letsbuyit beantragt Konkurs
von Joachim Dreykluft [17.01.01, 12:06]
Die Vergleichsverwalter von letsbuyit.com haben am heutigen Mittwoch beim Amsterdamer Landgericht Anschlusskonkurs beantragt. Das Gericht wird am Freitag über den Antrag entscheiden. Die Aktie ist bis auf weiteres vom Handel ausgesetzt. Damit dürften endgültig Spekulationen beendet sein, das Unternehmen könne noch gerettet werden. Anleger müssen damit rechnen, dass die Aktie bei Wiederaufnahme ins Bodenlose stürzt. Der letzte Kurs war 0,46 Cent.
Der Internethändler hatte sich kurz vor dem Ende noch per Pflichtmitteilung eine Auseinandersetzung mit der Nachrichtenagentur Reuters geliefert. Bis zum Mittag blieb die Aktie Spielball von mutigen Spekulanten.
letsbuyit steht seit Ende Dezember unter Verwaltung von zwei Mitgliedern der Amsterdamer Kanzlei Van Doorne. Am Dienstag Mittag hatte ein Sprecher der Kanzlei gegenüber Reuters mitgeteilt, letsbuyit werde bis 17 Uhr eine Mitteilung über eine vorgeschlagene Transaktion veröffentlichen. Im Vorfeld war darüber spekuliert worden, der französische Internethändler Dealpartners.com oder der norwegische Internethändler CoShopper könnten Teile von letsbuyit oder das gesamte Unternehmen übernehmen.
Der Aktienkurs war gestern in der Spitze bis auf 0,57 Euro angestiegen, gab jedoch wieder nach, als bis 17 Uhr keine Meldung erfolgte. Der Schlusskurs lag bei 0,43 Euro. Um 17:22 Uhr zitierte dann Reuters in einer Meldung einen Van-Doorne-Sprecher: „Die Entwicklungen, die wir heute morgen vorausgesehen hatten, haben sich ein wenig verändert.“ Gestern abend dementierte Van Doorne dieses Zitat jedoch per Ad-hoc: „Die Information, die heute von Reuters herausgegeben wurde, ... ist nicht von den Verwaltern von Letsbuyit.com N.V. oder einem in ihrem Namen handelnden Sprecher verbreitet worden.“
Reuters bleibt unterdessen bei seiner Darstellung: „Wir haben keinen Anlass, an unserer Nachricht etwas zu ändern“, sagte Chefredakteur Peter Rall gegenüber BÖRSE ONLINE.
letsbuyit.com war am 21. Juni 2000 am Neuen Markt gestartet, nachdem der Börsengang zuvor mehrere Male verschoben worden war. Der Emissionspreis lag bei 3,50 Euro, der Emissionserlös waren 62,3 Millionen Euro. Am 28. Dezember meldete das Unternehmen, es habe Antrag auf Durchführung eines vorläufigen Moratoriums nach niederländischem Recht gestellt. Seitdem ist der Geschäftsbetrieb eingestellt, auf der Website ist der Hinweis zu lesen: „LetsBuyIt.com kann momentan Ihre Bestellung nicht entgegennehmen. Wir bitten um Ihr Verständnis.“
Die Schutzgemeinschaft der Kleinanleger (SdK) hat unterdessen darauf hingewiesen, dass am kommenden Montag die Haltefrist der Altaktionäre abläuft. Diese halten nach SdK-Angaben noch rund 70 Millionen Papiere, für die sie teilweise nur 0,01 Euro bezahlt haben. Anleger sollten sich laut SdK deshalb nicht von dem optisch billigen Kurswert täuschen lassen.
von Joachim Dreykluft [17.01.01, 12:06]
Die Vergleichsverwalter von letsbuyit.com haben am heutigen Mittwoch beim Amsterdamer Landgericht Anschlusskonkurs beantragt. Das Gericht wird am Freitag über den Antrag entscheiden. Die Aktie ist bis auf weiteres vom Handel ausgesetzt. Damit dürften endgültig Spekulationen beendet sein, das Unternehmen könne noch gerettet werden. Anleger müssen damit rechnen, dass die Aktie bei Wiederaufnahme ins Bodenlose stürzt. Der letzte Kurs war 0,46 Cent.
Der Internethändler hatte sich kurz vor dem Ende noch per Pflichtmitteilung eine Auseinandersetzung mit der Nachrichtenagentur Reuters geliefert. Bis zum Mittag blieb die Aktie Spielball von mutigen Spekulanten.
letsbuyit steht seit Ende Dezember unter Verwaltung von zwei Mitgliedern der Amsterdamer Kanzlei Van Doorne. Am Dienstag Mittag hatte ein Sprecher der Kanzlei gegenüber Reuters mitgeteilt, letsbuyit werde bis 17 Uhr eine Mitteilung über eine vorgeschlagene Transaktion veröffentlichen. Im Vorfeld war darüber spekuliert worden, der französische Internethändler Dealpartners.com oder der norwegische Internethändler CoShopper könnten Teile von letsbuyit oder das gesamte Unternehmen übernehmen.
Der Aktienkurs war gestern in der Spitze bis auf 0,57 Euro angestiegen, gab jedoch wieder nach, als bis 17 Uhr keine Meldung erfolgte. Der Schlusskurs lag bei 0,43 Euro. Um 17:22 Uhr zitierte dann Reuters in einer Meldung einen Van-Doorne-Sprecher: „Die Entwicklungen, die wir heute morgen vorausgesehen hatten, haben sich ein wenig verändert.“ Gestern abend dementierte Van Doorne dieses Zitat jedoch per Ad-hoc: „Die Information, die heute von Reuters herausgegeben wurde, ... ist nicht von den Verwaltern von Letsbuyit.com N.V. oder einem in ihrem Namen handelnden Sprecher verbreitet worden.“
Reuters bleibt unterdessen bei seiner Darstellung: „Wir haben keinen Anlass, an unserer Nachricht etwas zu ändern“, sagte Chefredakteur Peter Rall gegenüber BÖRSE ONLINE.
letsbuyit.com war am 21. Juni 2000 am Neuen Markt gestartet, nachdem der Börsengang zuvor mehrere Male verschoben worden war. Der Emissionspreis lag bei 3,50 Euro, der Emissionserlös waren 62,3 Millionen Euro. Am 28. Dezember meldete das Unternehmen, es habe Antrag auf Durchführung eines vorläufigen Moratoriums nach niederländischem Recht gestellt. Seitdem ist der Geschäftsbetrieb eingestellt, auf der Website ist der Hinweis zu lesen: „LetsBuyIt.com kann momentan Ihre Bestellung nicht entgegennehmen. Wir bitten um Ihr Verständnis.“
Die Schutzgemeinschaft der Kleinanleger (SdK) hat unterdessen darauf hingewiesen, dass am kommenden Montag die Haltefrist der Altaktionäre abläuft. Diese halten nach SdK-Angaben noch rund 70 Millionen Papiere, für die sie teilweise nur 0,01 Euro bezahlt haben. Anleger sollten sich laut SdK deshalb nicht von dem optisch billigen Kurswert täuschen lassen.