Kurse werden weiter steigen

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Nassie:

Kurse werden weiter steigen

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19.06.05 13:08
Aussicht für den Dax bleibt günstig
Finanz-Experten sehen einen anhaltenden Aufwärtstrend für Aktien. Die Begründungen dafür gehen aber auseinander
Die gute Nachricht vorweg: Die Zeichen stehen gut, daß sich der Aufschwung an den Aktienmärkten vorerst fortsetzt. Bis auf 4600 Zähler kletterte der deutsche Blue-Chip-Index Dax in dieser Woche, so hoch wie seit fast drei Jahren nicht mehr. Die Nebenwerte-Indizes MDax und SDax stiegen sogar auf Rekordhöchststände. Auch die Indizes in New York und Tokio präsentierten sich zuletzt freundlich.


Und die Hausse wird vorerst anhalten, wenn auch mit etwas weniger Dynamik. Das jedenfalls ist Mehrheitsmeinung bei den Strategen von 15 großen Banken, die die "Welt am Sonntag" zusammen mit der Münchener Forschungsgruppe Südprojekt aktuell befragte. Im Schnitt erwarten sie, daß der Dax bis zum Jahresende auf etwa 4770 Punkte steigt. Aber auch Dow Jones, Nikkei, Eurostoxx 50 und TecDax werden den Prognosen zufolge auf Sechs-Monatssicht weiter zulegen. Diese Indizes müssen aber im Gegensatz zum Dax kurzfristig mit Rückschlägen rechnen.


"Viele Experten mißtrauen dem jüngsten Aufwärtstrend. Und genau das ist eine gute Basis dafür, daß es so weitergeht", sagt Stefan Schiesser, Aktienstratege der DZ Bank. "Insofern speist sich unser Optimismus aus dem Pessimismus anderer." Stolze 5100 Punkte lautet Schiessers Dax-Kursziel bis Jahresende. Auch beim Eurostoxx 50 gehört die DZ Bank mit Abstand zu den Optimistischsten: 3500 Zähler prognostiziert das Institut. Aktueller Stand: 3150 Punkte.


"Der Hauptaspekt ist die günstige Bewertung", begründet Schiesser. Das Kurs-Gewinnverhältnis (KGV) der im Dax enthaltenen Unternehmen liege bei zwölf und damit unter dem langjährigen Durchschnitt von 15. "Allein daraus läßt sich erhebliches Potential ableiten." Wie viele andere Experten rechnet er ferner mit einer Zinswende am Rentenmarkt, weswegen viele Investoren Anleihen in Aktien umschichteten. Generell werde die Dynamik an den Aktienmärkten verstärkt von der Entwicklung an den Rentenmärkten abhängen. Sollte sich der Verfall der Renditen im langen Bereich fortsetzen, dürfte das die Aktienkurse treiben.


Zu den Aktien-Optimisten gehört auch die Hypo-Vereinsbank, die auf Sechs-Monats-Sicht einen Dax-Stand von 4800 Punkten erwartet. Aktien würden attraktiv bleiben, weil die US-Notenbank Fed eine Zinspause für mehrere Quartale einlegen werde. Außerdem stabilisierten sich der Ölpreis, wenn auch auf hohem Niveau, sowie das Verhältnis Euro zum Dollar. "Der europäische Markt wird sich besser entwickeln als der amerikanische und der deutsche besser als der europäische", sagt Hypo-Vereinsbank-Stratege Tammo Greetfeld.


Auch SEB-Analyst Ingmar Lehmann glaubt, daß es vor allem beim Dax Nachholpotential gibt. "Die Stimmung ist schlechter als die Lage", sagt Lehmann. Nicht umsonst interessierten sich viele angelsächsische Investoren für den deutschen Markt, was die jüngsten Anlageentscheidungen ausländischer Finanzinvestoren belegten. "Sie sehen uns positiver als wir selbst", kritisiert Lehmann.


Seiner Ansicht nach hat der Markt deshalb noch Luft nach oben - vor allem aufgrund der Aussicht auf politische Veränderungen. "Viele - auch uns - hat der Effekt der Ankündigung von Neuwahlen überrascht." Der Markt spekuliere darauf, daß der eingeschlagene Reformkurs durch eine schwarz-gelbe Regierung beschleunigt werden könnte. Viele Konzerne, allen voran die Versorger, würden davon profitieren.


