Leuna-Affäre: "SPD-Kollege Hofmann. "Es gibt

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Leuna-Affäre: "SPD-Kollege Hofmann. "Es gibt

 
28.07.01 00:49
Das bestätigte sein SPD-Kollege Hofmann. "Es gibt in der Liste keine Anhaltspunkte für Verdächtigungen", sagte er der Nachrichtenagentur Reuters.


Hier die gesamte Handelsblatt-Meldung:

Leuna: CDU erwartet Ermittlungen gegen SPD-Politiker

Wegen Medienberichten über angebliche Schweizer Konten von Unions-Politikern erwartet die CDU nun strafrechtliche Ermittlungen gegen Sozialdemokraten.

Reuters BERLIN. Der CDU-Obmann im Parteispenden-Untersuchungsausschuss, Andreas Schmidt, warf der SPD vor, gezielt geheime Unterlagen herausgegeben zu haben, um der Union zu schaden. Er sprach am Freitag in Berlin vom Höhepunkt einer Schmutzkampagne. Schmidt sagte, er gehe davon aus, dass die Staatsanwaltschaft Ermittlungen wegen Geheimnisverrats aufnehme. Gleichzeitig erwäge er eine Strafanzeige gegen den Parlamentarischen Staatssekretär im Finanzministerium, Karl Diller (SPD). SPD-Obmann Frank Hofmann wies die Vorwürfe zurück.

Die Zeitung "Die Woche" hatte am Mittwoch unter Berufung auf eine Liste der Schweizer Justiz berichtet, 29 Unions-Politiker hätten Konten in der Schweiz unterhalten. Das Blatt fügte hinzu, sollten die Politiker dort Schwarzgeld deponiert haben, könnte ihnen ein Verfahren wegen Steuerhinterziehung drohen. Schmidt warf SPD vor, die Liste gezielt an die Öffentlichkeit weitergegeben zu haben, um der Union zu schaden. "Dieses Verhalten ist mies, widerwärtig und schäbig", sagte Schmidt. Auf die Frage, ob er Strafanzeige gegen die Obleute von SPD und Grünen im Ausschuss stellen wolle, sagte Schmidt: "Ich gehe davon aus, dass die Staatsanwaltschaft von Amts wegen Ermittlungen aufnehmen wird."

Nichts Belastendes in der Liste

Der CDU-Obmann betonte, die als vertraulich eingestufte Liste enthalte nichts Belastendes. Das bestätigte sein SPD-Kollege Hofmann. "Es gibt in der Liste keine Anhaltspunkte für Verdächtigungen", sagte er der Nachrichtenagentur Reuters. Hofmann fügte hinzu, das Papier mit den Namen der Unions-Politiker liege dem Ausschuss schon seit mehreren Monaten vor. Hofmann wies allerdings die Vorwürfe der CDU zurück: "Von uns ist nichts an die Öffentlichkeit gelangt." Er fügte hinzu: "Es ist eine eine Riesensauerei, mich jetzt zum Buhmann zu machen." Wenn Schmidt konkrete Beweise für Geheimnisverrat habe, dann solle er diese vorlegen, sagte Hofmann.

Im Zusammenhang mit der Leuna-Affäre erwägt Schmidt nach eigenen Worten eine Strafanzeige gegen den SPD-Finanzstaatssekretär Diller. Dieser hatte eine Ermittlungsgruppe des Ministeriums zur Leuna-Affäre einberufen. Schmidt warf Diller vor, der Staatsanwaltschaft Magdeburg entlastendes Material vorenthalten zu haben, um die Behörde zu einem Ermittlungsverfahrens zu bewegen. Er behalte sich vor, gegen Diller eine Anzeige wegen falscher Verdächtigung zu stellen, sagte Schmidt. SPD-Fraktion und Bundesregierung arbeiteten zusammen, um eine Kampagne gegen die Union zu führen, beklagte er. Bei dem Verkauf der ostdeutschen Leuna-Raffinerie an den französischen Erdölkonzern Elf Aquitaine Anfang der 90er Jahre sollen Schmiergelder in Millionenhöhe geflossen sein.


