Liberty will Kabel nicht um jeden Preis kaufen

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MOTORMAN:

Liberty will Kabel nicht um jeden Preis kaufen

 
18.02.02 20:49
Medienanstalten bedauern faktischen Ausstieg  

Quelle: www.teltarif.de 18.02.2002 17:07

Die Landesmedienanstalten haben nach dem möglichen Ausstieg des US-Medienkonzerns Liberty aus dem TV-Kabelgeschäft einen Aktionsplan zur schnellen Trennung des Kabelnetzes von der Deutschen Telekom vorgeschlagen. "Die Entwicklung des Kabels gibt es nur in Konkurrenz zur Telekom", sagte der Vorsitzende der Direktorenkonferenz der Landesmedienanstalten (DLM), Norbert Schneider, am Montag in Düsseldorf.

"Da sich die Deutsche Telekom nicht selbst Konkurrenz machen wird, muss die Trennung der Kabelnetze von der Telekom rasch vollendet werden", sagte Schneider. Dafür müsse nicht auf neue Investoren gewartet werden. Es müsse der Schritt eines Aktiensplits geprüft werden. Ziel sei eine von der Telekom unabhängige Gesellschaft, die dann für weitere Investoren offen stehen könnte. Das deutsche Kabel müsse für ausländische Investoren offen bleiben.

Der absehbare Ausstieg von Liberty verschlechtere die Position der beiden anderen Netzbetreiber, die bereits begonnen haben, die Kabelnetze in Nordrhein-Westfalen, Hessen und Baden-Württemberg auszubauen, sagte Schneider. Ohne den Ausbau des Kabels auch in den anderen Regionen Deutschlands werde es jetzt noch schwerer, den notwendigen Markt für ein zusätzliches attraktives Fernsehangebot zu erreichen.

Liberty Media will den Einstieg ins deutsche TV-Kabelnetz nicht um jeden Preis erzwingen. Sollte das Bundeskartellamt den Kauf von sechs Kabelnetzen der Deutschen Telekom nicht genehmigen, werde das Unternehmen voraussichtlich keine Ministererlaubnis beantragen. "Auch mit einer Erlaubnis hätte das Unternehmen weiterhin eine Behörde im Nacken, die diesen Kauf eigentlich missbilligt", sagte Liberty-Rechtsanwalt Frank Montag heute in Frankfurt. Liberty stünde als marktbeherrschendes Unternehmen weiter unter der Kontrolle des Amtes.

Der Medienkonzern hatte die Absicht, von der Telekom für 5,5 Milliarden Euro sechs deutsche TV-Kabelnetze zu erwerben. Die Kartellbehörde hatte Liberty abgemahnt, da es eine marktbeherrschende Stellung fürchtet. Das Amt erwartet daher Zusagen zu einem zügigen multimedialen Ausbau des TV-Netzes, wie zu Telefon-Diensten und schnellem Internet. Da der Konzern des Amerikaners John Malone den Kartellhütern bis Freitag keine Zugeständnisse machte, gilt ein Verbot des Kabelnetz-Kaufs als wahrscheinlich. Die endgültige Entscheidung trifft die Behörde am 28. Februar.

Trotz seiner eigenen harten Linie hofft der Konzern noch immer auf ein Einlenken der Kartellwächter. "Wir geben das Verfahren noch nicht verloren und hoffen, das Kartellamt zu überzeugen", sagte Montag. Auch die Deutsche Telekom hat die strittige Transaktion nach eigenen Angaben noch nicht aufgegeben. Liberty habe seine Position bekräftigt, jetzt sei das Bundeskartellamt am Zug, hieß es in Bonn.

Liberty übt in einer Stellungnahme an das Kartellamt scharfe Kritik an der Behörde. Die Vorteile des Liberty-Einstieg ins Kabelnetz für den Wettbewerb seien nicht angemessen berücksichtigt. Mit dem Engagement des Unternehmens gebe es erstmals eine alternative Infrastruktur zum Telefonnetz.

Auch die Bayerische Staatskanzlei appellierte an die Kartellhüter. Ein Rückzug Liberty Medias würde die technologische Entwicklung Deutschlands um Jahre zurückwerfen. Die Forderungen des Kartellamts drohten zu einem wirtschafts- und medienpolitischen Desaster zu werden, warnte der Leiter der Staatskanzlei, Erwin Huber. Liberty hatte geplant, seine Deutschlandzentrale in München anzusiedeln.

Der Vorsitzende der 7. Beschlussabteilung des Kartellamtes, Hanfried Wendland, bekräftigte in Berlin aber die Vorbehalte. Da Liberty das Netz nicht zügig hochrüsten wolle und auch keine Ausdehnung auf den Markt für Sprachtelefonie plane, seien die Wettbewerbsverbesserungen geringer als die erwarteten Verschlechterungen.

