Alfra, 270 "Sogar in den USA weiß man mit Sicherheit nicht, ob man nicht doch deutlich mehr fördern könnte, vorausgesetzt man fördert in Alaska und off-shore, Tief unterm dem Ozean."
Klar könnte die USA mittelfristig mehr fördern - aber nur zu dem Preis, dass die darauffolgender Absturz bei der Ölförderung nur umso schneller stattfinden würde. Die USA hat Peak Oil bereits längst erlebt, anfang 1971 - das ist unumkehrbar für die USA, auch wenn Obama morgen seine ganze Armee zur Ölförderung, Ölsuche, Entwicklung von Ölfeldern abkommandieren würde. Das bestreitet nicht einmal mehr die EIA oder USGS.
Um für die USA neue Hochs bei der Ölproduktion zu erzeugen, müsste die USA mehrere Ölfelder finden, die grösser sind als das bisher grösste Ölfeld in der Geschichte der USA: Prudhoe Bay. Und das müsste zudem ON SHORE sein - was völlig ausgeschlossen ist, da die USA zu den allerbest explorierten Ländern der Welt gehört. Und selbst WENN man OFF SHORE in den USA noch 2-3 grössere Ölfelder finden sollte als als das bisher grösste (Prudhoe Bay), könnte die USA dennoch keine neue Förderhochs herzeugen. Das wäre einfach nicht machbar mit off shore feldern. "Nicht machbar" deshalb, weil man nicht hunderte und tausende Bohrinseln aufstellen könnte. Man konnte aber in Texas über 25.000 Förderpumpen aufstellen. Off shore und erst recht nicht in der Tiefsee oder im Polarbereich, sind bei vergleichbarer Grösse nicht annähernd solche Fördermengen möglich wie bei On Shore Feldern.
Immer wieder wird von "gigantischen möglichen Ölvorkommen" unter den Polen gesprochen. Ja bitte wie sollte denn das Öl dort entstanden sein ?? Öl entstand durch massive Algenblüten in warmen Gewässern. Nicht umsonst gibt das meiste Öl in warmen Gefilden (oder die, die es in der Erdgeschichte einmal waren): mittlerer Osten, Nord- und Zentralafrika, Texas, Golf von Mexiko, Venezuela... In kalten Gewässern konnte es keine solchen Algenblüten geben. Das Öl in der Nordsee stammt aus Algenblüten, die der Golfstrom Richtung Skandinavien brachte. Ähnlich der Pazifik, der die Algen nach Prudhoe Bay brachte. Aber daraus zu schließen, dass unter den Polarkappen noch gigantische Ölvorkommen sein würden, halte ich für sehr "optimistisch".
Öl im Norden ist daher die Ausnahme. Wirklich naiv wird es spätestens, wenn irgendwelche Theoretiker (nicht du, Alfstr) dann aber ihre Hoffnungen auf "riesige gefrorene Methangasvorkommen am Meeresboden" setzen (warum nicht auf die einfacher zugänglichen methanhältigen Permafrostböden Sibierens ;0) - oder auch etwas "witzig": Solarprojekte in der Sahara, "weil schon ein Bruchteil der Sahara ganz Europa mit Strom versorgen könnte" Klar wir begeben uns von einer Abhängigkeit OPEC - in die andere Abhängigkeit und Verletzlichkeit: Sonnenstrom aus gigantischen Solarkraftwerken in der Sahara. g*** sorry. Solche Ideen, können nur von marktgläubigen Theoretikern kommen, die von der Praxis keine Ahnung haben. Ich weiss, dass es solche Projekte gibt, aber weder die Sahara und erst recht nicht die gefrorenen Methanböden unter dem Meer werden zukünftig eine Rolle spielen. Es gibt da schon weit bessere Beispiele zu alternativen Energien, die insgesamt natürlich schon eine Rolle spielen und deren Rolle noch wachsen wird (wen auch zu langsam) - aber es gibt hier nicht EINE Antwort, sondern nur Summe vieler kleiner "alternativer" Antworten. Und genau das zeigt auch auf, dass es noch nicht DIE Lösung im doppelten Sinne gibt: es gibt noch nicht DIE Lösung wie mit Peak Oil umgegangen werden kann. Im Gegenteil, wenn ich mir die USA oder auch Europa ansehe - die Abhängigkeit vom Öl ist heute noch genauso gross wie vor 5, 10 oder 20 Jahren. Stoppt die OPEC ihre Lieferungen, dann fahren binnen weniger Tage nur noch Fahrzeuge der Armee und Sicherheitsdienste auf den Strassen von Europa und USA. Spätest nach wenigen Wochen würde totales Chaos und Panik ausbrechen. Das ist bleibt zwar hoffentlich auch nur Theorie zeigt aber wie hoch nach wie vor die Abhängigkeit ist - trotz aller Bemühungen , Subventionen, und Versprechungen (Obama) der letzten Jahre.
@ Al: Leonardo Maugeri. Ist von der Ölwirtschaft. Ich kann dir 10 Experten aus der Ölwirtschaft aufzählen, die sagen werden (ehrlich oder nicht), dass Peak Oil eine Lüge ist. Beweis ist da noch keiner. Ich kann Dir auch 10 Experten aus der Ölindustrie nennen, die sagen werden, dass Peak Oil bereits stattfindet. Beweis ist das ebenfalls keiner.
Tatsache ist aber, dass die Förderpeaks von 75-76 Mio Barrel Crude pro Tag von 2005 und 2008 nicht mehr erreicht wurden. Damit ist die Peak Oil These weiterhin aufecht - bis ihr Gegenteil bewiesen ist. Und wenn jemand fast auf fanatische Weise beschört, dass Peak Oil eine Lüge ist, dann würde ich mir schon irgendwelche Fakten erwarten, und nicht irgendeine "Experten"meinung aus der Ölindustrie.
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PS: Rogers hat oben in 267 die "Total liquids" erwähnt, die selbst Biotreibstoffe beinhalten. Ich spreche von "Crude"(Rohöl).
Zu Peak Oil: Die USA (1971) hat, wie viele andere Länder auch in seiner Ölförderung gepeakt. Die GOBALE Förderung des endlichen Rohstoffes ist nichts anderes die Summer aller Länder der Welt. Bevor ich etwa fördern kann, muss es gefunden werden.
@ Alfastr: siehe unten welch "grossen" Einfluss der Fund und die Inbetriebnahme des grössten Ölfeldes der USA auf die Gesamtförderkurve der USA hatte. Auf die Welt umgemünzt bedeutet das: WENN einmal die Welt gepeakt hat (wie ich von andere glauben, dass dies in diesen Jahren statt findet bzw. bereits stattgefunden hat), dann brauchst du EINIGE NEUE Ölfelder von der Grösse und Qualität (im Sinne von Zuänglichkeit) von Ghawar (= grösstes Ölfeld der Welt). Aber die müsste man erstmals finden. Viel Glück beim Suchen !
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