LaRouches für ein Neues Bretton Woods" bei der FEC den Antrag auf Wahlkampfkostenerstattung eingereicht habe, wobei die erforderlichen Bedingungen nicht nur erfüllt, sondern weit übertroffen wurden: In 25 (statt der geforderten 20) US-Bundesstaaten hatte das Wahlkomitee 7 000 (statt der erforderlichen 5 000) Dollar in Beträgen von unter 250 $ gesammelt.
Eine Anerkennung dieser "Matching Funds-Bedingungen" durch die FEC ist für die Kandidaten nicht nur deshalb vorteilhaft, weil dann die amerikanische Regierung jede weitere Spende (unter 250 $ während des gesamten Wahlkampfes) mit der gleichen Summe bezuschußt, sondern mehr noch weil diese offizielle Anerkennung durch die FEC in vielen Bundesstaaten dazu führt, den Kandidaten "automatisch" (und ohne weitere Auflagen wie Unterschriften, Gebühren, etc.) zur Wahl zuzulassen. Prompt wurde dieser "Schneeball-Effekt" deutlich: Die Nachrichtenagentur Associated Press und der amerikanische Fernsehsender CNN, der auf der ganzen Welt empfangen werden kann, berichteten unmittelbar nach der Pressekonferenz ausführlich über LaRouches Kandidatur, was in den folgenden Tagen zu einer wahren Flut von -- teils objektiven, teils verleumderischen -- Artikeln in den amerikanischen Zeitungen führte. International wurde LaRouches Kandidatur durch die Meldung der offiziellen französischen Nachrichtenagentur Agence France Presse vom 18. August bekannt, wobei AFP der Behauptung LaRouches, Großbritannien sei der Hauptkriegstreiber auf dem Balkan gewesen, auffallend viel Beachtung schenkte.
Klar ist natürlich, daß sich LaRouche bei seinem Wahlkampf (im Gegensatz zu Gore, Bush, jr., oder gar dem Multi-Milliardär Forbes) nicht auf seine (eher bescheidenen) Finanzmittel stützen kann, sondern dabei vorwiegend auf die tatkräftige Unterstützung eines entschlossenen Teams energischer Aktivisten angewiesen ist, deren Zahl alleine in den USA von Hanania-Freeman mit rund 7 000 angegeben wurde: das sei "weit mehr, als jeder andere Kandidat für die Präsidentschaftsnominierung" zur Verfügung hat.
Neben der Tatsache, daß LaRouche das Anfang diesen Jahres vorgegebene Etappenziel -- die politische Ausschaltung Gores als demokratischer Präsidentschaftskandidat -- praktisch schon erreicht hat, wird er im weiteren Verlauf des Wahlkampfes ein Wahlziel auf jeden Fall erreichen: Alle die Themen -- oder Nicht-Themen --, die jetzt im US-Wahlkampf eine Rolle spielen, werden angesichts der globalen Finanzkrise bedeutungslos, so daß sein Vorschlag für eine Neuordnung des internationalen Finanzsystems ("Neues Bretton Woods") und eine neue gerechte Weltwirtschaftsordnung, in der sich (unter Führung der USA) alle Nationen der Erde wirtschaftlich und kulturell optimal entwickeln können, immer mehr ins Zentrum der nationalen und internationalen Politik rückt. Bekommt LaRouche für seine Politik auch in Europa -- und vor allem in Deutschland -- genügend starke Unterstützung, kann es Anfang November 2000 in den USA durchaus eine Überraschung geben.
Aufgrund der außerordentlichen Präzision seiner Prognosen ist der jetzt 76jährige Lyndon LaRouche seit einiger Zeit zu dem weltweit führenden Wirtschafts- wissenschaftler aufgestiegen. Vor allem in den letzten Monaten hat seine Glaubwürdigkeit dadurch stark zugenommen, daß der von ihm bereits in seiner berühmten Neunten Prognose vom Juni 1994 prognostizierte systemische Finanzkollaps inzwischen eingetreten und -- ebenfalls von LaRouche zeitlich korrekt festgestellt -- im Oktober 1998 in seine absolute Endphase eingetreten ist.
LaRouche hat außerdem korrekt analysiert, daß in dieser historischen Periode Entscheidungen von großer Tragweite für die gesamte Menschheit gefällt werden müssen (u.a. ein Neues Bretton Woods, eine neue gerechte Weltwirtschaftsordnung, Rückkehr zum Prinzip des souveränen Nationalstaats), und daß dabei der Institution des amerikanischen Präsidenten in enger Kooperation mit wichtigen Staaten des Entwicklungssektors unter Führung von China, Rußland und Indien ("Club der Überlebenswilligen") sowie den führenden Ländern Kontinentaleuropas die alles entscheidende Rolle zukommt.
