KRIEG zwischen Indien und Pakistan

Beiträge: 6
Zugriffe: 646 / Heute: 1
Happy End:

KRIEG zwischen Indien und Pakistan

 
30.12.01 19:50

Indien in einer Situation wie die USA am 11. September


Ohne ein massives internationales Eingreifen wird es zwischen den Atommächten Indien und Pakistan zum vierten Krieg kommen

Unter psychologischen Gesichtspunkten betrachtet liegt der aktuellen Eskalation zwischen Indien und Pakistan der gekränkte Stolz der Machthaber in Neu-Delhi zugrunde. Nicht zu Unrecht. In einem atemberaubenden Tempo wurde der neben China und Russland dritten Ordnungsmacht auf dem asiatischen Kontinent in den vergangenen Wochen die politische Bedeutsamkeit von Washington aberkannt. In dessen "Kreuzzug gegen den Terrorismus" ist Pakistan als Anrainer des aktuellen Kriegszieles Afghanistan bedeutsamer.

Bei dieser neuen strategischen Allianz hat Washington indes nicht mit den höchst sensiblen politischen Empfindsamkeiten der betroffenen Regierungen gerechnet. In den vergangenen Wochen hielten sich die indischen Machthaber zwar zähneknirschend an die internationale Anti-Terror-Allianz unter Führung Washingtons, Proteste gegen die Hofierung des feindlich gesonnen Nachbarn wurden aber immer wieder laut.

Der Tropfen, der das Fass nun zum überlaufen brachte, war der Überfall islamischer Extremisten auf das indische Parlament in Neu-Delhi am 13. Dezember. Indien macht die pakistanische Regierung unter dem Militärmachthaber Pevrez Musharraf indirekt für den Angriff verantwortlich. Zahlreiche der militanten Gruppen agieren von pakistanischem Territorium aus. Geduldet wurde das bislang von Islamabad, weil ein gemeinsames Ziel besteht: der Anschluss Kaschmirs an Pakistan. Eine UN-Resolution, in der die Entscheidung über die Zukunft Kaschmirs allein der dortigen Bevölkerung zugesprochen wird, findet bei keinem der Beteiligten Beachtung.
 

"Falls es überhaupt zu einem Krieg kommen sollte, dann wird er mit einer solch starken Entschiedenheit geführt werden, dass es für einen künftigen Krieg mit Pakistan keine Notwendigkeit mehr geben wird. Und die Ergebnisse werden jedermann sichtbar sein." - Pramod Mahajan, Minister für Parlamentarische Angelegenheiten  
 
In den letzten Dezembertagen nun spitzt sich die Lage in Kaschmir und an der dort gezogenen "Kontrolllinie" (LoC) fast stündlich zu. Zwar reagierte Musharraf auf die immer schärferen, noch aber verbalen Attacken des östlichen Nachbarn mit der Festnahme von einem Extremistenführer, befriedigt hat das die Regierung Indiens jedoch nicht. Premier Atal Bihari Vajpayee besteht auf weiteren Schritten Pakistans gegen islamische Extremisten, auch nachdem das Vermögen der Gruppen Lashkar-i-Taiba und Jaish-i-Mohammad eingefroren und das Gründungsmitglied der letzteren Gruppe, Maulana Masood Azhar, inhaftiert wurde.

Tatsächlich befindet sich Vajpayee in einer Situation, die mit der von US-Präsident George W. Bush nach dem 11. September vergleichbar ist. Schon am 1. Oktober dieses Jahres hatte die Jaish-i-Mohammad unter der Führung von Massud Azhar den Landtag von Srinagar mit einem Selbstmordkommando angegriffen. Dabei starben 38 Menschen. Der indische Außenminister hatte damals noch erklärt, den Zwischenfall unter Berücksichtigung des Krieges der USA in Afghanistan "nicht hochspielen". Diese Rücksicht kann Indien nun vor allem in Anbetracht der innenpolitischen Lage nicht weiter nehmen.

Ein pakistanisches Gesprächsangebot wurde wenige Tage vor dem Gipfeltreffen der "Südasiatischen Union für Regionale Zusammenarbeit" im nepalesischen Kathmandu ausgeschlagen. Allerdings hat Neu-Delhi angekündigt, den ansonsten für pakistanische Flugzeuge gesperrten Luftraum für Präsident Musharraf in der kommenden Woche zu öffnen, damit er mit Vajpayee am Rande des Gipfels zusammenkommen kann. Derweil fliehen Tausende Menschen aus den Grenzregionen. Der Flüchtlingsstrom hat sich verstärkt, nachdem der indische Präsident seine Landsleute am Samstag aufforderte, sich auf einen Krieg mit Pakistan vorzubereiten. Allein in der Region Jammu im indischen Teil Kaschmirs haben in den vergangenen Tagen 20.000 Menschen ihre Heime verlassen. Aus Furcht vor pakistanischen Luftangriffen haben indische Behörden im Rahmen der Kriegsvorbereitungen das Marmormausoleum Taj Mahal in der Stadt Agra mit Tarnnetzen verhüllt - eine äußerst konkrete Maßnahme.

