Ich habe mir erlaubt eine Analyse des Aktienservice-Teams hier zu posten, weil er den Nagel auf den Kopf trifft und ruhig alle ihn lesen sollten, finde ich:
LEITKULTUR AN DER BOERSE
Nachdem der Begriff "deutsche Leitkultur" in den Medien derzeit
heiss diskutiert wird, sei die Frage erlaubt, inwiefern dieser
Begriff auch im Boersengeschehen Anwendung finden sollte. Zu
allererst ist die primaere Ethik an der Boerse natuerlich auf
die Kapitalvermehrung ausgerichtet. Sollten hierbei die Leit-
regeln jedoch zu leger gehandhabt werden, wird das gesamte
Konstrukt in Frage gestellt, wodurch die Boerse scheinbar an
Attraktivitaet zu verlieren droht.
Nach kapitalmarkttechnischer Definition ist der Neue Markt in
erster Linie ein Wagnis- bzw. Risikokapitalmarkt. Dies sollten
Investoren nie aus den Augen verlieren:
Nach Gigabell und teamwork werden die Gefahren insbesondere am
Neuen Markt erstmals in realistischem Ausmass dokumentiert.
Grund zum Klagen sehen wir indes nicht, denn sowohl bei Giga-
bell, als auch bei teamwork - insbesondere bei Gigabell hatten
wir zwischenzeitlich mehrfach gewarnt bzw. bereits von einer
Zeichnung abgeraten. Auch bei Allgeier, deren Ende wir ebenfalls
bald erwarten, hatten wir bereits zum Zeitpunkt des IPO's von
einem Engagement abgeraten. Alle vorgenannten Unternehmen zeich-
neten sich durch vollmundige Versprechungen, eine marktschreie-
risch dilettantische Marktkommunikation und ueber ein defizi-
taeres Unternehmenskonzept aus.
Anleger, welche sich regelmaessig ueber den Stand der wirt-
schaftlichen Verfassung ihrer Depotpositionen informieren,
duerfte nicht entgangen sein, dass sich vorgenannte Unternehmen
bereits lange vor dem Eklat in kritischer Verfassung befanden.
Insofern traf es vornehmlich Anleger, die mit wenig Arbeit viel
Geld verdienen moechten. In anderen Bereichen schon schwer
genug, ist dies an der Boerse jedoch bereits von vorneherein
zum Scheitern verurteilt.
Gigabell wurde noch kurz vor der Pleite von dem Anlagermagazin
"Der Aktionaer" empfohlen, das Anlegermagazin "Teleboerse"
pries teamwork vor einigen Wochen gar als 100%-Chance an. Gut:
Irren ist menschlich.
Bezeichnend allerdings ist hierbei insbesondere, dass auch die
WestLB-Panmure (beachte: die WestLB war Konsortialfuehrer beim
IPO von teamwork) das Unternehmen noch vor wenigen Monaten mit
einem Kursziel von 85 Euro (jetziger Kurs: 3,70 Euro) zum Kauf
empfahl. Vergleichen Sie hierzu unseren Bericht in Ausgabe #88
(Marktkommunikation ohne Ethik).
Kurze Zeit nach der WestLB-Panmure-Empfehlung mit Kursziel 85
Euro verweigerte die WestLB den teamwork-Angaben zufolge aller-
dings einen Konsortialkredit ueber 5 Mio DM. Ein fundierter
Sanierungsplan habe nicht vorgelegen, hiess es hierzu lapidar.
Diese Doppelmoral ist zwar rechtlich und betriebswirtschaftlich
einwandfrei zu definieren, der WestLB duerfte es jedoch schwer
fallen, dem geschaedigten Aktionaer dies ohne Vertrauensverlust
zu erklaeren.
Wie Ihnen als Leser mittlerweile bekannt sein duerfte,
uebernehmen konsortialfuehrende Kreditinstitute meist auch
die bezahlte Verpflichtung, das Interesse in dem jeweiligen
Titel auch nach dem IPO durch "gelegentliche Researchberichte"
aufrecht zu erhalten. Bei dieser Taetigkeit sollten entsprech-
ende Institute jedoch mehr kaufmaennische Sorgfaltspflicht und
Realitaet als vermeintlich objektive Instanz - so zumindest
werden sie vom unbedarften Anleger betrachtet - walten lassen,
da sie sich ansonsten selbst keinen Gefallen tun.