Deshalb zielt die Politik LaRouches und seines stark anwachsenden Flügels in der Demokratischen Partei -- der bei den letzten demokratischen Vorwahlen immerhin rund 10% der Stimmen erhielt --, darauf ab, erstens US-Präsident Clinton in seiner Absicht zu stärken, in der besten amerikanischen Tradition von Franklin D. Roosevelt und John F. Kennedy die politische Macht der USA gegen die internationalen Finanzinteressen und für einen konstruktiven Ausweg aus der globalen Krise einzusetzen, und zweitens, als Bewerber um die Präsidentschaftskandidatur der Demokratischen Partei die politische Diskussion innerhalb der USA und auch international auf die drängenden Themen wie die Errichtung eines Neuen Bretton Woods, den Ausbau der Eurasischen Landbrücke und das Prinzip "Frieden durch Entwicklung" zu konzentrieren.
Lyndon LaRouches Präsidentschaftswahlkampf
Bereits vor zwei Jahren, am 8. September 1997, hatte Lyndon LaRouche bei der Bundeswahlkommission (FEC) seine Kandidatur für die Präsidentschaftsnominierung der Demokratischen Partei für das Jahr 2000 angemeldet. Im Vorfeld der letzten US-Präsidentschaftswahlen 1996 hatte LaRouche in 26 Bundesstaaten an den demokratischen Vorwahlen teilgenommen und dabei rund 600 000 Stimmen erhalten. Anfang diesen Jahres, am 11. Januar 1999, kündigte er die bevorstehende Veröffentlichung eines Dokuments über seine Politik als Kandidat an; dabei führte er vier Gründe für die Veröffentlichung seiner Wahlerklärung zu einem so frühen Zeitpunkt an:
¨ Erstens sei Vizepräsident Gore buchstäblich unwählbar und werde es auch bleiben.
¨ Zweitens sei im gegenwärtigen, fortgeschrittenen Kollaps des Weltfinanzsystems LaRouches einzigartige Autorität als Ökonom notwendig, um die USA mit Erfolg aus der Krise zu führen.
¨ Drittens sollten nun weitere würdige Kandidaten für die Nominierung vortreten, um Gores Kandidatur ganz auszuschließen und sicherzustellen, daß die Demokratische Partei und die Nation bei den Wahlen im Jahr 2000 kompetente Alternativen haben.
¨ Viertens müsse es das Thema aller führenden Kandidaten sein, die auf den von Franklin D. Roosevelt geschaffenen Kernwählergruppen beruhende Demokratische Partei und Wirtschaftspolitik wiederherzustellen, welche die Nation durch den Wiederaufbau aus der Weltdepression der 30er Jahre geführt hat.
"Zu diesem Zweck", so LaRouche, "müssen wir den großen Nachrichtenmedien und den Parteibürokraten, die eher die Medien vertreten als die Bevölkerung, die sie repräsentieren sollten, die Kontrolle über die Vorwahlen und nationalen Wahlen abnehmen." Dieser Wandel müsse das Resultat einer Mobilisierung der Kernwählergruppen sein, zu denen vor allem die Gewerkschaften, Industriearbeiter und Landwirte sowie Minderheiten wie die "Bindestrich-Amerikaner" (vor allem Afro- und Hispano-Amerikaner) gehörten, die jetzt im politischen Prozeß kaum repräsentiert seien.
In einem Begleitbrief zu der zentralen Wahlkampfschrift Der Weg in den Aufschwung, den LaRouche an alle "Demokratischen Parteifreunde, besorgte Republikaner und politisch Unabhängige gleichermaßen" richtete, beschreibt er die politische Linie, die das "Wahlkomitee LaRouches für ein Neues Bretton Woods" einnehmen wird. Darin heißt es:
"Anfänglich werden die meisten von Ihnen diesen Bericht wahrscheinlich für einen ungewöhnlichen Beitrag zum jetzigen Wahlkampf halten. Beim ersten Lesen werden Sie ihn vielleicht als ungeheuerliche Einmischung ansehen. Nachdem Sie eine Weile über den Inhalt nachgedacht haben, werden Sie vielleicht zustimmen, daß nur mit einer derartigen Erklärung die gefährlichen, aber populären Mythologien der heutigen Massenmedien und eines zu großen Teils der derzeitigen Parteiführung im Demokratischen Nationalkomitee durchbrochen werden können. Die meisten von Ihnen werden erkennen -- einige schon jetzt, andere erst später --, daß die vorherrschenden zählebigen Illusionen über die sog. "übliche Politik" jetzt beiseite geräumt werden müssen. Es ist Zeit, sich den wirklichen Fragen zu stellen, d.h. den gegenwärtig stark zunehmenden Krisen im In- und Ausland... Daher schlage ich vor, daß wir gemeinsam das vergiftende Gerücht ausräumen, daß der unwählbare Vizepräsident Gore bei den Präsidentschaftswahlen im Jahr 2000 das Banner und die politische Plattform der Partei tragen wird."
