Krieg und Wiederaufbau als Konjunkturlokomotive?

Gerade im TV gesehen: Der Chefvolkswirt der HypoVereinsbank gab eine sehr präzise Zukunftsprognose für die wirtschaftl. Entwicklung nach den Anschlägen des 11.09.2001 wieder: Er geht davon aus, daß sich die US-Wirtschaft im 3./4. Quartal 2001 in einer Rezession (US-Definition: negatives wachstum) befinden wird, da er "patriotisches Trotzverhalten" der US-Konsumenten als vernachlässigbar ansieht und von einem absacken des US-Verbrauchervertrauens ausgeht. Weiterhin geht er davon aus, daß sich die US-Wirtschaft erholen wird, und zwar primär bedingt, durch einen Wiederaufbau der angerichteten Schäden in New York/Washington, D.C., und vor allem durch wachsende Produktivität im Rüstungssektor. Sollten die US-Vergeltungsmaßnahmen in einen furchbaren Krieg ausarten, wäre das um so besser für die Wirtschaft, aus eben dieser Perspektive. Infolge des Aufschwungs des Bausektors (und auch damit verbunden ein Aufschwung des IT-Sektors, der ja von der Notwendigkeit einer völlig neue Daten-Infrastruktur (Pentagon!) und vor allem von neuen Sicherungslösungen (backup, etc. profitieren wird))  und des Rüstungssektor kann sich nach Meinung des ChefVolkswirts der HypoVereinsbank die US-Wirtschaft wieder auf breiter Front erholen (Multiplikatoreffekt).

M. E. ist die Argumentationkette dieser Prognose schlüssig, nur leider wurden z.B. die Faktoren Ölpreis und Dollar nicht berücksichtigt. Bleibt außerdem noch die Frage, ob es nun besonders positiv zu sehen ist, daß die "Initialinvestition" vom Staat kommt, sollte das oben genannte Szenario tatsächlich so oder ähnlich eintreffen.

Wahrscheinlich kommt doch mal wieder alles anders, als man dachte.
cu, seth