HANDELSBLATT, Freitag, 27. Juli 2001

www.handelsblatt.com/hbiwwwangebot/fn/.../0/depot/0/index.html


boomer:

CDU: 29 Leuna-Namen stammen aus Hotelabfrage

 
28.07.01 01:01
CDU: 29 Leuna-Namen stammen aus Hotelabfrage

Die CDU im Bundestag hat sich angesichts der Berichte über die Schweizer Leuna-Akten, die Material über 29 Unionspolitiker enthalten sollen, gegen "wüste Spekulationen" und "Diffamierung" gewandt.
afp BERLIN. Der Obmann der CDU im Spenden-Untersuchungsauschuss des Bundestages, Andreas Schmidt, sagte am Donnerstag dem Berlin-Brandenburger Radio Eins, die 29 Namen seien lediglich aufgrund einer "Hotelabfrage" auf der Liste gelandet. Einige Politiker könnten in der Schweiz gewesen sein und dort auch übernachtet haben. "Es geht weder um schwarze Konten, noch um Leuna", betonte Schmidt. Darüber hinaus könnten auch SPD-Politiker unter den Namen sein.

Die Wochenzeitung "Die Woche" hatte in ihrer jüngsten Ausgabe unter Berufung auf einen Vermerk der Genfer Kantonspolizei vom März 2000 berichtet, die Leuna-Akten der Schweizer Justiz enthielten Material über 29 Politiker der Unionsparteien, darunter einen amtierenden Ministerpräsidenten. Da etliche dieser Politiker nichts mit der Leuna-Privatisierung zu tun hätten, werde laut "Woche" vermutet, dass sie Konten in der Schweiz unterhielten.

Der Schweizer Generalstaatsanwalt Bernard Bertossa sagte dazu der "Berliner Zeitung" vom Donnerstag, seine Behörde habe keine Erkenntnisse darüber, dass die in dem Vermerk genannten Persönlichkeiten Bankkonten in der Schweiz unterhielten. Auch seien im Laufe der Ermittlungen in der Schweiz zwar die Namen einer Reihe deutscher Persönlichkeiten aufgetaucht. Dass diese Personen aber "Gegenstand von Ermittlungen" in der Schweiz seien, wie er am Mittwoch vom Berlin-Brandenburger Inforadio zitiert worden war, habe er nie gesagt. Dies treffe auch nicht zu.


HANDELSBLATT, Donnerstag, 26. Juli 2001

 www.handelsblatt.com/hbiwwwangebot/fn/.../0/depot/0/index.html

hjw2:

Hab doch schon immer gesagt:" Die CDU hat

 
28.07.01 01:07
damit nichts zu tun.."! HAHAHAHA
Kicky:

Mythos Leuna-bewiesen ist bisher nichts

 
28.07.01 01:44
die Welt-eine weiss Gott nicht besonders linke Zeitung-schreibt heute:        

Bewiesen ist nichts, behauptet wird alles: Leuna ist zum Synonym geworden für Korruption, Subventionsbetrug, schwarze Koffer und Kassen

Von Hans-Jürgen Leersch und Guido Heinen

Für Helmut Kohl ist der Chemiekomplex Leuna in Sachsen-Anhalt der Beweis für seine "blühenden Landschaften". Die Bundesregierung sieht die Lage ganz anders. Man habe den "Anfangsverdacht auf Subventionsbetrug", heißt es in einem Schreiben von Finanzstaatssekretär Karl Diller (SPD) an den CDU-Obmann im Spendenuntersuchungsausschuss, Andreas Schmidt. Das frühere DDR-Chemiekombinat Leuna wurde für die Politik zum Mythos: Beispiel für Subventionsbetrug oder Korruption für die einen, erfolgreicher Aufbau Ost für die anderen.
Doch wenn der Begriff Leuna fällt oder in Dokumenten auftaucht, schlagen angebliche Korruptionsvorwürfe sofort hohe Wellen. Kohl kann ein Lied davon singen. Im Mai kam wieder einmal ein Verdacht auf: Der ehemalige Elf-Manager Loik Le Floch-Prigent, dessen Konzern Leuna übernahm, soll danach ausgesagt haben, Kohl habe ihm Subventionen versprochen. Außerdem seien "Lobbying"-Beträge in Höhe von 80 Millionen Mark geflossen. Wer das viele Geld bekommen haben könnte, ist in keiner Aussage nachzulesen, steht in keinen Akten des Untersuchungsausschusses.

Es gebe keine Beweise für Bestechlichkeit der Regierung Kohl, weil sich die Regierung nicht habe bestechen lassen, sagt Schmidt immer wieder und appelliert verzweifelt an die Logik: Es mache doch keinen Sinn, eine Regierung bestechen zu wollen, die Leuna unbedingt erhalten und dafür den Elf-Konzern gewinnen wollte. Kohl sieht weitere Gründe: "Es geht nicht um Schmiergeld. Es geht darum, dass wir nicht versagt haben vor zehn Jahren, und andere haben versagt."

