möglich !
Frankfurt (vwd) - "Alle reden über Leerverkäufe - aber Privatanleger
können sie nicht durchführen", so lautete bislang der Tenor am deutschen
Aktienmarkt. Ganz richtig ist dies indes nicht. Consors Discount-Broker AG,
Nürnberg, bietet seinen aktiven Kunden bereits seit einem Jahr diese
Möglichkeit an, wie ein Sprecher vwd im Gespräch mitteilte. Leerverkäufe
oder so genannte "Shorts" auf deutsche Aktien können demnach theoretisch bis
zu einem Jahr Laufzeit durchgeführt werden. Das gilt dem Unternehmen zufolge
für alle Standardwerte aus den Indizes DAX, MDAX und Nemax-All-Share.
In den USA gehören Shorts zum alltäglichen Geschäft der Anleger. In
Deutschland wurden bislang rechtliche Probleme angeführt, die ihren Einsatz
verhinderten. Allerdings handelte es sich dabei um eher vorgeschobenen
Gründe: Ein echtes Verbot existiert nicht. Allerdings sind die
Abwicklungssysteme vieler Banken nicht in der Lage, Shorts zu verbuchen.
Daraus haben sich zwei Formen von Shorts entwickelt: Reine Intraday- und
langfristige Geschäfte bis zu einem Jahr. Erstere müssen abends geschlossen
werden und fordern den Buchungssystemen nichts ab. Die längerfristigen oder
"overnight"-Geschäfte setzen dagegen den Zugang der Bank zur
Wertpapier-Leihe voraus.
Der Kunde wird davon nichts bemerken: Bleibt seine Position nach
Börsenschluss weiter offen, wird zum Beispiel bei Consors der Antrag auf
Wertpapierleihe automatisch eingereicht. Die im Bankgeschäft üblichen Zinsen
für die Wertpapier-Leihe werden für DAX-Titel über eine Flat Fee von 69 EUR
pro Monat abgegolten. Ansonsten gelten für Shorts die gleichen Gebühren wie
im normalen Geschäft. Für Shorts in Nicht-DAX-Werten mit geringen Umsätzen
gelten Einzelfall-Regeln, wenn sie länger als acht Tage laufen sollen. Grund
sind die möglicherweise hohen Kosten der Wertpapier-Leihe: Sie könnten den
Gewinn aus dem Trade übersteigen.
Regeln wie in den USA, die Shorts hinein in fallende Notierungen
verbieten, gibt es in Deutschland nicht, so dass zu jedem beliebigen
Zeitpunkt geshortet werden kann. Bei illiquiden Nebenwerten,
Dividendenterminen und Kaptialmaßnahmen gelten Sonderbedingungen. Für sie
gibt es Zeitfenster, in denen Aktien auf die "Unshortables"-Liste kommen,
also Leerverkäufe nicht möglich sind. Das Zeitfenster beginnt zwei
Bankarbeitstage vor dem Dividendentermin und endet mit Zahlung der
Dividende. Auch bei Splits und anderen Maßnahmen gilt das Zwei-Tage-Fenster.
In extremen Marktlagen behält sich Consors vor, Aktien auch außerhalb dieser
Fälle auf die Unshortable-Liste zu setzen.
Trader, die ihre Positionen hebeln wollen, können auch Shorts mit
Fremdkapital unterlegen. Je nach Anlageerfahrung kann bis zum doppelten
Eigenkapital operiert werden. Die Unterlegung mit Sicherheitsleistungen
(margins) ist abhängig von der Expertise des Traders. Zugang zu den
Short-Möglichkeiten bietet Consors bislang nur dem Kreis der
Platinum-Trader. Diese Gruppe ist noch aktiver als die Star-Trader, die sich
durch mehr als 100 Trades im Jahr kennzeichnen. Neukunden anderer
Brokerhäuser können allerdings bei ähnlichem Anlageverhalten und nach
individuellen Gespräch auch sofort in diesen Kreis aufrücken.
