Laufen wir in eine Investitionsfalle??

Beiträge: 13
Zugriffe: 1.190 / Heute: 1
Kabler:

Laufen wir in eine Investitionsfalle??

 
12.01.02 14:46
Im Lichte der Massenarbeitslosigkeit der 30er Jahre häuften sich die Zweifel an den Selbstheilungskräften der Marktwirtschaft. Heute weiss man, nur aus diesen Kräften heraus ist keine Erholung möglich.

Wenn ich an die keynesianische Konzeption denke, wie er sich  dazumal mit Bedenken gegenüber den Zinsmechanismus geäussert hat, habe ich langsam das Gefühl, dass momentan und evtl. auch in den nächsten paar Monaten trotz sehr tiefem Zinsniveau die Unternehmer und Anleger nicht "richtig" investieren werden oder eben auch gar nicht...Diese Situation bezeichnete Keynes als Investitionsfalle. Auch eine Erhöung der Geldmenge bringt in dieser Krise keine belebende Wirkung. Hinzu kommen jetzt noch die sehr tiefen Obligationen-Renditen die aufgrund des Zinsniveaus auch uninteressant sind und die Anlagegelder zusätzlich liquide gehalten werden. Wodurch die Zinsen nicht weiter sinken oder eben auch nicht mehr weiter sinken können. Bis sich eine Investitionsbeschleunigung einstellen würde, müsste ein massiver Preis- und Lohnrückgang stattfinden und dies würde "einigen" den Rest geben..."In the long rund we all are dead!"

Nur kurz meine Gedanken, weil ich irgendwie das komische Gefühl habe, dass der kurze Aufschwung an den Kapitalmärkten doch nur eine Aufflackern der Wirtschaft sein könnte.  
Kabler:

In the long run we all are dead, sollte es heissen o.T.

 
12.01.02 14:51
josua1123:

kabler

 
12.01.02 15:22
Investitionen sind nicht gleich Investitionen
Gerade dieses Szenario das du beschreibst
wird die Unternehmen zwingen in Logistik
Software und Outsourcing zu investieren
um ihre bestehenden Positionen mit mehr Effektivität abzusichern
und die Kosten zu senken
2002 wird auch ein Jahr der Telematik


jo.



Kabler:

@josua1123; gut möglich das die Investitionen

 
17.01.02 08:21
wieder steigen werden, aber wenn ich bei Intel bspw. richtig  hingehört habe, werden die die Investitionen in diesem Jahr senken...und das könnte auch Auswirkungen auf andere Unternehmen bzw. Privat Personen haben...
derGURU:

Interessante Gedanken, kabler

 
17.01.02 10:02
Ich habe auch so meine Zweifel an der häufig geäußerten Erwartung, man werde im Laufe des Jahres wieder auf den alten Wachstumspfad zurück kehren.
Wir müssen einfach mal festhalten, dass wir in den 90ern einige Megatrends hatten. Zunächst der Heim-PC, dann der Mobilfunk schliesslich das Internet. Alles sorgte für einen Boom. Zu guter letzt war da noch das vermeinliche Y2k-Problem, das die Unternehmen zu hohen Investitionen verleitete.
Heute ist doch die breite Masse gut versorgt, weiteres, überdurchschnittliches Wachstum zu generien, dürfte äußerst schwierig sein.
Dass der Konjunktureinbruch so abrupt und heftig kam, dürfte nicht zuletzt an der hohen Lagerhaltung liegen. Sinkende Nachfrage bei hohem Bestand sind eine schlechte Mischung. Nun, da die Läger langsam leer sind, wird dies allein schon zu einem kleinen Impuls führen, zudem sind die Vergleichsdaten recht niedrig. Eine Erholung wird also kommen.
Aber solange keine neuen Megatrends die breite Masse zum Kaufen bewegen können, wird auch die Wirtschaft allenfalls schwache Wachstumsraten aufweisen können. Vielleicht wird UMTS so ein Trend, aber der Start verschiebt sich ja immer weiter nach hinten und frühestens ab 2004 wird es Impulse geben.
Einzelne Branchen werden aber weiter boomen, z.B. Logistic oder Biotech. Leider führen diese aber nur zu einer Dienstleistungs- oder Produktsubstitution, neue Werte werden nicht oder kaum geschaffen.
Dementsprechend wird es auch an den Märkten kaum wieder eine Hausse wie in den 90ern geben können, Branchenselektion ist Trumpf.  
jack303:

at guru

 
17.01.02 10:07
genau meine meinung, super analysiert

gruss jack
mod:

