Libro stürzt nach katastrophalen Zahlen ab
Wiener Leitindex geht seitwärts
ATX
1209,04 Punkte
- 1,94 Punkte
- 0,1%
Die Wiener Börse beendet den Handelstag marginal im Minus. Der heimische Leitindex gibt um 0,1% auf 1209,04 Punkte nach. Im 21 Titel umfassenden ATX tendieren zehn Werte fester und elf leichter.
Dominierendes Thema am Wiener Aktienmarkt ist der Kursrutsch der Libro-Aktie. Der Buch- und Medienhandelskonzern hat am Morgen endgültige Zahlen veröffentlicht, die von Marktteilnehmern als "schlichtweg katastrophal" bezeichnet werden und erheblich von den Ende April publizierten vorläufigen Zahlen abweichen. Im April hieß es, das Betriebsergebnis vor Abschreibungen (EBITDA) betrage minus 16,7 Mio. Euro, nach den endgültigen Zahlen liegt dieses bei minus 60,8 Mio. Euro. Ebenso betrug das operative Ergebnis den vorläufigen Zahlen zufolge minus 7,3 Mio. Euro, wird nun aber in Höhe von 71,4 Mio. Euro ausgewiesen. Das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit (EGT) explodiert ebenso von minus 10,1 Mio. Euro auf minus 88 Mio. Euro . Als Ursache für diese extreme Verschlechterung führt man Verluste bei der Internet-Tochter lion.cc sowie die teure Expansion nach Deutschland an. Konsequenz der erheblichen Verluste, die die Libro-Filialen in Deutschland erwirtschafteten, ist nun die Schließung der dortigen Standorte und die Aufgabe des kompletten Deutschland-Engagements. Des weiteren werde man drei Amadeus-Standorte in Österreich schließen. Ein dementsprechendes Sanierungs-Konzept wird derzeit auf seine Umsetzbarkeit geprüft. Sicher ist laut Libro-Chef Andre Rettberg, dass der Konzern "frisches Eigenkapital" braucht. Man werde in den nächsten zwei Wochen Stellung dazu abgeben, woher dieses kommen könnte. Spekuliert wird derzeit über einen möglichen Einstieg der Bertelsmann AG bei Libro. Die Gerüchte bleiben jedoch von beiden Seiten unkommentiert. Die Libro-Aktie fällt um 20,1% auf einen Kurs von 3,81 Euro (Montag: 4,77 Euro).
Weiter abwärts geht s auch für das Papier der Austrian Airlines AG (AUA). Bereits gestern hat die Meldung, nach der AUA in Zukunft nicht mehr im MSCI Austria-Index enthalten sein wird, zu erheblichen Verlusten geführt. Der Titel gibt um 6,6% auf 11,48 Euro nach (Montag: 12,29 Euro).
Morgan Stanley Dean Witter bestätigt die "neutral" Bewertung für Austria Tabak (AT), hält das Papier aber kurz vor der anstehenden Privatisierung für überbewertet. AT verlieren 1,3% auf 74,30 Euro (Montag: 75,30 Euro).
Abschläge gibt es des weiteren bei Erste Bank (- 2,2%) sowie beim Stromversorger EVN (- 1,8%).
Aufwärts geht es nach den gestrigen Kursverlusten, für die Gewinnmitnahmen sowie die künftig niedrigere Gewichtung im MSCI Austria als verantwortlich erachtet wurden, wieder für den Mineralölkonzern OMV. OMV profitiert von der Hochstufung durch das Investmenthaus Merrill Lynch. Die Bewertung wird von "akkumulieren" auf "kaufen" hinaufgesetzt. Des weiteren sieht man die Aktie bei einem Kurswert von 150 Euro als fair bewertet an. OMV steigt um 5,4% auf 113,60 Euro (Montag: 107,83 Euro).
Als Tagessieger verlässt der Internet-Sportwetten-Anbieter BETandWIN den Börsentag. Nach Verlusten am Vortag legen die Aktien ohne konkreten Hintergrund um 5,8% auf 5,10 Euro (Montag: 4,82 Euro) zu.
Gewinne verzeichnen des weiteren der Strumpf- und Bodywearhersteller Wolford (+ 1,8%) und die Flughafen Wien AG (+ 1,6%). Diese ist im Gegensatz zur AUA im MSCI Austria in Zukunft enthalten. Grund hierfür ist, dass Flughafen Wien über größere Marktkapitalisierung, Liquidität und größeren Streubesitz verfügt.
Gegenläufig zur Rückstufung von "Übergewichten" auf "Halten" durch die RZB steigen die Titel des Sportartikelherstellers Head um 1,2% auf 5,25 Euro (Montag: 5,19 Euro).