"Andere" - das sind wohl jene Stichwortgeber, die in Zeitungen und Zeitschriften immer neue Leuna-Geschichten platzieren, indem auch Ausschussunterlagen kopiert und weitergereicht werden. Für Schmidt ist die Sache klar: Die Sozialdemokraten steuern eine "Kampagne" gegen die Union. Tatsächlich ermittelt die Staatsanwaltschaft gegen einen Mitarbeiter eines SPD-Mitglieds im Untersuchungsausschuss wegen des Verdachts der Weitergabe geheimer Unterlagen.

Doch Schmidt macht neue Erfahrungen: Es gibt auch Unterlagen, die nicht weitergereicht werden, zum Beispiel wenn sie entlastendes Material enthalten. Als Beleg führt Schmidt Dillers Brief an. Diller hatte darin mitgeteilt, dass die Arbeitsgruppe Koordinierte Ermittlungen der Staatsanwaltschaft in Magdeburg Material übergeben hat, aus dem sich der Anfangsverdacht des Subventionsbetruges ergebe. Entlastendes Material gibt es aber auch, zum Beispiel eine Stellungnahme der Bundesregierung an die EU-Kommission in Sachen Leuna und Subventionen vom 16. April 1999.

Daraus ergibt sich, dass Zweifel an der Förderungsfähigkeit der Investitionskosten "unbegründet sind". Auch hat die rot-grüne Bundesregierung keine Anhaltspunkte dafür, dass Beihilfen gegen EU-Grundsätze verwendet worden sind. Diesen Bericht erhielten die Staatsanwälte nicht. Für Schmidt ist Diller ein Fall für den Staatsanwalt und nicht Leuna. Der CDU-Mann spricht vom Straftatbestand der falschen Verdächtigung.

Ein klassisches Beispiel, wie aus einem Nichts an Nachricht ein drei Tage dauernder Schwelbrand inszeniert werden kann, war am Mittwoch zu bewundern. Da meldete "Die Woche" vorab, 29 CDU/CSU-Politiker hätten Konten in der Schweiz unterhalten. Am Ende der Vorabmeldung heißt es zwar relativierend, es werde "vermutet, dass sie Konten in der Schweiz unterhalten haben". Aber in dem Text, der dann ab Donnerstag in der Zeitung zu lesen war, wurde gar behauptet, alle diese 37 Personen "besaßen oder verfügen noch über Konten in der Schweiz".

Auffällig: Das Blatt vermied es, ein Faksimile abzudrucken. Denn dann wäre schnell deutlich geworden, dass das geheimnisvolle Papier der Genfer Kantonspolizei ein völlig unbedeutender Routinevorgang ist. Von Schweizer Konten, von Steuervergehen gar, ist darin keine Rede. Die Genfer Behörden fragen in dem an das Bundeskriminalamt gerichteten Fax lediglich die Personendaten von insgesamt 37 Personen ab, fast allesamt CDU/CSU-Politiker oder Funktionäre.

"Deswegen stellt sich für mich der klare Verdacht, dass auch diese Liste - veranlasst durch die SPD - an die Presse lanciert worden ist, um der Union zu schaden", so CDU-Mann Schmidt.

Die Liste, die dem Parteispendenuntersuchungsausschuss schon seit Jahresbeginn vorliegt, hat zwei Teile. In einem ersten Teil werden Namen und Vornamen aus dem Genfer Hotelregister aufgeführt und wird darum gebeten, die Namen zu verifizieren und Geburtsdaten hinzuzufügen. In einem zweiten Teil bittet die Genfer Polizei um ergänzende Informationen über Personen, deren Namen im Rahmen der Leuna-Ermittlungen oder eines früheren Rechtshilfeersuchens auftauchten. Für BKA-Profis, ist dies ein "alltäglicher Vorgang".

Egal. Die erste Agentur jagte die Meldung schon über den Ticker: "Die aus der Schweiz übersandten Akten zur Leuna-Affäre belegen die Existenz von Schweizer Konten von 29 führenden Unions-Politikern." Die Betroffenen können sich gegen solche Behauptungen auch nicht wehren - denn sie wissen zumeist gar nicht, dass ihr Name auf dieser Liste steht.

