Die Kontron embedded computers AG (WKN 523990) entwickelt und fertigt
Produkte der sogenannten Embedded Computer Technologie (ECT), das
berichten die Experten des 4 Value Research.
ECT seien intelligente miniaturisierte Computer mit integrierter Software. Diese Embedded Computer würden über ähnliche Intelligenz- und
Kommunikationsstrukturen wie Personalcomputer verfügen, anders als die
einfach programmierbaren Steuerchips. Sie würden z. B. in Autos, Bahnen und
Flugzeugen zur selbständigen Steuerung angewendet oder zum Erfassen von
Passagierinformationen. Aber auch in der Telekommunikation, Medizintechnik,
Verkehrstechnik und dem Industriesektor seien neue Märkte für die Embedded
Computer zu finden. Das Münchner Unternehmen decke mit in Kanada und
Deutschland ansässigen Unternehmen den europäischen und den
nordamerikanischen Markt ab und weite die Geschäftstätigkeit gerade auf den
asiatischen Markt aus. Zu den Kunden von Kontron würden namhafte Kunden wie z. B. Juniper Networks, Nortel Networks, WebSystems SSL, Ericsson und Agilent Technologies zählen dazu. Hauptsächlich finanziere die Kontron Gruppe das operative Wachstum aus dem eigenen Gewinn. Jedoch übernehme das Unternehmen Firmen, die sich in Schwierigkeiten befinden würden, aber gute Synergieeffekte aufweisen (Strategie, Technologie, Marktpenetration etc.). Nach Meinung der Analysten von 4 Value Report erhöhten drei Akquisitionen, die im dritten Quartal getätigt worden seien,deutlich die strategische Schlagkraft der Kontron-Gruppe.Der Umsatz des Unternehmens sei von 16,2 Mio. Euro im ersten Halbjahr 1999 auf 41,5 Mio. Euro im ersten Halbjahre des laufenden Geschäftsjahres 2000 gestiegen. Gegenüber 2,2 Mio. Euro im Vorjahr habe das Ergebnis vor Steuern (EBT) 6,14 Mio. Euro betragen (ohne Berücksichtigung der Kosten des Börsenganges im April diesen Jahres). Mehr als verdreifacht habe sich der Jahresüberschuss mit 4,85 Mio. Euro gegenüber dem Vorjahr. Er habe 11,7 Prozent vom Umsatz betragen (Vorjahr: 9,7%). Das Ergebnis je Aktie sei auf 0,41 Euro (Vorjahr: 0,13 Euro) gestiegen.
Diese positive Geschäftsentwicklung des ersten Halbjahres konnte im 3. Quartal 2000 fortgesetzt werden, berichten die Analysten des 4 Value Report. Im 3. Quartal sei der Umsatz auf 28,4 Mio. Euro gestiegen (21,3 Mio. Euro im 2. Quartal). Mit 69,8 Mio. Euro habe sich der kumulierte Umsatz für die ersten neun Monate im Vergleich zum Vorjahreszeitraum (34,1 Mio. Euro) mehr als verdoppelt. Ohne die Kosten des Börsenganges liege das Ergebnis zum 30.09.00 bei 10,1 Mio. Euro gegenüber 5,5 Mio. Euro im vergleichbaren Vorjahreszeitraum. Im 9-Monates-Vergleich betrage der Jahresüberschuss 7,4 Mio. Euro, das entspreche 10,6 Prozent des Umsatzes. Als Ergebnis pro Aktie seien in den ersten neun Monaten des laufenden Geschäftsjahres 0,62 Euro erwirtschaftet worden (Vorjahr: 0,32 Euro).
Weiter berichten die Experten des 4 Value Report, bezeichne der Vorstand von Kontron die Entwicklung des Auftragseinganges als „besonders erfreulich“. Dieser habe sich für die ersten 9 Monate mit 91,9 Mio. Euro im Vergleich zum Vorjahreszeitraum (30,6 Mio. Euro) verdreifacht. Allein im 3. Quartal habe der Auftragseingang 50,1 Millionen Euro betragen. Aus diesem Grund habe Kontron auch seine Belegschaft von 296 im September 1999 auf aktuell 673 Mitarbeiter verdoppelt und plane weitere Mitarbeiter einzustellen. Die Anforderungen an die Netzwerkinfrastruktur dürfte weiter zunehmen, angesichts des steigenden Datenaufkommens in den Bereichen Internet und Mobilfunk. Hierbei würde der Embedded Computer an Bedeutung gewinnen. Dass Kontron im Bereich Telekom von dieser Entwicklung überproportional profitiere, sei zu erwarten. Kontron weise gute Fundamentaldaten auf, sagen die Experten. Die Umsatzprognose für 2000 sei bereits dreimal angehoben worden, von 80 Millionen auf jetzt 108 Millionen Euro. Nach Meinung der Experten werde die hervorragende Auftragslage die Kursentwicklung weiterhin stützen. Das KGV von Kontron betrage ca. 108 und das KUV weise ca. 11,67 auf. Damit sei die Aktie hoch bewertet, was eines der wenigen Risiken darstelle. Es könnte passieren, dass in wackligen Börsenzeiten diese Überbewertung abgebaut werde.
Nach Ansicht der Analysten habe sich die Aktie nach einer kurzen Talfahrt
wieder erholt und beweise trotz der hohen Bewertung außerordentliche Stärke
verglichen mit dem Nemax 50. Die Ertrags- und Umsatzlage dürfte sich aufgrund des hohen Auftragseingangs und der guten Marktstellung in dem stark wachsenden Marktsegment weiter gut entwickeln.
Somit empfehlen die Analysten des 4 Value Research die Aktie mit einem 6-Monatskursziel von 150 Euro zu kaufen.