Absehbare "Fehleinschaetzungen" und Aktionen wie die vorgenannte
ziehen fuer das entsprechende Kreditinstitut unweigerlich einen
Vertrauensverlust der Anleger nach sich. Zeitgleich fragt sich
der Privatanleger mit Recht, inwiefern Banken - die als Konsor-
tialmitglied eigentlich Einblick in die aktuelle Geschaefts-
situation des von ihr an die Boerse gebrachten und betreuten
Unternehmens haben sollten - tatsaechlich in der Lage sind,
fundierte Empfehlungen auszusprechen. Der Gewissenskonflikt
der Banken wird hierbei offensichtlich.
Dies gibt sogenannten unabhaengigen Magazinen, Medien oder
Analystenhaeusern die Moeglichkeit, ein grosses Interesse zu
erlangen. Doch auch hier trueben Skandale wie zuletzt das
Rechtsverfahren gegen den stellvertretenden Chefredakteur der
Anlegerzeitschift "Der Aktionaer", Sascha Opel, das Bild ein.
Hierbei deutlich unter Druck geraten ist auch der Herausgeber
des Magazins, Bernd Foertsch, der zugleich Berater mehrerer
schwerpunktmaessig am Neuen Markt investierender Investment-
fonds ist.
Inwiefern hier nun der Tatbestand des Insiderhandels oder des
frontrunnings erfuellt ist, halten wir fuer voellig unrelevant.
Bernd Foertsch, der allgemein als "Mister Dausend" bezeichnet
wird, bekannte sich unserer Definition nach im letzten Jahr
indirekt aber oeffentlich zur Kursmanipulation, indem er in
einem Interview sinngemaess sagte: "Natuerlich testet man dann
mal an, wie weit die (die empfohlenen Titel) noch laufen koennen".
Diese Geschaeftsmanier duerfte jedoch jedem Leser des Magazins
bekannt sein, Foertsch machte hieraus ehrlicherweise nie ein
Geheimnis. Etwas verwerfliches sehen wir hierbei auch nicht.
Niemand zwingt den Anleger, offensichtlich und mehrfach gepushte
Aktien zu kaufen.
Dies tun Anleger lediglich in der Hoffnung, dass andere Anleger
auf den fahrenden Zug aufspringen und somit entsprechende
Gewinne erzielt werden koennen. Die zusaetzlichen Risiken sind
demnach bekannt. Dementsprechend wenig Relevanz besitzen unserer
Meinung nach die hierzu publizierte Analysen, ueber die funda-
mentale Aufstellung eines Unternehmens sagen sie wenig aus. Das
Ziel ist hierbei ist eben ein anderes. In von Euphorie getrie-
benen Boersenphasen erzielen einige Leser des Magazins mitunter
interessante Gewinne.
So zaehlt Foertsch, dies muss man vorbehaltslos anerkennen, zu
den erfolgreichsten Fondsberatern weltweit. So erzielte der von
ihm beratene DAC-UI-Fonds mit einer Dreijahres-Performance von
knapp 700% zu den erfolgreichsten Investmentfonds weltweit.
Weitaus irrefuehrender fuer den Anleger sind Statements und
Analystenkommentare von vergleichsweise renommierten Insti-
tuten, die von weniger versierten Anlegern aufgrund des bekann-
ten, dahinterstehenden Namens der entsprechenden Bank, fuer
bare Muenze genommen werden. Er sollte diese Analysen unbedingt
auf Objektivitaet hin pruefen. Diese wiederum ist nach unserem
Verstaendis grundsaetzlich in Frage zu stellen, wenn das empfeh-
lungsgebende Institut am Boersengang des Berichtsobjekts
beteiligt war.