Bereits vier Wochen später zirkulierte in den ganzen USA die erste Auflage dieser zentralen Wahlkampfschrift LaRouches in Buchform; deutsche und spanische Übersetzungen wurden in loser Folge in LaRouche nahestehenden internationalen Zeitungen abgedruckt. Welche Aufmerksamkeit dem Wahlkampf von LaRouche auch außerhalb der USA inzwischen gewidmet wird, geht u.a. aus der Vielzahl der Zeitungen hervor, die über LaRouche und seine Kernforderung nach einem "Neuen Bretton Woods" seit Anfang des Jahres berichtet haben:
¨ Am 5. Januar berichtete die einflußreiche chinesische Tageszeitung Reference News unter der Überschrift: "Allianz mit China oder London -- US-Magazin diskutiert die Strategie, mit der die US-Regierung auf die Finanzkrise reagieren muß" detailliert über die Erklärungen von LaRouche zur globalen Finanzkrise und welche Strategie Präsident Clinton zu ihrer Lösung einschlagen muß. China Daily, die englische Ausgabe der großen chinesischen Tageszeitung People's Daily, schrieb am 5. März, da das gegenwärtige Finanzsystem bankrott und ein neues noch nicht errichtet sei, müsse sich die USA ihrer globalen Verantwortung stellen.
¨ Am 26. Januar schrieb die in Moskau erscheinende russische Zeitung Komersant-Vlast: "Es gibt nur eine Maßnahme, die kurzfristig die Kettenreaktion -- die Kapitalflucht -- unter Kontrolle bringen könnte: Die sofortige Einführung von Kapitalverkehrskontrollen, gefolgt von Maßnahmen zur Errichtung einer neuen internationalen Finanzordnung, die sich am Bretton-Woods-System in seiner Form vor 1958 orientieren muß."
¨ Am 11. Februar veröffentlichte die Moskauer Wirtschaftszeitung Ekonomitscheskaja Gazeta ein Interview ihres Chefredakteurs Tschekalin mit LaRouche, in dem LaRouche ausführlich seine Vorstellungen zur Neuordnung des internationalen Finanzsystems sowie die Rückkehr zu der Tradition von Franklin D. Roosevelt darlegen konnte. Dies Interview wurde Anfang März von der polnischen Zeitung Mysl Polska vollständig wiedergegeben. Im gleichen Zeitraum erschienen ähnliche Artikel in der Ukraine, in Georgien und der Slowakei. Am 27. April veröffentlichte die in London erscheinende arabischsprachige Tageszeitung al Hayat einen ausführlichen Artikel über LaRouches wirtschaftspolitische Ideen. Am 29. Juli wiederholte al Hayat, die in allen arabischen Ländern zirkuliert, LaRouches Warnung von einem Finanzkrach und der notwendigen Reorganisation durch ein "Neues-Bretton-Woods" in einem ausführlichen Artikel.
¨ Am 15. Juli druckte Ekonomitscheskaja Gazeta einen Beitrag von LaRouche über die geopolitischen Hintergründe des Balkankrieges ab, und zwar zusammen mit einem Kommentar (Titel: "Amerika ist unter der Knute der Briten -- genauso wie der Rest der Welt"), in dem es abschließend heißt: "LaRouche hat eine eindeutige Sichtweise ausgedrückt: Wir sollten erkennen, daß die Hauptursache des Krieges das derzeitige Finanzsystem ist. Eine grundlegende Veränderung dieses Systems könnte eine Wende in der Wirtschaftspolitik auf der ganzen Welt auslösen." In ihren Ausgaben Ende Juli und Anfang August brachte die wöchentlich erscheinende polnische Gewerkschaftszeitung Kurier Zwiazkowy eine ausführliche Darstellung von LaRouches Analyse der globalen Finanzkrise unter der Hauptüberschrift: Kandidat LaRouche" und dem Untertitel: "LaRouche hatte Recht".
Die eigentliche Stärke entfaltet "LaRouches Komitee für ein Neues Bretton Woods" natürlich in den USA. Anfang Juli wurde LaRouche von der FEC als einer von drei Hauptbewerbern (neben Gore und Bradley) in der Demokratischen Partei offiziell anerkannt; am 30. Juli wurde LaRouches Website im Internet (www.larouchecampaign.org) offiziell eröffnet. Bereits in der ersten Woche gab es 500 Zugriffe pro Tag, eine Zahl, die sich kontinuierlich steigerte; Mitte August lag die Zahl der täglichen Zugriffe schon bei 1000. Die meisten Zugriffe kamen natürlich aus den USA; sehr viele kamen aber auch aus allen Teilen der Welt.