In der öffentlichen Wahrnehmung ist die Leuna-Affäre eine Affäre der Regierung Kohl. Doch für das Raffinerie-Geschäft musste eine Pipeline verhindert werden, die durch Niedersachsen führen sollte

Von Guido Heinen

Ein halb leeres Glas Wein ist zwar zugleich ein halb volles", wusste der französische Schriftsteller Jean Cocteau, "aber eine halbe Lüge mitnichten eine halbe Wahrheit." Nach diesem Motto äußern sich seit Jahren auch jene Hauptfiguren, die in Frankreich für das Engagement des Erdölkonzerns Elf Aquitaine in Leuna verantwortlich waren. So gibt etwa der frühere Elf-Chef Loik Le Floch-Prigent seitenlange Interviews. Viele Andeutungen, wenig Konkretes zumeist.
Vor einigen Wochen aber entfuhren ihm einige Bemerkungen über die mögliche "piste allemande" der 256 Millionen Franc "Lobbygelder", die nicht ohne Sprengstoff sind. Bei den Investitionsentscheidungen für Leuna, so Le Floch zur "Zeit", gab es zwei Probleme: die Subventionen und eine konkurrierende Pipeline. Präzise benennt er das Hauptproblem: "Leuna war eine Raffinerie-Ruine, weit weg von den Küsten. Sie neu zu errichten brauchte viel Zeit. Würden meine Konkurrenten während dieser Zeit Pipelines zur Küste bauen, könnte ich für meine Produkte keine Abnehmer mehr finden."

Die Pipeline, die Elf Aquitaine im Wege stand, war eine Produktenpipeline von Wilhelmshaven nach Leuna. Nicht Rohöl, sondern fertig oder halb fertig raffinierte Produkte sollten von der Küste nach Sachsen-Anhalt geleitetet werden. Das Problem für Elf: Eine Riesenraffinerie wie Leuna ist nur dann wirtschaftlich, wenn sie einen großen Teil ihrer Produktion in nächster Nähe absetzen kann. Eine andere Quelle, wie etwa das Ende einer leistungsfähigen Produktenpipeline, hätte den Geschäftsplan massiv gestört, Le Floch sprach intern von einem "Dealbreaker". "Also musste meinen Konkurrenten verboten werden, Pipelines zu bauen", sagt er heute ganz kühl.

Sein Problem: Eine Pipeline ist, wie eine Straße oder Bahntrasse auch, Ländersache. Und ein Bundesland hat ein "natürliches Interesse" daran, eine solche Pipeline, die Geld und Arbeitsplätze bringt, über sein Gebiet zu führen. Also: "Wir mussten alle Regierungen der Länder, durch die die Pipelines gebaut werden sollten, davon überzeugen, vom Bau abzusehen. Das Ergebnis ist bekannt, und nur das Ergebnis zählt: Alle Länder gaben Ruhe."

Le Floch versteht es allerdings, mit dem unschuldigen Gebrauch des Plurals "Länder" die entscheidende Spur zu verwischen: betroffen waren von der Pipeline nur zwei Bundesländer, nämlich Sachsen-Anhalt und Niedersachsen. Sachsen-Anhalt erkannte schon früh, dass ein solches Projekt Leuna gefährden würde - und rückte zumindest von dem Vorhaben ab.

Ganz anders Niedersachsen. In Hannover regiert Gerhard Schröder, und seine Regierung zeigt sich fest entschlossen, die Pipeline nicht sterben zu lassen. So berichtete der frühere Bundesminister Hans Friderichs im Juni vor dem Parteispenden-Untersuchungsausschuss davon, dass "die Niedersachsen sich das schlau ausgedacht" hatten. Sie wollen diese Pipeline "aus Landesinteressen", Friderichs war angetreten, den Niedersachsen das auszureden. Friderichs sprach am 17. Juni 1992 als "Berater" des Elf-Konzerns mit dem Wirtschaftsministerium in Hannover, auch mit Gerhard Schröder selbst, um das Projekt zu kippen. Parallel erhielt die Elf-Lobbyistin und Verteidigungsstaatsekretärin Agnes Hürland-Büning den Auftrag, die Pipeline zu verhindern, verbunden mit einem Erfolgshonorar von einer Million Mark. "Gerhard Schröder", so erinnerte sie sich vor dem U-Ausschuss, "wollte die Pipeline haben."

