LINDE / Quartalszahlen vom Markt missinterpretiert
ZAHLEN VOM MARKT FALSCH INTERPRETIERT: Die gestrigen Quartals-
zahlen von Linde wurden vom Markt voellig falsch interpretiert.
So waren die Analystenschaetzungen zum einen extrem ambitioniert
und lagen weit oberhalb der internen Konzernplanung, zum anderen
betraegt aus historischer Sicht der EBITDA-Anteil des traditio-
nell schwaechsten Erstquartals zum Gesamtjahresergebnis weniger
als 9 %. Vor diesem Hintergrund sehen wir uns veranlasst, unser
Rating fuer Linde wie nachfolgend aufgefuehrt zu bestaetigen.
WACHSTUM TROTZ WELTKONJUNKTURSCHWAECHE: Linde steigerte die Um-
satzerloese im 1. Quartal um 11,6 % auf 1,959 Mrd Euro. Der Auf-
tragseingang erhoehte sich um 2,6 % auf 2,344 Mrd Euro. Ohne den
Anlagenbau betrug der Zuwachs 6,3 %. Das operative Ergebnis des
Konzerns (EBITA) verbesserte sich ueberproportional zum Umsatz
um 14,8 % auf 124 Mio Euro und das Ergebnis vor Steuern (EBT) um
17,1 % auf 48 Mio Euro. Das Ergebnis je Aktie belief sich auf
0,19 Euro (Vorjahr: 0,15 Euro). Ohne Beruecksichtigung der Good-
will-Abschreibung betraegt das Ergebnis 0,41 Euro je Aktie.
Waehrend der Umsatz im ersten Quartal ueber unseren Erwartungen
lag, lag das operative Ergebnis leicht darunter. Die hervorra-
genden Wachstumsraten des Vorjahres konnten aufgrund der ab-
geschwaechten Weltkonjunktur nicht vollstaendig fortgesetzt wer-
den. Insbesondere der Verlust in der Sparte Kaeltetechnik von
ueber 200 Mio Euro wirkte dabei kontraproduktiv. Eine kurzfri-
stige Trendwende koennen wir hierbei noch nicht ausmachen, da
Linde in diesem Bereich just in dem konjunkturell weiter von
grossen Risiken dominierten Nordamerika expandiert. Langfristig
wird sich das verstaerkte Engagement in Nordamerika jedoch zwei-
fellos auszahlen.
SOLIDE PERSPEKTIVEN ZUM GESAMTJAHR 2001: Insgesamt konnte der
Auftragseingang im ersten Quartal trotz ruecklaeufiger Weltkon-
junktur um 2,6 % gesteigert werden. Angesichts der sich aus un-
serer Sicht zunehmend konkretisierenden Vermutung, dass die von
den USA ausgehende weltweite Konjunkturabschwaechung die Talsoh-
le durchschritten hat oder zumindest kurz davor steht, erscheint
uns das Festhalten des Vorstandes an den bisherigen Prognosen
fuer 2001 plausibel. Im Gesamtjahr will der Konzern eine Umsatz-
steigerung von 8 % auf ueber 9 Mrd Euro bei ueberproportionaler
Ergebnisverbesserung realisieren.
Kostensynergien sehen wir vor allem im Hinblick auf die zuegig
voranschreitende Integration der AGA - durch die Uebernahme des
schwedischen Gasproduzenten AGA avancierte man weltweit zum
viertgroessten Anbieter im Bereich Industriegase. Binnen Jahres-
frist werden hierbei Synergieeffekte in Hoehe von 50 Mio Euro
erwartet.
In den Kerngeschaeftsbereichen sieht sich Linde europaweit sowie
international vielversprechend positioniert und konnte seit 1994
ein starkes organisches Wachstum demonstrieren, was zunehmend um
externes Wachstum erweitert wird. Als Anbieter im Industriegas-
geschaeft bekleidet man weltweit Rang Nr. 4, mit den Anlagenbau-
aktivitaeten Nr. 1. Bei der Foerdertechnik steht man auf Rang 2.