Alte Feindschaft und die Rolle der USA

Die Feindschaft zwischen Indien und Pakistan ist, wie der Großteil der politischen Instabilität in der Region, auch eine Nachwehe kolonialer Willkürpolitik. Als der pakistanische Staat 1947 gegründet wurde, machte man sich im Westen die Sache einfach. Mit Lineal und Bleistift sollte eine Heimstatt für alle Muslime des indischen Subkontinentes geschaffen werden. Die Folge solcher Kreationen sind nicht nur die Grenzkonflikte zwischen Indien und Pakistan, zudem ist die Grenze zu Afghanistan heute mehr als instabil. Auch sind Phänomene wie die "Tribal Area" in der auf pakistanischem Boden rund 20 paschtunische Stämme von Islamabad unbehelligt herrschen, ein Nebenprodukt gedankenloser Grenzziehungen.

Doch waren die Beziehungen zwischen den beiden Staaten keineswegs von Anfang an derart gespannt. Unter dem ersten pakistanischen Präsidenten Muhammed Jinnah wurde in Pakistan das Konzept eines weltoffenen Islam verfolgt, in dem alle Religionen in friedlicher Koexistenz leben sollten. Der säkulare Charakter ging erst in den siebziger Jahren verloren, religiöse Werte fanden in der Gesetzgebung verstärkt Eingang.

"Ich denke, die Vermischung von einem Freiheitskampf und Terrorismus wird sehr stark gefördert." - Präsident Pervez Musharraf  
 
An dieser Stelle kommen die traditionell starken Interessen der USA in der Region ins Spiel. Als 1979 Ayatollah Chomeinis schiitische Revolution aus dem Iran in Pakistan Fuß zu fassen drohte, wurde der Militärdiktator Zia ul-Haqq an die Macht gebracht und konnte fortan mit der massiven Unterstützung der USA rechnen. Das Konzept, den Teufel mit dem Beelzebub auszutreiben, ging zwar kurzfristig auf, doch war so der Grundstein für einen totalitären Islamismus in Pakistan gelegt, der die demokratischen Ansätze im Keim erstickte.

Die strategische Allianz der USA gegen die schiitische islamische Revolution Khomeinis stützte sich in erster Linie auf Saudi Arabien. In der Folge entstanden auch in Pakistan sunnitische, von den Saudis finanzierte Moscheen und Koranschulen (Madressen). Diese Koranschulen dienten bis vor wenigen Wochen als Rekrutierungsstationen für die nun aus der Macht gebombten Taliban.

Vieles spricht dafür, dass der Einfluss Musharrafs auf diese seither kontinuierlich geförderten islamistischen Strukturen nur begrenzt ist. Beobachter gehen davon aus, dass er den Gruppen in Kaschmir freie Hand lässt, um eine weitere Zuspitzung der innenpolitischen Konflikte nach dem Krieg in Afghanistan und der Allianz mit den USA zu vermeiden. Die Stärke der Extremisten im pakistanischen Staat lässt sich alleine schon daran messen, dass der Versuch, den Blasphemieparagraphen 295c abzuschaffen, mehrmals am Widerstand der Mullahs gescheitert ist.

Dazu kommt, dass der Einfluss der Gottesmänner in der Armee stark ist und die Militärs aus dem Konflikt mit Indien zudem ihre Existenzberechtigung sehen. Ein Krieg mit Indien wäre somit nicht nur weltanschaulich gerechtfertigt, er entspräche auch den vitalen Interessen der stärksten Säule des Staates Pakistan. Befürchtungen, dass solche Folgen einer vom Westen forcierten Interessenpolitik in letzter Folge zu einer atomaren Auseinandersetzung zwischen Indien und Pakistan führen könnte, fußen nicht auf einer akuten Gefahr, sind aber auch nicht aus der Luft gegriffen. Ein "Hiroshima-Bewusstsein" wie in der westlichen Welt existiert bei den beiden Parteien in dieser Form nicht.

Die nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion geschaffenen regionalen Organisationen haben sich mehrfach unfähig erwiesen, weitreichendere Konflikte zu lösen. Weder die "Asiatisch-pazifische wirtschaftliche Zusammenarbeit" (APEC) noch das ASEAN-Regional-Forum (ARF) konnten der Asienkrise oder dem Konflikt in Ost-Timor etwas entgegensetzen. Auch im derzeitigen Konflikt zwischen Indien und Pakistan ist von den Institutionen nichts zu hören. Wenn aber die Probleme vor Ort nicht gelöst werden können, steht die internationale Gemeinschaft in der Pflicht.

Die Folgen kurzfristiger Allianzen

Aus dem Pentagon wurde in den vergangenen Wochen mehrmals verlautet, dass man sich in der "langfristigen Kampagne gegen den Terror" auch auf "kurzfristige Allianzen" stützen werde. Die ersten Folgen dieser Politik lassen sich sowohl im Konflikt zwischen Israel und den Palästinensern wie auch derzeit in Kaschmir beobachten. Sowohl Israel wie auch Indien nehmen für sich das Recht auf nationale Selbstverteidigung in Anspruch, erklären diesen Schritt als ihren Beitrag im Kampf gegen den Terrorismus und leiten daraus die Legitimation eines offenen Krieges ab. In beiden Fällen haben die USA, und das ist sicherheitsanalytisch zunächst wertfrei zu beobachten, ihre Allianz mit einem der beteiligten Akteure vor dem Hintergrund kurzfristiger Interessen gelockert.

