Lehman erhöht den Aktienanteil im Modellportfolio
London, 27. März (Bloomberg) - Die Lehman Brothers Holding Inc. hat den Anteil der Aktien in ihrem globalen Modellportfolio zu Lasten von Rentenwerten und Geldmarkttiteln erhöht. Die amerikanische Investmentbank ist der Meinung, dass die Aktienkurse weit genug gefallen sind und die Gewinnaussichten realistisch wiederspiegeln. Die Gewichtung der Aktien wurde von 60 Prozent auf 70 Prozent erhöht, während der Anteil der Anleihen auf von 35 auf 30 Prozent und Geldmarktanlagen von 5 auf Null Prozent vermindert wurden. Im gleichen Zug wurden Computer-Aktien im Portefeuille von ,neutral" auf ,übergewichten" hochgestuft.
Der Standard & Poor's 500 Index ist dieses Jahr um 14 Prozent und in den letzten zwölf Monaten um 25 Prozent gefallen. Aktien werden nun auf einem Niveau gehandelt, das zuletzt im September 1998 erreicht wurde. Damals drückten Befürchtungen, Russland könne Schulden nicht mehr bedienen, die Aktien nach unten, erklärt Joseph Rooney, Chief Global Strategist bei Lehman. ,Aktien sind jetzt billig genug", erläutert er in einem Anlegerbrief. ,Auf Basis der Schlusskurse vom Donnerstag befinden sich die Aktienbewertungen nun auf einem Level, auf dem normalerweise eine Trendwende eingeläutet wird."
,Mit Aktien scheint man nichts falsch zu machen", sagt Rupert Della-Porta, der die Aktieninvestments bei Aberdeen Asset Management verantwortet. ,Die Bewertungen haben sich normalisiert. Die schlechten Nachrichten der letzten Zeit sind kaum noch zu überbieten. Jede noch so kleine Verbesserung dürfte eine Kurserholung nach sich ziehen."
Lehman steht mit seinem höheren Aktien-Gewicht für weltweit anlegende Portfolios nicht alleine. Im Januar empfahl Schroder Salomon Smith Barney seinen Anlegern, 70 Prozent in Aktien, 27 Prozent in Anleihen und 3 Prozent in Geldmarkttiteln zu investieren. Morgan Stanley Dean Witter schlug am 26. Februar vor, 68 Prozent in Aktien, 24 Prozent in Anleihen, 4 Prozent in Geldmarkttiteln und den Rest anderweitig anzulegen. In seinem europäischen Modell-Portfolio wurde die Gewichtung der Aktien dieser Tage von 50 auf 53 Prozent angehoben. Im Gegenzug wurden Anleihen von 45 auf 42 Prozent vermindert. Der Anteil von Geldmarkttiteln bleibt unverändert bei 5 Prozent. Vorsichtiger ist Goldmann, Sachs & Co. und empfiehlt seinen Kunden weiterhin, bei global orientierten Portefeuilles 60 Prozent in Aktien anzulegen, 23 Prozent in Anleihen und 7 Prozent in Geldmarktpapieren. Der Rest sollte in Rohstofftiteln und Wandelschuldverschreibungen gehalten werden. Credit Suisse First Boston riet seinen Kunden am 7. März, 60 Prozent bei ihren weltweit anlegenden Portefeuilles in Aktien zu halten, 30 Prozent in Anleihen und 10 Prozent in Geldmarkttiteln.
Ian Scott, Aktien-Stratege Europa bei Lehman in London, legte seinen Kunden am Montag nahe, ihre Anlagen in Telekommunikations-, Medien- und Technologiewerten zu erhöhen. Diese Aktien seien günstig angesichts der Aussicht, dass es in einem oder zwei Monaten wieder mehr Herauf- als Abstufungen durch Analysten geben dürfte. Europäische Aktien werden mit dem 16,5-fachen ihres geschätzten Gewinns über zwölf Monate gehandelt. Sie sind um 29 Prozent unterbewertet, meint Scott. ,Mit einer Bewertung wie oben erwähnt ist die Zeit reif, den Markt zu kaufen", fügt er in seinen Anmerkungen für die Anleger hinzu. In seinem europäischen Modell- Portfolio hob er die Gewichtung von Technologie-Aktien von 6 auf 12 Prozent an.
Lehman erhöhte den Anteil der Medien-Titel von Null auf 4 Prozent und jenen der Telekommunikations-Aktien von 7 auf 12 Prozent. Versorger und Pharma wurden aus dem Lehman- Europaportfolio herausgenommen, nachdem sie dort bislang einen Anteil von 6 beziehungsweise 4 Prozent hatten. Im einzelnen wurden British Telecommunications Plc, Olivetti SpA, Spirent Plc, Royal Philips Electronics NV, Nokia Oyj, Reuters Group Plc, WPP Group Plc, Television Francaise 1 SA, Deutsche Bank AG und Schroders Plc neu aufgenommen. Herausgenommen wurden United Utilities Plc, Iberdrola SA, Endesa SA, Autostrada Torino-Milano SpA, Bayer AG, Sanofi-Synthelabo SA, Royal Bank of Scotland Group Plc, Barclays Plc und Abbey National Plc.