In der Kaeltetechnik ist man europaweit die Nummer 1 und welt-
weit der zweitgroesste Anbieter.
Aufgrund der weltweit soliden, ausbaufaehigen Wettbewerbsposi-
tion, wobei man in mehreren Teilbereichen die Marktfuehrerschaft
vereinnahmt, des positiven Wachstumstrends und der langfristig
wachsenden Bedeutung im Bereich Wasserstoff betrachten wir Linde
weiterhin als konservative Anlage fuer langfristig ausgerichtete
Investoren. Mit einem 02e-KGV von 14,5 auf Basis unserer leicht
angehobenen 02e-EPS-Schaetzung gliedert sich der Titel in die
Durchschnittsbewertung der PeerGroup ein, so dass in fundamenta-
ler Hinsicht kein zwingender Handlungsbedarf ersichtlich wird.
Dennoch weist der Titel fuer langfristige Investoren (8 Jahre
und laenger) vielversprechende Perspektiven aus, mit denen man
sich vom Wettbewerb abgrenzt. Hierbei steht das Engagement im
Bereich der regenerativen Energien im Vordergrund. Gerade im Be-
reich Brennstoffzellen-Technik und Wasserstoffproduktion konnte
sich das Unternehmen europaweit und zunehmend auch international
vielversprechend positionieren. So ist BMW bspw. der Ansicht,
dass wasserstoffgetriebene Automobile bis in zehn Jahren signi-
fikante Marktanteile erreichen. Auch DaimlerChrysler wendet sich
verstaerkt der Forschung in der Brennstoffzellen-Technik zu und
ging zu diesem Zweck kuerzlich ein Joint Venture in den USA ein.
Durch ein elektrolytisches Verfahren wird Wasser in seine zwei
Grundkomponenten aufgespaltet. Durch die Zusammenfuehrung von
Wasserstoff und Sauerstoff entsteht Energie, die bspw. zum An-
trieb von Automobilen genutzt werden kann. BMW entwickelte be-
reits eine Wasserstoff-Motorengeneration, die serienreif ist.
Das Problem liegt umwelttechnisch zur Zeit noch in der Herstel-
lung von Wasserstoff, wobei Strom benoetigt wird, der derzeit
nur zu einem geringen Anteil aus regenerativen Energiequellen
gewonnen werden kann. Doch laeuft der Aufbau der Energiegewin-
nung aus Sonne (Photovoltaik), Windkraft und Biomasse auf Hoch-
touren, wobei sich der Anteil an sauberen Energien kontinuier-
lich erhoeht.
Sobald also Wasserstoff mit dem Strom aus erneuerbaren Energie-
quellen preiseffizient gewonnen werden kann, schliesst sich der
saubere Energiekreislauf. Bis dahin wird sukzessive das Wasser-
stoff-Tankstellennetz flaechendeckend aufgebaut werden. Von die-
ser Entwicklung wird Linde, die Brennstoffzellen bzw. Tanks so-
wie Wasserstoff in fuehrender Marktposition entwickelt und pro-
duziert, langfristig profitieren. Der konservative Titel wartet
vor diesem Hintergrund mit vielversprechenden Entwicklungsper-
spektiven auf, die derzeit zwar noch visionaer erscheinen, in
etwa einem Jahrzehnt jedoch wirtschaftlicher Standard sein wer-
den. Wir bestaetigen unser langfristig ausgerichtetes Fundamen-
talrating mit "leicht uebergewichten".
LINDE, WKN: 648 300
empf. Stop-Loss: 44 Euro
__________________________________________________
5. STINNES / konjunkturresistente Geschaeftsentwicklung
__________________________________________________
MARKTUEBERDURCHSCHNITTLICHE ZUWACHSRATEN IM 1. QUARTAL: Im 1.
Quartal des laufenden Geschaeftsjahres 2001 hat die Stinnes AG
in allen Kennzahlen deutliche Wachstumsraten gegenueber dem Vor-
jahreszeitraum erzielt.
So stieg der Aussenumsatz des Stinnes-Konzerns um 6,9 Prozent.