"Indien hat das volle Recht, militärische Aktionen gegen die Terroristencamps an der Grenze durchzuführen, wie dies die USA nach den Anschlägen vom 11. September gegen Afghanistan gemacht haben. ... Wir können keinen doppelten Maßstab anwenden, so dass die USA Afghanistan angreifen dürfen, wenn die Situation dies erforderlich macht, und wir Zurückhaltung zeigen müssen." - Pramod Mahajan, Minister für Parlamentarische Angelegenheiten  
 
Die erste Konsequenz war der Vormarsch israelischer Truppen auf palästinensisches Autonomiegebiet. Was der ehemalige Militär Ariel Sharon zunächst im Schatten des Krieges in Afghanistan praktizierte, wurde später mit dem Rückzug der USA aus ihren Verpflichtungen begründet. "Wir werden uns nicht opfern lassen", sagte Sharon zu Beginn der Militärkampagne, deren Ende mit dem Yassir Arrafats einhergehen könnte.

Im Fall des Konfliktes zwischen Indien und Pakistan zeigt sich ein ähnliches Muster. Nicht nur, dass Washington innerhalb weniger Tage seine alte Freundschaft mit Islamabad wiederbelebt hat, auch wurde China mit ins Boot genommen. In Anbetracht der Schwäche Russlands stehen China und Indien aber in unmittelbarem Wettstreit um die Ressourcen in Südost- und Zentralasien. Man kann getrost davon ausgehen, dass sich die Allianzen Washingtons in Asien langfristig nicht ändern werden. Für einen Krieg reicht - das zeigt die aktuelle Situation zwischen Islamabad und Neu-Delhi - aber auch ein kurzfristige Eskalation.

Auch die historische Perspektive gibt zu denken. Während in Europa zur Zeit des Kalten Krieges eine militärische Pattsituation den Ausbruch militärischer Konflikte verhinderte, sah das im asiatischen Raum anders aus. Auch daran waren die USA nicht unbeteiligt, denn die einzigen beiden von Washington in dieser Epoche gefochtenen Kriege wurden in Vietnam und Korea geführt. Auch der derzeitige Feld- beziehungsweise Kreuzzug in Afghanistan wird keineswegs eine friedliche Region hinterlassen. Der Kampf um die Ressourcen dürfte sich noch lange hinziehen.

Schnorrer:

Up, weil Punktlandung von Analyse. Krieg ist

 
25.05.02 15:14
wohl unausweichlich. Nur wann, ist die einzige offene Frage.
Happy End:

Die nukleare Büchse der Pandora

 
29.05.02 06:03
Die Lunte, die zum atomaren Pulverfass im indischen Subkontinent führt, brennt bereits

Wenn Misstrauen, Angst und Hass regieren, gewinnt die Unvernunft meist die Oberhand. Auf die Atommächte Indien und Pakistan, wo derzeit die Nerven besonders blank liegen, trifft dies in ganz besonderem Maße zu. Wieder einmal rasseln dort die Säbel - allerdings mit einem Unterschied. Erstmals stehen sich an der Waffenstillstandslinie in der Kaschmir-Region über eine Million Soldaten gegenüber. Und erstmals gewinnt das atomare Schreckgespenst derart reale Konturen, dass sogar England und Frankreich aus Angst vor einem potenziellen Atomkrieg das Botschaftspersonal zum größten Teil aus Pakistan abgezogen haben.

Warum in haben wir uns den Luxus geleistet, zahlungswillige Multi-Millionäre vom Schlage eines  Dennis Tito oder  Mark Shuttleworth als Weltraumtouristen in den Orbit zu schießen. Hätte man stattdessen nicht besser engstirnige und nationalfixierte Politiker wie etwa den pakistanischen Präsidenten  Pervez Musharraf und den indischen Ministerpräsidenten  Atal Behari Vajpayee in die Schwerelosigkeit entlassen, damit diese den Overview-Effekt er- und durchleben und dabei lernen, in Zukunft weitreichende Entscheidungen unter globaleren Gesichtspunkten zu treffen. Wäre es nicht weitaus sinnvoller gewesen, jenen Unwissenden das Erlebnis zuteil werden zu lassen, das der Shuttle-Astronaut Sultan  Bin Salman al-Saud dereinst während eines Shuttleflugs mit folgenden Worten beschrieb:
 
Am ersten Tag deutete jeder von uns auf sein Land. Am dritten oder vierten Tag zeigte jeder auf seinen Kontinent. Ab dem fünften Tag gab es für uns nur noch eine Erde.  

