Krebsgefahr durch Pommes?
In Chips und Pommes ist, wie mehrere Studien gezeigt haben, das Krebs erregende Acrylamid enthalten. Im Interview äußert sich WHO-Ernährungsexperte Jørgen Schlundt, 48, zu möglichen Gesundheitsgefahren.
SPIEGEL: Wie gefährlich ist Acrylamid in Lebensmitteln?
Schlundt: Das ist definitiv ein großes Problem. Bei unserer Expertenrunde letzte Woche in Genf waren sich alle einig, dass Gesundheitsgefahren möglich sind.
SPIEGEL: Zahlreiche Studien haben inzwischen erhöhte Acrylamid-Werte in Kartoffelchips, Pommes und manchen Brotsorten entdeckt. Grund zur Sorge?
Schlundt: Die aus den Studien errechnete durchschnittliche Tagesaufnahme von Acrylamid liegt zwar nie über 70 Mikrogramm und damit deutlich unter der Menge, die im Tierversuch Nervenschäden ausgelöst hat. Andererseits vergleichen Experten die Krebs erregende Wirkung von Acrylamid mit der von Giftstoffen, die etwa beim Grillen von Fleisch entstehen - nur dass wir von Acrylamid wahrscheinlich mehr aufnehmen.
SPIEGEL: Im Tierversuch hat Acrylamid Krebs ausgelöst. Wie wirkt das Gift?
Schlundt: Es scheint genverändernde Wirkung zu haben. Damit ist es recht wahrscheinlich, dass Acrylamid auch bei Menschen Krebs auslösen kann.
SPIEGEL: Müssen wir also auf Chips und Pommes verzichten?
Schlundt: Bisher wissen wir nicht, ob nicht auch andere Lebensmittel Acrylamid enthalten. Deshalb sollte jetzt niemand drastisch seine Essgewohnheiten ändern. Frittiertes und fettiges Essen zu meiden ist allerdings nie verkehrt.
SPIEGEL: Was muss getan werden?
Schlundt: Acrylamid scheint sich bei der Lebensmittelherstellung bei Temperaturen ab 120 Grad zu bilden. Wir sollten untersuchen, wie dieser Prozess verhindert werden kann. Außerdem müssen mehr Daten über die Konzentration von Acrylamid in Lebensmitteln gesammelt werden, um das Risiko besser abschätzen zu können. Bisher wurden nur etwa 200 Proben überhaupt analysiert.
In Chips und Pommes ist, wie mehrere Studien gezeigt haben, das Krebs erregende Acrylamid enthalten. Im Interview äußert sich WHO-Ernährungsexperte Jørgen Schlundt, 48, zu möglichen Gesundheitsgefahren.
SPIEGEL: Wie gefährlich ist Acrylamid in Lebensmitteln?
Schlundt: Das ist definitiv ein großes Problem. Bei unserer Expertenrunde letzte Woche in Genf waren sich alle einig, dass Gesundheitsgefahren möglich sind.
SPIEGEL: Zahlreiche Studien haben inzwischen erhöhte Acrylamid-Werte in Kartoffelchips, Pommes und manchen Brotsorten entdeckt. Grund zur Sorge?
Schlundt: Die aus den Studien errechnete durchschnittliche Tagesaufnahme von Acrylamid liegt zwar nie über 70 Mikrogramm und damit deutlich unter der Menge, die im Tierversuch Nervenschäden ausgelöst hat. Andererseits vergleichen Experten die Krebs erregende Wirkung von Acrylamid mit der von Giftstoffen, die etwa beim Grillen von Fleisch entstehen - nur dass wir von Acrylamid wahrscheinlich mehr aufnehmen.
SPIEGEL: Im Tierversuch hat Acrylamid Krebs ausgelöst. Wie wirkt das Gift?
Schlundt: Es scheint genverändernde Wirkung zu haben. Damit ist es recht wahrscheinlich, dass Acrylamid auch bei Menschen Krebs auslösen kann.
SPIEGEL: Müssen wir also auf Chips und Pommes verzichten?
Schlundt: Bisher wissen wir nicht, ob nicht auch andere Lebensmittel Acrylamid enthalten. Deshalb sollte jetzt niemand drastisch seine Essgewohnheiten ändern. Frittiertes und fettiges Essen zu meiden ist allerdings nie verkehrt.
SPIEGEL: Was muss getan werden?
Schlundt: Acrylamid scheint sich bei der Lebensmittelherstellung bei Temperaturen ab 120 Grad zu bilden. Wir sollten untersuchen, wie dieser Prozess verhindert werden kann. Außerdem müssen mehr Daten über die Konzentration von Acrylamid in Lebensmitteln gesammelt werden, um das Risiko besser abschätzen zu können. Bisher wurden nur etwa 200 Proben überhaupt analysiert.