Die folgende Tabelle zeigt die jüngsten Empfehlungen zur Strukturierung der weltweit anlegenden Portfolios durch die führenden Investmentbanken:
Investmentbank Aktien Anleihen Geld Sonstige CSFB 60% 30% 10% keine Goldman Sachs 60% 23% 7% 10% Schroder Salomon 70% 27% 3% keine Lehman Brothers 70% 30% keine keine Morgan Stanley 68% 24% 4% 4%
London, 27. März (Bloomberg) - Die Lehman Brothers Holding Inc. hat den Anteil der Aktien in ihrem globalen Modellportfolio zu Lasten von Rentenwerten und Geldmarkttiteln erhöht. Die amerikanische Investmentbank ist der Meinung, dass die Aktienkurse weit genug gefallen sind und die Gewinnaussichten realistisch wiederspiegeln. Die Gewichtung der Aktien wurde von 60 Prozent auf 70 Prozent erhöht, während der Anteil der Anleihen auf von 35 auf 30 Prozent und Geldmarktanlagen von 5 auf Null Prozent vermindert wurden. Im gleichen Zug wurden Computer-Aktien im Portefeuille von ,neutral" auf ,übergewichten" hochgestuft.
Der Standard & Poor's 500 Index ist dieses Jahr um 14 Prozent und in den letzten zwölf Monaten um 25 Prozent gefallen. Aktien werden nun auf einem Niveau gehandelt, das zuletzt im September 1998 erreicht wurde. Damals drückten Befürchtungen, Russland könne Schulden nicht mehr bedienen, die Aktien nach unten, erklärt Joseph Rooney, Chief Global Strategist bei Lehman. ,Aktien sind jetzt billig genug", erläutert er in einem Anlegerbrief. ,Auf Basis der Schlusskurse vom Donnerstag befinden sich die Aktienbewertungen nun auf einem Level, auf dem normalerweise eine Trendwende eingeläutet wird."
,Mit Aktien scheint man nichts falsch zu machen", sagt Rupert Della-Porta, der die Aktieninvestments bei Aberdeen Asset Management verantwortet. ,Die Bewertungen haben sich normalisiert. Die schlechten Nachrichten der letzten Zeit sind kaum noch zu überbieten. Jede noch so kleine Verbesserung dürfte eine Kurserholung nach sich ziehen."
Lehman steht mit seinem höheren Aktien-Gewicht für weltweit anlegende Portfolios nicht alleine. Im Januar empfahl Schroder Salomon Smith Barney seinen Anlegern, 70 Prozent in Aktien, 27 Prozent in Anleihen und 3 Prozent in Geldmarkttiteln zu investieren. Morgan Stanley Dean Witter schlug am 26. Februar vor, 68 Prozent in Aktien, 24 Prozent in Anleihen, 4 Prozent in Geldmarkttiteln und den Rest anderweitig anzulegen. In seinem europäischen Modell-Portfolio wurde die Gewichtung der Aktien dieser Tage von 50 auf 53 Prozent angehoben. Im Gegenzug wurden Anleihen von 45 auf 42 Prozent vermindert. Der Anteil von Geldmarkttiteln bleibt unverändert bei 5 Prozent. Vorsichtiger ist Goldmann, Sachs & Co. und empfiehlt seinen Kunden weiterhin, bei global orientierten Portefeuilles 60 Prozent in Aktien anzulegen, 23 Prozent in Anleihen und 7 Prozent in Geldmarktpapieren. Der Rest sollte in Rohstofftiteln und Wandelschuldverschreibungen gehalten werden. Credit Suisse First Boston riet seinen Kunden am 7. März, 60 Prozent bei ihren weltweit anlegenden Portefeuilles in Aktien zu halten, 30 Prozent in Anleihen und 10 Prozent in Geldmarkttiteln.
Ian Scott, Aktien-Stratege Europa bei Lehman in London, legte seinen Kunden am Montag nahe, ihre Anlagen in Telekommunikations-, Medien- und Technologiewerten zu erhöhen. Diese Aktien seien günstig angesichts der Aussicht, dass es in einem oder zwei Monaten wieder mehr Herauf- als Abstufungen durch Analysten geben dürfte. Europäische Aktien werden mit dem 16,5-fachen ihres geschätzten Gewinns über zwölf Monate gehandelt. Sie sind um 29 Prozent unterbewertet, meint Scott. ,Mit einer Bewertung wie oben erwähnt ist die Zeit reif, den Markt zu kaufen", fügt er in seinen Anmerkungen für die Anleger hinzu. In seinem europäischen Modell- Portfolio hob er die Gewichtung von Technologie-Aktien von 6 auf 12 Prozent an.
Lehman erhöhte den Anteil der Medien-Titel von Null auf 4 Prozent und jenen der Telekommunikations-Aktien von 7 auf 12 Prozent. Versorger und Pharma wurden aus dem Lehman- Europaportfolio herausgenommen, nachdem sie dort bislang einen Anteil von 6 beziehungsweise 4 Prozent hatten. Im einzelnen wurden British Telecommunications Plc, Olivetti SpA, Spirent Plc, Royal Philips Electronics NV, Nokia Oyj, Reuters Group Plc, WPP Group Plc, Television Francaise 1 SA, Deutsche Bank AG und Schroders Plc neu aufgenommen. Herausgenommen wurden United Utilities Plc, Iberdrola SA, Endesa SA, Autostrada Torino-Milano SpA, Bayer AG, Sanofi-Synthelabo SA, Royal Bank of Scotland Group Plc, Barclays Plc und Abbey National Plc.
Die folgende Tabelle zeigt die jüngsten Empfehlungen zur Strukturierung der weltweit anlegenden Portfolios durch die führenden Investmentbanken:
Investmentbank Aktien Anleihen Geld Sonstige CSFB 60% 30% 10% keine Goldman Sachs 60% 23% 7% 10% Schroder Salomon 70% 27% 3% keine Lehman Brothers 70% 30% keine keine Morgan Stanley 68% 24% 4% 4%