Der Troublemaker bei der

 
17.01.02 10:21
gesamtwirtschaftlichen Nachfrage war immer die Investionsnachfrage der Unternehmen, während alle anderen Komponenten (Nachfrage des Staates, der Privaten, des Auslands) immer relativ konstant waren.
Der konjunkturelle Aufschwung wurde bei uns immer durch die Exportnachfrage angeleiert und ging von der Weltkonjunkturlokomotive USA aus. Aber wer soll dort den Nachfrageschwung bringen? Die überschuldeten Privaten, die Unternehmen mit negativen Umsatz- und Gewinnerwartungen?
Vielleicht der Staat (200 Milliarden-$-Programm, an den Demokraten bisher gescheitert).
Niedrige Zinsen veranlassen kaum einen Unternehmer zu investieren, wenn er seine Produkte nicht absetzen kann. Man schuldet höchstens - bei Möglichkeit - um.
Wir werden uns höchstwahrscheinlich auf eine längere Rezession einstellen müssen - bis wieder ein Nachfragestau oder das 200 -Mia-§-Programm oder eine technische Innovation einen Schub
bringt.

Viele Grüsse
mod:

Hinzu kommt noch,

 
17.01.02 10:28
dass Deutschland in den letzten Jahren eine miserable Wirtschaftspolitik erfahren hat:
es wurde immer stärker reguliert, statt zu flexibilisieren und derugulieren.
Wir sind also bedeutend anfälliger als z.B. Frankreich.
"Gut gemeint und doch daneben!"
cap blaubär:

ich denkmal iss ne systemkrise

 
17.01.02 11:07
Fakt ist große Firmen können ihren Personalbestand halten geschweige denn ausweiten,sprich große teile der arbeitenden Bevölkerung denken auf nem Schleudersitz platz gefunden zu haben,von Denen zu verlangen etwa Häuser Autos +sonstwas zu konsumieren(im Hinterkopf der drohende rauswurf)geht natürlich nicht,besonders schön an der Bauindustrie zu sehen(-1%Wirschaftswachstum BRD schuld)
Bisher was gängige Lehrmeinung Arbeitsplätze in der Oldeconomie können durch Neue im IT Sektor ersetzt werden,das stellt sich nun als Mumpitz raus,
Also Steigende Produktivität bei sinkender Beschäftigtenzahl ist natürlich ne tödliche Falle die auch durch Betriebsverlagerungen in Billiglohn+Steueroasen  ausgeglichen werden können,
Wir haben ne scheiß Stimmung,die durch vollmundige Personalabbauzahlen eher verstärkt als verbessert wird,das verunsichert den Konsumenten+versaut nachhaltiger Wirtschaftszahlen wie alles andere,nun ist es leider so das unsere Wirtschaftsgewaltigen geistig nicht sonderlich oppulend ausgestattet sind sprich einer macht was alle Andern Kupfern ab,gerade Banken haben sich hier nen Bärendienst erwiesen,einerseits wird Steuersenkung verlangt+das vehement andererseits wird Arbeitslosenversicherung+Rentenkasse abgezockt bis zum gehtnichtmehr(fragt man sich glatt ab welchen Alter sollen Arbeitslose denn erschossen werden+wo wir gerade dabei sind präventiv auch gleich paar Jura Informatik BWL Medizin,Studenten?)das erschiessen von potentiellen Arbeitslosen hätte den Vorteil des doppelt sparens++++++
blaubärgrüsse
 
wembly:

Um wieder auf den ersten Beitrag zurück

 
17.01.02 11:53
zu kommen:
Brauchen wir einen Krieg ?
Digedag:

immerhin,

 
17.01.02 12:07
seit September 2001 haben wir ja schon ein gewaltiges Säbelrasseln, die Inder haben sich auch schon entsprechend orientiert, ganz zu schweigen von der neuen USraelischen Gangart.
Kabler:

@wembly, warum diese Frage??? o.T.

 
17.01.02 15:18
Hiob:

In irgend eine Falle laufen wir immer.

 
17.01.02 15:27
Dazu sind die Fallen doch da.
Es gibt keine neuen Beiträge.


Börsen-Forum - Gesamtforum - Antwort einfügen - zum ersten Beitrag springen
--button_text--