Kaschmir - ein kleines Fleckchen Erde

Während sich die bilateralen Beziehungen zwischen den Supermächten USA und Russland weiter normalisieren und das beidseitige Atomwaffenarsenal um Zweidrittel reduziert werden soll, vollzieht sich auf dem subindischen Kontinent eine höchst gefährliche, diametrale Entwicklung, die in einem Atomkrieg münden könnte. Gestritten wird um ein Fleckchen Erde namens  Kaschmir, eine Region im Himalaya, die gerade mal eine Größe von 222.000 Quadratkilometern aufweist.

Auslöser für die jüngsten Spannungen zwischen beiden Staaten war der Angriff auf ein indisches Militärlager am 14. Mai, bei dem 34 Menschen - überwiegend Frauen von Soldaten und Kinder - getötet wurden. Indien macht von Pakistan aus operierende muslimische Extremisten für den Überfall verantwortlich. Beim Kampf der Separatisten im indischen Teil Kaschmirs kamen seit 1989 bis zu 70 000 Menschen ums Leben. Seit dem vergangenen Dezember haben Indien und Pakistan ihre Truppen entlang der Grenze verstärkt.  Indien beschuldigt Pakistan, für einen Terroranschlag auf das indische Parlament mitverantwortlich zu sein und hatte militärische Aktionen gegen Separatistenstellungen auf pakistanischem Gebiet erwogen. Heute stehen sich an der Waffenstillstandslinie in Kaschmir über eine Million schwer bewaffnete Soldaten gegenüber, wobei vereinzelte Kämpfe und kleinere Scharmützel an der Grenze zu Kaschmir, wo schon seit 1947 scharf geschossen wird, auf der Tagesordnung stehen.

Seit den drei blutigen Kriege von 1948, 1965 und 1971, die Indien und Pakistan mit Beginn ihrer Unabhängigkeit von Großbritannien 1947 geführt haben, kennzeichnen zwei grundlegende Spannungen das indisch-pakistanische Verhältnis: ein territorialer Streit und der Widerspruch in der jeweiligen Staatsideologie und der Territorialkonflikt um die Hochgebirgsregion von Kaschmir, deren Verbleib am Ende der britischen Kolonialherrschaft ungeklärt war.

Pakistan konventionell hoffnungslos unterlegen


Wenig hoffnungsvoll stimmen vor allem die großen Unterschiede, die zwischen beiden Staaten auf nahezu allen Ebenen zum Ausdruck kommen - wie etwa das vollkommen unterschiedliche Staatsverständnis. Seit seiner Gründung hinkt  Pakistan seinem Nachbarn in fast jeder Hinsicht hinterher und spielt bis dato stets die Rolle des Reagierenden. Einerseits ist das islamische Land in punkto Land/Größe, Bevölkerung, Wirtschaftskraft und konventionellen Waffen dem Riesen Indien hoffnungslos unterlegen. Andererseits verfügt die 152,33 Millionen Einwohner starke und 796.095 Kilometer Quadratkilometer große "föderative Republik" immerhin über 20 bis 40 einsatzfähige  Atombomben, wobei pro Bombe rund 20 Kilogramm Spaltmaterial verwendet wird. Aber auch hier hat Indien (Bevölkerung: 1,05 Milliarden, Landesfläche: 3, 29 Mio km²) einen deutlichen Vorsprung. Es wird vermutet, dass Neu-Delhi bisher etwa 50 bis 100 Plutonium-Sprengköpfe hergestellt hat.

"Jeder Sprengkopf auf beiden Seiten hat wahrscheinlich etwa die Stärke der Atombombe, die die USA 1945 über Hiroschima abgeworfen hat, also rund 15.000 Tonnen TNT", erklärt David Albright, der am  Institute for Science and International Security in Washington lehrt und forscht. Indien werde vermutlich seine Kampfflugzeuge vom Typ MiG mit Atombomben bestücken, Pakistan werde eher auf seine Raketen vertrauen, insbesondere solche vom Typ M-11 chinesischer Bauart mit einer Reichweite von 300 Kilometern. "Beide Seiten könnten gerade dabei sein, die Sprengköpfe zu montieren", warnt der Forscher, der wie das Gros seiner Kollegen den Subkontinent als die weltweit gefährlichste und anfälligste Region für den Einsatz von Nuklearwaffen einstuft. Sollte sich dort in den nächsten Tagen und Wochen die Krise weiter verschärfen, könnten die Führer und autorisierten Verantwortlichen beider Staaten schnell unter Zugzwang geraten und den Startknopf unvermittelt drücken.

Kein rotes Telefon

Unvermittelt deshalb, weil zwischen Pakistan und Indien kein rotes Telefon einen direkten Draht der jeweiligen Staatschefs zueinander garantiert. Hinzu kommt, dass die pakistanischen Atomsprengköpfe höchst unzureichend gesichert sind. Bei ihnen kann infolge des Fehlens eines elektronischen Kodesicherungs-Systems zur Schärfung der Gefechtsköpfe praktisch jeder, der gerade im Besitz der Raketen ist, die Flugkörper mit der tödlichen Fracht starten.

