HEILIGE:
Heilige und heiligmäßige Personen in/aus Köln
Anno
Um 1010 geboren und stammt aus dem schwäbischen Geschlecht. Nach seinem Studium an der Domschule zu Bamberg wurde er 1054 Propst zu Goslar, zwei Jahre später Erzbischof von Köln. Auf ihn gehen zahlreiche Gründungen von Klöstern, Stifts- und Pfarrkirchen zurück. Nach dem Staatsstreich von Kaiserswerth 1062 war Anno für mehrere Jahre Reichsverweser für den minderjährigen Heinrich IV. Am 4. Dezember 1075 verstarb Anno in Köln und wurde in seiner Lieblingsgründung Siegburg beigesetzt, wo seine Reliquien im kostbaren Annoschrein des 12. Jahrhunderts aufbewahrt werden.
Adolph Kolping
Am 8. Dezember 1813 wurde er in Kerpen bei Köln geboren. Er stammte aus einer kinderreichen Arbeiterfamilie. Auf der Wanderschaft als Schuhmachergeselle lernte er das Elend der Handwerksgesellen kennen. Im Jahre 1845 wurde er zum Priester geweiht und gründete 1849 als Domvikar in Köln einen Gesellenverein. Auf zahlreichen Reisen verbreitete er die Idee des Gesellenvereines in Deutschland, Österreich, in der Schweiz und in Nordamerika. Ziel dieses Vereines waren Weckung des Familiengeistes, Erziehung zur Ehre und Berufstüchtigkeit. Am 4. Dezember 1865 verstarb Adolph Kolping; seine Gebeine ruhen seitdem in der ehemaligen Minoritenkirche zu Köln. Papst Johannes Paul II. sprach den "Gesellenvater" am 27. Oktober 1991 selig.
Brun
Wurde um 1030/1035 geboren und war in Köln Stiftsherr an St. Kunibert. 1057 leitete er die Domschule in Reims. Dort wurde er 1081 zum Erzbischof gewählt, musste jedoch vor dem königlichen Kandidaten Helinand zurücktreten. Mit Erlaubnis des Abtes Robert von Molesme, der ihn als Mönch aufgenommen hatte, richtete Brun eine Eremitensiedlung in Séche-Fontaine ein. Kurz darauf schenkte der Erzbischof Hugo von Grenoble ihm das Felsengebiet Cartusa. Hier entstand 1084 die erste Kartause. Papst Urban II. rief Brun 1090 nach Rom und schenkte ihm die Cyriakuskirche in den Thermen Diokletians. Brun gründete noch die Kartause S. Stefano in Bosco, wo er am 6.Oktober 1101 verstarb.
Christine
Wurde in Stommeln bei Köln im Jahre 1242 geboren. Sie war Begine (in ordensähnlicher Gemeinschaft lebende Frau) in Köln, wohnte dann wieder in Stommeln. Von ihrer Jugendzeit an erlebte sie Erscheinungen des Heilands und dämonische Versuchungen. Der Dominikaner Peter von Dacien wurde ihr Seelenführer, der seit 1272 von Schweden her brieflich mit ihr in Verbindung stand und ihr Leben aufzeichnete. Am 6. November 1312 starb Christine in Stommeln und wurde in der dortigen Kirche begraben.
Daniel
War Domherr in Köln und trat als Mönch in die Zisterzienserabtei Himmerod ein. Dort wurde er auch Prior. Später erlangte er die Würde eines Abtes im Kloster Schönau bei Heidelberg. Dort starb er im Ruf der Heiligkeit im Jahre 1218.