Bereinigt um Desinvestitionen, also um die im vergangenen Jahr
veraeusserten Baustoffaktivitaeten, stieg der Aussenumsatz im
Vergleich um bemerkenswerte 24,5 Prozent auf 3,2 Mrd Euro. Der
Zuwachs ist im wesentlichen auf die positive Entwicklung der Ge-
schaeftsbereiche Verkehr, Chemie sowie die erstmalige Konsoli-
dierung der im vergangenen Jahr uebernommenen Holland Chemical
International - HCI - zurueckzufuehren.
Das Konzern-Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) stieg gegen-
ueber dem Vergleichszeitraum um 53,3 Prozent auf 78,3 Mio Euro.
Bereinigt um den Baustoffbereich wurde ein Wachstum von 23,8
Prozent verzeichnet. Das Betriebsergebnis erhoehte sich um
81,0 Prozent auf 56,7 Mio Euro. Bereinigt um den Verkauf der
Baustoffaktivitaeten betrug der Anstieg gegenueber dem Vorjahr
17,3 Prozent. Insbesondere die Bereiche Verkehr und Chemie tru-
gen zur erfreulichen Ergebnisentwicklung bei. Mit 71,9 Mio Euro
und einem Zuwachs um 97,4 Prozent hat sich das Konzern-Ergebnis
vor Ertragssteuern gegenueber dem Vergleichszeitraum signifikant
verbessert. Neben der positiven Entwicklung des Betriebsergeb-
nisses wirken sich hier vor allem die Buchgewinne aus dem Ver-
kauf des Hotels Nassauer Hof aus.
Der Konzernueberschuss stieg im Vergleich zum Vorjahreszeitraum
um 75,4 Prozent auf 39,7 Mio Euro. Das Ergebnis je Aktie liegt
zum Ende des ersten Quartals bereits bei 0,52 Euro. Es ueber-
trifft damit deutlich den Wert zum Ende des ersten Quartals 2000
in Hoehe von 0,30 Euro. Im gesamten Geschaeftsjahr 2000 hatte
Stinnes ein Ergebnis je Aktie in Hoehe von 1,98 Euro erwirt-
schaftet.
UEBERSICHT GESCHAEFTSSPARTEN (Mio Euro) Q1 2001 Q1 2000
VERKEHR - Aussenumsatz 1.558,0 1.424,8
(Schenker) - EBIT 37,2 32,0
- Betriebsergebnis 8,7 22,6
CHEMIE - Aussenumsatz 1.207,6 686,9
(Brenntag) - EBIT 40,9 26,6
- Betriebsergebnis 26,9 21,8
WERKSTOFFE - Aussenumsatz 412,9 440,6
(Intertec) - EBIT 10,8 10,3
- Betriebsergebnis 8,1 9,0
DIVERSE - Aussenumsatz 18,8 439,4
- EBIT -10,6 -17,7
- Betriebsergebnis -7,0 -22,1
Die Erstquartalszahlen von Stinnes lagen deutlich am oberen Ende
unserer Erwartungen und teilweise darueber. Insgesamt wirkte
sich die letztjaehrige Akquisition von Holland Chemical Int.
(HCI) sehr positiv aus. So trug diese knapp 360 Mio Euro zum
Umsatz, 12 Mio Euro zum EBIT und 6,5 Mio Euro zum Betriebser-
gebnis bei. Stinnes hat damit unter Beweis gestellt, dass man
selektiv und erfolgreich akquiriert - ein wichtiger Faktor im
Rahmen der logistischen Expansionsplaene des Unternehmens.
Im Rahmen der internationalen Expansionsstrategie befindet sich
der Konzern weiter auf der Suche nach geeigneten Akquisitions-
kandidaten. Dabei will der Konzern insbesondere das Logistik-
geschaeft in den USA forcieren, da der US-Markt im Bereich Lo-
gistik-Outsourcing mit lediglich 20 % einen hohen Nachholbedarf
gegenueber Europa mit derzeit 27 % bei steigender Tendenz auf-
weist.
