Laser zünden Innovationen in allen Branchen
Industrie: In Materialbearbeitung, Medizintechnik, Elektronik und Qualitätssicherung baut die Schlüsseltechnik ihre Spitzenstellung ausVDI nachrichten, Düsseldorf, 30. 4. 04 -Die Lasertechnik zeigt sich als Innovationsmotor stärker denn je und deutsche Anbieter liegen im internationalen Spitzenfeld. Von diesem Potenzial können große wie auch kleinere Unternehmen nur profitieren, was in Zeiten schwacher Konjunktur natürlich doppelt zählt. Und Branchenexperten sind sicher: Jährliche Zuwachsraten im zweistelligen Bereich stehen auch in Zukunft an.
Gerhard Hein ist überzeugt: "Die Zahlen für 2003 markieren eine Atempause." Der Geschäftsführer der Arbeitsgemeinschaft Laser im Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA) in Frankfurt ist von der Schlüsselfunktion des Lasers für die Industrie überzeugt. "Es gibt kaum eine Leitbranche in Deutschland die - sofern sie mit Fertigung zu tun hat - ohne Lasereinsatz läuft." Solche zuversichtlichen Stimmen tun der Laserbranche durchaus gut, denn ihre Ergebnisse spiegeln nicht die Stärke des Lasers, sondern die Schwäche der Konjunktur wider. Der Weltmarkt für Laser im letzten Jahr lag mit 3,65 Mio. € um 7 % unter dem Ergebnis des Vorjahres. Allerdings primär ein Währungsproblem, meint der Geschäftsführer der Schweizer Unternehmensberatung Optech Consulting, Arnold Mayer, denn, "demgegenüber legte der in US-Dollar berechnete Markt um 13 % zu, bedingt durch die veränderte Relation beider Währungen."Der Laser gilt nach wie vor als neue Technologie mit steigendem Basistrend. Schneiden, Fräsen, Bohren, Schweißen - überall kann der Laser noch ausbauen. "Ein spektakuläres Beispiel ist das Schweißen in der Autoindustrie", spielt Arnold Mayer auf die Produktion des neuen VW-Golf an. Knapp 70 m Schweißnaht und damit etwa die Hälfte aller Nähte an dem Fahrzeug fertigen Laser. Ein Projekt, das Schule machen kann. "Es ist nicht so, dass alle, die Laserschweißen könnten, das auch schon tun. Da liegt das Potenzial für den Laser." Ebenso wie in neuen Technologien. Rapid Manufacturing haben Entwickler des Fraunhofer-Instituts für Lasertechnik (ILT) in Aachen in einem sehr anwendungsnahen Bereich zur Industriereife gebracht: Sie schmelzen Zahnersatz mit Lasern nach CAD-Daten aus Metallpulver.
Gerhard Hein sieht solche Pilotprojekte als positive Vorzeichen für einen weiteren Aufschwung in Sachen Laser. Und an den glauben alle Beteiligten fest: Der Bereich Elektrotechnik und Elektronik signalisiert Auffahrt. Es gehen wieder mehr Mobiltelefone und Computer über die Ladentische als in der letzten Zeit, und eine wachsende Mikrowelt bedeutet unweigerlich eine wachsende Laserwelt. Auch wenn die Mikrobearbeitung mit Lasern dort zu Hause ist, wo die Halbleiterindustrie sitzt - Nordamerika, Japan, Taiwan und Korea - sieht Branchenexperte Gerhard Hein Kratzer in deren Vormachtstellung. "Weite Teile der Elektronik mögen mittlerweile amerikanisch oder asiatisch dominiert sein, aber für die Laserbearbeitung existiert dort kein Wettbewerbsvorteil. Ich wage schlicht zu behaupten, dass die deutsche Lasertechnik im Bereich Feinstbearbeitung tonangebend ist."
Wie zur Bestätigung gibt Peter Wirth, Unternehmenschef von Rofin-Sinar Technologies, Hamburg, die Ergebnisse des ersten Quartals bekannt: "Wir hatten einen glänzenden Start ins neue Geschäftsjahr mit neuen Höchstwerten für Ergebnis und Auftragseingang. Darüber hinaus konnten wir als Folge der gestiegenen Nachfrage aus der Halbleiter- und Elektronikindustrie in Asien einen Rekordumsatz verzeichnen."
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