Edith Stein
Geboren wurde sie am 12. Oktober 1891 und wuchs in einer geistig regen, streng jüdischen Familie auf. In Breslau und Göttingen studierte sie Philosophie; das Studium schloss sie mit dem Doktorgrad ab. Im Jahr 1922 trat sie zur katholischen Kirche über. Nach erfolgreicher Lehr- und Dozententätigkeit wurde sie 1933 in den Kölner Karmel aufgenommen und erhielt den Ordensnamen Teresia Benedicta a Cruce. Die Ewigen Gelübde legte sie 1938 ab und floh wegen der Judenverfolgung im Dritten Reich noch im selben Jahr in den Karmel zu Echt nach Holland. Ihre wissenschaftlichen Arbeiten über die Verbindung von scholastischer Philosophie und Phänomenologie sowie über die Mystik des Johannes vom Kreuz verband sie mit einem nach Heiligkeit strebenden Leben und heldenhafter Opferbereitschaft. Die geheime Staatspolizei verhaftete sie am 2. August 1942 in Echt und deportierte sie nach Auschwitz, wo sie am 9. August 1942 in der Gaskammer umgebracht wurde. Am 11. Oktober 1998 sprach sie der Papst heilig.
Engelbert I.
Wurde um 1185 als Sohn des Grafen Engelbert von Berg geboren. 1199 wurde er Dompropst in Köln. Im Thronstreit zwischen Philipp von Schwaben und Otto IV. folgte er der treulosen Politik seines Vetters Adolf von Altena, wurde exkommuniziert und abgesetzt. Im Jahre 1208 unterwarf er sich jedoch dem Papst und kämpfte zur Buße 1212 gegen die Albigenser. Später ergriff er Partei für Friedrich II. und wurde 1216 einstimmig zum Erzbischof von Köln gewählt. Friedrich von Isenburg, Sohn seines Vetters und Vogt des Stiftes Essen, wollte den Erzbischof gefangen nehmen und überfiel ihn am 7. November 1225 bei Grevelsberg. Engelbert wurde, als er sich zur Wehr setzte, erschlagen. 1226 wurde er im Kölner Dom feierlich beigesetzt und zum Märtyrer erklärt. Seine Gebeine ruhen in einem kostbaren Barockschrein in der Kölner Kathedrale.
Evergislus (Eberigisil)
War der erste bekannte Bischof mit fränkischem Namen. Mehrfach wird er von Gregor von Tours erwähnt. Er erbaute in Birten bei Xanten eine Kirche zu Ehren des hl. Mallosus. Evergislus verstarb vor 594. Erzbischof Brun I. überführte die vermutlichen Reliquien des "beatus Evergislus" von Tongern nach St. Cäcilien in Köln. Heute ruhen sie in der Pfarrkirche St. Peter.
Famian
Eigentlich Gerhard (Quardo). Er wurde um 1090 in Köln geboren. Sein Erbe verschenkte er den Armen und pilgerte in der Zeit um 1112 durch Italien und Spanien. Hier lebte er zu S. Placido etwa 25 Jahre als Einsiedler. In Osera wurde er um 1144 Zisterziensermönch. Auf der letzten Pilgerfahrt ins Heilige Land verstarb er auf der Rückreise am 8. August 1150 im italienischen Gallese am Tiber. Über seinem noch heute unversehrten Leib wurde eine Kirche errichtet. Der vielen Wunder an seinem Grab wegen nannte man ihn Famian, den Weltberühmten.
Friedrich Spee von Langenfeld
Er wurde am 25. Februar 1591 in Kaiserswerth bei Düsseldorf geboren. 1603 wird der Zwölfjährige Internatsschüler im - von Jesuiten geleiteten - Dreikönigsgymnasium in der Marzellenstraße in Köln. Mit 19 Jahren entscheidet sich Spee, dem Jesuitenorden beizutreten, um in Indien zu missionieren. Doch der Orden sieht ihn nicht für die Mission vor, sondern entsendet ihn nach Trier. Dort gerät er in die Schreckensszene der Hexenverfolgung. In manchen Dörfern überleben nicht mehr als zwei Frauen. Viele sterben durch den Hexenjäger und Generalvikar Peter Binsfeld. Nach Ausbruch der Pest evakuieren die Jesuiten ihre Novizen; Spee findet sich in Fulda wieder. Im Herbst 1612 legt Friedrich die ersten Gelübde bei den Jesuiten ab. 1622 wird er nach Studien in Philosophie zum Priester geweiht. 1626 wird er nach Köln zurückbeordert. Sein Lebensthema bleiben die Hexenverfolgungen. Er wird zum Ankläger ihrer Verfolger; Spee verfasst Schriften und Bücher gegen die Hexenverfolgungen und bekommt Schwierigkeiten mit den Kölner Jesuiten. Schließlich wird er als Prediger nach Peine versetzt. Am 7. August 1635 verstirbt er.
