14.09.2005 08:20
stern: Schwere Korruptionsvorwürfe gegen Siemens
Hamburg (ots) - Ein ehemaliger Vertriebsleiter des
Siemens (Nachrichten) -Konzerns, Sam Tsekhman, erhebt schwere Korruptionsvorwürfe
gegen seinen ehemaligen Arbeitgeber. Das berichtet das Hamburger
Magazin stern in seiner am Donnerstag erscheinenden Ausgabe. Tsekhman
gab in einer eidesstattlichen Erklärung an, dass Siemens-Manager ihm
als Mitverantwortlichem für das Russland-Geschäft von
Siemens-Medizintechnik regelmäßig hohe Summen in bar für
Bestechungszwecke in einem Wiener Hotel überreicht hätten. Das Geld,
in Einzelfällen bis zu einer Million US-Dollar, sollte laut Tsekhman
zur Bezahlung russischer Amtsträger dienen. Die Praxis habe bis in
das Jahr 2000 fortgedauert. Seit Februar 1999 ist in Deutschland die
Bestechung ausländischer Amtsträger strafbar.
Bis April 2000 hatten laut Tsekhman Siemens-Mitarbeiter mit
russischen Stellen über Schmiergeldzahlungen verhandelt, die Siemens
helfen sollten, einen mit 28,2 Millionen Euro dotierten Vertrag mit
dem Moskauer Burdenko-Institut zu erlangen. Insgesamt seien für
dieses Projekt Bestechungsgelder in Höhe von sieben Millionen Euro
eingeplant gewesen.
Nach Tsekhmans Angaben informierte er selbst im Jahr 2003
telefonisch und per Brief den damaligen Siemens-Vorstandschef
Heinrich von Pierer über den Burdenko-Fall. In dem Brief, der dem
stern vorliegt, erwähnte Tsekhman die "Belohnung", die im Namen von
Siemens verschiedenen Personen in Russland versprochen worden sein.
Im Anschluss an Tsekhmans Brief an von Pierer leitete Siemens nach
Aussagen eines Sprechers eine interne Untersuchung ein. Konkrete
Fragen zu den Bestechungsvorwürfen beantwortete der Konzern nicht.
Originaltext: stern, G+J
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7 mio Bestechung bei 28 mio Auftragswert! Die sind doch irre.
Grüße
ecki