Lucent flüchtet aus Europa
Der angeschlagene US-Telekommunikationsausrüster Lucent Technologies will seine Werke in Europa offenbar verkaufen, vermieten oder sonst irgendwie loswerden. In Deutschland stehen einige hundert Arbeitsplätze auf dem Spiel.
Nürnberg - Lucent habe beschlossen, keine Werke mehr "in eigener Regie" zu betreiben, sagte Lucent-Pressesprecher Harald Kettenbach und bestätigte damit einen entsprechenden Bericht der "Nürnberger Nachrichten". Die Werke sollten verkauft, von Dritten betrieben oder möglicherweise geschlossen werden.
"2500 Stellen bleiben erhalten"
"Wir werden über Arbeitsplatzabbau in Europa reden müssen", sagte Kettenbach weiter. Die europäische Geschäftsführung habe mit dem europäischen Betriebsrat mögliche Auswirkungen der Umstrukturierung erörtert. Allein in Deutschland beschäftige Lucent rund 3700 Menschen. "Mindestens 2500 Stellen werden in Deutschland erhalten bleiben", sagte Kettenbach gegenüber SPIEGEL ONLINE.
Lucent hatte bereits Ende Juli den Abbau von 20.000 Stellen weltweit angekündigt. Im Januar hatte Lucent ebenfalls 19.000 Jobs gestrichen und 5000 Zeitverträge gekündigt. Im dritten Quartal per Ende Juni machte Lucent einen Verlust von 3,25 Milliarden Dollar oder 95 Cent je Aktie.
Die "Nürnberger Nachrichten" berichten unter Berufung auf ein internes Strategiepapier weiter, die Belegschaften in den europäischen Forschungs- und Entwicklungs-Abteilungen des Unternehmens sollen um 35 Prozent, im Vertrieb um 40 Prozent und in der Logistik um 35 Prozent verringert werden. Für die so genannten allgemeinen Stabstellen strebe das Management von Lucent Technologies einen 50-prozentigen Beschäftigten-Abbau an. Kettenbach bezeichnete die Angaben als "schlimmsten denkbaren Fall".
© SPIEGEL ONLINE 2001
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Der angeschlagene US-Telekommunikationsausrüster Lucent Technologies will seine Werke in Europa offenbar verkaufen, vermieten oder sonst irgendwie loswerden. In Deutschland stehen einige hundert Arbeitsplätze auf dem Spiel.
Nürnberg - Lucent habe beschlossen, keine Werke mehr "in eigener Regie" zu betreiben, sagte Lucent-Pressesprecher Harald Kettenbach und bestätigte damit einen entsprechenden Bericht der "Nürnberger Nachrichten". Die Werke sollten verkauft, von Dritten betrieben oder möglicherweise geschlossen werden.
"2500 Stellen bleiben erhalten"
"Wir werden über Arbeitsplatzabbau in Europa reden müssen", sagte Kettenbach weiter. Die europäische Geschäftsführung habe mit dem europäischen Betriebsrat mögliche Auswirkungen der Umstrukturierung erörtert. Allein in Deutschland beschäftige Lucent rund 3700 Menschen. "Mindestens 2500 Stellen werden in Deutschland erhalten bleiben", sagte Kettenbach gegenüber SPIEGEL ONLINE.
Lucent hatte bereits Ende Juli den Abbau von 20.000 Stellen weltweit angekündigt. Im Januar hatte Lucent ebenfalls 19.000 Jobs gestrichen und 5000 Zeitverträge gekündigt. Im dritten Quartal per Ende Juni machte Lucent einen Verlust von 3,25 Milliarden Dollar oder 95 Cent je Aktie.
Die "Nürnberger Nachrichten" berichten unter Berufung auf ein internes Strategiepapier weiter, die Belegschaften in den europäischen Forschungs- und Entwicklungs-Abteilungen des Unternehmens sollen um 35 Prozent, im Vertrieb um 40 Prozent und in der Logistik um 35 Prozent verringert werden. Für die so genannten allgemeinen Stabstellen strebe das Management von Lucent Technologies einen 50-prozentigen Beschäftigten-Abbau an. Kettenbach bezeichnete die Angaben als "schlimmsten denkbaren Fall".
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