Irgendwann im Sommer 1992 war es dann so weit. Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Werner Münch betont am 19. Juni in einem Brief an Elf-Manager Hubert Le Blanc Bellevaux, der der WELT vorliegt, die grundsätzliche Ablehnung der Pipeline, weil "der Aufbau einer leistungsfähigen, modernen chemischen Industrie" zu fördern sei. Klar ist aber auch: Die Debatte dauerte noch an. Münch kündigte an, die Landesregierung wolle diese Position nicht aufgeben. Noch am 21. September 1992 schreibt Münchs Wirtschaftsminister an Elf, die Pipeline-Frage sei "noch offen". Er fragt an, wie die Franzosen den Vorgang beurteilen.

Anders in Hannover. Da rackert noch am 24. Juli 1992 Alfred Tacke, Staatssekretär im Wirtschaftsministerium, für das Projekt, fordert von Friderichs ein Gespräch im "Landesinteresse" zu Gunsten des Pipeline-Projekts. Er will unter anderem Landesregierung und den möglichen Pipelinebetreiber Nord-West-Ölleitung GmbH (NWO) an einen Tisch bringen.

Irgendwann in diesen Sommermonaten haben die Elf-Interventionen in Hannover, der Hauptstadt des einzigen Landes, das nach der Aussage des Insiders Friderichs überzeugt werden musste, wohl Erfolg gehabt. Ein NWO-Manager äußerte sich noch im vergangenen Jahr wütend über den "plötzlichen, politisch veranlassten Stopp der Arbeiten" an seiner Pipeline. Was also geschah genau im Sommer 1992 in Hannover? Der frühere Ministerpräsident Gerhard Schröder könnte es sicher erzählen. Aber seine Vorladung vor den U-Ausschuss wird von Rot-Grün seit Wochen verhindert.

Die Frankfurter Rundschau schreibt zu dem Fall Diller:
Bei den Vorwürfen der Union gegen Diller geht es um einen anderen Fall. Der Staatssekretär hatte der Staatsanwaltschaft Magdeburg im Mai Ermittlungsergebnisse einer "Task Force" des Finanzministeriums übergeben, die sich mit dem Fall Leuna befasst. Die Behörde begann daraufhin zu prüfen, ob sie die 1998 eingestellten Ermittlungen gegen den Leuna-Betreiber Mitteldeutsche Erdölraffinerie (Mider) wegen Subventionsbetrug wieder aufnehmen soll. Der Firma wurde vorgeworfen, bei Anträgen auf öffentliche Beihilfen Schmiergelder als förderfähige Investionskosten eingerechnet zu haben.

Aus Dillers Antwort auf eine parlamentarische Anfrage Schmidts geht hervor, dass der Staatssekretär nicht ein entlastendes Schreiben des damals schon sozialdemokratisch geführten Finanzministeriums an das Wettbewerbskommissariat der EU von 1999 zugänglich gemacht hat. Darin werden Mider korrekte Anträge bescheinigt.

Schmidt zufolge hält die SPD den alten Verdacht aufrecht, um der CDU zu schaden. Wenn die Firma keinen Betrug begangen hat, ist dies allerdings kein Beweis dafür, dass es keine Schmiergeldzahlungen gegeben hat. Die sollen aus der Konzernmutter Elf Aquitaine geflossen sein.

Der Wert der "Task Force"-Ergebnisse wird von der Magdeburger Behörde gering eingestuft. Sie habe "keinerlei neue Tatsachen genannt", sagte Oberstaatsanwalt Rudolf Jaspers der Magdeburger Volksstimme. Ihre Prüfung werde "noch eine Zeit lang dauern".

Marabut:

Bewiesen ist absolut gar nichts!

 
28.07.01 09:06
Hallo!
Das ganze rotgrüne Propagandatheater ist doch klar! Die CDU soll bis zur Wahl weiter mit Dreck beworfen werden, sonst nichts. Kann sich einer von euch vorstellen, dass Kohl 10 Mio Schmiergeld nimmt und sich ein Haus in der Karibik gekauft hat und das Rest-Geld liegt auf den Fidschi-Inseln. Das ist so abwegig wie nur was. Helmut ißt am liebsten Saumagen in der Palz und sonst nichts. Das weiss die SPD schon lange, und der verurteilte Straftäter Ströbele (Grün, von der SPD einst rausgeschmissen) auch. Aber es wird weiter mit Dreck geschleudert.