In diesem Zusammenhang wird auch verstaendlich, weshalb der
Stinnes-Konzern kaum unter der weltweiten Konjunkturschwaeche
leidet. So sehen sich die Unternehmen insbesondere in schwachen
Markphasen gezwungen, ein Maximum an Kosteneinsparungspotentia-
len beschleunigt zu realisieren. Waehrend die Einsparungspoten-
tiale in der Industrie bspw. durch Automatisierung bereits weit-
gehend ausgeschoepft sind, eroeffnen sich den Unternehmen durch
Auslagerung ihrer gesamten Logistiksparte deutliche Einsparungs-
potentiale, die bis zu rund 7 % der Betriebskosten betragen. Vor
diesem Hintergrund profitiert Stinnes in gewisser Weise sogar
von der ruecklaeufigen Konjunktur.
Bei einem weltweiten Marktvolumen fuer Logistikleistungen von
1 Billion Euro sieht sich der Konzern in einem prosperierenden
Wachstumsmarkt - wobei insbesondere der Bereich Logistik-Out-
sourcing hohe Wachstumsraten aufweist - aussichtsreich positio-
niert. Fuer 01e/02e erwarten wir einen Gewinn je Aktie von 2,02
und 2,41 Euro. Mit einem 02e-KGV von 11 (01e: 13) und einer PEG-
Ratio von rund 0,5 halten wir den Titel nach wie vor auch in
fundamentaler Hinsicht fuer attraktiv bewertet, so dass wir bin-
nen der naechsten beiden Jahre ein Kurspotential von 35 % sehen.
Positiv muss auch die aus vorgenannten Gruenden bemerkenswert
konjunkturresistente Geschaeftsentwicklung des Unternehmens
betrachtet werden. Wir bestaetigen unser Fundamental-Rating mit
"uebergewichten".
STINNES, WKN: 726 430
empf. Stop-Loss: 24,00 Euro
Und was meint ihr dazu, Bronco und DZdM und all die anderen die es interessiert, ist dieser Titel qualifiziert und gesund? Lohnt sich hier das Value Investing?
Patzi
ZAHLEN VOM MARKT FALSCH INTERPRETIERT: Die gestrigen Quartals-
zahlen von Linde wurden vom Markt voellig falsch interpretiert.
So waren die Analystenschaetzungen zum einen extrem ambitioniert
und lagen weit oberhalb der internen Konzernplanung, zum anderen
betraegt aus historischer Sicht der EBITDA-Anteil des traditio-
nell schwaechsten Erstquartals zum Gesamtjahresergebnis weniger
als 9 %. Vor diesem Hintergrund sehen wir uns veranlasst, unser
Rating fuer Linde wie nachfolgend aufgefuehrt zu bestaetigen.
WACHSTUM TROTZ WELTKONJUNKTURSCHWAECHE: Linde steigerte die Um-
satzerloese im 1. Quartal um 11,6 % auf 1,959 Mrd Euro. Der Auf-
tragseingang erhoehte sich um 2,6 % auf 2,344 Mrd Euro. Ohne den
Anlagenbau betrug der Zuwachs 6,3 %. Das operative Ergebnis des
Konzerns (EBITA) verbesserte sich ueberproportional zum Umsatz
um 14,8 % auf 124 Mio Euro und das Ergebnis vor Steuern (EBT) um
17,1 % auf 48 Mio Euro. Das Ergebnis je Aktie belief sich auf
0,19 Euro (Vorjahr: 0,15 Euro). Ohne Beruecksichtigung der Good-
will-Abschreibung betraegt das Ergebnis 0,41 Euro je Aktie.
Waehrend der Umsatz im ersten Quartal ueber unseren Erwartungen
lag, lag das operative Ergebnis leicht darunter. Die hervorra-
genden Wachstumsraten des Vorjahres konnten aufgrund der ab-
geschwaechten Weltkonjunktur nicht vollstaendig fortgesetzt wer-
den. Insbesondere der Verlust in der Sparte Kaeltetechnik von
ueber 200 Mio Euro wirkte dabei kontraproduktiv. Eine kurzfri-
stige Trendwende koennen wir hierbei noch nicht ausmachen, da
Linde in diesem Bereich just in dem konjunkturell weiter von
grossen Risiken dominierten Nordamerika expandiert. Langfristig
wird sich das verstaerkte Engagement in Nordamerika jedoch zwei-
fellos auszahlen.