Zwei von ihnen, die jeweils einen Atomsprengkopf tragen können, wurden am Wochenende trotz internationaler Prostete gestartet; gottlob allerdings nur zu Testzwecken und ohne nukleare Bestückung. Nachdem Pakistan am Samstag eine Mittelstreckenrakete vom Typ Hataf-5 mit einer Reichweite von 1.500 Kilometern erprobt hatte, folgte am Sonntagmorgen erstmals der Start der neu entwickelten Kurzstreckenrakete vom Typ Hataf-3 (Reichweite: 290 Kilometer). "Wir wollen keinen Krieg, aber wir sind zum Krieg bereit", so der Kommentar von Präsident Pervez Musharraf nach den Raketentests.

Doch ungeachtet des von Pakistan gezielt zur Schau getragenen atomaren Säbelrasselns reagierte Neu-Delhi bereits am Freitag gelassen auf den von Islamabad angekündigten Test: "Die indische Regierung ist nicht sonderlich von diesen Raketenpossen beeindruckt", sagte Außenamtssprecherin Nirupama Rao. Der Test diene innenpolitischen Zwecken und habe nichts mit der "gegenwärtigen Lage" in Kaschmir zu tun.

England stellt sich auf Atomkrieg ein

Interessanterweise zeigt sich über die aktuelle Entwicklung weniger Indien als vielmehr das britische Militär höchst beunruhigt, das sich nach einem Bericht der Londoner Zeitung  Times offenbar auf die Folgen eines Atomkriegs zwischen Indien und Pakistan gezielt einstellt und ernsthaft darüber nachdenkt, wie auf einen beidseitigen Nuklearschlag am besten reagiert werden kann. Die Besorgnisse der britische Experten, die eine atomaren Schlagaustausch zwischen Pakistan und Indien als eine "reale Möglichkeit" einstufen, gehen bisweilen sogar so weit, dass zurzeit Evakuierungspläne für britische Staatsbürger in Indien und Pakistan entworfen werden. Darüber hinaus wurde letzten Mittwoch bereits aus Sicherheitsgründen der Großteil des britischen, aber auch des französischen Botschafterpersonals aus Pakistan abgezogen. Selbst Deutschland zieht in Erwägung, alsbald sein Botschaftspersonal in Pakistan zu verringern. "Wir reagieren damit auf die gestiegene Gefahr terroristischer Anschläge", sagte ein Sprecher des Auswärtigen Amtes am Samstag in Berlin.

Die ehemalige Kolonialmacht England scheint für die Vorgänge auf dem subindischen Kontinent besonders sensibilisiert zu sein. Kein geringerer als der britische Außenminister Jack Straw sieht die Gefahr einer atomaren Auseinandersetzung für gegeben. Seiner Ansicht nach könne der Militäraufmarsch in der Krisenregion leicht in einen nuklearen Konflikt münden, "in einer Art, wie wir es noch nie zuvor gesehen haben", verdeutlichte Straw am Montag bei der Botschafterkonferenz des Auswärtigen Amtes in Berlin. "Es ist ein sehr gefährlicher Moment." Beide Seiten hätten Atomwaffen und die Kapazität sie zu nutzen, warnte Straw, der mit Blick auf seinen Besuch auf dem indischen Subkontinent am Dienstag sagte: "Es gebe ganz klare Grenzen der Diplomatie von außen, deswegen mache ich mir keine Illusionen über das, was ich ausrichten kann und was nicht."

Warnende und hoffnungsvolle Stimmen

Während Indiens Ministerpräsident Vajpayee am Sonntag in einer vom Fernsehen live ausgestrahlten Rede erklärte, dass es eine Grenze für die Geduld Indiens gäbe, und dass die Lage an der Grenze zu Pakistan sehr "ernst" sei, wurde sein Gegenüber, General Pervez Musharraf, im pakistanischen Fernsehen in einer mit Spannung erwarteten Rede an die Nation noch deutlicher: "Die Spannungen sind auf dem Höhepunkt", so der Präsident. Die Attacke auf das indische Parlament vom 13. Dezember habe man bedauert und als einen Akt von Terroristen verurteilt. Indien habe dies jedoch nicht akzeptiert. "Wir wollen keinen Krieg, wir wollen Frieden", so Musharraf, "doch sollte gegen uns Krieg geführt werden, werden wir mit allen Mitteln verteidigen."

Für Bundesaußenminister  Fischer gehört der Konflikt um die umstrittene Provinz Kaschmir zu den vielen Gestaltungsaufgaben, die Europa "künftig erheblich mehr an Aufmerksamkeit und Ressourcen" abverlangen werden. Auch für den Kaschmir-Konflikt gelte, dass er nur dem Anschein nach sehr weit weg sei. "Aber die Folgen einer Eskalation würden uns unmittelbar betreffen," so Fischer.