Nun hat ELF sicher Schmiergeld gezahlt, weil das so üblich ist in Frankreich. Warum kommt aber keiner auf die naheliegende Idee, dass sich die entsprechenden Manager das Geld selber in die Tasche gesteckt haben. Stellt euch vor, euer Boss sagt, hier liegen 100 Millionen, bitte verteilt sie auf die richtigen Leute, und das geheim und ohne jegliche Kontrolle und Quittungen! Was sollte Sirven und andere davon abgehalten haben, komplizierte Bankverbindungen aufzubauen an deren Ende sie selbst standen?

Man hat Manager schon wegen geringeren Summen bescheissen sehen. 100 Millionen DM sind unwiderstehlich.

Gruss M
ecki:

lol marabut

 
28.07.01 09:11
Die damalige Bundesregierung macht einen Haufen seltsame Entscheidungen, und die Manager des Nutzniessers Elf haben sich ausschlieslich selbst geschmiert.

Das ist wirklich die wahrscheinlichste Variante die ich je gehört habe.

Sirven und Holzer halten halt genauso dicht wie unser Ehrenmann Kohl. In so einer feinen Gesellschaft plaudert man nicht.
Marabut:

Bleibe bei meiner Meinung!

 
28.07.01 09:19
Es ist doch unbestritten, dass etwa der Ex-Minister Friedrich (FDP) Geld von ELF für Vermittlerdienste gekriegt hat, ganz offiziell. Und so gab es noch ein paar andere Posten. Den Löwenanteil haben aber die Elf-Schmiergeldverteiler selber eingesteckt. Und Kohl hat keinen Pfennig bekommen und genommen, da bin ich sicher, auch wenn manche kranken Gehirne das gerne so hätten! M
Spitfire33:

Es geht doch im Grunde garnicht um Leuna.

 
28.07.01 09:44
sondern darum, wie kann ich aus dieser Affäre politisch das meiste Kapital für meine Partei ziehen.

Leune hat es nach Maueröffnung 100 mal gegeben.

Wieviele Hundertmilliarden DM sind ohne Quittungen,wer hätte auch welche für Was ausstellen sollen, da ja die gesamte Infrastruktur im Osten daniederlag,versickert, die kein Mensch in irgendeiner Form im Nachhinein nachweisen/ausweisen/beweisen/belegen kann.
boomer:

.. und die Menschen in Ostdeutschland?

 
28.07.01 10:55
- Sie hofften auf bessere Zeiten.

- Sie wurden massenweise betrogen und enttäuscht.

- Wer wollte auch schon in dieser wirtschaftlich maroden Gegend investieren?
 Bei der Besichtigung ostdeutscher Betriebe im Jahre 1990 dachten viele, sie  
 wären im Jahr 1938.

- 40 Jahre Misswirtschaft zeigen eben Folgen.

- Der Leuna-Nachfolger brachte für viele Menschen moderne, krisenfeste  Arbeitsplätze.

Nachher ist man immer schlauer!  
DarkKnight:

Aha, die Menschen in Ostdeutschland, die Armen?

 
28.07.01 18:13
Die uns noch 8 zusätzliche Jahre Kohl beschert haben? Wie sehr ich sie bedauere!!! Ansonsten hat Spitfire recht, alles versickert, viele Milliarden.

Einfach Tuch drüber und vergessen, das ist die einzige Lösung.

Blick nach vorne und nicht zurück, es sind schon zuviele zur Salzsäule erstarrt.

Übrigens, boomer: unter Mißwirtschaft verstehe ich das, was hier abläuft: daß man ein Kilo Schweinefleisch für DM 6 bis 10 kaufen kann, obwohl Futter, Energie und sonstige Kosten höher liegen.

Oder Flatrates, Preisbrecher bei Automobilen, utopische Finanzierungen für ETW's über 30 Jahre usw usw, das ist die wahre Mißwirtschaft

Der Ostblock wurde pleite gerüstet durch Reagan und wir werden es alle bezahlen müssen, wir erleben das noch

Schluß mit Lustig, Schluß mit Thailand, 4x Mallorca im Jahr oder Zweitwagen
Makelo:

Hui

 
28.07.01 19:15
Darki... ich würde dir zu stimmungsaufhellenden Medikamenten raten!!!
Ohne entsprechende Antidepressivas gehst du uns sonst noch zu Grunde. OK, die Nebenwirkungen, aber besser als den ganzen Tag in Weltuntergangsstimmung.

Bei uns Ossis hat sich seit der Einführung von Sonderrationen solcher Medikamente eine gewisse Lethargie zur Politik und Machtmissbrauch eingestellt und wir sind nur noch sauer, wenn unsere Bezüge aus SGB nicht dem Preisanstieg angepasst werden.