Liberty hält dagegen, dass es durchaus Telefon-Dienste anbieten wolle. Einen konkreten Zeitplan für den Ausbau des Kabels zur Telefonie gebe es aber nicht. Das US-Unternehmen will sofort auf Internet-Telefonie setzen, doch die notwendige Telefonie wird vermutlich erst in zwei Jahren marktreif sein. Doch bereits jetzt in alte Technologien zu investieren, sei marktwirtschaftlicher Blödsinn, argumentiert Liberty.

Ob das US-Kabelunternehmen Callahan für einzelne Kabelnetze bieten wird, falls der Verkauf an den Konkurrenten Liberty scheitert, ist nicht klar. "Wir haben die besten beiden Netzwerke in Deutschland und haben mit den beiden Regionen genug zu tun", sagte Callahan-Chef David Colley in Berlin. Der Konzern besitzt die Mehrheit an den Kabelnetzen von Nordrhein-Westfalen und Baden-Württemberg. Ursprünglich hatte Callahan für alle TV-Netze mitgeboten.

dpa / Karin Müller
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Callahan will direkten Zugang zum Kunden

 
18.02.02 20:51
Das Tauziehen um die Kabelnetze geht auch nach dem Verkauf weiter  

Quelle: www.teltarif.de 18.02.2002 16:34

Fast unbemerkt angesichts des medienträchtigen Gerangels zwischen Liberty Media und dem Bundeskartellamt wird auch auf zahlreichen Ebenen um Einfluss auf die deutschen Kabelnetze gerungen. In Nordrhein-Westfahlen, Hessen und Baden-Württemberg etwa ist der Verkauf bereits abgeschlossen, doch steht noch nicht genau fest, wer in welcher Form am künftigen Kabelgeschäft beteiligt sein wird. Wohnungsunternehmen und kleinere private Kabelnetzbetreiber etwa wollen mit aller Gewalt verhindern, dass sie demnächst beim Geschäft mit multimedialen Diensten nichts mehr mitzureden haben.

Dagegen machte das US-Unternehmen Callahan, bei dem die Mehrheit an den Kabelnetzen in Nordrhein-Westfalen und Baden-Württemberg liegt, heute in Berlin klar: Bei Multimedia-Diensten wie digitalem oder interaktivem Fernsehen, digitalem Telefonieren und Breitbandinternet wollen sie den direkten Zugang zu den Kunden - die Wohnungsunternehmen blieben dann außen vor.

Denn mit den Kabelnetzen haben die Unternehmen den direkten Zugang der Außenwelt zu den Haushaltskunden, die so genannte "letzte Meile". Auf dem Telefonmarkt lag sie bisher ausschließlich in der Hand der Deutschen Telekom. Wird das Kabelnetz nun aber auf 862 Megahertz aufgerüstet, ist es mit diesem Monopol vorbei, und ein Zugang entsteht, über den alle Kommunikationsformen auf einmal übertragen werden können. Die Aussicht auf diesen Flaschenhals ist den Unternehmen ihre Milliardeninvestitionen wert.

Bis 2005 laufen rund zwei Drittel aller bestehenden Kabelverträge in Deutschland aus. Der Markt wird neu verteilt. Bisher hatte die Telekom nur bei rund einem Drittel der Haushalte den direkten Zugang, häufig wurden die Verteilnetze auch von Wohnungsunternehmen betrieben oder diese beauftragten kleinere Kabelnetzbetreiber damit. Ganz ausbooten lassen will sich die Wohnungswirtschaft bei der Neuverteilung nicht, scheint aber bei Callahan und Liberty derzeit auf Granit zu stoßen. Jetzt wollen sich die Wohnungsunternehmen mit den Fernseh-Programmveranstaltern und Medienpolitikern zusammentun.

dpa / Thomas Michel
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Die schöne neue Fernsehwelt gibt es nicht umsonst

 
18.02.02 20:55
Quelle: www.onlinekosten.de Montag, den 18.02.02 15:37  

In den kommenden Jahren wollen die Kabelnetzbetreiber die Wohnzimmer ihrer Kunden zur multimedialen Schaltzentrale ausbauen. Neben bis zu 500 Fernsehprogrammen sollen Filme einzeln auf Abruf zur Verfügung stehen und Couch potatoes mit Hochgeschwindigkeit über den Fernseher ins Internet kommen. Der Ausbau kostet Milliarden, am Ende zahlt der Verbraucher.