Die Zahl der öffentlichen Unterstützer für LaRouche -- jetzige und ehemalige Abgeordnete der Demokratischen Partei vor allem auf lokaler und regionaler Ebene, sowie Gewerkschaftsfunktionäre, afroamerikanische Politiker etc. nahm auch im Laufe des Sommers zu und wurde von LaRouches Sprecherin Debra Hanania-Freeman Ende August mit knapp 100 angegeben. Welche Entwicklung sich in den USA in dieser Hinsicht anbahnt, zeigt die im Fernsehen übertragene Pressekonferenz des Finanzausschußvorsitzenden im Senat von Pennsylvania John Wozniak am 8. Juni, als über die katastrophalen Konsequenzen der Spekulation mit Finanzderivaten diskutiert wurde: "LaRouche hat uns alle gewarnt", erklärte Wozniak kurz und bündig.
Am 10. August hatte LaRouche persönlich die Gelegenheit, in einem 20-minütigen Interview im amerikanischen Radioverbund Talk America den amerikanischen Wählern sein Programm in Grundzügen vorzustellen. Am 18. August gab seine Sprecherin Hanania-Freeman auf einer Pressekonferenz im Washingtoner National Press Club bekannt, daß das "Komitee LaRouches für ein Neues Bretton Woods" bei der FEC den Antrag auf Wahlkampfkostenerstattung eingereicht habe, wobei die erforderlichen Bedingungen nicht nur erfüllt, sondern weit übertroffen wurden: In 25 (statt der geforderten 20) US-Bundesstaaten hatte das Wahlkomitee 7 000 (statt der erforderlichen 5 000) Dollar in Beträgen von unter 250 $ gesammelt.
Eine Anerkennung dieser "Matching Funds-Bedingungen" durch die FEC ist für die Kandidaten nicht nur deshalb vorteilhaft, weil dann die amerikanische Regierung jede weitere Spende (unter 250 $ während des gesamten Wahlkampfes) mit der gleichen Summe bezuschußt, sondern mehr noch weil diese offizielle Anerkennung durch die FEC in vielen Bundesstaaten dazu führt, den Kandidaten "automatisch" (und ohne weitere Auflagen wie Unterschriften, Gebühren, etc.) zur Wahl zuzulassen. Prompt wurde dieser "Schneeball-Effekt" deutlich: Die Nachrichtenagentur Associated Press und der amerikanische Fernsehsender CNN, der auf der ganzen Welt empfangen werden kann, berichteten unmittelbar nach der Pressekonferenz ausführlich über LaRouches Kandidatur, was in den folgenden Tagen zu einer wahren Flut von -- teils objektiven, teils verleumderischen -- Artikeln in den amerikanischen Zeitungen führte. International wurde LaRouches Kandidatur durch die Meldung der offiziellen französischen Nachrichtenagentur Agence France Presse vom 18. August bekannt, wobei AFP der Behauptung LaRouches, Großbritannien sei der Hauptkriegstreiber auf dem Balkan gewesen, auffallend viel Beachtung schenkte.
Klar ist natürlich, daß sich LaRouche bei seinem Wahlkampf (im Gegensatz zu Gore, Bush, jr., oder gar dem Multi-Milliardär Forbes) nicht auf seine (eher bescheidenen) Finanzmittel stützen kann, sondern dabei vorwiegend auf die tatkräftige Unterstützung eines entschlossenen Teams energischer Aktivisten angewiesen ist, deren Zahl alleine in den USA von Hanania-Freeman mit rund 7 000 angegeben wurde: das sei "weit mehr, als jeder andere Kandidat für die Präsidentschaftsnominierung" zur Verfügung hat.
Neben der Tatsache, daß LaRouche das Anfang diesen Jahres vorgegebene Etappenziel -- die politische Ausschaltung Gores als demokratischer Präsidentschaftskandidat -- praktisch schon erreicht hat, wird er im weiteren Verlauf des Wahlkampfes ein Wahlziel auf jeden Fall erreichen: Alle die Themen -- oder Nicht-Themen --, die jetzt im US-Wahlkampf eine Rolle spielen, werden angesichts der globalen Finanzkrise bedeutungslos, so daß sein Vorschlag für eine Neuordnung des internationalen Finanzsystems ("Neues Bretton Woods") und eine neue gerechte Weltwirtschaftsordnung, in der sich (unter Führung der USA) alle Nationen der Erde wirtschaftlich und kulturell optimal entwickeln können, immer mehr ins Zentrum der nationalen und internationalen Politik rückt. Bekommt LaRouche für seine Politik auch in Europa -- und vor allem in Deutschland -- genügend starke Unterstützung, kann es Anfang November 2000 in den USA durchaus eine Überraschung geben.