Thailand ...Mallorca??? Ich fahre immer an die Ostsee. Ist zwar mitunter teurer, aber dafür bekomme ich dort meine Antidepressiva auf Rezept und fühle mich manchmal an die Zeiten zurückerinnert, als der Antiimperialistische Schutzwall noch stand und Reagan uns pleitegerüstet hat. Ach war das schön... als unsere Sportler noch fast alles gewonnen haben. (naja und die paar Männerbrüste und die üppigen Damenbärte hat man gerne in Kauf genommen)

Genau, der alte Ostblock wird zum Untergang der europäischen Marktwirtschaft führen. (Das ist die späte Rache Honneckers!) Wenn die Wirtschaft am Boden liegt, gehe ich wieder auf die Strasse und schreie mir die Mauer zurück. Warum??? Reagen ist weg und Busch hat kein Geld für ein neues Wettrüsten, da die Wirtschaft in den USA ja bekanntlich am Boden ist.
Nichts gegen Warnungen hinsichtlich wirtschaftlicher und politischer Entwicklungen, aber Pessimisten haben die Welt noch nie verbessert! Und da man mit einer optimistischen Einstellung sein kurzes Leben wesentlich lebenswerter gestalten kann, ohne dabei völlig blauäugig zu sein, bleibe ich lieber dabei und bedaure jene, denen benannte Sonderationen vorenthalten werden. Aber da kann dir ein Umzug von Bayern nach Thüringen Abhilfe schaffen.

;-)
Make
DarkKnight:

@make: du brauchst keine offenen Türen

 
28.07.01 21:58
einrennen, suche gerade einen Job in Berlin und eine Wohnung in Potsdam. Mir schwebt vor: Konkret und Sanssouci
Reila:

Bankgesellschaft hat gerade freie Stellen. o.T.

 
28.07.01 22:22
DarkKnight:

Einmal Bänker, immer Bettler

 
28.07.01 22:27
Schon mal einen Bänker gesehen, vor dem Du Respekt hattest, Reila?
catmemme:

Ossiland ist Skinhead Land

 
28.07.01 22:50
Und das ist so ziehmlich das einzige das "blüht", Landschaftsmäßig halt.
Aber klar, nachdem unsere Froinde von der CDU brutalst aufgeklärt haben kann
das ja nur eine Schmutzkampagne sein.
Reila:

Nein DK,

 
29.07.01 00:16
ich habe allerdings auch keinen Respekt vor voreingenommenen Dumpfbacken. Deshalb ein Wort zu catmemme:
Liebe memme, ich bin aus der DDR. An der DDR bin ich allerdings nicht Schuld. Nach der Wende habe ich bereits soviel Solidaritätsbeiträge gezahlt (nicht für Kuba, sondern für den Fiskus), daß man davon vermutlich das bundesdeutsche Bildungssystem sanieren könnte. Leider hat man es nicht getan, sonst würdest Du heute nicht solchen Unsinn schreiben. Aber Dir zum Trost: Dummheit scheint in Ost und West gleichverteilt zu sein.

R.
Makelo:

Ach catmemme

 
29.07.01 01:12
immer diese Vorurteile und Thesen ohne Hintergründe.
Strukturelle Probleme, wirtschaftliche Schwäche, daraus resultierende Arbeitslosigkeit sowie keine Aussichten auf Besserung führen bekanntlich zu Statusverlust usw. und somit auch zu antidemokratischen Strömungen.
Links wie rechts und das in allen Altersgruppen. Da wir (die Ossis) ja bereits das Vergnügen hatten mit dem Sozialismus und seinen Auswirkungen Bekanntschaft zu schliessen, liegt es näher dem anderen Extrem zu verfallen. Allerdings gibt es auch in den alten Bundesländern eine Rechte Szene. Die ist allerdings besser organisiert, verfügt über wesentlich mehr Macht und Einfluss, und der rechte Grundgedanke ist viel tiefer verankert. Gib den Ossis Arbeit und eine gewisse Sicherheit und du wirst sehen das die rechte Szene in der Bedeutungslosigkeit versinkt. Aber dieses Problem ist eigentlich bekannt, wird nur gerne von den Politikern verschwiegen, da es vorerst nicht lösbar scheint.

Aber man sieht es ja an deinem gedankenlosen Beitrag, grosse Töne spucken und die Wurzeln der Probleme völlig ausser acht lassen. Die Ossis sind alles Skinheads und man sollte die Mauer eben wieder hochziehen oder sich selbst überlassen!!??