SOLIDE PERSPEKTIVEN ZUM GESAMTJAHR 2001: Insgesamt konnte der
Auftragseingang im ersten Quartal trotz ruecklaeufiger Weltkon-
junktur um 2,6 % gesteigert werden. Angesichts der sich aus un-
serer Sicht zunehmend konkretisierenden Vermutung, dass die von
den USA ausgehende weltweite Konjunkturabschwaechung die Talsoh-
le durchschritten hat oder zumindest kurz davor steht, erscheint
uns das Festhalten des Vorstandes an den bisherigen Prognosen
fuer 2001 plausibel. Im Gesamtjahr will der Konzern eine Umsatz-
steigerung von 8 % auf ueber 9 Mrd Euro bei ueberproportionaler
Ergebnisverbesserung realisieren.
Kostensynergien sehen wir vor allem im Hinblick auf die zuegig
voranschreitende Integration der AGA - durch die Uebernahme des
schwedischen Gasproduzenten AGA avancierte man weltweit zum
viertgroessten Anbieter im Bereich Industriegase. Binnen Jahres-
frist werden hierbei Synergieeffekte in Hoehe von 50 Mio Euro
erwartet.
In den Kerngeschaeftsbereichen sieht sich Linde europaweit sowie
international vielversprechend positioniert und konnte seit 1994
ein starkes organisches Wachstum demonstrieren, was zunehmend um
externes Wachstum erweitert wird. Als Anbieter im Industriegas-
geschaeft bekleidet man weltweit Rang Nr. 4, mit den Anlagenbau-
aktivitaeten Nr. 1. Bei der Foerdertechnik steht man auf Rang 2.
In der Kaeltetechnik ist man europaweit die Nummer 1 und welt-
weit der zweitgroesste Anbieter.
Aufgrund der weltweit soliden, ausbaufaehigen Wettbewerbsposi-
tion, wobei man in mehreren Teilbereichen die Marktfuehrerschaft
vereinnahmt, des positiven Wachstumstrends und der langfristig
wachsenden Bedeutung im Bereich Wasserstoff betrachten wir Linde
weiterhin als konservative Anlage fuer langfristig ausgerichtete
Investoren. Mit einem 02e-KGV von 14,5 auf Basis unserer leicht
angehobenen 02e-EPS-Schaetzung gliedert sich der Titel in die
Durchschnittsbewertung der PeerGroup ein, so dass in fundamenta-
ler Hinsicht kein zwingender Handlungsbedarf ersichtlich wird.
Dennoch weist der Titel fuer langfristige Investoren (8 Jahre
und laenger) vielversprechende Perspektiven aus, mit denen man
sich vom Wettbewerb abgrenzt. Hierbei steht das Engagement im
Bereich der regenerativen Energien im Vordergrund. Gerade im Be-
reich Brennstoffzellen-Technik und Wasserstoffproduktion konnte
sich das Unternehmen europaweit und zunehmend auch international
vielversprechend positionieren. So ist BMW bspw. der Ansicht,
dass wasserstoffgetriebene Automobile bis in zehn Jahren signi-
fikante Marktanteile erreichen. Auch DaimlerChrysler wendet sich
verstaerkt der Forschung in der Brennstoffzellen-Technik zu und
ging zu diesem Zweck kuerzlich ein Joint Venture in den USA ein.
Durch ein elektrolytisches Verfahren wird Wasser in seine zwei
Grundkomponenten aufgespaltet. Durch die Zusammenfuehrung von
Wasserstoff und Sauerstoff entsteht Energie, die bspw. zum An-
trieb von Automobilen genutzt werden kann. BMW entwickelte be-
reits eine Wasserstoff-Motorengeneration, die serienreif ist.