Nach Ansicht des pakistanischen Physikers  Zia Mian von der Princeton-Universität im US-Staat New Jersey befinden sich beide Staaten derzeit in einem Wettlauf, ihre Arsenale auszubauen. "Die pakistanischen Urananlagen arbeiten, so weit wir das wissen, in drei Schichten rund um die Uhr." Am ehesten könnte sich Pakistan zu einem atomaren Angriff genötigt sehen, wenn es sein nationales Überleben gefährdet sehe - etwa durch einen Vorstoß der indischen Armee weit auf pakistanisches Gebiet oder durch eine Seeblockade, glaubt Mian.

Ähnlich bewertet dies der Politologe  Sumit Ganguly von der Universität von Texas. "Wenn die Inder tief nach Pakistan vorstießen und keine Anstalten machten, den Vorstoß zu beenden, dann könnten die Pakistaner mit dem Einsatz von Atomwaffen drohen." Allerdings sei nicht davon auszugehen, dass Indien so "dumm" sei, eine nukleare Vergeltung bewusst zu provozieren.

Sollte aber das Unvorstellbare dennoch Realität werden, so könnte dies für 30 Millionen Inder und Pakistaner den sofortigen Tod bedeuten, ganz zu schweigen von den strahlenbedingten Langzeitfolgen für die Überlebenden. So lautet zumindest die Einschätzung der  Natural Resources Defense Council mit Sitz in Washington, die im Januar mittels eines Computermodells ein virtuelles Szenario entwarf, wonach jeder Staat ein Dutzend Sprengköpfe über große Städte des Gegners "detonieren" ließ.

Nicht minder tröstlich fiel auch das computerkreierte Schreckensszenario eines indisch-pakistanischen Forscherduos aus, dessen Ergebnis Anfang dieses Jahres in dem angesehenen US-Wissenschaftsmagazin "Scientific American" veröffentlicht wurde. In dem Beitrag verweisen die Autoren auf die Gefahr, dass das militärisch unterlegene Pakistan bei einer kriegerischen Auseinandersetzung die Atomwaffe als letztes Mittel anwenden könnte. Anstelle eines gezielten Warnschusses würde Pakistan gleich eine indische Großstadt direkt angreifen. Träfe etwa eine 15 Kilotonnen-Bombe die Stadt Bombay, dann würden allein in den ersten Monaten zwischen 150.000 und 850.000 Menschen sterben, so die wenig hoffnungsvoll stimmende Prognose der Foscher.

Etwas optimistischer fällt indes das Fazit des Südasien-Kenners und dort zurzeit tätigen ARD-Hörfunkkorrespondenten  Michael Weidemann aus, der ungeachtet der ganzen Spannungen die Gefahr eines Atomkriegs zwischen beiden Nationen für ausgesprochen gering hält. "Angesichts der fast vollständigen Zerstörung, die Indien und Pakistan im Falle eines nuklearen Schlagabtauschs bevorstünde, mögen Vajpayee wie Musharraf vor einem realen Waffengang zurückschrecken."

Bleibt nur zu hoffen, dass das Vermittlungsangebot des russischen Präsidenten Wladimir Putin, der Anfang Juni beide Regierungschefs zu Gesprächen am Rande eines Asiengipfels in Almaty in Kasachstan empfängt, wirklich dabei hilft, die drohende Eskalation einzudämmen. Immerhin - trotz aller bisherigen Hiobsbotschaften gibt es gleichwohl ein positives Signal: Beide Seiten haben ihre Teilnahme an der Konferenz vorläufig zugesagt.  
Happy End:

Spekulationen über den Atomkrieg

 
29.05.02 06:05
Ein nuklearer Schlagabtausch zwischen Pakistan und Indien hätte weitreichende Konsequenzen, aber auch bereits jetzt beeinflussen die Spannungen möglicherweise die Lage in Afghanistan

Die Kaschmir-Krise zwischen den Atommächten Indien und Pakistan scheint sich zuzuspitzen. Große Truppenverbände sind auf beiden Seiten der Grenze aufmarschiert, während die Politiker sich jeweils in Drohungen, Versicherungen des Rückhalts in der Bevölkerung und Strategien versuchen, in der Weltöffentlichkeit jeweils dem Anderen die Schuld zuzuschieben, falls es wirklich zu einem Krieg kommen sollte. Doch möglicherweise stehen nicht nur blutige Kämpfe bevor, sondern auch ein Nuklearkrieg. Die Finger scheinen am Drücker zu liegen.

In seiner gestrigen Rede hat der pakistanische Präsident, General Pervez Musharraf, den angeblichen Kampfeswillen seiner Nation betont, sollte ein Angriff aus Indien erfolgen. Martialisch sagte er, man werde bis zum "letzten Blutstropfen" kämpfen. Zwar werde Pakistan einen Krieg nicht beginnen, aber ihn, sollte dies notwendig werden, mit "aller Macht" führen. Das weist ebenso wie die seit Tagen durchgeführten Tests mit Mittelstreckenraketen darauf hin, dass der Einsatz von Atomwaffen eine Trumpfkarte darstellt. Den Konflikt spitzte er weiter zu, indem er erklärte, dass Pakistan weiterhin "moralisch, politisch und diplomatisch" den "Freiheitskampf" in Kaschmir unterstützen werde. Man werde aber verhindern, dass von Pakistan aus keine terroristischen Aktivitäten erfolgen.

