Kursplus an Aktienmärkten nicht durch wirtschaftli

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Kursplus an Aktienmärkten nicht durch wirtschaftli

 
07.12.01 13:22
Kursplus an Aktienmärkten nicht durch wirtschaftliche Entwicklung gedeckt

 
In dieser Woche überraschte der unerwartet starke Anstieg des amerikanischen Einkaufsmanagerindex die Finanzmärkte positiv. Ein deutliches Kursplus war die Folge. Besonders im Technologiesektor herrscht wieder Kaufstimmung, so die Analysten der Commerzbank. Viele Technologiewerte seien zwar unter fundamentalen Gesichtspunkten bereits hoch bewertet. Trotzdem kaufen institutionelle Investoren diese Werte, um für einen erwarteten weiteren Kursanstieg im nächsten Jahr positioniert zu sein.

Im Kontrast zu der guten Stimmung an den Börsen biete das konjunkturelle Umfeld weiter Anlass zur Sorge, wie etwa die jüngsten deutschen Arbeitsmarktdaten zeigen. Die Kurssteigerungen sind vielmehr liquiditätsgetrieben und ohne eine Bestätigung durch volkswirtschaftliche Daten oder bessere Quartalsergebnisse der Unternehmen. Die Commerzbank empfiehlt in dieser Situation "Stockpicking" in Einzeltiteln mit bereits jetzt überzeugenden Ergebnissen. Dazu gehört z.B. DaimlerChrysler. Interessant sei auch die Deutsche Telekom, die allerdings stark konjunkturabhängig und entsprechend volatil sei. Im Technologiesektor böten Blue Chips wie Microsoft und AOL-TimeWarner gute Chancen.

Übergang zu einer neuen Weltwirtschaftskrise jedoch kaum noch bestreitbar

Nach Meinung von unabhängigen Wirtschaftsexperten ist der Übergang zu einer neuen Weltwirtschaftskrise jedoch kaum noch bestreitbar, eine Krise die auch vor den europäischen Ländern und Deutschland nicht Halt machen wird. Unlängst musste die OECD ihre Konjunkturprognosen drastisch senken. Sie geht mittlerweile davon aus, dass erstmals seit 20 Jahren in der zweiten Hälfte dieses Jahres das Bruttoinlandsprodukt in den Industrienationen zurückgehen werde. Die USA befinden sich bereits in einer echten Überproduktionskrise. Seit dem 3. Quartal 2000 ging dort die Industrieproduktion zurück. Im Oktober sank sie zum 13. Mal in Folge mit dem stärksten Einbruch seit elf Jahren. Das Minus betrug seit dem Beginn der negativen Wirtschaftsentwicklung bereits 6,5 Prozent. Die US-Industrieproduktion liegt heute auf einem Niveau wie im Juli 1999.

Auch Japan wurde bereits von der Überproduktionskrise erfasst. Seit Februar 2001 geht die Industrieproduktion beschleunigt zurück. Im April fiel sie im Monatsvergleich um 4,1 Prozent, im Juli bereits um 9,8 Prozent und im September um 11,5 Prozent. Die Industrieproduktion liegt damit auf dem Niveau von Anfang 1999.

Mittlerweile verzeichnen auch alle 15 EU-Länder einen Rückgang der Wachstumsraten der Industrieproduktion und des Bruttoinlandsproduktes. In Ländern wie Großbritannien, Spanien, Finnland geht die Industrieproduktion bereits absolut zurück, was auf einen beginnenden Übergang zur Überproduktionskrise schließen lässt. (ck)  
 
 

 
[Fri, 07.12.2001] - © 2001 de.internet.com
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