Hierbei sei erwaehnt, dass Banken oder US-Brokerhaeuser mit ent-
sprechenden Marktempfehlungen vielfach eigene Interessen ver-
folgen. Dies ist jedoch voellig legitim, da auch diese Banken
ihren Aktionaeren und Gesellschaftern eine moeglichst attraktive
Gewinnentwicklung schuldig sind. Insofern traegt der unbedarfte
Anleger den Hauptteil der Schuld. Unbedarfte Anleger aber
sind in der Regel die weniger versierten, neuen und meist
noch entsprechend jungen Aktionaere.
Diesen gegenueber sollte man jedoch ein wenig mehr Fairness und
Transparenz entgegenbringen, da diese schlussendlich die notwen-
digen Liquiditaetssteigerungen an die Markte bringen, von denen
versierte Aktionaere, Bankinstitute, Wertpapierhandelshaeuser
und Institutionelle gleichermassen profitieren.
Letztlich jedoch ist der Aktionaer allein verantwortlich, auch
ist es keineswegs Pflicht der Banken und Brokerhaeuser, auch die
Anlegerschaft, die nicht hauseigene Kunden sind, zu bereichern.
Das Geldverdienen an den Boersen ist schwieriger geworden. Dies
betrifft allerdings nur solche Anleger, die viel Geld verdienen
wollen, gleichzeitig aber nicht bereit sind, das hierzu erfor-
derliche Arbeitspensum zu leisten.
Beispielsweise mit der Entwicklung unseres Musterdepots wollen
wir unseren Lesern dokumentieren, dass es durchaus moeglich ist,
bei geringem Risikocharakter (restriktive Stop-Loss-Technik)
eine weit ueber dem Gesamtmarkt liegende Performance zu erwirt-
schaften, was uns mit einer Outperformance des Referenzindexes
Nemax all share von rund 50% im laufenden Jahr auch gelungen
ist. Dies ist jedoch keineswegs das Produkt von Zufall oder
Glueck, es ist aber auch nicht unbedingtes Zeichen besonderer
Intelligenz oder Kompetenz, sondern in erster Linie das Resultat
von harter, zeitaufwendiger und disziplinierter Arbeit.
Ein gutes Beispiel hierfuer ist der Fondsmanager, der nicht
selten einem Arbeitstag von 16 Stunden hat. Will der Anleger
aehnlich erfolgreich an den Maerkten agieren, ist dies ohne
aedequaten Zeitaufwand schlichtweg unmoeglich. Trefflich unter-
mauert wird dies zudem durch die Statistik, dass es ungeachtet
des Arbeitsaufwandes kaum mehr als 10% aller Fondsmanager
gelingt, die Performance des zugrundeliegenden Referenzindexes
dauerhaft zu uebertreffen.
Ist der Anleger jedoch gewillt, ein entsprechendes Arbeitspen-
sum an kontinuierlichem Research und Analysetaetigkeit zu leis-
ten, besitzt er die besten Voraussetzungen, um langfristig
erfolgreich an den Maerkten zu agieren. Ist er hingegen hierzu
nicht bereit - oder verfuegt er schlichtweg nicht ueber die
erforderliche Zeit - sollte er sein Geld lieber den Fonds-
managern anvertrauen.
Im Gegensatz zu zweifellos begruessenswerten Initiativen wie
bspw. die SdK (Schutzgemeinschaft der Kleinaktionaere), plae-
dieren wir nicht auf definiertere und juristisch konsequenter
beachtete gesetzliche Richtlinien, Auflagen und Restriktionen,
sondern appellieren an die Eigenverantwortlichkeit der Aktio-
naere. Diese ist fuer den einzelnen naemlich durchaus steuer-
und kontrollierbar, waehrend Korruption und Missbrauch niemals
ausgemerzt werden koennen, zumal die Strukturen am Aktienmarkt
sowie das vereinte Interesse an der Kapitalvermehrung Ueber-
vorteilung zwangslaeufig beguenstigen.
Dies ist jedoch mit einem entsprechenden Engagement verbunden.
In diesem Zusammenhang sollte sich jeder Anleger selbstkritisch
die Frage stellen, inwiefern er in Bezug auf sein geleistetes
Arbeitspensum tatsaechlich "gewinnberechtigt" ist.
