LEBENSVERSICHERER
"Gewinne privatisieren, Verluste sozialisieren"
Von Lutz Reiche
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mm.de: Viele Anbieter erwarten ein sehr gutes Jahr 2004. Mehrere habe bereits eine stabile Gesamtverzinsung für 2005 angekündigt. Ein zweiter Fall Mannheimer ist nicht in Sicht. Irgendwie passt der jetzt in Kraft tretende Sicherungsfonds nicht so recht ins Bild.
Metzler: Wir müssen genauer beschreiben, was ein gutes Jahr für einen Versicherer bedeutet. In der Branche herrschte etwa ein Jahrzehnt das am Neugeschäft orientierte Volumendenken vor. Da es angesichts des anhaltend niedrigen Zinsniveaus für die Lebensversicherer aber immer schwieriger wird, mehr zu verdienen als sie an die Kunden ausschütten, muss man das Neugeschäft relativieren und auf die Profitabilität schauen. Hier gibt es sicherlich einige sehr erfolgreiche Anbieter. Andere Versicherer dagegen arbeiten noch an der Lösung ihrer Probleme, die in den Jahren 2002 und 2003 aufgetreten sind.
mm.de: Es ist gar nicht so lange her, dass dramatisch anmutende Prognosen Verbraucher und Lebensversicherer aufgeschreckt hatten. Die auch von Fitch entworfenen Szenarien einer scharfen Konsolidierung zeichnen sich so nicht ab. Sehen Sie einen neuen Insolvenzfall für den Sicherungsfonds?
Darüber hinaus hat der Fall Mannheimer deutlich gezeigt, die Handlungsmöglichkeiten der Versicherungsaufsicht unter der noch geltenden Rechtslage sind beschränkt. Mit den jetzt getroffenen Regelungen kann die Aufsicht künftig schneller und Ziel führender handeln. Dazu trägt die Einrichtung eines Sicherungsfonds bei.
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