Musharraf sprach auch von "hinduistischen Terroristen" und verwies auf die Unruhen in Gujarat. Die indische Regierung hingegen  erklärt, dass die Infiltration noch nicht aufgehört habe und dass sich al-Qaida- und Taliban-Kämpfer mittlerweile in dem zu Pakistan gehörenden Teil von Kaschmir aufhalten sollen. Insgesamt sollen sich hier bis zu 3000 Kämpfer aufhalten, die meist aus Saudi-Arabien stammen. Der indische Verteidigungsminister Fernandes  behauptet, dass der pakistanische Geheimdienst ISI weitere Anschläge auf indische Ziele plane.

Seit dem Terroranschlag auf das indische Parlament hat die indische Regierung Pakistan bereits wiederholt militärische Aktionen angedroht, wenn es nicht sofort die Unterstützung der terroristischen Gruppen, die für die Loslösung von Kaschmir von Indien kämpfen, einstellt und weitere Aktivitäten verhindert. Indien berief sich dabei auf dasselbe Recht, das auch die USA für sich beim Angriff auf das Taliban-Regime geltend gemacht haben. Die US-Regierung hingegen hat sich in einen nahezu unauflösbaren Konflikt begeben, denn ohne die Hilfe von Pakistan wäre der Krieg in Afghanistan nicht zu führen gewesen und könnte dort auch keine neue Regierung auf Dauer installiert und Frieden hergestellt werden. Die US-Regierung beschränkt sich auf wirkungslose Aufforderungen an Pakistan, gegen die Terroristen oder Befreiungskämpfer schärfer vorzugehen, während Indien von einem "Krieg gegen den Terrorismus" nach amerikanischem Vorbild abgehalten werden soll.

Ein möglicher Krieg zwischen den Partnern in der Allianz gegen den Terrorismus würde nicht nur die Sicherheitslage in der Welt gefährden, da es hier um geopolitische Interessen nicht nur der USA, sondern etwa auch von Russland und China geht. Problematisch würde auch das weitere Vorgehen gegen al-Qaida- und Taliban-Gruppen in Afghanistan. Angeblich habe man Erkenntnisse, wie der Kommandeur der amerikanischen Truppen in Afganistan, Franklin L. Hagenbeck,  berichtete, dass sich praktisch die gesamte Taliban- und al-Qaida-Führung in die pakistanischen Stammesgebiete im Nordwesten des Landes flüchten konnten. Hier würden sich überdies bis zu 1000 Kämpfer aufhalten, darunter auch usbekische, tschetschenische oder uigurische Mudschaheddin. Über diese an Afghanistan angrenzenden halbautonomen Gebieten, die vorwiegend von Pashtun-Angehörigen bevölkert werden, hat Pakistans Regierung wenig Kontrolle. Nach Hagenbeck seien auch schon wieder einige Taliban-Führer wieder nach Afghanistan zurück gekehrt, um hier einen Guerilla-Krieg gegen die neue Regierung und die Truppen der Allianz vorzubereiten. Pakistan hatte zwar damit begonnen, die schwer kontrollierbare Grenze mit Militär besser abzuschließen, doch wegen des Konflikts mit Indien sind bereits die ersten Verbände wieder abgezogen und an die pakistanisch-indische Grenze in Kaschmir verlegt worden.

Schätzungen über die Zahl der Atomwaffen gehen weit auseinander

Inzwischen wird eifrig darüber spekuliert, über welches Atomwaffenarsenal die befeindeten Staaten verfügen und welche Opfer ein nuklearer Schlagabtausch fordern könnte. Das Wissen ist erstaunlich gering. Das Institute for Science and International Security in Washington DC geht etwa davon aus, dass Indien über 64 Nuklearsprengköpfe verfügen würde, während Pakistan nur 40 habe. Das Stockholm International Peace Research Institute spricht hingegen nur von 25-40 indischen und 15-20 pakistanischen Sprengköpfen. Der pakistanische Atomphysiker und Friedensaktivist Perez Hoodbhoy glaubt hingegen, wie er der Times versicherte, dass Pakistan über mehr Sprengköpfe verfüge, als bislang vermutet wurde. So hätten pakistanische Wissenschaftlerin seit 1999 Tag und Nacht daran gearbeitet, waffengeeignetes Plutonium zu produzieren. Er schätzt, dass Pakistan mehr als die bislang geschätzten 30 oder 40 Sprengköpfe besitzt. Im  Bulletin of the Atomic Scientists vermutet man, dass Pakistan mehr Sprengköpfe als Indien besitzt, das zwischen 30 und 40 haben soll. Unbekannt ist auch, welche Sprengkraft die Atomwaffen besitzen.

Folgen eines Atomkrieges

Auch die möglichen Auswirkungen eines nuklearen Krieges werden ähnlich auseinandergehend eingeschätzt. nach einer Schätzung, die  New Scientist Ende der letzten Woche veröffentlicht hat, würden bei einem Schlagabtausch mindestens drei Millionen Menschen getötet und 1,5 Millionen schwer verletzt werden. Dabei wurde von der Annahme ausgegangen, dass nur "ein Zehntel" der Atomwaffen beider Seiten zum Einsatz käme und jeweils eine 15 Kilotonnen Bombe über den jeweils fünf größten Städten in Indien und Pakistan explodieren würden.