Das Problem liegt umwelttechnisch zur Zeit noch in der Herstel-
lung von Wasserstoff, wobei Strom benoetigt wird, der derzeit
nur zu einem geringen Anteil aus regenerativen Energiequellen
gewonnen werden kann. Doch laeuft der Aufbau der Energiegewin-
nung aus Sonne (Photovoltaik), Windkraft und Biomasse auf Hoch-
touren, wobei sich der Anteil an sauberen Energien kontinuier-
lich erhoeht.
Sobald also Wasserstoff mit dem Strom aus erneuerbaren Energie-
quellen preiseffizient gewonnen werden kann, schliesst sich der
saubere Energiekreislauf. Bis dahin wird sukzessive das Wasser-
stoff-Tankstellennetz flaechendeckend aufgebaut werden. Von die-
ser Entwicklung wird Linde, die Brennstoffzellen bzw. Tanks so-
wie Wasserstoff in fuehrender Marktposition entwickelt und pro-
duziert, langfristig profitieren. Der konservative Titel wartet
vor diesem Hintergrund mit vielversprechenden Entwicklungsper-
spektiven auf, die derzeit zwar noch visionaer erscheinen, in
etwa einem Jahrzehnt jedoch wirtschaftlicher Standard sein wer-
den. Wir bestaetigen unser langfristig ausgerichtetes Fundamen-
talrating mit "leicht uebergewichten".
LINDE, WKN: 648 300
empf. Stop-Loss: 44 Euro
__________________________________________________
5. STINNES / konjunkturresistente Geschaeftsentwicklung
__________________________________________________
MARKTUEBERDURCHSCHNITTLICHE ZUWACHSRATEN IM 1. QUARTAL: Im 1.
Quartal des laufenden Geschaeftsjahres 2001 hat die Stinnes AG
in allen Kennzahlen deutliche Wachstumsraten gegenueber dem Vor-
jahreszeitraum erzielt.
So stieg der Aussenumsatz des Stinnes-Konzerns um 6,9 Prozent.
Bereinigt um Desinvestitionen, also um die im vergangenen Jahr
veraeusserten Baustoffaktivitaeten, stieg der Aussenumsatz im
Vergleich um bemerkenswerte 24,5 Prozent auf 3,2 Mrd Euro. Der
Zuwachs ist im wesentlichen auf die positive Entwicklung der Ge-
schaeftsbereiche Verkehr, Chemie sowie die erstmalige Konsoli-
dierung der im vergangenen Jahr uebernommenen Holland Chemical
International - HCI - zurueckzufuehren.
Das Konzern-Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) stieg gegen-
ueber dem Vergleichszeitraum um 53,3 Prozent auf 78,3 Mio Euro.
Bereinigt um den Baustoffbereich wurde ein Wachstum von 23,8
Prozent verzeichnet. Das Betriebsergebnis erhoehte sich um
81,0 Prozent auf 56,7 Mio Euro. Bereinigt um den Verkauf der
Baustoffaktivitaeten betrug der Anstieg gegenueber dem Vorjahr
17,3 Prozent. Insbesondere die Bereiche Verkehr und Chemie tru-
gen zur erfreulichen Ergebnisentwicklung bei. Mit 71,9 Mio Euro
und einem Zuwachs um 97,4 Prozent hat sich das Konzern-Ergebnis
vor Ertragssteuern gegenueber dem Vergleichszeitraum signifikant
verbessert. Neben der positiven Entwicklung des Betriebsergeb-
nisses wirken sich hier vor allem die Buchgewinne aus dem Ver-
kauf des Hotels Nassauer Hof aus.
Der Konzernueberschuss stieg im Vergleich zum Vorjahreszeitraum
um 75,4 Prozent auf 39,7 Mio Euro. Das Ergebnis je Aktie liegt
zum Ende des ersten Quartals bereits bei 0,52 Euro. Es ueber-
trifft damit deutlich den Wert zum Ende des ersten Quartals 2000
in Hoehe von 0,30 Euro. Im gesamten Geschaeftsjahr 2000 hatte
Stinnes ein Ergebnis je Aktie in Hoehe von 1,98 Euro erwirt-
schaftet.