Das Kartellamt und seine Bedenken

Nicht erst der auf der Kippe stehende Verkauf der Telekom-Kabelnetze an Liberty Media zeigt, dass Reichweite und Geschwindigkeit des Ausbaus ein hochbrisantes Thema sind. Liberty weigert sich aus Kostengründen der Forderung des Bundeskartellamt nachzukommen, die Kabelnetze schnell auch für das Internet und normales Telefonieren aufzurüsten. Das Kartellamt hatte dies als eine Möglichkeit gesehen, seine Bedenken gegen ein Quasi-Monopol von Liberty in sechs deutschen Kabel-Regionen mit zehn Millionen angeschlossenen Haushalten auszuräumen.

Deutschland liegt bei Kabel-Ausbau weit hinten

In puncto Kabel-Ausbau ist Deutschland noch Entwicklungsland. Insgesamt gibt es derzeit 21,8 Millionen Kabelanschlüsse in der Bundesrepublik. Mit dieser Zahl liegt Deutschland weltweit gesehen auf Platz zwei, nur in den USA gibt es noch mehr. Verschwindend gering ist hierzulande aber noch die interaktive Nutzung des Kabelnetzes. Von den dazu notwendigen Kabelmodems gibt es 86.000, die damit gerade in 0,2 Prozent aller Haushalte zu finden sind. In den USA und den Niederlanden werden dagegen schon Reichweiten von sieben Prozent erreicht.

Nur "Hinkanal"-Kabelnetze

Damit das Kabel zur multimedialen Wundertüte wird müssen auch die Netze selber auf den neuesten Stand der Technik gebracht werden. 170.000 Kilometer Kabel wurden in Deutschland seit Anfang der 80er Jahre verbuddelt. Die meisten Stränge sind Einbahnstraßen - sie können Bilder, Ton und Informationen nur in eine Richtung transportieren, nämlich zum Fernsehzuschauer. Für die neuen Inhalte ist ein Rückkanal notwendig, über den der Kunde Befehle für das Surfen im Internet gibt, Waren oder den nächsten Film ordert oder schlicht und einfach telefoniert.

Kabelnetzausbau kostet Milliarden

Der Ausbau der Kabelnetze zu multimedialen Datenautobahnen kostet nach Expertenschätzungen je nach vorhandenem Netz zwischen 300 und 750 Euro pro Kunde. Für die Firmen kommen da schnell Milliarden zusammen. In Nordrhein-Westfalen, wo rund 4,2 Millionen Haushalte am Netz hängen, will der US-Anbieter "ish" rund zwei Milliarden Euro in die neue Technik stecken.

Digitale Angebote werden teuer werden

Dieses Geld müssen sich die Betreiber später wieder von den Nutzern wiederholen. Das geht über die Mietgebühren beziehungsweise über die Kosten für den Decoder. Verbraucherschützer fürchten, dass dem Kunden künftig keine Wahl gelassen wird und er auf jeden Fall zumindest einen Teil der neuen Angebote abnehmen muss. Erste Betreiber hätten bereits klargemacht, dass sie die jetzt schon empfangbaren TV-Sender mit digitalen Angeboten zu Paketen schnüren wollten, sagt Michael Bobrowski vom Bundesverband der Verbraucherzentralen (vzbv). "Das wird sicherlich ein Trend sein." Rechtliche Hebel, die Anbieter zu einer "Grundversorgung" ohne Aufpreis zu zwingen, gebe es nicht.

Strommarkt als Ausweichmöglichkeit?

Eine Möglichkeit, den Kunden doch noch aus der Klemme zu helfen, ist ein Modell aus dem Strommarkt. Dort sind Anbieter verpflichtet, Energie von Konkurrenten durchzuleiten, wenn der Kunde das wünscht. Die Landesmedienanstalten halten diese Variante für technisch machbar und haben sie in einer Stellungnahme an das Bundeskartellamt im Fall Liberty vorgeschlagen: Damit würden die regional als Monopolisten auftretenden Kabelbetreiber gezwungen, sich dem Wettbewerb zu stellen und müssten ihre Preise in Grenzen halten, damit die Kunden nicht abspringen.

(tca/afp)  
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Schroeder to intervene on Liberty:

 
18.02.02 21:07
Schroeder to intervene on Liberty: German govnt to approve cable deal

By Emma McClune, CWI Online, 18 February 2002
   
Quelle: www.totaltele.com

 
The German government will wave through Liberty Media's 5.5 billion euros acquisition of six regional cable networks, even if the federal cartel office attempts to block the deal, according to sources close to the matter.

Liberty Media is understood to have obtained the German economics ministry's assurance that it will overturn an anti-trust decision expected to rule against the cable operator's acquisition of Deutsche Telekom's (DT) remaining cable assets later this month.

The German government, a significant shareholder in DT, has ample incentive to ensure the cable deal, not only to ease DT's debt burden, but also to shore up a number of important scheduled initial public offerings (IPOs) due to happen this parliamentary election year. If the cable and T-Mobile IPO deals do not go through, DT's debt could reach EUR70 billion by year end.

