SPD fällt auf Allzeittief
Der Bremer Wahlsieg von Bürgermeister Henning Scherf war für die SPD nur eine Verschnaufpause. Bundesweit sackten die Sozialdemokraten mit 25 Prozent auf ein neues Rekordtief.
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Gerhard Schröder: Er war schon beliebter
Hamburg - In der wöchentlichen Umfrage von "Stern" und RTL sank die Regierungspartei damit im Vergleich zur Vorwoche um einen weiteren Punkt. Ein derart niedriger Wert sei vom Institut Forsa für die Sozialdemokraten bisher noch nie ermittelt worden, teilte der "Stern" mit. Die Union konnte laut Forsa-Umfrage um einen Punkt zulegen und rangiert nun bei 49 Prozent. Bei den kleinen Parteien gab es keine Veränderung: Grüne 12, FDP 7, PDS 4 Prozent.
Auch das Vertrauen in die politische Kompetenz der SPD ist offenbar gering: Nur 17 Prozent aller Befragten der Umfrage meinten, dass die Sozialdemokraten Deutschland aus der Krise führen können. 77 Prozent trauen dies der SPD nicht zu.
IN SPIEGEL ONLINE
· Agenda 2010: Schröders schwerer Gang vor die Fraktion (27.05.2003)
· Schröder und die SPD: Luftholen vor dem Tauchgang (26.05.2003)
Für gut jeden zweiten Befragten (52 Prozent) verkörpert der SPD- Vorsitzende Gerhard Schröder die "Seele" der Partei. Sein Vorgänger Oskar Lafontaine, einer der schärfsten parteiinternen Kritiker der Agenda 2010 des Kanzlers, hat nach der Umfrage diese Rolle für 26 Prozent der Bundesbürger. 22 Prozent meinten, keiner von beiden verkörpere die "Seele" der Partei.
Zur Feststellung der Parteipräferenz befragte das Forschungsinstitut Forsa zwischen dem 19. und 23. Mai 2505 repräsentativ ausgewählte Bundesbürger. Die statistische Fehlertoleranz liegt bei +/- 2,5 Prozentpunkten. Datenbasis für die SPD-Fragen: 1006 repräsentativ ausgewählte Bundesbürger am 22. und 23. Mai, Fehlertoleranz: +/- drei Prozentpunkte.
DEVISEN-RALLYE
Höchster Eurokurs aller Zeiten
Der Euro ist im fernöstlichen Devisenhandel auf den höchsten Stand seiner vierjährigen Geschichte gestiegen. Zwischenzeitlich kostete die Gemeinschaftswährung 1,1911 Dollar.
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AP
Euro-Dollar-Wechselkurs: Bis 1,20 Dollar gibt es für den Euro kaum Widerstände
Tokio - Der Euro erreichte am Dienstagmorgen im Handelsverlauf in Asien das neue Allzeithoch und hielt sich anschließend auf hohem Niveau. Gegen 07.37 Uhr mitteleuropäischer Zeit kostete der Euro in Tokio 1,1826 Dollar. Händler hatten in den vergangenen Tagen bereits erklärt, mit einer Überschreitung der Höchstmarke aus dem Jahr 1999 von 1,1886 sei zu rechnen.
Die Mehrzahl der Experten erwartet, dass der Euro die Marke von 1,20 Dollar demnächst nach oben durchbrechen wird. "Die steigende Tendenz setzt sich fort und im Moment sehen wir nicht viele Faktoren, die das ändern könnten", sagte ein Analyst. Auch gegenüber dem Yen erreichte der Euro mit 138,80 Yen einen neuen Höchststand.
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Was macht die EZB?
Kurzfristig unter Druck geraten könnte die Gemeinschaftswährung, wenn sich Hinweise auf eine Zinssenkung in der Eurozone verdichten. Ein niedrigerer Zinssatz würde den Euro für ausländische Investoren unattraktiver machen.
EZB-Ratsmitlied Ernst Welteke hatte gestern gesagt, der Anstieg des Euros beunruhige ihn nicht. Analysten gehen allerdings dennoch davon aus, dass die Europäische Zentralbank (EZB) die Zinsen bald senken wird, da der starke Euro und die sinkenden Ölpreise die Inflation in der Eurozone bremsen.
Der Euro war am 4. Januar 1999 mit einem Kurs von 1,1747 Dollar an den Märkten gestartet. Nach einem kurzen Anstieg war die Währung bis Oktober 2000 um rund 30 Prozent auf ein Rekordtief von 0,8225 Dollar gefallen.
IM INTERNET
· Starker Euro: Die Folgen für die Konjunktur
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