UEBERSICHT GESCHAEFTSSPARTEN (Mio Euro) Q1 2001 Q1 2000
VERKEHR - Aussenumsatz 1.558,0 1.424,8
(Schenker) - EBIT 37,2 32,0
- Betriebsergebnis 8,7 22,6
CHEMIE - Aussenumsatz 1.207,6 686,9
(Brenntag) - EBIT 40,9 26,6
- Betriebsergebnis 26,9 21,8
WERKSTOFFE - Aussenumsatz 412,9 440,6
(Intertec) - EBIT 10,8 10,3
- Betriebsergebnis 8,1 9,0
DIVERSE - Aussenumsatz 18,8 439,4
- EBIT -10,6 -17,7
- Betriebsergebnis -7,0 -22,1
Die Erstquartalszahlen von Stinnes lagen deutlich am oberen Ende
unserer Erwartungen und teilweise darueber. Insgesamt wirkte
sich die letztjaehrige Akquisition von Holland Chemical Int.
(HCI) sehr positiv aus. So trug diese knapp 360 Mio Euro zum
Umsatz, 12 Mio Euro zum EBIT und 6,5 Mio Euro zum Betriebser-
gebnis bei. Stinnes hat damit unter Beweis gestellt, dass man
selektiv und erfolgreich akquiriert - ein wichtiger Faktor im
Rahmen der logistischen Expansionsplaene des Unternehmens.
Im Rahmen der internationalen Expansionsstrategie befindet sich
der Konzern weiter auf der Suche nach geeigneten Akquisitions-
kandidaten. Dabei will der Konzern insbesondere das Logistik-
geschaeft in den USA forcieren, da der US-Markt im Bereich Lo-
gistik-Outsourcing mit lediglich 20 % einen hohen Nachholbedarf
gegenueber Europa mit derzeit 27 % bei steigender Tendenz auf-
weist.
In diesem Zusammenhang wird auch verstaendlich, weshalb der
Stinnes-Konzern kaum unter der weltweiten Konjunkturschwaeche
leidet. So sehen sich die Unternehmen insbesondere in schwachen
Markphasen gezwungen, ein Maximum an Kosteneinsparungspotentia-
len beschleunigt zu realisieren. Waehrend die Einsparungspoten-
tiale in der Industrie bspw. durch Automatisierung bereits weit-
gehend ausgeschoepft sind, eroeffnen sich den Unternehmen durch
Auslagerung ihrer gesamten Logistiksparte deutliche Einsparungs-
potentiale, die bis zu rund 7 % der Betriebskosten betragen. Vor
diesem Hintergrund profitiert Stinnes in gewisser Weise sogar
von der ruecklaeufigen Konjunktur.
Bei einem weltweiten Marktvolumen fuer Logistikleistungen von
1 Billion Euro sieht sich der Konzern in einem prosperierenden
Wachstumsmarkt - wobei insbesondere der Bereich Logistik-Out-
sourcing hohe Wachstumsraten aufweist - aussichtsreich positio-
niert. Fuer 01e/02e erwarten wir einen Gewinn je Aktie von 2,02
und 2,41 Euro. Mit einem 02e-KGV von 11 (01e: 13) und einer PEG-
Ratio von rund 0,5 halten wir den Titel nach wie vor auch in
fundamentaler Hinsicht fuer attraktiv bewertet, so dass wir bin-
nen der naechsten beiden Jahre ein Kurspotential von 35 % sehen.
Positiv muss auch die aus vorgenannten Gruenden bemerkenswert
konjunkturresistente Geschaeftsentwicklung des Unternehmens
betrachtet werden. Wir bestaetigen unser Fundamental-Rating mit
"uebergewichten".
STINNES, WKN: 726 430
empf. Stop-Loss: 24,00 Euro
Und was meint ihr dazu, Bronco und DZdM und all die anderen die es interessiert, ist dieser Titel qualifiziert und gesund? Lohnt sich hier das Value Investing?
Patzi