Gereon
Lebte um das Jahr 590 zu Zeiten des fränkischen Bischofs Gregor von Tours und Kaiser Maximinian. War als Offizier Truppenführer einer Abteilung innerhalb einer Legion, die zum Rhein geschickt wurde, um Gruppen aufständischer Germanen aufzuspüren. In Köln angekommen, erreichte sie der kaiserliche Befehl, durch ein Weiheopfer vor den römischen Göttern die Treue zum Kaiser zu beweisen. Die Männer waren jedoch Christen und weigerten sich, diesem Ritual zu folgen. Ihr christlicher Glaube war nicht vereinbar mit dem Töten von Menschen - ihre Haltung war also vielmehr die Verweigerung des Kriegsdienstes als das verweigerte Weiheopfer. Daraufhin wurde Gereon als erster, danach seine Abteilung enthauptet und in einen Brunnen geworfen. Über diesem Brunnen als Massengrab wurde durch den maßgeblichen Einsatz der hl. Helena, Mutter des Kaisers Konstantin, eine Basilika errichtet.
Gerhard
In Köln geboren und in der dortigen Domschule ausgebildet. Auf Vorschlag von Erzbischof Brun I. von Köln bestellt ihn Otto der Große zum Bischof von Toul . Sein Leben war geprägt und erfüllt von apostolischem Eifer und galt der Sorge für die Armen. Seine letzte Ruhestätte findet Gerhard nach seinem Tod am 23. April 994 in der von ihm neu errichteten Stephans-Kathedrale zu Toul.
Gerold (Gerwald)
War ein Pilger aus Köln. Seine Pilgerfahrten führten ihn nach Santiago de Compostela in Spanien, nach Jerusalem und Rom. Am 7. Oktober 1241 wurde er in den Alpen von Räubern ermordet. In der St. Magdalenen- Kirche zu Cremona ruhen seine Gebeine. 1651 wurde ein Teil seiner Reliquien in die Jesuitenkirche nach Köln gebracht.
Gezelin
Nach einer Legende lebte Gezelin als Hirte und Einsiedler zu einer nicht mehr bestimmbaren Zeit bei Köln- Mülheim. Die Vermutung, dass er Laienbruder der Zisterzienserabtei Altenberg gewesen sei, ist aufgrund einer Verwechslung mit Schetzel von Luxemburg, von dessen Leben die Gezelin-Überlieferung beeinflusst wurde, zu erklären. Im Jahre 1814 wurden die Gebeine Gezelins in die Kirche von Schlebusch bei Leverkusen überführt. Eine Kapelle hält das Andenken an ihn wach.
