Koblenz - Fußball-Trainer Christoph Daum hat am Freitag in seinem Koblenzer Drogen-Prozess ein Teilgeständnis abgelegt. Er habe von Ende 1998 bis Sommer 2000 von dem Hauptangeklagten wiederholt Kokain bekommen, sagte der 48-Jährige am zehnten Verhandlungstag. Von Herbst 1999 bis Mitte 2000 habe er ein oder zwei Mal im Monat die Droge konsumiert. Der 40 Jahre alte Mitangeklagte sei mit ihm befreundet gewesen und habe für das Kokain nie etwas verlangt.
Daum weist Vorwurf der Anklage von sich
Völlig unzutreffend ist nach Daums Darstellung der Vorwurf der Anklage, er habe einmal die Beschaffung von gleich 100 Gramm Kokain bei dem 40-Jährigen in Auftrag gegeben. Daneben hält die Staatsanwaltschaft dem ehemaligen Trainer von Bayer Leverkusen vor, in 63 Fällen jeweils drei bis fünf Gramm Kokain zu einem Grammpreis von 160 Mark von dem Hauptangeklagten erworben zu haben.
Er habe nicht schon früher ein Geständnis abgelegt, "weil die Anklage falsch ist", sagte Daum, der inzwischen den türkischen Spitzenclub Besiktas Istanbul trainiert. Am vorangegangenen Verhandlungstag (11. Dezember) hatte er erstmals sein Schweigen vor Gericht gebrochen und in allgemeiner Form zugegeben, von dem Hauptangeklagten Kokain bekommen zu haben.
Stoff vom Haustechniker
Der Coach erklärte nun, 1998 sei er in eine tiefe private Krise geraten. Nach 27-jähriger Partnerschaft mit seiner Ehefrau "mit allen Höhen und Tiefen" habe er sich in seine jetzige Lebensgefährtin verliebt und sei zu Hause "rausgeflogen". Da sich seine Freundin zu der damaligen Zeit auf Mallorca aufgehalten habe, sei er allein in ein Kölner Hotel gezogen. "Ich kam mir verlassen vor. Ich hatte Schuldgefühle, Ärger und Ängste zugleich", erinnerte sich Daum. Der inzwischen in Untersuchungshaft sitzende Hauptangeklagte habe damals in seinem Hotel als Haustechniker gearbeitet und mit ihm an seinem einsamen Abenden über seine privaten Probleme geredet, berichtete der Coach. Es habe ein "echtes Vertrauensverhältnis" zwischen ihnen gegeben.
Zu Weihnachten 1998 habe der Mitangeklagte ihm erstmals Kokain angeboten. "Er hat mir nichts aufgedrängt", versicherte der Trainer. Umgekehrt habe er den Haustechniker auch "nicht beauftragt, mir irgendwelche Mengen zu beschaffen". Der Coach räumte ein, dem Hauptangeklagten Trikots und Karten für Fußballspiele geschenkt zu haben. Das habe aber nichts mit dem Kokain zu tun gehabt.
Daum mit Einsicht
Daum betonte, dass ihn seine Drogen-Affäre sehr belaste und er sich "selbst am meisten geschadet habe". Er habe sich seinen Lebenstraum zerstört, Bundestrainer zu werden. Der Deutsche Fußball-Bund (DFB) hatte im Oktober 2000 wegen Daums Drogenaffäre die Vereinbarung aufgelöst, nach der der Coach zum 1. Juni 2001 diese Aufgabe übernehmen sollte. Daum ergänzte, er werde sich bemühen, seine Fehler wiedergutzumachen. Er entschuldige sich dafür und hoffe, "dass mir die Möglichkeit eines Neubeginns gegeben wird". Seit Sommer 2000 habe er keine Drogen mehr genommen. Zudem sei er nicht vorbestraft. Daum muss am 8. Januar vor dem Koblenzer Landgericht erscheinen. (dpa)
Daum weist Vorwurf der Anklage von sich
Völlig unzutreffend ist nach Daums Darstellung der Vorwurf der Anklage, er habe einmal die Beschaffung von gleich 100 Gramm Kokain bei dem 40-Jährigen in Auftrag gegeben. Daneben hält die Staatsanwaltschaft dem ehemaligen Trainer von Bayer Leverkusen vor, in 63 Fällen jeweils drei bis fünf Gramm Kokain zu einem Grammpreis von 160 Mark von dem Hauptangeklagten erworben zu haben.
Er habe nicht schon früher ein Geständnis abgelegt, "weil die Anklage falsch ist", sagte Daum, der inzwischen den türkischen Spitzenclub Besiktas Istanbul trainiert. Am vorangegangenen Verhandlungstag (11. Dezember) hatte er erstmals sein Schweigen vor Gericht gebrochen und in allgemeiner Form zugegeben, von dem Hauptangeklagten Kokain bekommen zu haben.
Stoff vom Haustechniker
Der Coach erklärte nun, 1998 sei er in eine tiefe private Krise geraten. Nach 27-jähriger Partnerschaft mit seiner Ehefrau "mit allen Höhen und Tiefen" habe er sich in seine jetzige Lebensgefährtin verliebt und sei zu Hause "rausgeflogen". Da sich seine Freundin zu der damaligen Zeit auf Mallorca aufgehalten habe, sei er allein in ein Kölner Hotel gezogen. "Ich kam mir verlassen vor. Ich hatte Schuldgefühle, Ärger und Ängste zugleich", erinnerte sich Daum. Der inzwischen in Untersuchungshaft sitzende Hauptangeklagte habe damals in seinem Hotel als Haustechniker gearbeitet und mit ihm an seinem einsamen Abenden über seine privaten Probleme geredet, berichtete der Coach. Es habe ein "echtes Vertrauensverhältnis" zwischen ihnen gegeben.
Zu Weihnachten 1998 habe der Mitangeklagte ihm erstmals Kokain angeboten. "Er hat mir nichts aufgedrängt", versicherte der Trainer. Umgekehrt habe er den Haustechniker auch "nicht beauftragt, mir irgendwelche Mengen zu beschaffen". Der Coach räumte ein, dem Hauptangeklagten Trikots und Karten für Fußballspiele geschenkt zu haben. Das habe aber nichts mit dem Kokain zu tun gehabt.
Daum mit Einsicht
Daum betonte, dass ihn seine Drogen-Affäre sehr belaste und er sich "selbst am meisten geschadet habe". Er habe sich seinen Lebenstraum zerstört, Bundestrainer zu werden. Der Deutsche Fußball-Bund (DFB) hatte im Oktober 2000 wegen Daums Drogenaffäre die Vereinbarung aufgelöst, nach der der Coach zum 1. Juni 2001 diese Aufgabe übernehmen sollte. Daum ergänzte, er werde sich bemühen, seine Fehler wiedergutzumachen. Er entschuldige sich dafür und hoffe, "dass mir die Möglichkeit eines Neubeginns gegeben wird". Seit Sommer 2000 habe er keine Drogen mehr genommen. Zudem sei er nicht vorbestraft. Daum muss am 8. Januar vor dem Koblenzer Landgericht erscheinen. (dpa)