Frankfurt (vwd) - "Alle reden über Leerverkäufe - aber Privatanleger
können sie nicht durchführen", so lautete bislang der Tenor am deutschen
Aktienmarkt. Ganz richtig ist dies indes nicht. Consors Discount-Broker AG,
Nürnberg, bietet seinen aktiven Kunden bereits seit einem Jahr diese
Möglichkeit an, wie ein Sprecher vwd im Gespräch mitteilte. Leerverkäufe
oder so genannte "Shorts" auf deutsche Aktien können demnach theoretisch bis
zu einem Jahr Laufzeit durchgeführt werden. Das gilt dem Unternehmen zufolge
für alle Standardwerte aus den Indizes DAX, MDAX und Nemax-All-Share.
In den USA gehören Shorts zum alltäglichen Geschäft der Anleger. In
Deutschland wurden bislang rechtliche Probleme angeführt, die ihren Einsatz
verhinderten. Allerdings handelte es sich dabei um eher vorgeschobenen
Gründe: Ein echtes Verbot existiert nicht. Allerdings sind die
Abwicklungssysteme vieler Banken nicht in der Lage, Shorts zu verbuchen.
Daraus haben sich zwei Formen von Shorts entwickelt: Reine Intraday- und
langfristige Geschäfte bis zu einem Jahr. Erstere müssen abends geschlossen
werden und fordern den Buchungssystemen nichts ab. Die längerfristigen oder
"overnight"-Geschäfte setzen dagegen den Zugang der Bank zur
Wertpapier-Leihe voraus.
Der Kunde wird davon nichts bemerken: Bleibt seine Position nach
Börsenschluss weiter offen, wird zum Beispiel bei Consors der Antrag auf
Wertpapierleihe automatisch eingereicht. Die im Bankgeschäft üblichen Zinsen
für die Wertpapier-Leihe werden für DAX-Titel über eine Flat Fee von 69 EUR
pro Monat abgegolten. Ansonsten gelten für Shorts die gleichen Gebühren wie
im normalen Geschäft. Für Shorts in Nicht-DAX-Werten mit geringen Umsätzen
gelten Einzelfall-Regeln, wenn sie länger als acht Tage laufen sollen. Grund
sind die möglicherweise hohen Kosten der Wertpapier-Leihe: Sie könnten den
Gewinn aus dem Trade übersteigen.
Regeln wie in den USA, die Shorts hinein in fallende Notierungen
verbieten, gibt es in Deutschland nicht, so dass zu jedem beliebigen
Zeitpunkt geshortet werden kann. Bei illiquiden Nebenwerten,
Dividendenterminen und Kaptialmaßnahmen gelten Sonderbedingungen. Für sie
gibt es Zeitfenster, in denen Aktien auf die "Unshortables"-Liste kommen,
also Leerverkäufe nicht möglich sind. Das Zeitfenster beginnt zwei
Bankarbeitstage vor dem Dividendentermin und endet mit Zahlung der
Dividende. Auch bei Splits und anderen Maßnahmen gilt das Zwei-Tage-Fenster.
In extremen Marktlagen behält sich Consors vor, Aktien auch außerhalb dieser
Fälle auf die Unshortable-Liste zu setzen.
Trader, die ihre Positionen hebeln wollen, können auch Shorts mit
Fremdkapital unterlegen. Je nach Anlageerfahrung kann bis zum doppelten
Eigenkapital operiert werden. Die Unterlegung mit Sicherheitsleistungen
(margins) ist abhängig von der Expertise des Traders. Zugang zu den
Short-Möglichkeiten bietet Consors bislang nur dem Kreis der
Platinum-Trader. Diese Gruppe ist noch aktiver als die Star-Trader, die sich
durch mehr als 100 Trades im Jahr kennzeichnen. Neukunden anderer
Brokerhäuser können allerdings bei ähnlichem Anlageverhalten und nach
individuellen Gespräch auch sofort in diesen Kreis aufrücken.