Heilige Drei Könige
Sterndeuter, die auf der Suche nach dem König waren, dessen Geburt ihnen ein neu aufgegangener Stern angezeigt hatte, und die dadurch nach Betlehem gelangten, wo sie auf Maria und ihr Kind trafen. Bithisarea, Melchior und Gathaspa wurden sie im 7./8. Jahrhundert genannt; die Namen Kaspar, Melchior und Baltasar gehen auf Beda Venerabilis (gestorben 735) zurück. Bereits im zweiten nachchristlichen Jahrhundert wurden sie als Könige bezeichnet. Ihre Gebeine kamen 1164 nach Köln: Am 23. Juli trafen sie unter dem Jubel der Bevölkerung ein - als Raubgut: Durch den Sieg des Kaisers Friedrich Barbarossa und die Zerstörung Mailands war sein Kanzler Rainald von Dassel, Erzbischof von Köln, in ihren Besitz gelangt. Für sie entstand der prächtigste Reliquienschrein des Mittelalters, und über seinem Standort wurde dann die Kathedrale errichtet, die unter den abendländischen Kirchenbauten nicht ihresgleichen finden sollte - der gotische Dom als Abbild des himmlischen Jerusalem. Köln rückte mit dem Besitz dieses Reliquienschatzes zu einem der großen Wallfahrtszentren gleichberechtigt neben Rom und Santiago de Compostela auf.Seit dem Mittelalter bis zum heutigen Tag finden sich Pilgerströme am Dreikönigschrein ein. Gedenktag der Heiligen Drei Könige ist der 6. Januar.
Heinrich, Richter
Am 23. Dezember 1898 zu Köln-Mülheim geboren und 1922 zum Priester geweiht. Der fromme und hilfsbereite Priester wurde von der Gestapo verhaftet. Selbst in der Gefangenschaft verhielt er sich vorbildlich und wurde wahrscheinlich im Konzentrationslager Ohrdruf während der Räumung am 4. April 1945 ermordet.
Heribert
Erzbischof von Köln, wird seit seiner Bestattung in Deutz im Zuge eines Spontankultes als Heiliger verehrt. Sein Fest wurde ursprünglich am 16. März und wird seit 1971am 30. August gefeiert. Geboren um 970, wahrscheinlich aus dem Geschlecht der Konradiner, gestorben am 16.3.1021. Ausgebildet in Worms und Gorze, Dompropst in Worms und Hofkaplan Kaiser Otto III., später Kanzler für Italien und Deutschland. 999 wird Heribert nach strittiger Wahl Erzbischof von Köln. Nach dem Tode Otto III. 1002 unterstützt er die Kandidatur Herzog Hermann II. von Schwaben und wird deshalb wohl meist unter Kaiser Heinrich II. - zum Vorteil der Köner Aufgabe - von den Reichsverwaltung ausgeschlossen. Die Historiker attestieren ihm administrativ-organisatorisches Geschick vor allem auf karitativem Gebiet. Seine Verbindung mit dem Reformmönchtum gorzisch-St.Maximiner Prägung führte u.a. zur Gründung des Klosters Deutz, wo er bestattet wurde.
Hermann (Joseph) von Steinfeld
Er wurde um 1150 in Köln geboren und wuchs in ärmlichen Verhältnissen auf. Von klein auf empfindet Hermann diesen Zustand nicht als bedrückend, sondern ist voller Gottvertrauen. Mit zwölf Jahren verlässt er Köln. Seinen Eltern war es gelungen, ihren begabten Sohn an der Schule des Prämonstratenser-Klosters Steinfeld/Eifel unterzubringen. Er findet Freude am Lernen und ist glücklich, im Chor der Mönche mitbeten und mitsingen zu dürfen. Mit den Jahren wächst Hermann in die Klostergemeinschaft hinein; schließlich erhält er in Steinfeld die Priesterweihe.. In der Folge wird er immer häufiger zu Gottesdiensten und zu Exerzitienvorträgen in die verschieden Klöster der Eifel, der Voreifel und am Rhein gerufen. Fast 90-jährig, am 7. April 1241, stirbt er bei den Zisterzienserinnen von Hoven bei Zülpich. Er wird als "der sanfte Heilige" noch heute in Köln, im Kölner Umland und vor allem in der Eifel verehrt.
Hildiger (Hilger)
Er wurde in der Nachfolge Agilolfs Bischof von Köln und begleitete König Pippin auf seinem Zug gegen die Sachsen. Während eines Kampfes fiel Hildiger am 8. August 753 bei der Iburg.
