(SZ vom 27.02.02) - Diese Studie – populärer Titel: „House of cards“ (Kartenhaus) – ist nur so gespickt mit Insiderwissen über den Kirch-Konzern. Zum Beispiel über einen Kredit der Bayerischen Landesbank vom 17. Oktober 2000 an die Pay-TV-Abteilung in Höhe von 767 Millionen Euro.
Ende Juni 2001 seien schon 358 Millionen Euro aufgebraucht gewesen, vermerken die Experten der Investmentbank WestLB Panmure – das entspräche einem Kreditverzehr von fast 1,5 Millionen Euro pro Tag.
Deshalb sei klar, dass Kirchs Abo-Fernsehen Premiere wohl schon Mitte September kein Geld mehr habe – und das ist noch positiv gerechnet, da Kirch seit einigen Monaten die Premiere-Verluste auch für den 22-Prozent-Anteil seines Mitgesellschafters Rupert Murdoch tragen muss.
Das Geld geht aus
Fazit der Banker: „KirchPayTV geht das Geld aus.“ Und: Das sei der kritische Faktor für das Schicksal der ganzen Mediengruppe. „Wenn Kirch Premiere verliert, kommt die Muttergesellschaft unter stärkeren Druck, da KirchMedia wahrscheinlich seine Pay-TV-Rechte abschreiben müsste.“
Das kariöse Pay-TV-Geschäft ist im verschachtelten Hause Kirch eng mit dem gesunden Teil verbunden: KirchPayTV nahm der rentablen Stammfirma allein im Jahr 2000 Programme im Wert von 587,8 Millionen Euro ab.
Das verrechnete die Konzernschwester als Umsatz, wodurch sich schöne Werte ergaben – leider aufgebläht. Wenn KirchPayTV bankrott geht, habe das „wesentlichen Einfluss“ auf KirchMedia, urteilen die WestLB-Experten. Die Firma müsste dann immer noch Verträge mit den Hollywood-Studios erfüllen, könnte aber keine Pay-TV-Rechte mehr verkaufen.
Rettungsversuch ohne Charme
Außerdem erwerbe Premiere die Bundesliga-Rechte von KirchMedia, dafür seien zwischen 2002 und 2004 exakt 550,9 Millionen Euro fällig.
Wenig halten die Autoren von den Kirch-Rettungsversuchen vieler deutscher Banken unter Führung der HypoVereinsbank: „Wir glauben, dass dies...nur den Tag des finanziellen Erwachens für die Kirch-Gruppe verzögert.“
Eine endgültige Lösung müsse für KirchPayTV eine Schließung, einen Gesellschafterwechsel sowie eine Neuverhandlung der teuren Filmrechte beinhalten.
Ende Juni 2001 seien schon 358 Millionen Euro aufgebraucht gewesen, vermerken die Experten der Investmentbank WestLB Panmure – das entspräche einem Kreditverzehr von fast 1,5 Millionen Euro pro Tag.
Deshalb sei klar, dass Kirchs Abo-Fernsehen Premiere wohl schon Mitte September kein Geld mehr habe – und das ist noch positiv gerechnet, da Kirch seit einigen Monaten die Premiere-Verluste auch für den 22-Prozent-Anteil seines Mitgesellschafters Rupert Murdoch tragen muss.
Das Geld geht aus
Fazit der Banker: „KirchPayTV geht das Geld aus.“ Und: Das sei der kritische Faktor für das Schicksal der ganzen Mediengruppe. „Wenn Kirch Premiere verliert, kommt die Muttergesellschaft unter stärkeren Druck, da KirchMedia wahrscheinlich seine Pay-TV-Rechte abschreiben müsste.“
Das kariöse Pay-TV-Geschäft ist im verschachtelten Hause Kirch eng mit dem gesunden Teil verbunden: KirchPayTV nahm der rentablen Stammfirma allein im Jahr 2000 Programme im Wert von 587,8 Millionen Euro ab.
Das verrechnete die Konzernschwester als Umsatz, wodurch sich schöne Werte ergaben – leider aufgebläht. Wenn KirchPayTV bankrott geht, habe das „wesentlichen Einfluss“ auf KirchMedia, urteilen die WestLB-Experten. Die Firma müsste dann immer noch Verträge mit den Hollywood-Studios erfüllen, könnte aber keine Pay-TV-Rechte mehr verkaufen.
Rettungsversuch ohne Charme
Außerdem erwerbe Premiere die Bundesliga-Rechte von KirchMedia, dafür seien zwischen 2002 und 2004 exakt 550,9 Millionen Euro fällig.
Wenig halten die Autoren von den Kirch-Rettungsversuchen vieler deutscher Banken unter Führung der HypoVereinsbank: „Wir glauben, dass dies...nur den Tag des finanziellen Erwachens für die Kirch-Gruppe verzögert.“
Eine endgültige Lösung müsse für KirchPayTV eine Schließung, einen Gesellschafterwechsel sowie eine Neuverhandlung der teuren Filmrechte beinhalten.