Herzlichst, Ihre Redaktion von Aktienservice.de
LEITKULTUR AN DER BOERSE
Nachdem der Begriff "deutsche Leitkultur" in den Medien derzeit
heiss diskutiert wird, sei die Frage erlaubt, inwiefern dieser
Begriff auch im Boersengeschehen Anwendung finden sollte. Zu
allererst ist die primaere Ethik an der Boerse natuerlich auf
die Kapitalvermehrung ausgerichtet. Sollten hierbei die Leit-
regeln jedoch zu leger gehandhabt werden, wird das gesamte
Konstrukt in Frage gestellt, wodurch die Boerse scheinbar an
Attraktivitaet zu verlieren droht.
Nach kapitalmarkttechnischer Definition ist der Neue Markt in
erster Linie ein Wagnis- bzw. Risikokapitalmarkt. Dies sollten
Investoren nie aus den Augen verlieren:
Nach Gigabell und teamwork werden die Gefahren insbesondere am
Neuen Markt erstmals in realistischem Ausmass dokumentiert.
Grund zum Klagen sehen wir indes nicht, denn sowohl bei Giga-
bell, als auch bei teamwork - insbesondere bei Gigabell hatten
wir zwischenzeitlich mehrfach gewarnt bzw. bereits von einer
Zeichnung abgeraten. Auch bei Allgeier, deren Ende wir ebenfalls
bald erwarten, hatten wir bereits zum Zeitpunkt des IPO's von
einem Engagement abgeraten. Alle vorgenannten Unternehmen zeich-
neten sich durch vollmundige Versprechungen, eine marktschreie-
risch dilettantische Marktkommunikation und ueber ein defizi-
taeres Unternehmenskonzept aus.
Anleger, welche sich regelmaessig ueber den Stand der wirt-
schaftlichen Verfassung ihrer Depotpositionen informieren,
duerfte nicht entgangen sein, dass sich vorgenannte Unternehmen
bereits lange vor dem Eklat in kritischer Verfassung befanden.
Insofern traf es vornehmlich Anleger, die mit wenig Arbeit viel
Geld verdienen moechten. In anderen Bereichen schon schwer
genug, ist dies an der Boerse jedoch bereits von vorneherein
zum Scheitern verurteilt.
Gigabell wurde noch kurz vor der Pleite von dem Anlagermagazin
"Der Aktionaer" empfohlen, das Anlegermagazin "Teleboerse"
pries teamwork vor einigen Wochen gar als 100%-Chance an. Gut:
Irren ist menschlich.
Bezeichnend allerdings ist hierbei insbesondere, dass auch die
WestLB-Panmure (beachte: die WestLB war Konsortialfuehrer beim
IPO von teamwork) das Unternehmen noch vor wenigen Monaten mit
einem Kursziel von 85 Euro (jetziger Kurs: 3,70 Euro) zum Kauf
empfahl. Vergleichen Sie hierzu unseren Bericht in Ausgabe #88
(Marktkommunikation ohne Ethik).
Kurze Zeit nach der WestLB-Panmure-Empfehlung mit Kursziel 85
Euro verweigerte die WestLB den teamwork-Angaben zufolge aller-
dings einen Konsortialkredit ueber 5 Mio DM. Ein fundierter
Sanierungsplan habe nicht vorgelegen, hiess es hierzu lapidar.
Diese Doppelmoral ist zwar rechtlich und betriebswirtschaftlich
einwandfrei zu definieren, der WestLB duerfte es jedoch schwer
fallen, dem geschaedigten Aktionaer dies ohne Vertrauensverlust
zu erklaeren.
Wie Ihnen als Leser mittlerweile bekannt sein duerfte,
uebernehmen konsortialfuehrende Kreditinstitute meist auch
die bezahlte Verpflichtung, das Interesse in dem jeweiligen
Titel auch nach dem IPO durch "gelegentliche Researchberichte"
aufrecht zu erhalten. Bei dieser Taetigkeit sollten entsprech-
ende Institute jedoch mehr kaufmaennische Sorgfaltspflicht und
Realitaet als vermeintlich objektive Instanz - so zumindest
werden sie vom unbedarften Anleger betrachtet - walten lassen,
da sie sich ansonsten selbst keinen Gefallen tun.