Ein amerikanischer Geheimdienstbericht rechnet bei einem Atomkrieg zwischen beiden Ländern mit bis zu 12 Millionen Toten und 7 Millionen Verletzten. Gewarnt wird, dass schon ein begrenzter Nuklearkrieg katastrophale Folgen haben könne. In ganz Asien und im Mittleren Osten würden Krankenhäuser mit Verletzten überflutet werden und Hilfe von Außen notwendig sein. Neben den unmittelbaren Opfern würden weitere Millionen an Hunger, Krankheiten oder Verstrahlung sterben. Große Flächen für die Landwirtschaft würden auf lange Zeit nicht mehr verwendet werden können. Die Gefährdung durch den nuklearen Niederschlag würde zudem weit über Pakistan und Indien hinausreichen.

Nach Simulationen, die den Szenarien und Analysen des Consequences Assessment Tool Set (CATS) des Pentagon entsprechen würden, fallen die Schätzungen nach Wetterbedingungen, Zahl und Größe der Atomwaffen, der Bevölkerung und der Raketen sehr unterschiedlich aus, wie die  Washington Times berichtet. In einer Simulation wurde davon ausgegangen, dass Pakistan lediglich eine 10 Kilotonnen Bombe auf die kleine Stadt Muzaffarabad in Kaschmir einsetzt, um den Vormarsch indischer Truppen abzuwehren. In der Stadt sollen sich nach indischen Geheimdiensten muslimische Extremisten aufhalten. Während in der Stadt sofort mehr als 3.400 Menschen sterben würden, sei die in einem Radius von 10 Kilometern bei einem schwachen Wind mit einer Todesrate von 90 Prozent zu rechnen. Bei Westwind würde der Fallout 30 Kilometer weit bis in das indische Kaschmir reichen und dort mindestens weitere 29.000 Menschen gefährden, sofern diese noch nicht evakuiert wurden.

Die Annahme ist freilich nicht sehr realistisch, dass Pakistan eine erste Atombombe auf eigenem Gebiet zur reinen Verteidigung einsetze. Viel wahrscheinlicher ist, dass zur Abschreckung eine Atombombe über einer gegnerischen Stadt gezündet werde. Dann würde nicht nur gleich die Zahl der Opfer in die Höhe schnellen, sondern dann wäre auch mit einem Racheangriff zu rechnen, was sich in allen Simulationen mit großer Wahrscheinlichkeit Schlag für Schlag weiter bis hin zum Angriff auf die großen Städte und Hauptstädte steigern würde. Würde beispielsweise die größte Bombe mit 43 Kilotonnen, die Indien besitzen soll, über Islamabad mit einer Bevölkerung von 900.000 Menschen gezündet, so würden unmittelbar über 100.000 Menschen sterben.

Nach dem Friedensaktivisten Hoobhoy würden beide Länder die Gefahren, die von einem nuklearen Krieg ausgehen, nicht wirklich zutreffend einschätzen. Indien würde Pakistans Atomwaffenarsenal banaliseren, während Pakistan vernarrt in Atomwaffen sei. Die meisten Menschen in Indien und Pakistan würden wenig über einen Atomkrieg wissen und glauben, dass eine Atombombe nur eine etwas größere normale Bombe sei.  
flamingoe:

Trotzdem habe ich die größte Meise! o.T.

 
30.05.02 23:04
mrinal:

Indien wird keinen Krieg führen

 
30.05.02 23:30
Indien wird keinen Krieg mit Pakistan führen, da in Indien noch Demokratie gibt, die andere Politische Parteien wolen keinen Krieg. Die westliche Länder üben schon druck auf Pakistan. Ich gehe davon aus, Pakistan möchte Al-Q anhäger wieder nach Afganistan schicken, aber können sie nicht, weil die Pakistanische Soldaten die Grenze stationiert sind. Das heisst Es wird wie ein Krieg Situation geben, damit Pakistan seine Sol´daten von der Pak-Af Grenze zurückziehen kann. Wenn die Al-Q Anhäger von Pakistan weg sind, dann wird Pakistan sagen, Es gibt kein Al-Q in Pakistan.So wird Pakistan einerseits Al-Q helfen, anderseits von westlicher Länder weitere Hilfe in Anspruch nehmen wollen.

Es wird in Pakistan wieder Parlament Wahl geben. In Pakistan 80% sind Islamisten. Musharraf braucht diese Stimmen. Wenn er irgendwie Al-Q helfen kann, anderseits Kashmir Problem in der Weltöffentlichkeit bringen kann, wird Musharraf die Wahl ohne Probleme gewinnen.

Pakistan wird weiterhin Al-Q helfen.  
Es gibt keine neuen Beiträge.


Börsen-Forum - Gesamtforum - Antwort einfügen - zum ersten Beitrag springen
--button_text--