Irmgard von Aspel
Wurde als Tochter des Godizos von Aspel im erstenViertel des 11. Jahrhunderts geboren. Nach dem Tod der Eltern behält sie die umfangreichen Güter, die sie zunächst selbst verwaltet. Sie erweist sich als großzügige Stifterin und Patronatsherrin und kümmert sich darüber hinaus fürsorglich um die Armen ihrer Heimat. Die Abteien Siegburg und St. Pantaleon, Köln, sowie der Dom zu Köln werden von ihr beschenkt - gegen eine Forderung: Ständiges Gebet und besondere Bemühungen um die Seelsorge. Sie lernt auch die Kehrseite des Reichtums kennen: Armut, Krankheit, Hoffnungs- und Hilflosigkeit. Sie hilft vielen Kranken und Hilfsbedürftigen und errichtet in der Nähe des Domes ein Hospital. Schließlich übereignet sie all ihren Besitz ihrer Schwester und stirbt im Bewusstsein, als Pilgerin und Einsiedlerin die Nähe Gottes gesucht zu haben.
Johannes Duns Skotus
Um 1265 wahrscheinlich in Duns/Schottland geboren. Im Jahre 1291 erhielt er die Priesterweihe. Nach Köln geht er 1307. Er gilt als Vorkämpfer für den Christkönigsgedanken und die Lehre der unbefleckten Empfängnis Mariens. Er starb am 8. November 1308 in Köln und wurde in der Minoritenkirche Köln beigesetzt.
Maternus
Erster geschichtlich bezeugter Bischof von Köln. 330 gestorben, Ruhestätte in Trier. Nach Valerius soll Maternus auch Bischof von Trier gewesen sein. Diese Annahme wird dadurch gestützt, dass Köln zu keiner Zeit die Gebeine des Maternus besessen hat, während in Trier Maternus-Reliquien um 760 bezeugt sind. Sein Bischofsstab wird in der Kölner Domschatzkammer aufbewahrt und bei bedeutsamen Anlässen noch heute verwandt. Maternus nahm als Vertrauter Konstantins an der Lateransynode 313 in Rom und 314 an der Synode in Arles teil.
Maurin
Seine Gebeine wurden 966 in einem Sarkophag in der Kölner Kirche St. Pantaleon aufgefunden. Aus der Deckel-Inschrift geht hervor, dass Maurin am 10. Juni im Atrium von St. Pantaleon das Martyrium erlitten hat. Möglicherweise war er Vorsteher einer Priestergemeinschaft und hat bei einem feindlichen Einfall - vermutlich der Normannen - den Tod gefunden. Seit etwa 1180 ruhen die Gebeine Maurins in einem kostbaren Schrein.
Petrus, Kanisius
Im Jahre 1521 in Nimwegen geboren. Nach seinem Studium in Köln trat er als erster Deutscher 1543 in Mainz in die Gesellschaft Jesu (Jesuitenorden) ein. Unter seiner maßgeblichen Beteiligung wurde in Köln die erste Niederlassung der Jesuiten gegründet. Seit 1549 trat er unermüdlich für die Erhaltung und Erneuerung des katholischen Glaubens in Deutschland, in der Schweiz, in Böhmen und Österreich ein. Bis in die Gegenwart wurden seine Katechismen Grundlage der Lehrbücher für Kinder und Erwachsene. Am 21. Dezember 1597 starb er in der Schweiz. 1925 erfolgte die Heiligsprechung. Seine Gebeine ruhen seit 1625 in der Michaelkollegskirche in Freiburg (Schweiz).
Severin
Bischof von Köln. Severin lebte um 400 und leitete die christliche Gemeinde von Köln zu einer Zeit, als die Stadt unter die Herrschaft der Franken kam. In der Coemeterialbasilika vor der Stadt wurde Severin begraben; die Kirche trug später seinen Namen. Der kostbare Schrein wurde in der Franzosenzeit eingeschmolzen. In einem einfachen Schrein des 19. Jahrhunderts hinter dem Hochaltar ruhen seine Gebeine nun.
