Legaler Insiderhandel

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EinsamerSam.:

Legaler Insiderhandel

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17.07.06 16:09
US-Firmenchefs kaufen eigene Aktien

Legaler Insiderhandel gibt Signal für steigende Kurse

Folgt man den Kaufentscheidungen von US-Managern, so geht es an der Börse bergauf. Denn im Juni haben so viele Führungskräfte Aktien der eigenen Firma zugekauft wie noch nie in einem Juni, was als gutes Zeichen gilt.

HOUSTON. Außerdem liegt das Verhältnis von legalen Insiderverkäufen zu Käufen bei einem Rekordtief von nur 16:1, ermittelte der Finanzdienst Thomson Financial. Jeder Wert unter 20:1 gilt als Zeichen für einen Börsenaufschwung. Denn wegen der zahlreichen Aktienoptionsprogramme verkaufen Manager immer sehr viel mehr als sie zukaufen.

„In den vergangenen zwei Jahren gab es eine starken Übereinstimmung zwischen dem Insiderkauf- und-Verkaufsverhältnis über acht Wochen und dem Kursverlauf in den darauf folgenden acht Wochen“, sagt Bernd Meyer von der Deutschen Bank. In Europa liegen Insiderkäufe auf einem Zweijahreshoch, wie eine Studie der Deutschen Bank zeigt.

Die Zukäufe gelten als wichtiges Marktbarometer. „Insiderverkäufe sind dagegen im allgemeinen kein besonders zuverlässiges Signal für den Anleger, dass er seine Aktien abstoßen sollte“, sagt Analyst Henry McVey von Morgan Stanley. „Denn dafür kann es eine ganze Reihe von Gründen geben. Man muss sich nur einmal vor Augen führen, dass innerhalb der vergangenen drei Jahre bei 98 Prozent aller S&P-Unternehmen Insiderverkäufe vorgekommen sind.“

Dagegen horchen die Investoren auf, wenn leitende Angestellte oder Großinvestoren ihren Bestand aufstocken. Im Juni war dies etwa beim Uhren- und Trendschmuckladen Fossil der Fall, wo Geschäftsführer Tom Kartsotis eigene Aktien zukaufte. Mehrere Topleute des Heimwerkermarkts Lowe’s vergrößerten ebenfalls ihren Besitz. Als einer der wichtigsten Einkäufe des Monats gilt Aubrey McClendons Schachzug: Der Chef des S&P-500-notierten Energiehändlers Chesapeake Energy gab 32 Mill. Dollar für eigene Aktien aus. Seine Kollegen bei Konkurrenten kauften ebenfalls kräftig, so dass die Energiebranche mit dem Konsumgütersektor die Liste der Insiderkäufe anführt.

Insbesondere für den Energiebereich ist dies ein gutes Zeichen, sagt Henry McVey. Denn über einen Zeitraum von drei Jahren stellte sich heraus, dass hier Vorstandsvorsitzende und Großanleger die beste Nase besitzen, wenn es um den richtigen Kaufzeitpunkt geht. In fast 70 Prozent aller Fälle legte der Aktienkurs nach ihrem Kauf zu, und binnen Jahresfrist hatten sie im Durchschnitt knapp 46 Prozent Gewinn gemacht.

Vorsicht ist dagegen in einigen Branchen geboten, so Manager in den vergangenen Jahren ein schlechtes Gespür bewiesen haben. In einigen Fällen sackte der Aktienkurs nach Großeinkäufen der Insider so stark ab, „dass wir nur eine Erklärung dafür finden können: Die Chefetagen haben versucht, durch gezielte Einkäufe Vertrauen zu gewinnen“, sagt Henry McVey. Am schlechtesten investierten die Insider von Auto-, Biotechnologie- und Pharmafirmen, wo die Kurse binnen Jahresfrist dem S&P-500-Index um durchschnittlich 19 Prozent hinterherhinkten.


Quelle: HANDELSBLATT, Montag, 17. Juli 2006, 11:00 Uhr

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