"Der Aktienmarkt setzt darauf, daß es eine neue Regierung geben wird", sagt auch HVB-Mann Greetfeld. Dank der Bundesratsmehrheit hätte eine neue Regierung unter Angela Merkel großen Gestaltungsspielraum. "Die großen ökonomischen Herausforderungen gepaart mit der Handlungsfähigkeit der Regierung geben vielen Investoren Anlaß zum Optimismus", sagt Greetfeld. Reformen könnten vor allem die Problemfelder Arbeitsmarkt, hier insbesondere die Lockerung des Kündigungsschutzes, sowie die Lohnnebenkosten betreffen. Neben den Versorgern würden davon Unternehmen mit hohem inländischen Personalaufwand profitieren, wie VW, MAN, Siemens oder die Post.


"Die politische Situation in Deutschland spielt derzeit keine Rolle", sagen dagegen West-LB-Experte Martin Gilles und sein Kollege Schiesser von der DZ-Bank. "Das Thema wird überschätzt", sagt Schiesser. Schließlich erzielten die meisten deutschen Blue Chips die Haupteinnahmen im Ausland. Der Dax habe vielmehr vom schwachen Euro und einem möglichen Ende der US-Zinserhöhungen profitiert.


Während jedoch der DZ Bank-Stratege erwartet, daß sich diese Bedingungen fortsetzen, rechnet Gilles mit einer Konsolidierung. Der Dax werde in seine Handelsspanne vom ersten Quartal zwischen 4150 und 4400 Punkten zurückkehren - aus folgenden Gründen: Die Fed halte an ihrer Politik der moderaten Leitzinserhöhung fest, zudem würde der Euro wieder an Stärke gewinnen. "Mir fehlen die positiven Impulse", begründet der Leiter Aktienstrategie der WestLB sein kurzfristiges Dax-Kursziel von 4200 Punkten. Heino Reents

WamS.de


Nassie:

Risiko Ölpreis

 
19.06.05 22:53
Der rapide steigende Ölpreis droht die Dax-Rallye zu stoppen
Analysten erwarten eine Konsolidierung auf dem aktuellen Niveau - Deutsche Indizes werden heute neu geordnet - Euro stabilisiert sich
Eigentlich sind die Voraussetzungen für eine Fortsetzung der Dax-Rallye gut. Denn nachdem der Leitindex die Marke von 4400 Punkten überwunden hat, ist die gute Stimmung auf das Parkett zurückgekehrt. Eindeutiges Indiz: Immer mehr institutionelle Investoren wollen dem Aufwärtstrend nicht länger hinterherlaufen, und springen auf den an Fahrt gewinnenden Börsenzug. "Im Juni und Juli könnten wir deshalb noch einmal steigende Kurse sehen", erklärt DZ-Bank-Stratege Christian Kahler.


Doch die meisten seiner Kollegen zeigen sich eher skeptisch. Und das liegt einmal mehr am Ölpreis. Am Freitag kletterte er auf über 58 Dollar je Barrel. Und so stellt sich die Frage, wie lange Aktienkurse und Rohstoffpreis gleichzeitig steigen können. "Ich glaube, daß die Ölpreise etwas fallen müssen, damit der Markt sich weiter nach oben bewegen kann", sagt Todd Leone, Analyst bei S.G. Cowen. Seiner Meinung nach würde ein Barrel-Preis um die 60-Dollar-Marke der Wirtschaft auf jeden Fall schaden.


Der Expertentenor geht deshalb von einer Woche der Seitwärtsbewegung aus. "Der aktuelle Aufwärtstrend wird in eine Konsolidierungsphase münden", schreiben die Strategen der Bankgesellschaft Berlin in ihrem Marktkommentar. "Nach dieser Kursrallye ist eine leichte Korrektur notwendig", sagt auch Werner Bader, Analyst bei der Landesbank Baden-Württemberg (LBBW). "Viele Anleger wollen ihre Kursgewinne vor dem Sommerurlaub erst einmal sicher eintüten." Größere Kursrückschläge erwartet die Analystengilde allerdings nicht. "Da die günstigen Rahmenbedingungen für den Aktienmarkt nach wie vor intakt sind, rechnen wir nicht mit stärkere Korrekturen", so die Bankgesellschaft Berlin.