Letzlich ist es in jedem System das Gleiche! Es wird wissenschaftlich so schön als eines der "Vier Grundprobleme des Wirtschaftens" bezeichnet und ist als "Interessen- und Machtproblem" bekannt. Nicht erst heute ist Wirtschaft und Politik so verknüpft, das es fast egal ist wen du letzlich wählst. Schau dir doch die Grünen an!!! Aus den Weltverbesseren ist ein lahmer und machthungriger Haufen ohne Prinzipien geworden. Und jeder der versucht etwas an diesen Problemen zu verändern, verschwindet letzlich irgendwo im Nichts oder wird nur noch belächelt.

Vorige Woche haben ich einen dieser ehemals Skinheads kennengelernt. Ist durch Beziehungen in irgend einen rechten Ausleger der FDP in Sachsen-Anhalt gelangt und hofft nun bei den kommenden Landtagswahlen über die Hürde der Bedeutungslosigkeit zu kommen. Wie die Partei hiess habe ich leider vergessen, was sich aber in nächster Zukunft auch nicht als grosse Informationslücke erweisen wird. Lässt sich die Haare länger wachsen und hält der Pressesprecherin der SPD nett die Tür auf und war ganz empört als diese nette Geste mit Nazischwein kommentierte. Davon will er sich aufeinmal völlig distanziert wissen. Da siehst du das sie alle gleich sind. Ich habe ihm gemässigt meine Meinung zu rechten Gedankengedängen geäussert und er hat mir laufend zugestimmt und versucht mir seine Beweggründe zu erklären. Vor ein bis zwei Jahren hätte er wohl versucht mir eins auf die Fresse zu hauen oder mich mit rechten Parolen überschüttet. Wäre ihm beides schlecht bekommen, weil er politisch und wirtschaftlich einfach von nichts eine Ahnung hat und nur ein dicker Klops mit wenig Hirn war, der dies mit einen einigen Phrasen überdecken will. Deine Phrase über Skinheads in Ostdeutschland unterscheidet sich eigentlich ich nichts von diesem Mitbürger. Keine Ahnung aber rumtönen.
Jener Bürger will übrigens nach Südafrika auswandern, wenn es mit seiner politischen Laufbahn in SA nichts wird.

Was würdest du sagen, wenn ich behaupte in den Alten BL laufen nur Ignoranten und Besserwisser rum, welche die Neunen Länder nur mit ihren zu zahlenden Solibeiträgen in Verbindung bringen und der Osten ihnen sonst am A... vorbeigeht??? Du kennst Ossis sicher nur aus den Medien und ein paar Ossiwitzen. Manche sind sogar so, wie sie dort dargestellt werden, aber oberflächliche Verallgemeinerungen sind sicher keine fundierte Grundlage für ein Urteil über zig Millionen Bundesbürger. Aber Intoleranz und Unwissenheit kennt eben auch keine Grenzen.

MfG und ein schönes WE
Make
boomer:

aber "Katzen-Memme"...

 
29.07.01 01:19
Moral ist einfach die Haltung, die wir gegen Leute einnehmen, von denen wir persönlich nicht erbaut sind.

«Oscar Wilde»  
boomer:

.. übrigens, "Katzen-Memme"...

 
29.07.01 01:26
Aus einer Reihe von Nullen macht man leicht eine Kette.

«Stanislaw Jerzy Lec»  
boomer:

...allerdings, .. "Katzen-Memme" ..

 
29.07.01 01:28
Ich stimme mit der Mathematik nicht überein. Ich meine, daß die Summe von Nullen eine gefährliche Zahl ist.

«Stanislaw Jerzy Lec»  
boomer:

... sicherlich gilt auch für Dich, "Katzen-Memme"

 
29.07.01 01:29
Mancher meint, er wäre objektiv, weil er mit seinem rechten und linken Auge dasselbe sieht.

«Stanislaw Jerzy Lec»  
boomer:

... zur Aufklärung von "Katzen-Memme" ..

 
29.07.01 01:36
Ich bin "Wessi", aber bemühe mich, Verständnis für andere zu entwickeln.


Für mich, wie für Dich gilt sicherlich:

Man kann die Erfahrung nicht früh genug machen, wie entbehrlich man in der Welt ist.

«Goethe, Wilhelm Meisters Lehrjahre»


Erholsames Restwochenende, großer Denker!
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