Sigewin
War seit 1076 Ehrendechant in Köln. Im Jahre 1079 wurde er von Heinrich IV. zum Erzbischof von Köln erhoben. Er stand im Investiturstreit treu auf der Seite Heinrichs. Sigewin führte als zweiter deutscher Bischof in seinem Gebiet gegen das Fehdeunwesen den "Gottesfrieden" durch. Am 31. Mai 1089 verstarb er und wurde im Kölner Dom begraben. Alsbald fügte man ihm den Beinamen "der Fromme" bei.
Theodor, Babilon
Wurde geboren am 26. Februar 1899 in Köln. Er trat nach seiner Entlassung vom Militär im Jahre 1919 in die Dienste des Kolpingwerkes ein und wurde 1932 im Kölner Kolpinghaus Geschäftsführer. Auffallend war seine tief gläubige und fröhliche Natur. Am 15. August 1944 wurde er von der Gestapo verhaftet . Um seine Frau und seine fünf Kinder nicht zu gefährden, nutzte er eine Fluchtgelegenheit nicht aus. Über seine Todesursache ist wenig bekannt. Angeblich ist er im Konzentrationslager Buchenwald oder Ohrdruf an einer Hirnhautentzündung gestorben.
Ursula
Ihr Name taucht erst im 10. Jahrhundert an der Spitze der weiblichen Heiligenschar auf. Als Heranwachsende las sie viel über Leben und Leiden Jesu Christi. Die Tochter eines Fürsten lehnte eine Heirat zunächst ab, weil sie in einer Gemeinschaft mit der Selbstverpflichtung zur Ehelosigkeit lebte. Sie willigte unter bestimmten Bedingungen jedoch ein, Ätherius zu heiraten, wenn sich anders ein Krieg nicht verhindern ließ. Zu den Bedingungen gehörten die Taufe und die Unterweisung in der christlichen Glaubenslehre. Ätherius begleitete als Beschützer die Schar der Jungfrauen. Nach einer beschwerlichen Reise trafen sie den Papst. Zurückgekehrt sahen sie, dass die Stadt Köln von den Hunnen belagert wurde. Die Belagerer töteten alle Jungfrauen und ihre Begleiter, zuletzt Ursula, nachdem sie es abgelehnt hatte, sich dem Hunnenkönig als Beute zu ergeben. Als Ursula ihm im Traum erschien, gab er die Belagerung auf und floh über den Rhein nach Osten. Köln war wieder frei. Unter dem Einfluss der blühenden Ursulaverehrung wurden die Hermelinschwänzchen im Kölner Wappenschild zu Ehren der durch einen Schreibfehler entstandenen "elftausend" Frauen auf die Zahl elf festgelegt und in Flammenzungen (Blutstropfen, als Hinweis auf das Martyrium) umgewandelt. Ursulas Reliquien befinden sich in der Basilika St. Ursula zu Köln in einem Marmorsarkophag.
Willibert
War Priester am Kölner Dom. 870 wurde er als Nachfolger Gunthars zum Erzbischof von Köln gewählt. Anlässlich einer Synode weihte Willibert den karolingischen Neubau des Domes ein. Am 11. September 888 starb er und wurde im Dom beigesetzt.
Wolfhelm
Wurde an der Kölner Domsingschule ausgebildet. Der einem rechtsrheinischen Adelsgeschlecht entstammende Wolfhelm findet sich 1036/1038 als Mönch in der Trierer Abtei St. Maximin und an St. Pantaleon zu Köln. Als Stellvertreter des Abtes wurde er 1052 nach Gladbach entsandt, um die dortige Abtei zu leiten. Erzbischof Anno II. sah ihn als Leiter der Abtei in Siegburg vor. Er scheiterte jedoch an den dortigen Schwierigkeiten. Wolfhelm starb am 22. April 1091 und wurde in der Abteikirche Brauweiler beigesetzt, wo er seit 1065 Abt gewesen war.