Dennoch könnte es zu einer Art Sommerpause im Dax kommen. Denn in nächster Zeit fehlt es an kurstreibenden Impulsen. Zu den wenigen Wirtschaftsdaten, die in der kommenden Woche auf der Tagesordnung stehen, gehört das Konjunkturbarometer des Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW). Der Index, der die Erwartungen von Analysten und institutionellen Anlegern für die wirtschaftlichen Aussichten der kommenden sechs Monate widerspiegelt, wird am Dienstag veröffentlicht. Daneben richtet sich die Aufmerksamkeit der Anleger auf die Neuordnung der wichtigsten deutschen Indizes. Die Börsenneulinge Lanxess und Premiere ersetzen ab heute WCM und Thiel Logistik im MDax. Für die beiden Letzteren müssen deshalb CE Consumer und Tag Tegernsee ihre Plätze im SDax räumen. Im TecDax ersetzt Conergy Süss Microtec.


Interessant dürfte sein, ob der Euro seine Erholung fortsetzt. Nachdem er am Freitag deutlich zulegen konnte, prognostizieren viele Devisenexperten, daß die Marke von 1,20 Dollar vorerst nicht unterschritten wird. Denn der unerwartete Anstieg des Defizits der US-Leistungsbilanz zeige, daß ein stärkerer Greenback derzeit nicht gerechtfertigt ist. nan/rtr

Welt.de


Nassie:

Benzingipfel im Juli

 
20.06.05 22:40
Ölpreis auf Rekordstand, Benzingipfel im Juli
Regierung will mit Autoindustrie über Begrenzung der Kraftstoffpreise reden - Wachstum gebremst - Aktienmärkte belastet
 
Frankfurt/Main - Der Ölpreis hat sich am Montag der historischen Marke von 60 Dollar je Barrel (159 Liter) genähert. Im elektronischen Handel in New York stieg der Preis für die US-Sorte WTI zur Lieferung im Juli zeitweise auf 59,23 Dollar und markierte damit einen neuen Höchststand. Im weiteren Verlauf bröckelte der Preis, blieb aber um 34 Cent über dem Schlußkurs vom Freitag. Allein am Freitag war der US-Ölpreis um 1,89 Dollar gestiegen. In London kostete gestern ein Barrel der Nordseesorte Brent 57,82 Dollar und damit 95 Cent mehr als am Freitag.


Angesichts der Preisrekorde beim Öl soll der Benzinpreis eines der Themen bei der im kommenden Monat anstehenden Branchenkonferenz von Politik und Automobilindustrie sein. Das teilte eine Sprecherin von Wirtschaftsminister Wolfgang Clement auf Fragen nach einem "Benzingipfel" mit. Forderungen nach benzinpreisdämpfenden Maßnahmen waren wiederholt aus der Industrie laut geworden.


Nach Einschätzung deutscher Wirtschaftsforschungsinstitute bremst der Höhenflug des Ölpreises das Wachstum in Deutschland. Die Ferienzeit werde für die Mineralölkonzerne ein Anlaß sein, nochmals eine Preisrunde extra zu fahren, sagt der ADAC. Autozulieferer wie Bosch und ZF Friedrichshafen befürchten belastende Einflüsse auf die Wirtschaft. Experten rechnen fest mit einem Überspringen der Marke von 60 Dollar bei leichtem US-Öl. Nach Einschätzung des Hamburger Mineralölwirtschaftsverbands treiben Spekulanten den Ölpreis auf neue Höhen. "Es gibt keine Rohölknappheit", sagte Verbandssprecherin Meyer-Bukow.


Der Ölpreisrekord hat gestern den Anlegern am deutschen Aktienmarkt die Kauflaune der vergangenen Tage verdorben. Der Deutsche Aktienindex (Dax) büßte einen Teil seiner Gewinne der Vortage wieder ein und verbuchte am Nachmittag ein Minus von 0,7 Prozent auf 4574 Punkte. DW
Welt.de



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