"This is the trump card (Liberty Media) is keeping up its sleeve," said one source. "It's well known that this is in preparation."

A deal with Gerhard Schroeder's government would help explain why John Malone, chief executive of the Englewood, Colorado-based cable giant, has so far declined to make a defense of the deal to the cartel office.

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MOTORMAN:

Callahan startet Kabelnetz-Ausbau in Baden-Würtemm

 
19.02.02 12:09
Quelle: www.onlinekosten.de

Dienstag, den 19.02.02 08:55

Die Kabel Baden-Württemberg, Tochter der Callahan Associates, welche schon in Nordrhein-Westfalen einigen Großstädten das Kabelnetz aufgerüstet hat, beginnt noch diesen Monat mit der Umrüstung der ersten Kabelnetze in Baden-Württemberg. David Colley, CEO von Kabel Baden-Württemberg: „Beide Bundesländer führen damit die Breitband-Entwicklung in Deutschland an.“

Callahan plant zuerst Ludwigsburg, dann Mannheim und Heidelberg und bis Ende 2002 ca. 900.000 Kabelhaushalte in ganz Baden-Württemberg umzurüsten. Im Jahr darauf sollen eine Million Anschlüsse und 2004 nochmals eine halbe Million Haushalte aufgerüstet werden. Zum Ende der Ausbauphase sollen dann 2,6 Millionen Bewohner Baden-Württembergs Zusatzdienste wie Telefonie, Highspeed-Internet und digitales Fernsehen nutzen können. Dazu CEO David Colley: „Wir sind auf Basis unserer Erfahrungen in NRW äußerst zuversichtlich, die heutigen TV-Kunden von unseren Produkten und Dienstleistungen wie High Speed Internet und Telefon überzeugen zu können."

Die Aufrüstung
Damit diese Dienste allerdings erst möglich werden, müssen diverse Änderungen am Kabelnetz vorgenommen werden: Neben der Aufrüstung der Bandbreite auf 862 MHz und Einrichtung eines notwenigen Rückkanals werden Teile des Kupferkabels durch Glasfaser ersetzt. „Wir freuen uns, dass Kabel Baden-Württemberg die seit langem geforderte Modernisierung des Kabelnetzes endlich umsetzt“, so Dr. Thomas Hirschle, Präsident der Landesanstalt für Kommunikation Baden-Württemberg.

Über Kabel Baden-Württemberg
Die Kabel Baden-Württemberg GmbH & Co. KG übernahm - wie ISH in Nordrhein-Westfalen - als Tochter der Callahan Associates im September 2001 von der Deutschen Telekom die Netze in Baden-Württemberg und plant seitdem den Ausbau der Netze, sowie eine Erhöhung der Mitarbeiterzahl von 480 auf 1.300, darunter bis zu 400 im erweiterten Call-Center.

Kabelnetz-Flatrate-Tarife finden Sie in unserer Datenbank und in unserem Übertragungsarten-Forum können Sie mit anderen Usern diskutieren.
(cde)
MOTORMAN:

Sommer: Scheitern von Kabelnetzverkauf schadet D

 
21.02.02 11:32
Endgültige Entscheidung des Kartellamtes am 28. Februar

Quelle: www.teltarif.de 21.02.2002 08:15  

Das Veto des Bundeskartellamts gegen den Verkauf der Telekom-Kabelnetze an den US-Konzern Liberty Media schadet nach Ansicht von Telekom-Chef Ron Sommer deutschen Interessen. In einem Interview des Nachrichtensenders "n-tv" bewertete Sommer dies am Mittwoch "auch als Schlag gegen den Wirtschaftsstandort Deutschland". Schließlich habe Liberty Media über acht Milliarden Euro investieren wollen.

"Und uns schmerzt natürlich auch, dass uns über fünf Milliarden Euro Verkaufserlös entgehen", sage der Vorstandsvorsitzende der Deutschen Telekom AG (Bonn). Das Geld war ursprünglich zur Schuldentilgung fest eingeplant. Dennoch werde sein Unternehmen jetzt nicht nervös werden. "Es wird einige Zeit dauern, aber wir werden unser Kabelnetz verkaufen, und nicht - wie einige Zeitgenossen hoffen - verschenken." Die Kartellbehörde befürchtete eine marktbeherrschende Stellung von Liberty durch den Kauf der sechs Telekom-Kabelnetze. Die endgültige Entscheidung trifft die Behörde am 28. Februar.

dpa / Thomas Michel
schmuggler:

heul doch! o.T.

 
21.02.02 11:33
MOTORMAN:

*schmatz* o.T.

 
21.02.02 11:45
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