Absehbare "Fehleinschaetzungen" und Aktionen wie die vorgenannte
ziehen fuer das entsprechende Kreditinstitut unweigerlich einen
Vertrauensverlust der Anleger nach sich. Zeitgleich fragt sich
der Privatanleger mit Recht, inwiefern Banken - die als Konsor-
tialmitglied eigentlich Einblick in die aktuelle Geschaefts-
situation des von ihr an die Boerse gebrachten und betreuten
Unternehmens haben sollten - tatsaechlich in der Lage sind,
fundierte Empfehlungen auszusprechen. Der Gewissenskonflikt
der Banken wird hierbei offensichtlich.
Dies gibt sogenannten unabhaengigen Magazinen, Medien oder
Analystenhaeusern die Moeglichkeit, ein grosses Interesse zu
erlangen. Doch auch hier trueben Skandale wie zuletzt das
Rechtsverfahren gegen den stellvertretenden Chefredakteur der
Anlegerzeitschift "Der Aktionaer", Sascha Opel, das Bild ein.
Hierbei deutlich unter Druck geraten ist auch der Herausgeber
des Magazins, Bernd Foertsch, der zugleich Berater mehrerer
schwerpunktmaessig am Neuen Markt investierender Investment-
fonds ist.
Inwiefern hier nun der Tatbestand des Insiderhandels oder des
frontrunnings erfuellt ist, halten wir fuer voellig unrelevant.
Bernd Foertsch, der allgemein als "Mister Dausend" bezeichnet
wird, bekannte sich unserer Definition nach im letzten Jahr
indirekt aber oeffentlich zur Kursmanipulation, indem er in
einem Interview sinngemaess sagte: "Natuerlich testet man dann
mal an, wie weit die (die empfohlenen Titel) noch laufen koennen".
Diese Geschaeftsmanier duerfte jedoch jedem Leser des Magazins
bekannt sein, Foertsch machte hieraus ehrlicherweise nie ein
Geheimnis. Etwas verwerfliches sehen wir hierbei auch nicht.
Niemand zwingt den Anleger, offensichtlich und mehrfach gepushte
Aktien zu kaufen.
Dies tun Anleger lediglich in der Hoffnung, dass andere Anleger
auf den fahrenden Zug aufspringen und somit entsprechende
Gewinne erzielt werden koennen. Die zusaetzlichen Risiken sind
demnach bekannt. Dementsprechend wenig Relevanz besitzen unserer
Meinung nach die hierzu publizierte Analysen, ueber die funda-
mentale Aufstellung eines Unternehmens sagen sie wenig aus. Das
Ziel ist hierbei ist eben ein anderes. In von Euphorie getrie-
benen Boersenphasen erzielen einige Leser des Magazins mitunter
interessante Gewinne.
So zaehlt Foertsch, dies muss man vorbehaltslos anerkennen, zu
den erfolgreichsten Fondsberatern weltweit. So erzielte der von
ihm beratene DAC-UI-Fonds mit einer Dreijahres-Performance von
knapp 700% zu den erfolgreichsten Investmentfonds weltweit.
Weitaus irrefuehrender fuer den Anleger sind Statements und
Analystenkommentare von vergleichsweise renommierten Insti-
tuten, die von weniger versierten Anlegern aufgrund des bekann-
ten, dahinterstehenden Namens der entsprechenden Bank, fuer
bare Muenze genommen werden. Er sollte diese Analysen unbedingt
auf Objektivitaet hin pruefen. Diese wiederum ist nach unserem
Verstaendis grundsaetzlich in Frage zu stellen, wenn das empfeh-
lungsgebende Institut am Boersengang des Berichtsobjekts
beteiligt war.