Wiener Leitindex geht seitwärts
ATX
1209,04 Punkte
- 1,94 Punkte
- 0,1%
Die Wiener Börse beendet den Handelstag marginal im Minus. Der heimische Leitindex gibt um 0,1% auf 1209,04 Punkte nach. Im 21 Titel umfassenden ATX tendieren zehn Werte fester und elf leichter.
Dominierendes Thema am Wiener Aktienmarkt ist der Kursrutsch der Libro-Aktie. Der Buch- und Medienhandelskonzern hat am Morgen endgültige Zahlen veröffentlicht, die von Marktteilnehmern als "schlichtweg katastrophal" bezeichnet werden und erheblich von den Ende April publizierten vorläufigen Zahlen abweichen. Im April hieß es, das Betriebsergebnis vor Abschreibungen (EBITDA) betrage minus 16,7 Mio. Euro, nach den endgültigen Zahlen liegt dieses bei minus 60,8 Mio. Euro. Ebenso betrug das operative Ergebnis den vorläufigen Zahlen zufolge minus 7,3 Mio. Euro, wird nun aber in Höhe von 71,4 Mio. Euro ausgewiesen. Das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit (EGT) explodiert ebenso von minus 10,1 Mio. Euro auf minus 88 Mio. Euro . Als Ursache für diese extreme Verschlechterung führt man Verluste bei der Internet-Tochter lion.cc sowie die teure Expansion nach Deutschland an. Konsequenz der erheblichen Verluste, die die Libro-Filialen in Deutschland erwirtschafteten, ist nun die Schließung der dortigen Standorte und die Aufgabe des kompletten Deutschland-Engagements. Des weiteren werde man drei Amadeus-Standorte in Österreich schließen. Ein dementsprechendes Sanierungs-Konzept wird derzeit auf seine Umsetzbarkeit geprüft. Sicher ist laut Libro-Chef Andre Rettberg, dass der Konzern "frisches Eigenkapital" braucht. Man werde in den nächsten zwei Wochen Stellung dazu abgeben, woher dieses kommen könnte. Spekuliert wird derzeit über einen möglichen Einstieg der Bertelsmann AG bei Libro. Die Gerüchte bleiben jedoch von beiden Seiten unkommentiert. Die Libro-Aktie fällt um 20,1% auf einen Kurs von 3,81 Euro (Montag: 4,77 Euro).
Weiter abwärts geht s auch für das Papier der Austrian Airlines AG (AUA). Bereits gestern hat die Meldung, nach der AUA in Zukunft nicht mehr im MSCI Austria-Index enthalten sein wird, zu erheblichen Verlusten geführt. Der Titel gibt um 6,6% auf 11,48 Euro nach (Montag: 12,29 Euro).
Morgan Stanley Dean Witter bestätigt die "neutral" Bewertung für Austria Tabak (AT), hält das Papier aber kurz vor der anstehenden Privatisierung für überbewertet. AT verlieren 1,3% auf 74,30 Euro (Montag: 75,30 Euro).
Abschläge gibt es des weiteren bei Erste Bank (- 2,2%) sowie beim Stromversorger EVN (- 1,8%).
Aufwärts geht es nach den gestrigen Kursverlusten, für die Gewinnmitnahmen sowie die künftig niedrigere Gewichtung im MSCI Austria als verantwortlich erachtet wurden, wieder für den Mineralölkonzern OMV. OMV profitiert von der Hochstufung durch das Investmenthaus Merrill Lynch. Die Bewertung wird von "akkumulieren" auf "kaufen" hinaufgesetzt. Des weiteren sieht man die Aktie bei einem Kurswert von 150 Euro als fair bewertet an. OMV steigt um 5,4% auf 113,60 Euro (Montag: 107,83 Euro).
Als Tagessieger verlässt der Internet-Sportwetten-Anbieter BETandWIN den Börsentag. Nach Verlusten am Vortag legen die Aktien ohne konkreten Hintergrund um 5,8% auf 5,10 Euro (Montag: 4,82 Euro) zu.
Gewinne verzeichnen des weiteren der Strumpf- und Bodywearhersteller Wolford (+ 1,8%) und die Flughafen Wien AG (+ 1,6%). Diese ist im Gegensatz zur AUA im MSCI Austria in Zukunft enthalten. Grund hierfür ist, dass Flughafen Wien über größere Marktkapitalisierung, Liquidität und größeren Streubesitz verfügt.
Gegenläufig zur Rückstufung von "Übergewichten" auf "Halten" durch die RZB steigen die Titel des Sportartikelherstellers Head um 1,2% auf 5,25 Euro (Montag: 5,19 Euro).