Hierbei sei erwaehnt, dass Banken oder US-Brokerhaeuser mit ent-
sprechenden Marktempfehlungen vielfach eigene Interessen ver-
folgen. Dies ist jedoch voellig legitim, da auch diese Banken
ihren Aktionaeren und Gesellschaftern eine moeglichst attraktive
Gewinnentwicklung schuldig sind. Insofern traegt der unbedarfte
Anleger den Hauptteil der Schuld. Unbedarfte Anleger aber
sind in der Regel die weniger versierten, neuen und meist
noch entsprechend jungen Aktionaere.
Diesen gegenueber sollte man jedoch ein wenig mehr Fairness und
Transparenz entgegenbringen, da diese schlussendlich die notwen-
digen Liquiditaetssteigerungen an die Markte bringen, von denen
versierte Aktionaere, Bankinstitute, Wertpapierhandelshaeuser
und Institutionelle gleichermassen profitieren.
Letztlich jedoch ist der Aktionaer allein verantwortlich, auch
ist es keineswegs Pflicht der Banken und Brokerhaeuser, auch die
Anlegerschaft, die nicht hauseigene Kunden sind, zu bereichern.
Das Geldverdienen an den Boersen ist schwieriger geworden. Dies
betrifft allerdings nur solche Anleger, die viel Geld verdienen
wollen, gleichzeitig aber nicht bereit sind, das hierzu erfor-
derliche Arbeitspensum zu leisten.
Beispielsweise mit der Entwicklung unseres Musterdepots wollen
wir unseren Lesern dokumentieren, dass es durchaus moeglich ist,
bei geringem Risikocharakter (restriktive Stop-Loss-Technik)
eine weit ueber dem Gesamtmarkt liegende Performance zu erwirt-
schaften, was uns mit einer Outperformance des Referenzindexes
Nemax all share von rund 50% im laufenden Jahr auch gelungen
ist. Dies ist jedoch keineswegs das Produkt von Zufall oder
Glueck, es ist aber auch nicht unbedingtes Zeichen besonderer
Intelligenz oder Kompetenz, sondern in erster Linie das Resultat
von harter, zeitaufwendiger und disziplinierter Arbeit.
Ein gutes Beispiel hierfuer ist der Fondsmanager, der nicht
selten einem Arbeitstag von 16 Stunden hat. Will der Anleger
aehnlich erfolgreich an den Maerkten agieren, ist dies ohne
aedequaten Zeitaufwand schlichtweg unmoeglich. Trefflich unter-
mauert wird dies zudem durch die Statistik, dass es ungeachtet
des Arbeitsaufwandes kaum mehr als 10% aller Fondsmanager
gelingt, die Performance des zugrundeliegenden Referenzindexes
dauerhaft zu uebertreffen.
Ist der Anleger jedoch gewillt, ein entsprechendes Arbeitspen-
sum an kontinuierlichem Research und Analysetaetigkeit zu leis-
ten, besitzt er die besten Voraussetzungen, um langfristig
erfolgreich an den Maerkten zu agieren. Ist er hingegen hierzu
nicht bereit - oder verfuegt er schlichtweg nicht ueber die
erforderliche Zeit - sollte er sein Geld lieber den Fonds-
managern anvertrauen.
Im Gegensatz zu zweifellos begruessenswerten Initiativen wie
bspw. die SdK (Schutzgemeinschaft der Kleinaktionaere), plae-
dieren wir nicht auf definiertere und juristisch konsequenter
beachtete gesetzliche Richtlinien, Auflagen und Restriktionen,
sondern appellieren an die Eigenverantwortlichkeit der Aktio-
naere. Diese ist fuer den einzelnen naemlich durchaus steuer-
und kontrollierbar, waehrend Korruption und Missbrauch niemals
ausgemerzt werden koennen, zumal die Strukturen am Aktienmarkt
sowie das vereinte Interesse an der Kapitalvermehrung Ueber-
vorteilung zwangslaeufig beguenstigen.
Dies ist jedoch mit einem entsprechenden Engagement verbunden.
In diesem Zusammenhang sollte sich jeder Anleger selbstkritisch
die Frage stellen, inwiefern er in Bezug auf sein geleistetes
Arbeitspensum tatsaechlich "gewinnberechtigt" ist.
Herzlichst, Ihre Redaktion von Aktienservice.de